Universität Bremen
Universität Bremen | |
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Gründung | 1971 |
Ort | Bremen |
Bundesland | Bremen |
Land | Deutschland |
Rektorin | Jutta Günther[1] |
Studierende | 18.335 (WS 2023/24)[2] |
Mitarbeiter | 3.572 (2023)[2] |
davon Professoren | 320 (2023)[2] |
Jahresetat | 419 Mio. € (2023)[2] Drittmittel: 109,0 Mio. € |
Netzwerke | DFH[3], VNU, YUFE[4][5] |
Website | www.uni-bremen.de |
Die Universität Bremen ist mit dem Gründungsjahr 1971 eine der jüngeren staatlichen Universitäten Deutschlands und mit etwa 18.400 Studenten und etwa 2.300 Wissenschaftlern[2] die größte Hochschule des Landes Freie Hansestadt Bremen.
Die Universität zählte von 2012 bis 2017 zu den elf deutschen Hochschulen, die im Rahmen der dritten Runde der Exzellenzinitiative in der höchstdotierten Förderlinie „Zukunftskonzept“ ausgezeichnet wurden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bremer Lateinschule wurde 1584 zum Gymnasium Academicum umbenannt. 1610 erfolgte die Umwandlung zum Gymnasium Illustre, einer Hochschule mit den vier klassischen Fakultäten Theologie, Jura, Medizin und Philosophie. Diese Hochschule bestand bis 1810 und wurde von Napoleon I. aufgelöst. Unter der napoleonischen Herrschaft wurde 1811 stattdessen über eine französisch-bremische Universität nachgedacht. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde 1948 über die Gründung einer Internationalen Universität Bremen diskutiert.[6]
Gründungsphase 1960–1980
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1960 setzte der Senat eine Universitätskommission ein und 1961 stimmte die Bürgerschaft der Realisierung einer Universität zu. Der Senat berief 16 Professoren in eine Gründungskommission und legte 1963 den Standort der Universität hinter dem Stadtwald fest. 1963 beschlossen die Ministerpräsidenten die Finanzierung der Universität Bremen durch die Bundesländer. 1971 wurde von den Ländern Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ein Abkommen zur Finanzierung der Universität unterzeichnet. 1968 bat der Senat die Universität Göttingen um fachliche Unterstützung in der Gründungsphase. Der Gründungssenat stimmte 1969 einer Drittelparität der Studierenden im höchsten Gremium der Universität zu und begrüßte 1970 den Entwurf des bremischen Hochschulgesetzes mit dem „Bremer Modell“. 1977 erklärte der Staatsgerichtshof der Freien Hansestadt Bremen diese Parität für verfassungswidrig.
Die Grundsteinlegung erfolgte im November 1968 durch Studenten und Schüler scherzhaft unter dem Namen „Marx- & Moritz-Universität“ – letzteres nach dem Namen des damaligen Bildungssenators Moritz Thape.
Gründungsrektor wurde 1970 Thomas von der Vring, Gründungskanzler Hans Heinrich Maaß. Der Studienbetrieb der Universität wurde zum Wintersemester 1971 im Gebäude GW 1 mit 459 Studierenden aufgenommen.
Die Gründungsphase in den 1960er Jahren verlief sehr kontrovers und führte 1971 zur Beendigung der Bremer Koalition zwischen SPD und FDP. Sie war auch von einem Bauland-Skandal begleitet. 1971/1973 wurde die Pädagogische Hochschule Bremen integriert. Geplant war eine Universität mit den klassischen Fächern Jura, Sozialwissenschaften und Naturwissenschaften, doch mit fächerübergreifendem Lernen, dem sogenannten Projektstudium. Der herkömmliche Begriff Fakultät wurde durch den Begriff Fachbereich ersetzt. Die Studiengänge Lehramt und Jura wurden einphasig gestaltet, d. h., dass Absolventen nach der Ersten Staatsprüfung nicht in den Beruf gingen, sondern an der Universität blieben und durch entsprechende Praxisanteile auf die Zweite Staatsprüfung vorbereitet wurden. Die einphasigen Studiengänge setzten sich auf Dauer nicht durch, da die Bremer Absolventen teilweise Schwierigkeiten bei der Bewerbung in anderen Bundesländern bekamen.
