Dollern
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 32′ N, 9° 33′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Stade | |
Samtgemeinde: | Horneburg | |
Höhe: | 17 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,02 km2 | |
Einwohner: | 2253 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 187 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 21739 | |
Vorwahl: | 04163 | |
Kfz-Kennzeichen: | STD | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 59 012 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Buschteich 25 21739 Dollern | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Wilfried Ehlers (SPD) | |
Lage der Gemeinde Dollern im Landkreis Stade | ||
Dollern ist eine Gemeinde im Landkreis Stade im Bundesland Niedersachsen.
Geografische Lage
Dollern liegt auf dem linken Geestrücken des Urstromtals der Elbe, etwa 28 Kilometer von der Stadtgrenze zu Hamburg entfernt, zwischen Stade (12 Kilometer) und Buxtehude (14 Kilometer).
Verwaltungsgliederung
Dollern gehört zur Samtgemeinde Horneburg mit Sitz in der gleichnamigen Gemeinde. Dort werden auch die Verwaltungsaufgaben der Gemeinde Dollern wahrgenommen.
Geschichte
Menschliche Siedlungsspuren sind seit etwa 55.000 Jahren im Ortsgebiet nachzuweisen. Es ist davon auszugehen, dass es sich dabei aber um keine sesshafte Besiedelung gehandelt hat. Spuren dieser eiszeitlichen und nacheiszeitlichen Jäger wurden vor allem im Bereich der heutigen Straßen Immengrund und Pleisshorn gefunden. Seit wann es eine lückenlose Besiedelung gibt, ist unklar. Einen Anhalt hierzu ergibt sich aus der Deutung des Ortsnamens durch den Namenforscher Jürgen Udolph. Dieser nimmt an, dass der Name etwa um Christi Geburt entstanden sei. Die älteste schriftliche Überlieferung ist eine in der Mitte des 12. Jahrhunderts gefälschte Urkunde, datiert auf den 11. November 1105. Diese Urkunde behandelt die materielle Ausstattung des neu gegründeten Klosters Katlenburg.
Die Liste der Steuerpflichtigen von 1524 nennt erstmals Namen von Einwohnern.
Am 8. April 1793 zerstörte ein Brand das Dorf bis auf zwei oder drei Gebäude. Am 22. April 1793 verlautete in den „Hannoverischen Anzeigen“, dass Dollern bei Bremen am 8. April des Jahres, morgens um 9 Uhr, binnen einer Stunde abgebrannt sei, dass zwei Tote zu beklagen gewesen seien und dass sich viele in ärztlicher Behandlung befunden hätten. Am 29. April verlautete in der Zeitung, dass dort insgesamt 39 Häuser abgebrannt seien. Auch Bargstedt, im selben Amt befindlich, sei von einer Feuersbrunst betroffen gewesen. Dort seien am 10. April 32 Gebäude abgebrannt, und man habe das Leben einer Frau beklagen müssen.[2]
Mit dem Wiederaufbau wurde noch im selben Jahr begonnen. Die Torbalkeninschriften einiger der Häuser im Stil des niederdeutschen Hallenhauses erinnern an diese Katastrophe und stehen noch heute im alten Dorfkern.
Im Oktober 2004 konnte nach intensiver Arbeit eine reich bebilderte Dorfchronik zur Geschichte des Ortes herausgegeben werden, und im Jahr 2005 wurde in Dollern das Jubiläum zum 900-jährigen Bestehen des Ortes gefeiert, wobei die Erwähnung in der, wenn auch gefälschten, Urkunde von 1105 zugrunde gelegt wurde.
