Baden (Niederösterreich)

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Stadtgemeinde
Baden
Wappen Österreichkarte
Wappen von Baden
Baden (Niederösterreich) (Österreich)
Baden (Niederösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Baden
Kfz-Kennzeichen: BN
Fläche: 26,89 km²
Koordinaten: 48° 0′ N, 16° 14′ OKoordinaten: 48° 0′ 12″ N, 16° 13′ 52″ O
Höhe: 230 m ü. A.
Einwohner: 26.017 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 967 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2500
Vorwahlen: 0 22 52
Gemeindekennziffer: 3 06 04
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 1
2500 Baden
Website: www.baden-bei-wien.at
Politik
Bürgermeisterin: Erika Adensamer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010)
(41 Mitglieder)

18 ÖVP, 9 SPÖ, 7 Liste Trenner, 5 Grüne, 2 FPÖ

Lage von Baden im Bezirk BadenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Baden (Niederösterreich) im Bezirk Baden (anklickbare Karte)AllandAltenmarkt an der TriestingBad VöslauBadenBerndorfBlumau-NeurißhofEbreichsdorfEnzesfeld-LindabrunnFurth an der TriestingGünselsdorfHeiligenkreuzHernsteinHirtenbergKlausen-LeopoldsdorfKottingbrunnLeobersdorfMitterndorf an der FischaOberwaltersdorfPfaffstättenPottendorfPottensteinReisenbergSchönau an der TriestingSeibersdorfSooßTattendorfTeesdorfTraiskirchenTrumauWeissenbach an der TriestingNiederösterreich
Lage der Gemeinde Baden (Niederösterreich) im Bezirk Baden (anklickbare Karte)
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Die Umgebung Badens
Die Umgebung Badens
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Baden ist die Hauptstadt des Verwaltungsbezirkes Baden und liegt in Niederösterreich, Österreich, 26 km südlich von Wien an der Thermenlinie. Baden wird auch als Biedermeierstadt bezeichnet. Die Bezeichnung Baden bei Wien ist nicht offiziell, wird aber auch auf der Homepage der Stadtgemeinde verwendet.

Geografie

Stadtgliederung

Baden gliedert sich in sieben Katastralgemeinden, die aber keine eigenen Orte bilden:

  • Baden
  • Braiten
  • Gamingerhof
  • Leesdorf
  • Mitterberg
  • Rauhenstein
  • Weikersdorf

Geschichte

Die warmen Schwefelquellen waren schon zur Römerzeit bekannt („Itinerarium Antonini“). Zur Zeit des Kaisers Claudius (41 - 54 n. Chr.) erhielt die Ansiedlung die Bezeichnung Aquae (deutsch: Wässer), die direkt auf ihre schon damals bedeutende Rolle als Heilbad hinweist. 869 wurde der Ort als „Padun“ neuerlich erwähnt. Baden erhielt im Jahr 1480 das Stadtrecht. 1488 besuchte die ungarische Königin Beatrix die Stadt, um ihre Kinderlosigkeit zu heilen. Die Türkeneinfälle mit der Zerstörung Badens sowohl 1529 als auch 1683, die Wirren der Reformation und Gegenreformation, die Pest 1713 sowie ein größerer Brand 1714 waren einschneidende Ereignisse im Leben der Stadt. Kaiser Franz I. verbrachte von 1796 bis 1834 jeden Sommer in Baden und erhob die Stadt zu seiner Sommerresidenz. Nach dem großen Stadtbrand 1812 wurde die Stadt im Biedermeierstil nach Plänen von Joseph Kornhäusel neu erbaut. Die Eingemeindungen von Leesdorf und Gutenbrunn 1850 sowie die Vereinigung mit Weikersdorf 1912 führten zur Vergrößerung auf das heutige Gemeindegebiet. 1916 wurde das Oberkommando der k.u.k. Armee von Teschen nach Baden verlegt. Nach der Eröffnung des Spielcasinos 1934 wurde Baden zum bedeutendsten Kurort Österreichs.