Das ursprüngliche Bremer Modell sowie Tendenzen bei der Berufung einiger linksorientierter Hochschullehrer brachte der Uni Bremen den Ruf einer roten Kaderschmiede ein.
Universitätsbau: Die Generalplanung für den Bau der Universität erfolgte seit 1966 durch das Universitätsbauamt Bremen (UBA) unter der Leitung von Otto Freese. Durch einen nationalen Wettbewerb konnten die gesamtplanerischen, städtebaulichen Vorstellungen erreicht werden. In dem Marschgebiet musste etwa 4 bis 5 Meter Marschboden durch Sand ausgetauscht werden; der Uni-See und die „Uni-Wildnis“ entstanden dabei. Da ab 1969 die Bundesregierung unter Willy Brandt (SPD) mit Wissenschaftsminister Hans Leussink (parteilos) den Ausbau von fünf Universitäten, darunter Bremen, in besonderem Maße und unter Zeitvorgaben förderten, mussten wegen des im Prozess befindlichen großflächigen Bodenaustausches die ersten Bauten – Geisteswissenschaften (GW 1) und Naturwissenschaften (NW 1) – bis 1971 sogar außerhalb des späteren Zentrums der Universität errichtet werden. Danach folgten die ersten Bauten im zentralen Bereich mit der Universitätsbibliothek Bremen (UB, 1975), dem Zentralbereich als Boulevard und der technischen Versorgung (ZB), der Mensa (1975), GW 2 (1974), NW 2 (1974), der Energiezentrale (1974). dem Zentralen Mehrzweckhochhaus (MZH, 1977) und danach den Sportbauten (1978) im Osten. Ein Hörsaalgebäude – die so genannte Keksdose – entstand 1978.
Ab 1980
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1980 endete das Abkommen zur Mitfinanzierung der Universität Bremen durch die o.a. fünf Bundesländer.
Es folgten danach verstärkt natur- und ingenieurwissenschaftliche Fachbereiche und Institute: Ab 1988 entstand der Technologiepark (Ingenieurwissenschaften IW 1 bis 3) für die Produktionstechnik, dem Maschinenbau und der Verfahrenstechnik. Die Geowissenschaften erhielten um 1988 ein zentrales Gebäude und der Botanische Garten der Uni mit den Bauten entstand.
Das Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) wurde 1985 gegründet und der markante Fallturm Bremen entstand bis 1990.
Im Juni 1997 wurde die Mensa durch einen Brand zerstört. Der Wiederaufbau der Mensa war im März 2000 abgeschlossen.[7] Dabei wurden die meisten Teile des düsteren Betondaches über dem Boulevard durch eine leichtere Konstruktion ersetzt.
Seit 1998 kann die Uni durch die verlängerte Linie 6 der Straßenbahn Bremen erreicht werden. Eine transparente Glashalle im Zentrum dient seit 2000 als Empfangsbereich und auch als Aufenthaltsort der Uni-Nutzer.
30 Jahre nach der Gründung gab es 2001 mehr als 18.000 Studierende an der Uni.
2012 wurde die Universität für ihr Zukunftskonzept zur Spitzenforschung für sieben Jahre als Exzellenz Universität durch die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder im Ramen der Exzellenzstrategie ausgezeichnet.[8][9][10][11] Die Universität platzierte sich dabei unter den besten Elf der bundesdeutschen Universitäten.[12] Eine zweite Bewerbung blieb 2020 erfolglos.
An einer Reihe von wechselnden Sonderforschungsbereiche ist die Uni beteiligt (siehe unten). Sie hat um 2020 mehr Sonderforschungsbereiche der DFG als je zuvor und sie gilt als Wissenschaftszentrum im Nordwesten Deutschlands.
Viele wissenschaftliche Institute und Einrichtungen wie u. a. das Bremer Innovations- und Technologiezentrum Bremer (BITZ), Institut für Produktion und Logistik (BIBA) von 1992, Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL), Zentrums für Marine Umweltwissenschaften der Universität (MARUM) von 2001, Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) von 2013, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien (IWT), Zentrums für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI), Cognium, Cartesium Microsystems Center Bremen (MCB) in NW 1 und Institut Technik und Bildung haben sich bis 2020 an der Universitätsallee dem Hochschulring und deren Nebenstraßen angesiedelt.
