Japan Freight Railway Company
Japan Freight Railway Company 日本貨物鉄道株式会社
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Rechtsform | Kabushiki kaisha (Aktiengesellschaft) |
Gründung | 1. April 1987 |
Sitz | 5-33-8, Sendagaya, Shibuya, Präfektur Tokio |
Leitung | Shuji Tamura (Präsident)[1] |
Mitarbeiterzahl | 5.725[1] |
Branche | Schienengüterverkehr, Kombinierter Verkehr, Lagerhaltung |
Website | www.jrfreight.co.jp |
Stand: 1. April 2015 |
Die Nihon Kamotsu Tetsudō K.K. (jap. 日本貨物鉄道株式会社, kurz JR貨物, jeiāru kamotsu; engl. Japan Freight Railway Company, kurz JR Freight bzw. JRF) ist eine der sieben Nachfolgeunternehmen der Japanese National Railways.
Sie wurde am 1. April 1987 im Zuge der Privatisierung des Eisenbahnsektors in Japan gegründet und betreibt landesweit den Schienengüterverkehr. Sie befindet sich zu 100 % in Besitz einer Selbstverwaltungskörperschaft (dokuritsu gyōsei hōjin) unter MLIT-Aufsicht, der tetsudō kensetsu un’yu shisetsu seibi shien kikō (鉄道建設・運輸施設整備支援機構, wörtl. etwa „Organisation zur Unterstützung von Einrichtung und Erhaltung von Eisenbahnbau und -verkehr“, engl. Japan Railway Construction, Transport and Technology Agency).
Unternehmenszahlen
Die JR Freight befährt ein Liniennetz von ca. 8.200 km mit 243 Bahnhöfen. Auf diesem sind täglich im Schnitt 479 Züge unterwegs. Diese legen 193.000 Zug-km pro Tag zurück und erbringen eine Verkehrsleistung von 20,7 Mrd. Tonnen-km pro Jahr. Insgesamt wurden 30,3 Mio Tonnen Güter transportiert (Stand 1. April 2015).[1]
Streckennetz
Die JR Freight besitzt lediglich ca. 50 km eigenes Streckennetz. Dieses besteht hauptsächlich aus Anschlussstrecken zu den einzelnen Güterbahnhöfen der Gesellschaft. Diese sind mit dem ca. 19.800 km langen Streckennetzen der sechs im Personenverkehr fahrenden regionalen Japan Railways-Gesellschaften verbunden, das von der JR Freight mitbenutzt wird. Dieses Streckennetz ist in Kapspur gehalten und mit 1.500 V Gleichspannung, 20 kV, 50 Hz bzw. 60 Hz Wechselspannung elektrifiziert. Das Shinkansen-Hochgeschwindigkeitsnetz in Normalspur wird aktuell nicht befahren. Mit Aufnahme des Shinkansen-Verkehrs durch den Seikan-Tunnel im Jahr 2016 ist dieser Streckenabschnitt der Erste mit Shinkansen/Güterzug-Mischverkehr.[2]
Liste der Eisenbahnstrecken im Besitz der JR Freight
Linie | Strecke | Präfektur | Distanz (km) |
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Hokuriku-Hauptlinie | Tsuruga–Tsuruga-Minato | Fukui | 2,7 |
Kagoshima-Hauptlinie | Rangierbahnhof Chihaya–Güterbahnhof Fukuoka | Fukuoka | 2,2 |
Kansai-Hauptlinie | Yokkaichi–Shiohama | Mie | 3,3 |
Hirano–Kudara | Osaka | 1,4 | |
Nippō-Hauptlinie | Obase Nishikōdaimae–Kandakō | Fukuoka | 4,6 |
Ōu-Hauptlinie | Tsuchizaki–Akitakō | Akita | 1,8 |
Senseki-Linie | Rikuzen-Yamashita–Ishinomakikō | Miyagi | 1,8 |
Shin’etsu-Hauptlinie | Stellwerk Kami-Nuttari–Higashi-Niigatakō | Niigata | 3,8 |
Shinminato-Linie | Nōmachi–Güterbahnhof Takaoka | Toyama | 1,9 |
Tōhoku-Hauptlinie | Stellwerk Tabata–Kita-Ōji | Tokio | 4,0 |
Tōkaidō-Hauptlinie | Stellwerk Sannō–Nagoya-Minato | Aichi | 6,2 |
Stellwerk Suita–Ōsaka Kamotsu Terminal | Osaka | 8,7 | |
Uetsu-Hauptlinie | Sakata–Sakatakō | Yamagata | 2,7 |
Rollmaterial
Aufgrund der verschiedenen Stromsysteme in Japan besitzt die JR Freight Triebfahrzeuge für Gleichstrom, Wechselstrom und Mehrsystemfahrzeuge. Insgesamt besitzt die Gesellschaft 442 Elektrolokomotiven, 175 Diesellokomotiven und 42 Triebwagen. Dazu besitzt sie 7.472 Containertragwagen und 79 sonstige Güterwagen. 1.869 Güterwagen anderer Unternehmen werden von der JR Freight verwaltet (Stand 1. April 2015).[1] Ein Teil dieses Rollmaterials wurde von der JNR übernommen. Teilweise wurden auch moderne Fahrzeuge neu angeschafft. Die JR Freight nimmt dabei mit ihren Lokbespannten Zügen eine Sonderrolle im von Triebwagen geprägten Bahnverkehr in Japan ein. So war sie bis 2010 das einzige Nachfolgeunternehmen der JNR, dass seit der Privatisierung 1987 neue Lokomotiven in Dienst stellte. Dies waren seit 1990 die Elektrolokomotiven EF200, seit 1992 die Diesellokomotiven DF 200, seit 1996 die Elektrolokomotive EF210 und ein Jahr später EH500. Im Jahr 2001 wurden mit den Elektrolokomotiven EH200 und EF510 zwei neue Baureihen in Dienst gestellt. Eine Variante der Letztgenannten wurde von JR East 2010 als Personenzuglokomotiven für den später eingestellten Nachtzugverkehr übernommen. Im gleichen Jahr stellte die JR Freight mit den HD300 ihre erste Hybridlokomotiven in Dienst.