Einwohnerentwicklung
- 1740: 112
- 1914: 320
- 1946: 730 (davon 350 Alteingesessene und 380 Flüchtlinge und Heimatvertriebene)
- 1970: 900
- 2003: 1.756
- 2005: 1.740
Herkunft des Ortsnamens
Alte Bezeichnungen des Ortes sind 1105 Dolnere, 1141 Dalrin, 1141 Dalrim, Dalrin, Dalrinn, 1162 Dolrim, 1162 Dalrim, 1209 Dolnern und um 1230 Dolnere. Die Überlieferung für den Ortsnamen ist uneinheitlich. Daher ist die Grundform nur schwer zu ermitteln. Es spricht viel dafür, auf Grund des Beleges von 1105 Dolnere von einer Grundform „Dolnere“ auszugehen. Darin ist „-ira“ enthalten. Das bedeutet, dass das, was im ersten Teil des Namens steht, im Ort vorhanden ist. In „Dol-“ darf ein Zusammenhang mit Dollbergen bei Hannover vermutet werden, darin steckt ein Wort für „Hügel, Anhöhe“, wie im mittelniederdeutschen und westfälischen „dulle“ für „Beule“, „doll“ für „Ruderpflock“, mittelniederdeutschen „dolle, dulle“ für „Baum, Balken, Pflock“ oder „Baumkrone, Baumbüschel“, im schwedischen „tull“ für „Baumwipfel“. Dieses würde zur Beschreibung der Lage des Ortes durchaus passen: Dollern liegt am Rande eines kurzen, steilen Tales, genauer, der alte Ortskern liegt auf einem Vorsprung eines recht steil abfallenden Talrandes.[3]
Politik
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Dollern setzt sich aus 11 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
CDU | SPD | DWG | Gesamt | |
2006 | 3 | 6 | 2 | 11 Sitze |
2011 | 3 | 6 | 2 | 11 Sitze |
Stand: Kommunalwahl am 11. September 2011
Bürgermeister
Seit der Kommunalwahl 2006 ist Wilfried Ehlers (SPD) Bürgermeister. Er übernahm das Amt schon in der vorherigen Wahlperiode nach dem Tod des amtierenden Bürgermeisters Peter Vollmers (SPD). 2011 wurde er mit überzeugender Mehrheit wiedergewählt.
Wappen
Blasonierung: „Das Wappen der Gemeinde zeigt auf blauem Schild ein silbernes Wassermühlenrad mit Schaufeln, darunter ein silberner Wasserlauf.“
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Ort gibt es einen Kindergarten und eine zweizügige Grundschule. Einrichtungen der Grundversorgung, wie Lebensmittelmarkt, Bankfilialen, Arzt, Zahnarzt und Apotheke, sind ebenfalls vorhanden. Daneben ist ein größeres Möbel-, Einrichtungs- und Bekleidungshaus von wirtschaftlicher Bedeutung für die Gemeinde.
Verkehr
Dollern liegt an der Bundesstraße 73, die zwischen Hamburg und Cuxhaven verläuft und an der Autobahn A26 die einmal Stade mit den Nord/Süd Autobahnen A7 und A1 verbinden soll.
Die Niederelbebahn von Cuxhaven nach Hamburg führt durch den Ort, wobei Dollern nur noch ein Haltepunkt ist. Er wird von der S-Bahn Hamburg bedient.
Linie | Verlauf
Vorlage:Navigationsleiste ÖPNV Hamburg |
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Der Radfernweg Hamburg-Cuxhaven und der Nordseeküsten-Radweg durchquert ebenfalls das Gebiet der Gemeinde.
Energie
In der Nähe Dollerns betreibt der Energiekonzern TenneT eines der größten Umspannwerke Niedersachsens. Eine Leitung verbindet dieses Umspannwerk über die Elbekreuzung 2 mit dem Schaltwerk in Wilster.
Literatur
- Egon Hagenah und Wolfgang Döpke: Dollern – Die Dorfgeschichte. Verlag der Kreissparkasse Stade, Stade 2004, ISBN 3-933996-24-4
Einzelnachweise
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
- ↑ Blazek, Matthias, Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900, Adelheidsdorf 2006, S. 157, ISBN 978-3-00-019837-3.
- ↑ Der Ortsnamenforscher auf NDR 1 Niedersachsen, Recherche Jürgen Udolph
Weblinks
- Homepage Bürgerverein Dollern
- Vortrag zur Dorfentwicklung (PDF; 605 kB)