Einige Bestandteile des Bremer Modells sind bis heute erhalten geblieben, so die Lehre auf forschendes Lernen, Interdisziplinarität, Praxisorientierung und Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Insbesondere in der Informatik existiert dieses Modell weiter, bei dem ein bedeutender Teil des Hauptstudiums in einem studentischen Projekt (Projektstudium) absolviert wird.
Exzellenzinitiative 2012–2019
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Insgesamt hatte die Universität drei Exzellenzeinrichtungen vorzuweisen, die durch die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert wurden beziehungsweise werden.
In der ersten Runde der Exzellenzinitiative erhielt die Graduiertenschule Global Change in the Marine Realm eine Förderzusage.[13]
Im Zuge der zweiten Runde der Exzellenzinitiative waren zusätzlich die Anträge der Graduiertenschule Bremen International Graduate School of Social Sciences, ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Jacobs University, sowie der Exzellenzcluster Marum – The Ocean in the Earth System erfolgreich. Dies gaben die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat am 19. Oktober 2007 in Bonn bekannt.[14]
In der dritten und vorläufig letzten Runde verteidigten BIGSSS und Marum ihren Status. Die meereswissenschaftliche Graduiertenschule war nicht erneut angetreten, da dieses Programm nun Teil des Marums ist. Darüber hinaus setzte sich die Universität mit ihrem Zukunftskonzept Ambitioniert und agil auch in der höchstdotierten dritten Förderlinie durch und zählte damit von 2012 bis 2019 zu dem Kreis von elf deutschen Hochschulen, die mit diesem Status ausgezeichnet wurden.[15] Danach verlor die Universität Bremen nach frühem Ausscheiden aus der nächsten Bewerbungsrunde den Status.[16]
Lehre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universität bietet in zwölf Fachbereichen mehr als 100 Studiengänge[17] an. Die angebotenen Studienabschlüsse umfassen Bachelor (B.Sc. & B.A.), Master (M.Sc., M.A., M.Ed.) und die Erste Juristische Prüfung.[18]
Die Universität ist in zwölf Fachbereiche (Fakultäten) gegliedert:
- Fachbereich 01: Physik/Elektrotechnik
- Fachbereich 02: Biologie/Chemie
- Fachbereich 03: Mathematik/Informatik
- Fachbereich 04: Produktionstechnik – Maschinenbau / Verfahrenstechnik
- Fachbereich 05: Geowissenschaften
- Fachbereich 06: Rechtswissenschaft
- Fachbereich 07: Wirtschaftswissenschaft
- Fachbereich 08: Sozialwissenschaften
- Fachbereich 09: Kulturwissenschaften
- Fachbereich 10: Sprach- und Literaturwissenschaften
- Fachbereich 11: Human- und Gesundheitswissenschaften
- Fachbereich 12: Erziehungs- und Bildungswissenschaften
Ergänzt wird das Lehrangebot durch virtuelle Vorlesungen, sogenannte e-learning Module. In Lernvideos werden interdisziplinäre Inhalte vermittelt und anschließend abgeprüft.
Mit der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit bietet die Universität ein Lehrangebot für nachhaltige Entwicklung. Seit 1992 wird an der Universität der Berninghausenpreis für ausgezeichnete Lehre und ihre Innovation vergeben, der als ältester Lehrpreis Deutschlands gilt.