- Diesellokomotiven
- Gleichstrom-Elektrolokomotiven
- Wechselstrom-Elektrolokomotiven
- Mehrsystem-Elektrolokomotiven
- JNR: EF81
- JR: EF510, EH500
- Gütertriebwagen M250
- Güterwagen mit einer Kapazität bis zu 36 Tonnen
- Güterwagen für Automobile, Lastkraftwagen and Container
- Groß-Güterwagen mit einer Kapazität bis zu 80 Tonnen
- Kohle- und Schüttgutwagen
Fahrzeugneuentwicklungen
Durch die Eröffnung des Hokkaidō-Shinkansen von Aomori nach Hokuto 2015, wird der Seikan-Tunnel für die aktuell fahrenden langsamen Güterzüge, aufgrund fehlender Trassen nicht mehr nutzbar sein. Die JR Hokkaidō und die JR Freight arbeiten deshalb an Konzepten für 200 km/h schnelle Hochgeschwindigkeitsgüterzüge. Diese sollen die Strecke zusammen mit den Shinkansen im Mischverkehr nutzen können. Hierzu wird die Schnellfahrlok EH800 entwickelt, die dann die sogenannten Train on Train (トレイン・オン・トレイン, Torein on Torein, dt. „Zug fährt Zug“) ziehen soll. Dieses Projekt sieht vor, dass die Kapspur-Züge, ähnlich wie beim Rollwagen-System, auf einem normalspurigen vollständig verkleideten Wagenzug fahren. Dieser schützt die Ladung vor den Druckschwankungen durch entgegenkommende Schienenfahrzeuge im Tunnel.[3]
Transportgüter
Jahr | 1987 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 |
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Frachtvolumen (insgesamt) | 56,27 | 37,05 | 37,11 | 36,61 | 36,19 | 33,08 | 31,05 | 30,98 | 29,83 | 29,99 | 31,00 | 30,31 |
davon Container | 13,81 | 21,98 | 22,35 | 23,18 | 23,41 | 22,17 | 20,35 | 20,47 | 19,61 | 20,51 | 21,51 | 21,54 |
davon Massengüter | 42,46 | 10,70 | 10,51 | 10,22 | 9,47 | 9,49 | 8,76 |
Das Frachtvolumen der JR Freight geht seit Jahren zurück. Transportierte man im Gründungsjahr 1987 56,3 Mio. Tonnen Fracht waren es 2005 nur noch 37,1 Mio. Tonnen und 2014 etwas über 30 Mio. Tonnen. Umgekehrt stieg die Containerisierungsrate deutlich an. Wurden im Gründungsjahr lediglich 25 % des Gütervolumen im Container bewegt, so waren es 2005 bereits 60 % und 2014 71 %.[4][5] Für diesen Verkehr hält die JR Freight insgesamt 66.900 eigene und 17.751 private speziell für das japanische Lichtraumprofil geeignete Container vor.[1]
Bei den Massengütern dominierten 2014 Mineralöl und -produkte mit 65 %.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e JR Freight: Corporate Overview
- ↑ New Bullet Train for New Frontier. In: NHK World. 24. März 2016, abgerufen am 19. Oktober 2016: „The tunnel is vital for freight traffic to and from Hokkaido, with 51 freight trains passing through it every day. The tunnel will have to be shared by the Shinkansen and the conventional freight trains.“
- ↑ The Asahi Shimbun: „Research to look into feasibility of 200-kph cargo train“
- ↑ a b c JR Freigt: Main Data
- ↑ JR Freigt: Main Data ( vom 16. Mai 2011 im Internet Archive)