Ein Bombenangriff am 2. April 1945 zerstörte viele Gebäude. Von 1945 bis 1955 war Baden Hauptquartier der sowjetischen Besatzungsmacht in Österreich. Nach 1965 wurde die gesamte touristische Infrastruktur des Orts erneuert, so dass Baden heute wieder einer der bedeutendsten Kurorte Österreichs ist.
Siehe auch: Geschichte Niederösterreichs, Geschichte des Wienerwalds

Religionen

Inneres der Badener Stadtpfarrkirche St. Stephan

Die Mehrheit der Einwohner Badens (62,7 %) ist römisch-katholisch. Evangelisch sind 8,3 %, orthodox 3,6 %. Zum Islam bekennen sich 4,0 %. 16,8 % sind ohne religiöses Bekenntnis.

Die kleine (0,1 %) jüdische Gemeinde bemühte sich durch ihren Synagogenverein um die Renovierung der Badener Synagoge. Die Renovierung wurde 2005 abgeschlossen und die Synagoge Baden wieder geweiht. Das ursprünglich 1873 errichtete Gebäude sowie der Wiener Stadttempel sind heute die zwei einzigen jüdischen Sakralbauten in Österreich aus der Zeit vor 1945, die in ihrer ursprünglichen Verwendung stehen.

Einwohnerentwicklung


(Quelle: Statistik Austria[1])
Volkszählung 19711981199120012006
Einwohner 22.72723.14023.48824.51825.212

Die Bevölkerung Badens hat seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fast ununterbrochen zugenommen und sich vor allem zwischen 1869 und 1923 auf über 22.000 verdoppelt. Eine markante Abnahme der Bevölkerung um 11,6 % gab es lediglich während der Kriegsjahre von 1939 bis 1945.

Auch seit der Volkszählung im Jahr 1991 hat die Bevölkerung um 4,3 % zugenommen, was auf die positive Wanderungsbilanz (+8,8 %) zurückzuführen war, während die Geburtenbilanz negativ war (-4,4 %).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Herzogsbad (1679)
Mozarttempel im Badener Kurpark

Baden ist aufgrund der heißen Schwefelquellen eine bedeutende Kurstadt. Diese Schwefelquellen sind schon seit Jahrtausenden bekannt. Die älteste Schwefelquelle befindet sich in einem Stollen unter dem Casino. Heute kommt das Wasser aus vierzehn Quellen, die zu den schwefelhältigsten Österreichs zählen. Neben den Quellen ist Baden auf Grund seiner guten Luftverhältnisse auch ein Luftkurort.

Das Stadtbild ist durch Bauten des Biedermeier geprägt, im frühen 19. Jahrhundert erlebte die Stadt durch den Badetourismus aus Wien einen wirtschaftlichen Aufschwung. Baden ist Mitglied im Verband Kleine historische Städte.

Theater

Das Badner Theaterleben ist von Operettenaufführungen geprägt. Im Winter finden die Aufführungen im Stadttheater statt (erbaut 1908–1909 von Ferdinand Fellner d. J., Büro Fellner & Helmer), während des Sommers in der Badner Sommerarena (erbaut 1906 von Rudolf Krausz).

Stadtbücherei

Die Stadtbücherei Baden wurde 1940/41 gegründet. Sie hatte damals 3.000 Bände und 22.332 Entlehnungen für 1.349 Leser (davon 300 Kurgäste). 1959 übersiedelte sie an den Standort Kaiser Franz-Ring. Die Zweigstelle Weikersdorf wurde 1964 mit Freihandaufstellung der Bücher eröffnet, 1973–1975 wurde auch die Hauptbibliothek als Freihandbücherei gestaltet. Im Jahr 2008 wies die Bibliothek 52.480 Entlehnungen für 26.095 Besucher auf, sie umfasste 31.303 Medien (26.602 Bücher, 1.184 Zeitschriften-Hefte aus 43 Abonnements, 3.517 Audio/Video-Medien).