Im November 2021 informierte die Universität über den Weiterbildenden Masterstudiengang „Arbeit – Beratung – Organisation“. Dieser sei der erste und deutschlandweit einzige Masterstudiengang speziell für betriebliche Interessenvertreter. Ein Baukastenprinzip mache flexibles Studieren berufsbegleitend möglich. Simone Hocke und Andreas Klee vom Zentrum für Arbeit und Politik (zap) leiten gemeinsam den Studiengang.[19]
Forschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wissenschaftsschwerpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Meeres-, Polar- und Klimaforschung
- Sozialer Wandel, Sozialpolitik und Staat
- Materialwissenschaften und ihre Technologien
- Minds, Media, Machines
- Gesundheitswissenschaften[20]
Mit der Profilierung interdisziplinärer Wissenschaftsschwerpunkte hat die Uni Bremen drei laufende DFG-geförderte Sonderforschungsbereiche (SFB) und ist an zwei weiteren SFB beteiligt.[21]
Aus dem 2001 gegründeten DFG-Forschungszentrum Ozeanränder entwickelte sich 2007 das Exzellenzcluster The Oceans in the Earth System – MARUM.[22]
Sonderforschungsbereiche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universität verfügt im Mai 2017 über vier Sonderforschungsbereiche (SFB):[21]
- SFB 1320: Wissenschaft der Alltagsaktivitäten – Analytische und generative Modellierung (engl.: Everyday Activity Science and Engineering – EASE) (2017-)[23][24]
- SFB 1232: Von farbigen Zuständen zu evolutionären Konstruktionswerkstoffen (2016–)
- TRR 136: Funktionsorientierte Fertigung auf der Basis charakteristischer Prozesssignaturen (2014-)
- SFB 747: Mikrokaltumformen – Prozesse, Charakterisierung, Optimierung (2007–)
Außerdem ist die Universität an folgenden Sonderforschungsbereichen beteiligt[21]:
- TRR 172: Arktische Verstärkung: Klimarelevante Atmosphären- und Oberflächenprozesse und Rückkopplungsmechanismen (AC)3 (2016-)
- TRR 181: Energietransfer in der Atmosphäre und im Ozean (2016-)
Ausgelaufene Sonderforschungsbereiche:
- SFB 597: Staatlichkeit im Wandel (2003–2014)[25]
- SFB/TR8: Raumkognition – Schließen, Handeln, Interagieren (2003– 2014)[26]
- SFB 637: Selbststeuerung logistischer Prozesse (2004–2012)[27]
- SFB/TR4: Prozessketten zur Replikation komplexer Optikkomponenten (2001–2012)[28]
- SFB 570: Distortion Engineering – Verzugsbeherrschung in der Fertigung (2001–2011)[29]
- SFB 517: Neuronale Grundlagen kognitiver Leistungen (1996–2005)[30]
- SFB 372: Sprühkompaktieren (1994–2004)[31]
Forschungseinrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Bereich des Campus sind viele Institute und Forschungseinrichtungen angesiedelt, die der Universität entweder angehören oder in enger Kooperation mit ihr stehen. Zu den größeren Einrichtungen gehören unter anderem:
- ALTA – Institut für Algebra, Geometrie, Topologie und ihrer Anwendungen
- ANT – Arbeitsbereich Nachrichtentechnik
- artec – Forschungszentrum Nachhaltigkeit
- BCCMS – Bremen Center for Computational Material Science
- BCM – Bremer Centrum für Mechatronik
- BIAS – Bremer Institut für angewandte Strahltechnik, seit 1977
- BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik
- BIKQS – Bremer Institut für Kanada- und Québec-Studien
- BIMAQ – Bremer Institut für Messtechnik, Automatisierung und Qualitätswissenschaft
- BIME – Bremer Institut für Strukturmechanik und Produktionsanlagen
- BIPS – Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie
- BITZ – Bremer Technologiezentrum; Architekt (1985): Gert Schulze
- BreMarE – Bremen Marine Ecology – Center for Research and Education (BreMarE)
- CEuS – Jean Monnet Centre for European Studies
- DFKI Bremen – Standort Bremen des Deutschen Forschungszentrums für künstliche Intelligenz (Saarbrücken/Kaiserslautern), seit 2006
- Forschungsstelle Osteuropa, seit 1982
- Forschungs- und Kooperationsstelle Schifffahrt, seit 1997
- IALB – Institut für elektrische Antriebe, Leistungselektronik und Bauelemente
- IAT – Institut für Automatisierungstechnik
- IAW – Institut Arbeit und Wirtschaft
- IBB – Institut für Bodenkunde
- IDN – Institut für Didaktik der Naturwissenschaften
- IFAM – Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung
- IFP – Institut für Festkörperphysik
- IMSAS – Institut für Mikrosensoren, -aktuatoren und -systeme
- InIIS – Institut für Interkulturelle und Internationale Studien
- IfH – Institut für Hirnforschung
- ifib – Institut für Informationsmanagement Bremen
- IPK – Institut für Psychologie und Kognitionsforschung
