Renzo Piano

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Renzo Piano

Renzo Piano (* 14. September 1937 in Genua) ist ein italienischer Architekt und Senator auf Lebenszeit.

Leben

Piano wuchs in einer Familie von Bauunternehmern auf. Seine Leidenschaft zur Architektur verdankt er seinem Vater.

Renzo Piano studierte von 1962 bis 1964 an der Universität Florenz und erlangte 1964 das Diplom am Mailänder Polytechnikum. Von 1965 bis 1968 arbeitete er dort als Dozent. Die Unterstützung seines Vaters und Bruders ermöglichte es ihm, nach dem Studium sofort mit der Erforschung von Materialien und Technologien zu beginnen. Auf Studienreisen nach Großbritannien und in die USA lernte er unter anderem Louis I. Kahn kennen. Piano machte im renommierten Architekturbüro von Kahn in Philadelphia ein Praktikum.

Durch seinen Unterricht am Polytechnikum und an der Architectural Association School in London kam Renzo Piano in engeren Kontakt zu Richard Rogers. Renzo Piano und Richard Rogers gründeten in Paris ein gemeinsames Büro, nachdem sie den Wettbewerb für das Pariser Centre Pompidou (1971–1977) gewonnen hatten.

Vorläufer zum Centre Pompidou war das 1973 fertiggestellte Bürogebäude von B & B Italia. 1977 gründete Renzo Piano mit dem Ingenieur Peter Rice ein gemeinsames Büro mit dem Namen „Piano & Rice“. Sie führten das Büro bis zu Rice's Tode im Jahre 1993. Es entstanden Arbeiten wie das Quartierslaboratorium für Stadterneuerungen in Otranto (1979) sowie das Museum der Menil Collection in Houston, Texas (1981–1986). Renzo Piano lernte viel von seinem guten Freund Peter Rice. Anfang der 1980er-Jahre verwandelte sich das Studio in ein Building Workshop mit Büros in Paris und Genua. Der neue Name sollte vor allem den Teamwork-Charakter der gemeinsamen Arbeit unterstreichen.

In Berlin war Piano unter anderem mit der Bebauung eines Teils des Potsdamer Platzes betraut und führte dort zeitweise ebenfalls ein Büro. Dazu war Renzo Piano an der Planung von Großprojekten, wie der Terminal des Kansai International Airport in Osaka, Japan, und die Umgestaltung des Porto Antico (Alter Hafen) in seiner Heimatstadt Genua beteiligt.

Seinen Ruf als Museumsarchitekt erhielt Piano mit Projekten wie der Menil Collection in Houston, Texas, der Fondation Beyeler in Riehen bei Basel, dem Tjibaou-Kulturzentrum in Nouméa auf der Südseeinsel Neukaledonien, dem Nasher Sculpture Center in Dallas, Texas, und dem 2005 fertiggestellten Zentrum Paul Klee in Bern. Zudem gestaltete er in Italien zwei große Auditorien: das Auditorium Niccolò Paganini in Parma und das Auditorium Parco della Musica in Rom.

Zu seinen jüngsten Projekten gehören der am 6. Juli 2012 eröffnete The Shard, der mit 310 Meter höchste Wolkenkratzer Europas, sowie mehrere Aufträge in New York City, darunter das New York Times Building und die Erweiterung der Pierpont Morgan Library.

Er leitet je ein Atelier in Genua und Paris, die unter dem Namen „Renzo Piano Building Workshop“ (RPBW) vereint sind. Im RPBW arbeiten Architekten, Ingenieure und weitere Spezialisten zum Teil seit Jahren zusammen.

Renzo Piano gilt als ein Meister der Bautechnik. Durch den Bau von zahlreichen Gebäuden rund um den Globus mit den verschiedensten Konstruktionen und Baumaterialien beweist er seine Fähigkeiten im Bereich der Bautechnologie. Bei all seinen Projekten dient die Technologie dazu, das Licht zu beleben, das Umfeld zu respektieren und die Integration in die Natur zu ermöglichen. Piano fällt durch Werke auf, bei denen die innovativen und konstruktiven Techniken lediglich das Werkzeug sind, um komfortable, solide und ökologische Gebäude zu gestalten. Piano gilt als sehr vielfältig in Bezug auf die Stilrichtungen seiner Werke. Funktion und Bedeutung der Gebäude sind für die Gestaltung sehr entscheidend.

Am 30. August 2013 wurde Renzo Piano vom Staatspräsidenten Giorgio Napolitano zum Senator auf Lebenszeit ernannt.[1]

Magda Arduino war Renzo Pianos erste Frau und Gefährtin seiner langen Entwicklung. Mit ihr hat Renzo Piano drei Kinder: Carlo, Matteo und Lia. Seit 1992 ist Renzo Piano mit der Architektin Emilia Rossato (Milly) verheiratet.

Galerie

Werke

Preise, Auszeichnungen und Ehrungen

Renzo Piano gehört zur Weltelite der Architekten. Zwischen 1978 und 2000 erhielt er über 30 Architekturpreise. Das TIME-Magazin listete ihn 2006 als einen der 100 einflussreichsten Menschen der Welt.

Literatur

  • Werner Blaser: Renzo Piano Workshop. Museum Beyeler, Wabern-Bern 1998.
  • Renzo Piano: Mein Architektur-Logbuch. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 1997, ISBN 978-3-7757-0670-4.
  • Renzo Piano: Architekturen des Lebens., Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2000, ISBN 978-3-7757-0960-6.
  • Renzo Piano: Museumsarchitektur. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2007, ISBN 978-3-7757-2040-3.

Weblinks

Commons: Renzo Piano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Napolitano nomina quattro senatori a vita. La Repubblica, 30. August 2013, abgerufen am 30. August 2013.
  2. Denisa Richters: Renzo Pianos Bürobau heißt jetzt „Float“. Artikel vom 7. März 2015 im Portal rp-online.de, abgerufen am 10. Mai 2015
  3. FLOAT, Webseite im Portal float-offices.de, abgerufen am 10. Mai 2015
  4. derStandard.at Wissenschaft – Welt vom 15. Juni 2013: Trient gönnt sich modernes Wissenschaftsmuseum (apa), abgerufen am 31. Juli 2013
  5. Süddeutsche Zeitung Newsticker vom 20. Oktober 2012 (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  6. Konzertsaal von Stararchitekt Renzo Piano in L'Aquila eröffnet, Deutschlandradio, 8. Oktober 2012
  7. Homepage Spiegel online Reise, abgerufen am 21. Oktober 2012
  8. nationalacademy.org: National Academicians "P" / Piano, Renzo (abgerufen am 7. Juli 2015)
  9. Luigi Monzo: Renzo Piano Senator auf Lebenszeit. Das damit verbundene Monatsgehalt von 12.000 Euro setzte Piano ein, um sechs junge Architekten zu beschäftigen. Piano: "Con lo stipendio da senatore farò lavorare sei giovani"