Museen und Ausstellungshäuser

Bauwerke

Dreifaltigkeitssäule (des Bildhauers Giovanni Stanetti) auf dem Hauptplatz von Baden bei Wien

Parks

  • Kurpark
    Lanner & Strauß Denkmal im Badener Kurpark
  • Doblhoffpark mit Rosarium und Denkmal für Rudolf Geschwind
  • Weikersdorfer Park

Naturdenkmäler

Sport

  • Badener Tennisclub
  • Badener Beachvolleyballverein
  • Badener AC - Ältester und erfolgreichster Fußballverein der Stadt
  • ASV Baden - Fußballverein
  • 1. Badener Beach-Volleyball Verein (BBV)
  • Baden Bruins - American Football
  • Black Jacks - Basketballverein
  • SG - Baden (Schützengesellschaft, seit 1560)
  • Trabrennplatz
  • Römertherme
  • Thermalstrandbad

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Südbahn führt durch Baden hindurch, die Stadt ist Endstation der Badner Bahn, die Baden mit Wien verbindet. Aufgrund der Nähe zur Südautobahn ist Baden verkehrstechnisch günstig gelegen.

Ansässige Unternehmen

Die Wirtschaft ist zum einen vom Kur- und Konferenzbetrieb, zum anderen vom Casino (einem Standort der Casinos Austria und gleichzeitig größtes Casino Österreichs) geprägt. Hinzu kommt noch der in der Umgebung betriebene Weinbau.

Öffentliche Einrichtungen

Als Verwaltungszentrum des Bezirks Baden ist die Stadt Sitz regionaler Behörden und anderer öffentlicher Einrichtungen wie Schulen und Gesundheitseinrichtungen.

Ämter und Behörden

Blick von der Theresiengasse Richtung Hauptplatz
  • Bezirkshauptmannschaft
  • Bezirksgericht
  • Finanzamt
  • Vermessungsamt
  • NÖ Agrarbezirksbehörde (Außenstelle)
  • Bezirkspolizeikommando und Polizeiinspektion
  • Stadtpolizei (größte Stadtpolizei Österreichs, ca. 40 Polizeibeamte)

Schulen

  • In Baden befindet sich die in Österreich und darüber hinaus bekannte „Malerschule Baden“, welche verschiedene Schultypen beherbergt: Das Kolleg für Bautechnik mit Ausbildungszweig Farbe und Gestaltung, eine Meisterschule für Malerei und Anstrich sowie eine Fachschule für Malerei und Anstrich, in der auch eigene Klassen und speziell ausgebildete Lehrer für gehörbehinderte Menschen zur Verfügung stehen
Blick vom Pfarrplatz Richtung Annagasse
  • Volksschulen einschließlich Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich
  • Hauptschule, Wirtschaftshauptschule, Praxishauptschule der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich
  • Polytechnische Schule
  • Berufsschule für Bäcker, Konditor und Zahntechniker
  • Allgemeine Sonderschule
  • Pädagogische Hochschule Niederösterreich
  • Bundeshandelsakademie und -handelsschule
  • Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe
  • Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Frauengasse
  • Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Biondekgasse
  • „REGENBOGENSCHULE“, eine private Volksschule mit auf Dauer verliehenem Öffentlichkeitsrecht.
  • Bundesinstitut für Sozialpädagogik
  • HTL Malerschule

Gesundheit

Blick von den Weinbergen über Baden
  • Thermenklinikum Baden
  • Badener Kurzentrum
  • Gesundheits- und Kurhotel Badener Hof
  • Bezirksstelle der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse

Freiwillige Feuerwehren

  • Freiwillige Feuerwehr Baden-Stadt (I): Grabengasse
  • Freiwillige Feuerwehr Baden-Leesdorf (II): Walterdorferstraße
  • Freiwillige Feuerwehr Baden-Weikersdorf (III): Helenenstraße

Bundesheer

Söhne und Töchter der Stadt

Fotos von Baden

Literatur

  • Hildegard Hnatek, Franz Reiter: So war's einmal in Baden bei Wien. Verlag Sutton, Erfurt 2007. ISBN 978-3-86680-154-7.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung von Baden. (PDF)
  2. Lokal-Nachrichten. Taufe in der Weilburg. Badener Zeitung, 2. August 1911, S. 3 [1]
  3. Local-Nachrichten. Ein freudiges Familienereigniß […] Badener Zeitung, 28. Juli 1897, S. 3, rechts oben[2]

Weblinks

Commons: Baden, Lower Austria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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