- ISIS – Integrated Solutions in Sensorial Structure Engineering, Sensorial Materials Scientific Centre, seit 2008
- ISL – Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik, seit 1954
- ITB – Institut Technik und Bildung, seit 1986
- ITEM – Institut für Theoretische Elektrotechnik und Mikroelektronik
- ITH – Institut für Telekommunikation und Hochfrequenztechnik
- ITP – Institut für Theoretische Physik
- IUP – Institut für Umweltphysik (mit dem organisatorisch angeschlossenen IFE – Institut für Fernerkundung), seit 1993
- IWT – Institut für Werkstofftechnik, seit 1950
- LogDynamics – Bremen Research Cluster for Dynamics in Logistics, seit 1995
- MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (zusammen mit dem DFG-Forschungszentrum Ozeanränder: RCOM – Research Center Ocean Margins, seit 2001)
- MEVIS – Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin MEVIS (vormals MeVis Research GmbH), seit 1995
- MPI Bremen – Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie
- MRC Bremen – Mobile Research Center, seit 2004
- PIW – Progress-Institut für Wirtschaftsforschung
- SOCIUM – Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
- TZI – Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik, seit 1995
- UFT – Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien
- zap – Zentrum für Arbeit und Politik
- ZARM – Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM)
- ZeMKI – Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung
- ZeS – Zentrum für Sozialpolitik[32]
- ZeTeM – Zentrum für Technomathematik
- ZKW – Zentrum für Kognitionswissenschaften
- ZMT – Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie
- ZPHG – Zentrum philosophische Grundlagen der Wissenschaften, seit 1984
Bibliotheken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]→ Siehe Hauptartikel Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
Die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen (SuUB) ist die wissenschaftliche Bibliothek des Landes und der Universität. Sie stellt als Staatsbibliothek und Universitätsbibliothek Benutzern und Institutionen aus dem Land Bremen und dem Unterweserraum wissenschaftliche und regional bezogene Literatur zur Verfügung.
Das gedruckte und elektronische Informationsangebot besteht aus 3.252.772 Bänden (Bücher, Zeitschriften und Zeitungen), 242.142 Dissertationen, 6.446 Karten, 13.603 Raritäten, 184 Inkunabeln, 68.071 Noten, 97.125 AV-Materialien, 8.090 laufend bezogenen gedruckten Zeitschriften und 21.248 laufend bezogenen elektronischen Zeitschriften (Stand 2008). 2008 haben 38.129 aktive Benutzer die Bibliothek aufgesucht und es gab 1.433.837 Bibliotheksbesuche pro Jahr.[33]
Neben dem Hauptgebäude auf dem Campus gibt es neun weitere dezentrale Standorte:
- Die Bereichsbibliotheken für Wirtschaftswissenschaften (Uni – Hochschulring 4), für Physik und Elektrotechnik (Uni – NW 1), für Mathematik und für Informatik (Uni – MZH), und für die Rechtswissenschaften (Uni – GW 1) sowie
- die Teilbibliotheken der Hochschule Bremen (für Technik und Sozialwesen: Neustadtswall 30 und für Wirtschaft und Nautik: Werderstraße 73), der Hochschule für Künste Bremen (für Kunst im Speicher XI, für Musik in der Dechanatstraße) und der Hochschule Bremerhaven (Karlsburg 7, Haus S)
Finanzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2016 betrug der Gesamtetat zirka 326 Millionen Euro. Davon stammten etwa 110 Millionen Euro aus Drittmitteln.[2]
Sparmaßnahmen der Landesregierung und die wachsende Zahl der Studierenden haben die Finanzsituation der Universität verschlechtert. Eine Folge der finanziellen Probleme war die Diskussion zur Einführung von Studiengebühren seit Ende 2002. Eine Verwaltungsgebühr in Höhe von 50 € pro Semester wurde 2004 eingeführt. Von der Bremer Politik wurde ein Hochschulgesamtplan diskutiert. In diesem Zusammenhang wurden die Studiengänge Sport und Behindertenpädagogik geschlossen.[34] Die Entscheidung darüber wurde am 16. Februar 2008 im zuständigen Ausschuss der Bremer Bürgerschaft getroffen. 2007 gab es noch rund 800 Sportstudenten. Demzufolge würden zum Beispiel Lehramtsstudenten mit dem Fach Sport an die Universitäten Vechta und Oldenburg abwandern.[35]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universität ist eine Campus-Universität, und nahezu alle Einrichtungen sind zentral an der Universität und dem benachbarten Technologiepark Bremen angesiedelt.
