Kitzbühel

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Stadtgemeinde
Kitzbühel
Wappen Österreichkarte
Wappen von Kitzbühel
Kitzbühel (Österreich)
Kitzbühel (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Kitzbühel
Kfz-Kennzeichen: KB
Fläche: 58,01 km²
Koordinaten: 47° 27′ N, 12° 24′ OKoordinaten: 47° 26′ 47″ N, 12° 23′ 31″ O
Höhe: 762 m ü. A.
Einwohner: 8.289 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 143 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6370
Vorwahl: 05356
Gemeindekennziffer: 7 04 11
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hinterstadt 20
6370 Kitzbühel
Website: www.kitzbuehel.eu
Politik
Bürgermeister: Klaus Winkler (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010)
(19 Mitglieder)

12 ÖVP,
4 SPÖ,
1 Gemeinsame Kitzbüheler Liste,
1 Kitzbüheler Bürgerliste (KBL),
1 Junge Unabhängige

Lage von Kitzbühel im Bezirk KitzbühelVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Kitzbühel im Bezirk Kitzbühel (anklickbare Karte)Aurach bei KitzbühelBrixen im ThaleFieberbrunnGoing am Wilden KaiserHochfilzenHopfgarten im BrixentalItterJochbergKirchberg in TirolKirchdorf in TirolKitzbühelKössenOberndorf in TirolReith bei KitzbühelSchwendtSt. Jakob in HausSt. Johann in TirolSt. Ulrich am PillerseeWaidringWestendorfTirol
Lage der Gemeinde Kitzbühel im Bezirk Kitzbühel (anklickbare Karte)
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Kitzbühel, gesprochen Kitzbühl, ist eine Stadt im nordöstlichen Tirol, Österreich. Sie ist Bezirkshauptstadt des Bezirks Kitzbühel und liegt an der Kitzbühler Ache, mitten in den Kitzbüheler Alpen. International bekannt ist sie als einer der bedeutendsten Wintersportorte Österreichs.

Geografie

Geschichte

In der späten Bronzezeit (1100 - 800 v. Chr.) wurde das Gebiet um Kitzbühel von Illyrern besiedelt, die nach Kupfererz schürften.

Um das Jahr 15 v. Chr. breiteten sich die Römer unter Kaiser Augustus bis über den Alpenraum aus und errichteten die Provinz Noricum. Nach Zerfall des weströmischen Reiches wurde das Gebiet um 800 von Bajuwaren besiedelt, die die Wälder rodeten.

Im 12. Jahrhundert findet sich die erste Erwähnung des Namens Chizbuhel in einer Chiemseer Urkunde (dort ist von einem "Marquard von Chizbuhel" die Rede), wobei Chizzo eine bayrische Sippe bezeichnet und Bühel die geographische Lage der Siedlung auf einer Anhöhe. Hundert Jahre später bezeugt eine Quelle die Vogtei des Stiftes Bamberg in „Kicemgespuchel“; in der Stadterhebungsurkunde von 1271 wird der Ort "Chizzingenspuehel" genannt.

Kitzbühel kam 1255 mit der ersten bayrischen Landesteilung zu Oberbayern, Herzog Ludwig II. verlieh Kitzbühel am 6. Juni 1271 das Stadtrecht und die Stadt wurde mit einer wehrhaften Mauer befestigt. Da sich Kitzbühel aber in den nächsten Jahrhunderten durch seine Lage zwischen Pass Thurn und Chiemgau als Handels- und Marktplatz etablierte, stetig wuchs und von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont blieb, wurden die Mauern auf Höhe des ersten Stockes abgetragen und zum Anbau von Wohnfläche genutzt.

Die Heirat von Margarete von Tirol mit dem bayerischen Herzog Ludwig dem Brandenburger im Jahr 1342 vereinte Kitzbühel vorübergehend mit Tirol (das freilich seinerseits durch die Eheschließung bis zum Tode Ludwigs zu einem bayerischen Nebenland wurde), bis die Stadt nach dem Schärdinger Frieden 1369 wieder an Bayern abgetreten wurde. Durch die bayerischen Landesteilungen gelangte Kufstein an die Landshuter Linie der Wittelsbacher. Während dieser Zeit wurde der Bergbau in Kitzbühel systematisch voran getrieben und ein umfassendes Bergrecht erlassen, das später für das gesamte bayerische Herzogtum von Bedeutung werden sollte. Am 30. Juni 1504 kam Kitzbühel dauerhaft an Tirol, nachdem sich Kaiser Maximilian als Gegenleistung für seinen Kölner Schiedsspruch, der den Landshuter Erbfolgekrieg beendete, die vormals Landshuter Ämter Kitzbühel, Kufstein und Rattenberg vorbehalten hatte. In den drei genannten Orten galt aber bis in das 19. Jahrhundert weiterhin das Landrecht Ludwigs des Bayern, so dass diese Städte innerhalb Tirols eine juristische Sonderstellung einnahmen.

Kitzbühel
Freiheitskämpfer-Denkmal

Maximilian verpfändete Kitzbühel, und so gelangte es Ende des 16. Jahrhunderts unter die Herrschaft der Grafen von Lamberg, bis zum 1. Mai 1840, als Kitzbühel feierlich an den Staat übergeben wurde. Vom Schwedischen Krieg (1630–1635) zeugt die Inschrift "Bis hierher und nicht weiter kamen die schwedischen Reiter" in der Schwedenkapelle.[1]

Die Kriege des 18. und 19. Jahrhunderts gingen an der Stadt vorüber, wenngleich sich auch Kitzbühler an den Tiroler Befreiungskämpfen beteiligten. Kitzbühel gelangte erneut zu Bayern als Kaiser Franz I. im Frieden von Pressburg Tirol an Bayern abtrat, nach dem Sturz Napoleons wurde es auf dem Wiener Kongress wieder mit Österreich vereint.

