Nüziders

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Nüziders
Wappen Österreichkarte
Wappen von Nüziders
Nüziders (Österreich)
Nüziders (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Vorarlberg
Politischer Bezirk: Bludenz
Kfz-Kennzeichen: BZ
Fläche: 22,10 km²
Koordinaten: 47° 10′ N, 9° 48′ OKoordinaten: 47° 10′ 0″ N, 9° 48′ 0″ O
Höhe: 562 m ü. A.
Einwohner: 4.990 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 226 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6714
Vorwahl: 05552
Gemeindekennziffer: 8 01 17
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Sonnenbergstraße 14
6714 Nüziders
Website: www.nueziders.at
Politik
Bürgermeister: Peter Neier
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2010)
(24 Mitglieder)

15 ÖVP,
7 SPÖ, 2 FPÖ

Lage von Nüziders im Bezirk BludenzVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Nüziders im Bezirk Bludenz (anklickbare Karte)BartholomäbergBlonsBludenzBludeschBrandBürsBürserbergDalaasFontanellaGaschurnInnerbrazKlösterleLechLorünsLudeschNenzingNüzidersRaggalSt. Anton im MontafonSt. GallenkirchSt. GeroldSchrunsSilbertalSonntagStallehrThüringenThüringerbergTschaggunsVandansVorarlberg
Lage der Gemeinde Nüziders im Bezirk Bludenz (anklickbare Karte)
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Ortskern von Nüziders von Osten gesehen
Ortskern von Nüziders von Osten gesehen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Nüziders ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bludenz mit 5.054 Einwohnern.

Geografie

Nüziders liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bludenz. 58,1 Prozent der Fläche sind bewaldet. Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Nüziders.

Ortsgliederung

Ortsteile und Parzellen von Nüziders sind [1]

  • Dorf
  • Grafen
  • Vadatsch
  • Außerbach/Bad Sonnenberg
  • Wingert,
  • Tschalenga
  • Im Hag
  • Siedlung Blumenau
  • Daneu
  • Hasensprung
  • Hinteroferst
  • Laz
  • Lutafaz (aufgegebene Bergparzelle)
  • Muttersberg
  • Zoll

Geschichte

Der Walgau war schon in der Steinzeit und in der Bronzezeit – also 1250 v. Chr. – besiedelt, und zwar vom Volksstamm der Illyrer aus dem sich dann die Räter entwickelten.

Nüziders gilt als älteste Siedlung im Walgau und hatte schon zu Zeiten der Römer eine gewisse Bedeutung, da die Römerstraße von Reutte nach Bregenz durch Nüziders führte. Noch heute sind Teile eines alten römischen Wachturms erhalten, welcher gegen Ende des fünften Jahrhunderts zum Glockenturm einer frühchristlichen Kirche umgebaut wurde.

Hugo I. († 1228) begründete die gräfliche Familie Montfort. Ihm gehörten die Grafschaft über Churrätien, Tettnang, Bregenz, Feldkirch, Sonnenberg, Werdenberg und Sargans.
In Nüziders war der Stammsitz der weit über die heutigen Gemeindegrenzen reichenden Grafschaft Sonnenberg.

Ebenso stammten die reich begüterten Vaistli aus Nüziders und waren im 14. Jahrhundert in Triesen und Vaduz ansässig. Die Vaistli waren Dienstmannen der Grafen von Vaduz-Werdenberg. Später waren sie kaiserliche Vögte auf Gutenberg, Ammänner in Vaduz, am Eschnerberg und zu Werdenberg.

15. Jahrhundert

1473 eroberten und zerstörten Söldner unter Burkhard von Knöringen im Auftrag Sigmunds von Tirol die Burg Sonnenberg – die Burgruine Sonnenberg erinnert heute noch daran.
1474 verzichteten die Grafen von Sonnenberg auf ihr Land zugunsten der Habsburger, denen mit dieser Eroberung im Innerwalgau die Herrschaft über das Gebiet vom Arlberg bis zum Rhein ermöglicht wurde.

Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Nüziders seit der Gründung 1861. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.

Politik

Der Gemeinderat besteht aus 24 Mitgliedern. Die Zusammensetzung nach der Wahl im Jahr 2010 ist: ÖVP 15 Sitze, SPÖ 7 Sitze, FPÖ 2 Sitz. Die Grünen und andere Listen haben nicht kandidiert. Bürgermeister ist Peter Neier.

Die Gemeindeeinnahmen aus Steuern und sonstigen Abgaben lagen 2001 bei 4.003.805 €, die gemeindlichen Ausgaben bei 7.682.968 €. Der Schuldenstand betrug 2001 7.361.233 €.

Name

Der Name Nüziders entstammt der rätischen Sprache und wurde erstmals im Jahre 820 als Vicus Nezudene erwähnt.
Etymologisch wird der Name als rätoromanische bzw. vulgärlateinische Abwandlung von lat. "nucis terra" gedeutet, was so viel bedeutet wie Nussland, Nussfeld oder Nussdorf.

Nach einer anderen Meinung [2] leitet sich der erste Wortteil von lat. 'fornaces' für 'Schmelzofen' und der zweite Wortteil von der nicht deutbaren Endung 'dura' ab. Aus 'fornacedura' soll dann über die Zwischenstufen 'nacedura', 'nezedura', 'nezudera', 'nezuderes', 'nizidures', 'niziders' der heutige Name entstanden sein.

Nüziders
Nüziders

Wappen

Das Gemeindewappen zeigt eine Sonne auf blauem Hintergrund über einem schwarzen Dreiberg – übernommen vom Wappen der Sonnenberger.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Blick von der Bergparzelle Laz Richtung Gemeinde Bürserberg um Mitternacht.

(Quelle: Statistik Austria[3])
Volkszählung 19711981199120012006
Einwohner 2.8213.6444.1714.4784.794


Am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde 4.697 Einwohnern (inkl. Zweitwohnsitze). Der Ausländeranteil lag 2002 bei 10,1 %. Mit 31. März 2006 betrug die Einwohnerzahl 5.054 bei 1.290 Wohnobjekten und 1.963 Haushalten.

Städtepartnerschaften

Die Partnergemeinde von Nüziders ist

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Ort gab es im Jahr 2003 75 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 958 Beschäftigten und 121 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 2.089.

Das Siedlungsgebiet ist in den letzten Jahren praktisch vollständig an das von Bludenz herangewachsen.

Bildung

Im Ort gibt es (Stand Januar 2003) 568 Schüler. In Nüziders gibt es zudem einen Kindergarten, eine Volksschule und eine Sport- und Hauptschule.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Einzelnachweise

  1. Schreibweise von Örtlichkeiten in Vorarlberg (Vorarlberger Landesarchiv)
  2. Walter Weinzierl, Über den alten Bergbau in Vorarlberg, Dornbirn 1972, Seite 50
  3. Bevölkerungsentwicklung von Nüziders. (PDF)

Weblinks