Der Campus bildet mit dem Technologiepark ein Ortsquartier am Rande Bremens und liegt verkehrsgünstig an der Autobahn A27 mit eigener Abfahrt. Darüber hinaus ist die Universität gut per Bus (Linien 21, 22, 28, 31, 630, 670) oder Straßenbahn zu erreichen. Auf dem Campus gibt es drei Haltestellen der Straßenbahnlinie 6.
Auf der Weser-Halbinsel Teerhof befindet sich ein Gästehaus der Universität.
Das Bremer Semesterticket gilt im Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen, Verkehrsverbund Ems-Jade, der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Cloppenburg und außerhalb deren Gebieten auf den Schienenstrecken nach (im Uhrzeigersinn) Cuxhaven, Buxtehude, Hamburg, Hannover, Osnabrück, Rheine, Emden, Norddeich und Wilhelmshaven.
Universitätsverwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universität Bremen ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Die Universitätsverwaltung befindet sich im Verwaltungsgebäude (VWG), Bibliothekstraße 1.
Sie gliedert sich (2021) in Rektorat, Zentrale Organe, Stabsstelle Strategische Projekte und Exzellenz (SPE), Hochschulkommunikation und -marketing, Rechtsstelle, Zentrale Angelegenheiten der Verwaltung und Organisation, das Referat Lehre und Studium, die Hochschulentwicklung und Kapazitätsplanung sowie das Universitätsarchiv.
Weiterhin bestehen das International Office, das Diversity-Management und das Zentrum für Lehrerinnen-/Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZfLB).
Universitätsleitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universitätsleitung setzt sich zusammen aus Rektorin, Konrektoren und Kanzlerin.
Rektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1970–1973: Thomas von der Vring (* 1937), Gründungsrektor
- 1974–1977: Hans-Josef Steinberg (1935–2003)
- 1977–1982: Alexander Wittkowsky (1936–2018)
- 1982–2002: Jürgen Timm (* 1941)
- 2002–2012: Wilfried Müller (* 1945)
- 2012–2022: Bernd Scholz-Reiter (* 1957)
- seit 2022: Jutta Günther (* 1967)
Kanzler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1970 bis 1983: Hans Heinrich Maaß (1936–2021), Gründungskanzler
- 1984 bis 1990: Ralf Wilken
- 1990 bis 1991: Herbert Berger
- 1991 bis 2012: Gerd-Rüdiger Kück (* 1953)
- 2013 bis 2020: Martin Mehrtens[36][37]
- seit 2021: Frauke Meyer
Gleichstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universitätsverwaltung verfügt über ein Referat für Chancengleichheit.[38] Die Universität hat sich in beiden Runden erfolgreich am Professorinnenprogramm des Bundes beteiligt.[39]
Weitere Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Professoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bekannte Absolventen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jürg Acklin (* 1945), Schweizer Psychoanalytiker und Autor
- Werner Müller (1946–2019), Politiker und Manager (promoviert 1978)
- Enrique Schmidt (1949–1984), nicaraguanischer Politiker
- Helmut Woll (* 1950), Wirtschaftswissenschaftler
- Peter Masuch (* 1951), Jurist und 2008 bis 2016 Präsident des Bundessozialgerichts, (Abschluss 1978)
- Gesa Lindemann (* 1956), Soziologin
- Stefan Dzikowski (* 1957), Autor von Sachbüchern zum Thema Autismus
- Helga Trüpel (* 1958), Pädagogin und Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen)
- Silvia Schön (* 1959), Biologin, Journalistin, Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen)
- Elke Gurlit (* 1959), Juristin und Richterin am Staatsgerichtshof
- Dennis-Kenji Kipker (* 1987), Cybersecurity-Experte, Tech-Influencer und Herausgeber der Datenkolumne im Weser-Kurier
- Hubertus Knabe (* 1959), deutscher Historiker und ehemaliger Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
- Hans Königsmann (* 1962), Raumfahrtingenieur und ehemaliger Vizepräsident der amerikanischen Raumfahrtfirma SpaceX für Mission Assurance
- Andreas Bovenschulte (* 1965), Jurist und Präsident des Bremer Senats.
