Zlín

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Zlín
Wappen von Zlín
Zlín (Tschechien)
Zlín (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Zlínský kraj
Bezirk: Zlín
Fläche: 10283 ha
Geographische Lage: 49° 14′ N, 17° 40′ OKoordinaten: 49° 13′ 59″ N, 17° 40′ 1″ O
Höhe: 230 m n.m.
Einwohner: 74.191 (1. Jan. 2023)[1]
Postleitzahl: 760 01
Kfz-Kennzeichen: Z
Verkehr
Straße: OtrokoviceVizovice
Bahnanschluss: Otrokovice–Vizovice
Struktur
Status: Statutarstadt
Ortsteile: 16
Verwaltung
Bürgermeister: Miroslav Adámek (Stand: 2013)
Adresse: nám. Míru 12
761 40 Zlín
Gemeindenummer: 585068
Website: www.mestozlin.cz
Rathaus in Zlín

Die Stadt Zlín (deutsch Zlin; von 1949 bis 1990: Gottwaldov) ist mit mehr als 75.000 Einwohnern (Stand: 2014) das Industriezentrum in der Region Zlínský kraj in Mähren (Tschechien). Sie erstreckt sich im Tal der Dřevnice.

Geschichte

Die Geschichte reicht bis in das Mittelalter, die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1322. Damals war die Stadt Zentrum des Handwerks und Bergbaus und maßgeblich für die weitere Ansiedlung von Handwerkern in der Umgebung, die bis dato meist von Viehzucht lebte. Zlín war auch der Sitz der Verwaltung und der Landesherrscher. 1397 erhielt der Ort erweiterte Stadtrechte und 1509 das Marktrecht. 1605 wurde die Stadt durch die Truppen Stephan Bocskais geplündert. 1779 wurde die erste Manufaktur, eine Wäschefärberei, errichtet, 1850 gründete Claudius von Bretton eine Streichholzfabrik. Die Kinder des Barons Bretton wurden von Johann Mach, dem Vater des Physikers Ernst Mach erzogen bzw. unterrichtet. Die Streichholzfabrik wurde bald wieder geschlossen.

Die ruhige Entwicklung nahm erst zur Zeit der Industrierevolution Fahrt auf. 1894 wurde die Bata-Schuhfabrik gegründet. Durch das schnelle Wachstum der Fabrik des Tomáš Baťa, der ab 1923 auch Bürgermeister der Stadt war, profitierte auch die Stadt. Zlín bekam ein völlig neues Gesicht durch die Architekten Jan Kotěra, František Lydie Gahura, M. Lorenc, Vladimír Karfík und insbesondere Le Corbusier, der den Stadtplan (mit thematisierten Ringbezirken) entwarf, und die Bevölkerung wuchs von 5.000 schnell auf 43.000 an. Tomáš Baťa und sein Bruder Jan Antonín Bat'a ließen unter dem Motto „Kollektiv arbeiten – individuell wohnen“ Werksiedlungen nebst firmeneigenen Kindergärten, Schulen sowie ein Krankenhaus, ein Warenhaus und das damals größte Kino Mitteleuropas errichten, die heute aufgrund ihrer Einbeziehung sozialer und psychologischer Aspekte als „Perle des Funktionalismus“ und sogar als erste funktionalistische Stadt der Welt bezeichnet werden.

1949 wurde die Stadt nach dem Präsidenten Klement Gottwald in Gottwaldov umbenannt. Diesen Namen führte sie bis 1990. Renommée brachten der Stadt auch die Filmstudios, die vor allem in den 60er Jahren durch animierte und Trickfilme der Regisseure Karel Zeman und Hermína Týrlová Bekanntheit erwarb. Die unternehmerische Seele, aber auch die gute Lage sind als Grund anzusehen, dass Zlín auch nach dem Sturz des kommunistischen Regimes viele Existenzgründer und Jungunternehmer hervorbrachte, deren Aktivitäten weit über dem Schnitt des Landes liegen. Seit 2000 ist sie Sitz der Universität Tomáš Baťa.

Stadtgliederung

Die Stadt Zlín besteht aus den Ortsteilen Chlum, Jaroslavice (Jaroslawitz), Klečůvka (Kleczuwka), Kostelec (Kostelletz), Kudlov (Kudlow), Lhotka (Klein Lhotta), Louky (Luk), Lužkovice (Luschkowetz), Malenovice (Mallenowitz), Mladcová (Mlatzow), Prštné, Příluky (Prziluk), Salaš (Sallasch), Štípa, Velíková und Zlín.

Partnerstädte

Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Im Ort wirkten und lebten

Sport

Literatur

  • Antonín Cekota, Slavoboj Tusar (Grafik), Josef Vaňhara (Fotograf): Zlin. Die Stadt der Mitarbeit. Tisk, Zlín 1936.
  • Katrin Klingan, Kerstin Gust (Hrsg.); Bas Princen (Fotograf): A Utopia of Modernity: Zlín. Revisting Bata's functional city. Jovis, Berlin 2009, ISBN 978-3-86859-034-0 (englisch).
  • Winfried Nerdinger, Ladislava Hornáková, Radomíra Sedláková (Hrsg.): Zlín. Modellstadt der Moderne. (Anlässlich der Ausstellung Zlín – Modellstadt der Moderne im Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne, 19.11.2009 – 21.02.2010). (Übersetzungen aus dem Tschechischen und Slowakischen von Alena Kubatzky, aus dem Französischen von Thorsten Doerdrechter). Jovis, Berlin 2009, ISBN 978-3-86859-051-7.
  • Rainer Sittenthaler: Zlín – Die ideale Industriestadt der Moderne? Wien 2013 (Wien, Universität, Diplomarbeit, 2013).
  • Josef Vaňhara: Příběh jednoho muže a jednoho města. J. Vaňhara, Zlín 1998, ISBN 80-238-0517-7 (tschechisch).

Weblinks

Commons: Zlín – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Zlín – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)