Amy Pieters

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Amy Pieters
Amy Pieters (2021)
Amy Pieters (2021)
Zur Person
Geburtsdatum 1. Juni 1991 (32 Jahre)
Nation Niederlande Niederlande
Disziplin Straße / Bahn (Ausdauer/Kurzzeit)
Fahrertyp Klassikerspezialistin
Internationale Team(s)
2010
2011–2015
2016
2017–2020
2021–2022
Merida
Skil / Argos / Giant / Liv
Wiggle High5
Boels Dolmans Cyclingteam
Team SD Worx
Wichtigste Erfolge
UCI-Straßen-Weltmeisterschaften
2019 Regenbogentrikot – Mixed-Staffel
UCI-Bahn-Weltmeisterschaften
2019, 2020, 2021 Regenbogentrikot – Zweier-Mannschaftsfahren
UEC-Straßen-Europameisterschaften
2019 Europameister-Trikot – Straßenrennen
2019 Europameister-Trikot – Mixed-Staffel
Bahnrad-Weltcup
2011/12 Goldmedaille Astana – Mannschaftsverfolgung
2018/19 Goldmedaille Hongkong – Zweier-Mannschaftsfahren
Letzte Aktualisierung: 5. März 2024

Amy Pieters (* 1. Juni 1991 in Haarlem) ist eine niederländische Radrennfahrerin. Im Straßenradsport gilt sie als Klassikerspezialistin.[1] Auf der Straße wurde sie einmal Weltmeisterin mit der Mixed-Staffel; auf der Bahn dreimal Weltmeisterin im Madison.

Seit einem schweren Unfall am 23. Dezember 2021 kann sie nicht an Radsportwettbewerben teilnehmen. Ob sie jemals wieder gesunden und ihren Sport wird ausüben können, ist ungewiss.

Sportliche Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon als Jugend- und Juniorenfahrerin errang Amy Pieters zahlreiche Siege, darunter allein zwölf nationale Titel auf Straße und Bahn. Seit 2010 startet sie in der Elite-Klasse, wo sie wiederum zahlreiche niederländische Meistertitel auf der Bahn errang. Beim ersten Lauf des Bahnrad-Weltcups 2011/12 in Astana gewann das niederländische Dreier-Team aus Pieters, Ellen van Dijk und Kirsten Wild die Mannschaftsverfolgung. Im August 2012 belegte sie bei den Olympischen Sommerspielen in der Mannschaftsverfolgung zusammen mit Vera Koedooder und Ellen van Dijk den sechsten Rang. 2012 wurde sie auch U23-Europameisterin in der Einerverfolgung.

Seit 2014 bestreitet Pieters hauptsächlich Rennen auf der Straße. Von 2014 bis 2016 gewann sie dreimal in Folge das Rennen Dwars door Vlaanderen und 2014 Omloop Het Nieuwsblad. Zudem gewann sie Etappen bei größeren Etappenrennen wie 2014 bei der Katar-Rundfahrt. 2015 und 2016 gewann sie jeweils eine Etappe der Route de France Féminine sowie 2016 und 2017 jeweils eine Etappe der The Women’s Tour. 2017 wurde sie gemeinsam mit dem Boels Dolmans Cyclingteam Vize-Weltmeisterin im Mannschaftszeitfahren.

Auch auf der Bahn errang Pieters Erfolge: 2017 errang sie gemeinsam mit Kirsten Wild bei den Bahneuropameisterschaften Bronze im Zweier-Mannschaftsfahren. Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2018 wurden die beiden Sportlerinnen gemeinsam Vize-Weltmeisterinnen in derselben Disziplin.

Im Jahr darauf, bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2019 im polnischen Pruszków, errangen die beiden Fahrerinnen den WM-Titel in dieser Disziplin. Bei den Straßeneuropameisterschaften gewann sie das Straßenrennen sowie mit dem niederländischen Team die Mixed-Staffel. Mit dem Weltmeistertitel in der Mixed Staffel im September (zusammen mit Lucinda Brand, Riejanne Markus, Koen Bouwman, Bauke Mollema und Jos van Emden) in der ehemaligen britischen Grafschaft und heutigen Region Yorkshire wurde 2019 die bisher beste Saison für Pieters.[2]

Im Frühjahr 2020 wurde sie erneut gemeinsam mit Wild in Berlin Weltmeisterin im Madison. Bei den Olympischen Sommerspielen 2020 belegte sie am 6. August 2021 nach einem Sturz von Wild im Madison den vierten Rang.[3] Im Oktober 2021 gewann sie in Großbritannien die zweite Etappe der The Women’s Tour.[4]

