Altstrimmig
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
Koordinaten: 50° 6′ N, 7° 18′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Cochem-Zell | |
Verbandsgemeinde: | Zell (Mosel) | |
Höhe: | 345 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,9 km2 | |
Einwohner: | 332 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 37 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56858 | |
Vorwahl: | 06545 | |
Kfz-Kennzeichen: | COC, ZEL | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 35 004 | |
LOCODE: | DE 5AN | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Corray 1 56856 Zell (Mosel) | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Hans-Werner Peifer | |
Lage der Ortsgemeinde Altstrimmig im Landkreis Cochem-Zell | ||
Altstrimmig ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Zell (Mosel) an.
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Altstrimmig liegt zusammen mit dem Nachbarort Mittelstrimmig auf einem Höhenrücken im nördlichen Hunsrück, dem Strimmiger Berg. Zu Altstrimmig gehören auch die Wohnplätze Birkwiese und Pulgersmühle.[2]
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eine erste urkundliche Erwähnung erfährt der Ort Altstrimmig im Jahr 1357. Vom 31. Mai 1358 existiert eine Belehnungsurkunde des Erzbischofs Boemund II. für Gerhard von Ehrenberg.[3] Der Strimmiger Berg, auch das Strimmiger Gericht, zählte bis 1780 zum „Dreihherrischen Gebiet“. Wie im Beltheimer Gericht teilten sich Kurtrier, Sponheim und Braunshorn (später Winneburg und Metternich) die Landesherrschaft. Ab 1794 stand Altstrimmig unter französischer Herrschaft. Von 1798 bis 1814 gehörte Altstrimmig zur Mairie Beilstein im Kanton Zell, der zum Arrondissement Koblenz im Rhein-Mosel-Département gehörte. 1815 wurde die Region und damit auch der Ort Altstrimmig aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Unter der preußischen Verwaltung gehörte die Gemeinde Altstrimmig 1816 der Bürgermeisterei Senheim (von 1927 bis 1968 Amt Senheim) im neu entstandenen Kreis Zell im Regierungsbezirk Koblenz an.
19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wie in ganz Deutschland stieg auch in Altstrimmig die Sehnsucht nach Amerika auszuwandern, da in der Region des heutigen Rheinland-Pfalz und Hessens politische Unzufriedenheit und Mangel an Erwerbsarbeit herrschten.
Am 26. Mai 1852 verließen 85 Personen (36 Personen bis 14 Jahre, 49 Personen über 14 Jahren) Altstrimmig in Richtung New York, wo sie am 13. Juni 1852 an Land gingen. In den folgenden Jahren zog es sie vorwiegend in den Staat Wisconsin, wo sie u. a. in den teilweise von ihnen gegründeten Orten Green Bay, Washington County, Sheboygan, Milwaukee, Germantown, Farmington, Cedarburg und Appleton ihre neue Heimat fanden.
Weitere Auswanderer – 36 Personen – verließen den Ort zwischen den Jahren von 1829 bis 1890 nach Süd- und Nordamerika. In Südamerika waren es die Gegenden um Porto Alegre, Santa Cruz do Sul und San Jose. Bis heute bestehende Gemeinden bilden Novo Hamburgo (dt. Neu Hamburg), São Leopoldo und Rio Grande. 31 Zeitungen und über 150 Vereine wurden von den Kolonisten gegründet.
Die Gesamtreisekosten aller Auswanderer in Höhe von 22.015 Talern, 221 Silbergroschen und 46 Pfennig wurden von den Gemeinden Mittelstrimmig, Altstrimmig, Liesenich, Grenderich und Senheim gemeinsam getragen, hiervon entfielen auf die Gemeinde Altstrimmig 3.156 Taler.
Heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit 1946 ist Altstrimmig Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Das Amt Senheim wurde 1968, so wie alle Ämter in den Regierungsbezirken Koblenz und Trier in Verbandsgemeinden umgewandelt. Durch das 8. Verwaltungsvereinfachungsgesetz vom 18. Juli 1970 mit Wirkung vom 7. November 1970 wurde die vorübergehend bestehende Verbandsgemeinde Senheim aufgelöst und Altstrimmig in die Verbandsgemeinde Zell (Mosel) umgegliedert.
Einwohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Altstrimmig, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
|
|
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Gemeinderat in Altstrimmig besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hans-Werner Peifer ist Ortsbürgermeister von Altstrimmig. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 80,56 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[6][7]
Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die sogenannte Alte Mühle wurde vom ortsansässigen Heimat- und Verkehrsverein renoviert und funktionstüchtig wiederhergestellt.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Altstrimmig
Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Altstrimmig besitzt ein Gemeindehaus, einen Festplatz, einen Kinderspielplatz und eine Grillhütte mit Sanitäranlagen.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Werner Mauss (* 1940), ehemaliger deutscher Privatdetektiv[8]
Panoramabild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Kurzporträt von Altstrimmig bei SWR Fernsehen
- Literatur über Altstrimmig in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2019, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020. S. 34 (PDF; 1 MB).
- ↑ Codex Diplomaticus Rheno Mosellanus Band 3.2. Nr. 448
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Zell (Mosel), Verbandsgemeinde, dritte Ergebniszeile. Abgerufen am 30. September 2020.
- ↑ Karl Heinz Simon: Wahlleiter für die Wahl des Ortsbürgermeisters/der Ortsbürgermeisterin am 26.05.2019. In: Zeller Land Nachrichten, Ausgabe 11/2019. Linus Wittich Medien GmbH, 11. März 2019, abgerufen am 30. September 2020.
- ↑ Dirk Laabs: Das Phantom. Deutschlands geheimster Agent. 24. September 2016, abgerufen am 30. September 2016.