- Marc Kochzius (* 1970), Meeresbiologe (Diplom 1996)
- Ayşe Polat (* 1970), Regisseurin und Autorin mit türkisch-kurdischen Wurzeln
- Jürgen Radel (* 1975), Professor für Betriebswirtschaftslehre an der HTW Berlin
- Reyhan Şahin (* 1980), Rapperin, Schauspielerin und Radiomoderatorin, (promoviert 2012)
- Florian Kohfeldt (* 1982), Fußballtrainer, (Abschluss 2013)
- Coldmirror (* 1984), Video-Künstlerin
- Oliver Grasmück, Religionswissenschaftler, Autor und Redakteur, (promoviert 2009)
- Claas Relotius (* 1985), deutscher Journalist
- Ahmad Tavakkoli, deutsch-iranischer Journalist und Keramikkünstler
- Simon Zeimke (* 1983), Politiker (CDU)
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der Uni Bremen gibt es seit 1991 einen Beschluss des Akademischen Senates, der Militär- und Rüstungsforschung ablehnt (Zivilklausel).[40]
Die Universität gehört zum Verbund Norddeutscher Universitäten und zur U Bremen Research Alliance.[41]
Im August 2011 wurde von Angehörigen der Uni die Solargenossenschaft UniBremenSolar gegründet. Unabhängig von der Universitätsleitung engagieren sich Dozenten und Studenten, dem Leitbild der Universität „Umweltgerechtes Handeln“ und den Nachhaltigkeits- und Umweltleitlinien gerecht zu werden.
Logo
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Bis 2021
-
Seit 2021
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thomas von der Vring: Hochschulreform in Bremen. Bericht des Rektors über Gründung und Aufbau der Universität Bremen während seiner Amtszeit von 1970 bis 1974. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt 1975, ISBN 3-434-00250-2.
- Peter Meier-Hüsing: Universität Bremen – 40 Jahre in Bewegung. Edition Temmen, Bremen 2011, ISBN 978-3-8378-1015-8.
- Birte Gräfing: Bildungspolitik in Bremen von 1945 bis zur Gründung der Universität 1971 (PDF; 82 kB). Dissertation, Bremen 2004, LIT-Verlag, Münster 2006.
- Birte Gräfing: Tradition Reform. Die Universität Bremen 1971-2001. Donat Verlag, Bremen 2012, ISBN 978-3-938275-98-6.
- Jannik Sachweh: Die Bremer Hochschulkurse und der Aufbau des bremischen Bildungswesens nach 1945, in: Bremisches Jahrbuch, Band 96 (2017), S. 182–206.
- Weser-Kurier; Redaktion: Stefan Dammann, Sebastian Krüger, Olga Gala: 50 Jahre Universität Bremen. In WK - Geschichte, September 2021.
- Cornelius Torp (Hrsg.:) Aufbruchstimmung, Die Universität Bremen und das Projekt Hochschulreform. Göttingen 2024.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Studierendenwerk Bremen
- Sommerfest Vorstraße feat. Spittaler Straße
- Informatica Feminale
- Liste der Studentenverbindungen in Bremen
- Liste der Hochschulen in Deutschland
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Universität Bremen
- Winnie Abraham (Red.): Die Welt fest im Blick. 35 Jahre Uni Bremen ( vom 7. Juni 2007 im Internet Archive). 26. Mai 2006 (PDF, 2,21 MB).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Prof. Dr. Jutta Günther, Rektorin, Homepage der Universität Bremen, abgerufen am 2. September 2022.
- ↑ a b c d e f Rechenschaftsbericht des Rektorats "Uni in Zahlen" 2023. (PDF) Rektorin der Universität Bremen, April 2024, abgerufen am 4. September 2024 (2,82 MB).
- ↑ Netzwerk. Liste der Hochschulen im Netzwerk der DFH. In: www.dfh-ufa.org. Deutsch-Französische Hochschule, abgerufen am 7. Oktober 2019.
- ↑ Marina Ruhlandt: YUFE Alliance gestaltet Europäische Universität. Abgerufen am 4. Juli 2019.
- ↑ Europäische Universität YUFE: Universität Bremen mit Netzwerk erfolgreich. Abgerufen am 4. Juli 2019.
- ↑ Jannik Sachweh: Die Bremer Hochschulkurse und der Aufbau des bremischen Bildungswesens nach 1945. In: Historische Gesellschaft Bremen (Hrsg.): Bremisches Jahrbuch. Band 96. Bremen 2017, S. 182–206.