Als Kaiser Franz Joseph schließlich die verworrenen Verfassungsverhältnisse ordnete und nach Fertigstellung der Salzburg-Tiroler-Bahn im Jahr 1875 erfuhr die Stadt einen Aufschwung in Wirtschaft und Industrie. Ebenso hatte Kitzbühel das Glück, im Ersten und Zweiten Weltkrieg von Zerstörungen verschont zu bleiben.[2]

Sehenswürdigkeiten

Architektur:

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

Hansi Hinterseer


Berühmte Einwohner von Kitzbühel

Tourismus

Zentrum Kitzbühels mit Touristen

Kitzbühel, am Fuße des Hahnenkammes (1712 m) und des Kitzbüheler Horns (1996 m) gilt als eines der bedeutendsten Wintersportzentren in Österreich. Gemeinsam mit den Skipisten und Liften im benachbarten Kirchberg in Tirol, Jochberg und am Pass Thurn weist Kitzbühel eines der größten zusammenhängenden Skigebiete Österreichs auf. Mit rund 10.000 Hotel- und Pensionsbetten besitzt Kitzbühel mit seinen Nachbarorten auch eine ungewöhnlich hohe Fremdenbettendichte.

Den Urlaubern in Kitzbühel stehen im lokalen Skigebiet 56 Seilbahn- und Liftanlagen sowie 168 Pistenkilometer zur Verfügung, hinzu kommen für die Langläufer 40 Loipen-Kilometer.

Im Sommer gibt es 120 km mit dem Mountainbike und 500 km mit den Wanderschuhen zu erkundschaften.

Weitere Attraktionen sind die sechs Tennis- und vier Golfplätze, das Kitzbüheler Schwimmbad, Österreichs einzige Curlinghalle sowie der Schwarzsee.

Besondere Erwähnung verdient der Tourismus im Hochpreissegment, da viele Prominente und der Jetset unter anderem zur Zeit des Hahnenkammrennens hierher kommen.

Sport

  • Das Hahnenkammrennen (Abfahrtslauf auf der Streif, Slalom am Ganslernhang, Super G auf der Streif) lockt jährlich 80.000 - 100.000 Besucher an und bedeutet für die Region ca. 30 Mio Euro Wertschöpfung. Im Jahr 2005 haben 700 Medienvertreter aus 35 Nationen von den Rennen berichtet.
  • Jedes Jahr im Juli findet das ATP-Tennisturnier der Herren, die Generali Open statt.
  • Weiters findet jährlich eine Etappe der Hervis-Tour auf das Kitzbüheler Horn statt.
  • Der EC Kitzbühel spielt in der Tiroler Eliteliga, momentan wird über einen Aufstieg in die Nationalliga nachgedacht (März 2007). Seit Dezember 2006 spielt der EC "Die Adler" Kitzbühel in der neuen Eishalle im Sportpark.
  • Der KCC (Kitzbühel Curling Club) gilt als der bekannteste Curling-Club in Österreich.
  • Am Kitzbüheler Schwarzsee fanden in den Jahren 2007 und 2008 Triathlon-Weltcup-Rennen statt, 2009 ist der Ort einer von acht Austragungsorten der Dextro Energy Triathlon - ITU World Championship Series.
  • Auf der Münichauer Wiese findet jedes Jahr im Jänner, eine Woche vor dem Hahnenkamm-Rennen, das weltgrösste Snow-Polo Turnier mit Spielern aus aller Welt statt.[3]

Verkehr

In Kitzbühel mündet die Brixentalstraße B170 von Wörgl kommend in die Pass-Thurn-Straße B161 von Mittersill nach St. Johann in Tirol. Kitzbühel Hauptbahnhof, Kitzbühel Hahnenkamm und Kitzbühel Schwarzsee sind Haltestellen an der Salzburg-Tiroler-Bahn. Während die Bahnhöfe Hahnenkamm und Schwarzsee ausschließlich von Nahverkehrszügen bedient werden, halten am Kitzbüheler Hauptbahnhof auch Fernverkehrszüge aus Richtung Innsbruck bzw. Graz.

Städtepartnerschaften


Historische Schwesterstädte Kitzbühels, Städte, denen 1393 wie Kitzbühel das Stadtrecht von München verliehen wurde, sind:

Literatur

  • Gertrud Heß-Haberlandt: Bauernleben. Eine Volkskunde des Kitzbüheler Raumes. Haymon, Innsbruck 1988; ISBN 385218035X
  • Kitzbüheler Ski Club (Hrsg.): Hahnenkamm. Chronik eines Mythos. Wissen Media, Gütersloh–München 2003
  • Emil Arnim Pfeifer: Kitzbühel. Sonne und Pulverschnee. Verein „Alte Kitze – Old Kids“, Kitzbühel 1992
  • Wido Sieberer (Hrsg.): Kitzbühels Weg ins 20. Jahrhundert. Sparkasse Kitzbühel, Kitzbühel 1999
  • Wido Sieberer: Stadtführer Kitzbühel, 2006; ISBN 3702227008
  • Wolfgang Straub: Kitzbühel. Mit Fotos von Gerhard Trumler. Brandstätter Verlag, Wien 2005; ISBN 3854984251
  • Eduard Widmoser (Hrsg.): Stadtbuch Kitzbühel. Gemeinde Kitzbühel, Kitzbühel 1967–1971

Quellen

  1. Über die Sage vom unbekannten Reiter
  2. www.geschichte-tirol.com: Kitzbühel
  3. Weltgrößte Polo Turnier lädt wieder nach Kitzbühel: der Valartis Snow Arena World Cup

Weblinks