Unfall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 23. Dezember 2021 stürzte Amy Pieters beim Straßentraining der niederländischen Bahn-Nationalmannschaft im spanischen Calp schwer. Sie verlor das Bewusstsein und musste im Krankenhaus von Alicante am Kopf operiert werden.[5] Sie befand sich in intensivmedizinischer Behandlung und wurde in ein künstliches Koma versetzt.[6] Am 6. Januar 2022 wurde sie in ein Krankenhaus in die Niederlande transportiert.[7] Ende April 2022 gelangte sie wieder zu Bewusstsein.[8]

Pieters kam zur Rehabilitation in das Daan Theeuwes Center in Woerden. Im Oktober 2022 berichtete die Stichting Amy Pieters, die zu ihrer Unterstützung gegründet worden war, dass sie erste Schritte nach dem Unfall gemacht habe.[9] Im Dezember 2023 berichteten ihre Eltern in einem Interview, dass sich Pieters noch weiterhin im Rehabilitationszentrum in Woerden aufhält, zwischenzeitlich selbstständig gehen und etwas Radfahren kann, jedoch immer noch auf Hilfe angewiesen sei.[10]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amy Pieters ist eine Tochter des ehemaligen Radrennfahrers und späteren Radsporttrainers Peter Pieters (* 1962), ihr älterer Bruder ist der Radrennfahrer Roy Pieters (* 1989). Der ehemalige Radsportler und heutige Funktionär Sjaak Pieters ist ihr Onkel und die Turnerin Ans Dekker ihre Tante.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pieters beim Internationalen Gebrüder Altig Grand Prix in Mannheim (2019)

Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2006
  • Niederländische Jugend-Meisterin – Einzelzeitfahren
2007
  • Niederländische Jugend-Meisterin – Straßenrennen
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2021

Bahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pieters (l.) mit Kirsten Wild als Weltmeisterinnen im Madison in Berlin (2020)
2006
  • Niederländische Jugend-Meisterin – Omnium
2007
  • Niederländische Jugend-Meisterin – 500-Meter-Zeitfahren, Keirin, Einerverfolgung, Punktefahren
2008
  • Niederländische Junioren-Meisterin – 500-Meter-Zeitfahren, Keirin, Einerverfolgung, Punktefahren, Scratch
2010
2011
2012
2013
  • Niederländische Meisterin – Zweier-Mannschaftsfahren (mit Kelly Markus)
2014
  • Niederländische Meisterin – Einerverfolgung, Zweier-Mannschaftsfahren (mit Kelly Markus)
2015
  • Niederländische Meisterin – Scratch
2017
2018
2019
2020
2021

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Amy Pieters – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Boels - Dolmans-Nachfolger SD Worx ist für die Saison 2021 komplett. In: radsport-news.com. 13. November 2013, abgerufen am 13. November 2020.
  2. Amy Pieters targets Classics and Olympic Madison in 2020 (28. Januar 2020)
  3. Olympia 2021: Übler Sturz - Belgierin überrollt Kontrahentin Kirsten Wild im Madison. In: eurosport.de. 6. August 2021, abgerufen am 24. Dezember 2021.
  4. Women´s Tour: Pieters gewinnt Massensprint in Walsall. In: radsport-news.com. 5. Oktober 2021, abgerufen am 24. Dezember 2021.
  5. Pieters nach schwerem Sturz am Kopf operiert. In: classic.rad-net.de. 23. Dezember 2021, abgerufen am 24. Dezember 2021.
  6. Amy Pieters: Bahnrad-Weltmeisterin liegt nach Sturz im künstlichen Koma. In: Der Spiegel. 24. Dezember 2021, abgerufen am 24. Dezember 2021.
  7. Pieters wird von Spanien in die Niederlande gebracht. In: radsport-news.com. 5. Januar 2022, abgerufen am 6. Januar 2022.
  8. Amy Pieters: Bahnradweltmeisterin nach über vier Monaten aus künstlichem Koma erwacht - Team liefert Details. Abgerufen am 24. Juli 2022.
  9. Amy has taken her first steps. In: amypieters.nl. Abgerufen am 25. Oktober 2022.
  10. "Amy Pieters kan zich redden, maar ze kan nog niet zelfstandig functioneren". wielerflits.nl, 8. Dezember 2023, abgerufen am 5. März 2024 (niederländisch).