- ↑ „Fertiggerichte gibt’s hier nicht“ ( vom 12. April 2013 im Webarchiv archive.today), campus-kurier.de, abgerufen am 29. Januar 2013.
- ↑ Artikel. In: Der Spiegel. 21. Februar 2006, abgerufen am 17. Juni 2015.
- ↑ Martin Spiewak: Werder und die Wissenschaft. In: Die Zeit Nr. 12/2004. 11. März 2004, abgerufen am 17. Juni 2015.
- ↑ Lilo Berg: Nach der Revolution. In: Berliner Zeitung. 7. Februar 2006, abgerufen am 17. Juni 2015.
- ↑ Günter Beyer: 60 Jahre Deutsche Länder: Das Land Freie Hansestadt Bremen. Deutschlandradio Kultur, 4. Dezember 2006, abgerufen am 14. Januar 2017.
- ↑ dpa: Exzellenzinitiative: Deutschland hat fünf neue Elite-Unis. In: Die Zeit. 15. Juni 2012, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 3. Mai 2017]).
- ↑ Bundesbildungsministerium: Exzellenzinitiative, Abschnitt Graduiertenschulen ( des vom 26. Juni 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- ↑ DFG-Pressemitteilung zur Entscheidung der zweiten Runde der Exzellenzinitiative ( vom 24. Januar 2009 im Internet Archive) (PDF; 71 kB). Vgl. Exzellenzinitiative: Universität Bremen doppelt erfolgreich ( vom 28. Oktober 2007 im Internet Archive). Universität Bremen, Pressemitteilung Nr. 286/9. Oktober 2007 SC.
- ↑ Thomas Vitzthum: Köln und Dresden haben jetzt Elite-Universitäten. Die Welt, 15. Juni 2012, abgerufen am 5. März 2013.
- ↑ Sara Sundermann: Bremer Uni erhält keine Exzellenzförderung mehr - WESER-KURIER. Abgerufen am 22. Februar 2022.
- ↑ db Studium. In: dbs.uni-bremen.de. Archiviert vom am 14. November 2016; abgerufen am 14. November 2016.
- ↑ db Studium. Abschlüsse. In: dbs.uni-bremen.de. Archiviert vom am 16. November 2016; abgerufen am 14. November 2016.
- ↑ Universität Bremen: Weiterbildender Masterstudiengang „Arbeit – Beratung – Organisation“. (abgerufen am 10. November 2021) Joachim Göres: Fit für den Kampf mit dem Arbeitgeber. SZ PLUS, 10. November 2021
- ↑ Stefan Lüttgens: Wissenschaftsschwerpunkte der Universität Bremen. Abgerufen am 3. Mai 2017.
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- ↑ seit Juli 2015 abgelöst durch SOCIUM, siehe oben
- ↑ Staats- und Universitätsbibliothek Bremen: www.suub.uni-bremen.de. Siehe Wir über uns → Bibliothek in Zahlen, Stand: 3. Januar 2010
- ↑ Uni Bremen will Sportstudium abschaffen. In: nwzonline.de. 21. November 2006, abgerufen am 26. Februar 2024.
- ↑ Sportstudium in Bremen auf der Kippe. In: nwzonline.de. 23. Januar 2007, abgerufen am 26. Februar 2024.
- ↑ Lisa-Maria Röhling: Uni-Kanzler Mehrtens geht in den Ruhestand. Abgerufen am 10. Januar 2020.
- ↑ Frank Hethey: Uni-Kanzler Mehrtens bleibt bis Jahresende. Abgerufen am 17. Januar 2020.
- ↑ siehe Profil Geschlechtergerechtigkeit des Referats 04 Chancengleichheit
- ↑ Seite der Universität zum Professorinnenprogramm
- ↑ Zivilklausel, Rüstungsforschung und die Uni Bremen. In: Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA) der Universität Bremen. Philip Radke, Irina Kyburz (geb. Stinga), Tom Robin Hoffmann, abgerufen am 3. Juni 2019.
- ↑ Universität Bremen, Germany - Derk Schönfeld: Mitglieder. Abgerufen am 7. September 2017.
Koordinaten: 53° 6′ 31″ N, 8° 51′ 13″ O