Benutzer:Duschgeldrache2/1. Jahrtausend
{{Artikel Jahrtausend|1}} Das 1. Jahrtausend umfasste den Zeitraum vom 1. Januar 1 bis zum 31. Dezember 1000. Es markiert den Übergang von der Antike zum Mittelalter. Hiermit verbunden ist ein tiefgreifender politischer und kultureller Wandel.
Das Römische Reich erlebt seinen Höhepunkt und Zerfall. Im Zuge der Völkerwanderung geht der Westteil des Römischen Reiches unter. An seine Stelle treten Reiche mit germanischer Oberschicht, welche die Entstehung der mittelalterlichen Staatenwelt vorbereiten. Die mittelalterliche Feudalordnung entsteht.
Die Entstehung und Ausbreitung von Christentum und Islam führen zur Verdrängung der alten Kulte, wobei vor allem dem Islam eine rasche Ausbreitung gelingt (Islamische Expansion).
Slawen und Wikinger greifen in die europäische Geschichte ein.
Auf kulturellem Gebiet geraten viele Errungenschaften den Antike nach der Völkerwanderung wieder in Vergessenheit. Es kommt zu einem vorübergehenden Zusammenbruch des Fernhandels. Die Masse der Menschen lebt auf dem Lande, Städte sind deutlich kleiner als in römischer Zeit.
Latein, Germanisch und Urslawisch spalten sich in Einzelsprachen auf, aus welchen sich der wichtigste Teil der heutigen europäischen Sprachen entwickelt.
Epochen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Europa, Nordafrika, Naher Osten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 284: Spätantike (bis etwa 600)
- 375: Völkerwanderung (bis 568)
- um 500: Abendländisches Mittelalter (bis etwa 1500)
Indien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Indien findet der Übergang von der indischen Klassik zum indischen Mittelalter statt. Der Zeitpunkt wird in der Forschung unterschiedlich angesetzt.
China
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kaiserzeit (seit 221 v. Chr. bis 1911)
- 9: Ende der Westlichen Han-Dynastie (seit 206 v. Chr.)
- 23/25–220: Östliche Han-Dynastie
- 220–280: Zeit der drei Reiche
- 265–420: Jin-Dynastie
- 420–589: Südliche und Nördliche Dynastien
- 581–618: Sui-Dynastie
- 618–907: Tang-Dynastie
- 907–960: Fünf Dynastien und Zehn Königreiche
- 916–1125: Liao-Dynastie
- 960–1279: Song-Dynastie
Mesoamerika
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ca. 250–900: klassische Mayakultur
Kalender
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1. Januar 1: Epoche des christlichen Kalenders
- 29. August 8: Epoche des äthiopischen Kalenders
- 15. März 78: Epoche des indischen Nationalkalenders (es existierten und existieren eine Vielzahl weiterer indischer Kalender; von vielen ist die Epoche unbekannt oder zumindest unsicher)
- 29. August 284: Epoche des koptischen Kalenders
- 11. Juli 552: Epoche des armenischen Kalenders
- 16. Juli 622: Epoche des islamischen Kalenders
- 16. Juni 632: Epoche des zoroastrischen Kalenders (nach der Thronbesteigung Yazdegerd III., abweichend hiervon existieren auch Versionen, die sich auf seine Ermorung Ende 651 oder der legendären Geburt Zoroasters 1738 v. Chr. beziehen)
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Römisches Reich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1: Das Kaisertum, welches von Kaiser Augustus als Staatsform etabliert worden war, bleibt bis zum Ende des Römischen Reiches (476 im Westen, 1453 im Osten) bestehen.
- 9: Schlacht im Teutoburger Wald. Als Folge der römischen Niederlage ziehen sich die Römer aus dem rechtsrheinischen Germanien zurück.
- 116: Unter Kaiser Trajan erreicht das Römische Reich seine größte Ausdehnng.
- 235–284/85: Die Reichskrise des 3. Jahrhunderts erschüttert das Römische Reich. Unter den Soldatenkaisern kommt es zu raschen Wechseln in der Herrschaft, verbunden mit Umstürzen. Ein Zustand, der erst mit Kaiser Diocletian endet.
- 284/85–305: Herrschaft von Diocletian. Unter Diocletian kommt es zur Reichsreform, aber auch zur letzten und schwersten Christenverfolgung.
- 375–568: Die Völkerwanderung stürzt das Römische Reich in eine existenzbedrohende Lage. West- und Ostrom, ursprünglich als Verwaltungseinheiten gedacht, entwickeln sich zunehmend auseinander.
- 476: Der letzte Weströmische Kaiser, Romulus Augustulus wird von Odoaker gestützt. Damit geht das Weströmische Reich unter. Das Oströmische Reich überlebt dagegen noch fast 1000 Jahre (bis 1453).
- 527–565: Kaiser Justinian I. regiert das Oströmische Reich. Teile des Westens werden zurückerobert, können jedoch nicht dauerhaft gehalten werden.
Frankenreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]481: Chlodwig wird König der Salfranken. 486/487: Das Reich des Syagrius wird erobert. Damit verschwindet der letzte Rest römischer Herrschaft im Westen. [[]]: Taufe des Merowingerkönigs Chlodwig. Der katholische Glaube breitet sich unter den Franken aus. [[]]: Niedergang der merowingischen Macht (Schattenkönige). [[]]: Mit Karl Martell liegt die tatsächliche Macht erstmals bei einem Karolinger. [[]]: Die Schlacht von Tours und Poitier stoppt die Islamische Expansion im Westen. [[]]: Karl der Große regiert, ab 800 als Kaiser. 843: Vertrag von Verdun. Das Reich wird unter den Enkelsöhnen Karls des Großen geteilt. Nach einer kurzen Wiedervereinigung wird die Teilung mit den Verträgen Mersen und Ribemont entgültig besiegelt. Das Westfränkische Reich wird zum Vorläufer des späteren Frankreich, das Ostfränkische Reich zum Vorläufer des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Goten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]375: Zerstörung des Gotenreiches durch die Hunnen, Beginn der Völkerwanderung.
Ereignisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ab etwa 30: Ausbreitung des Christentums
- 200–500: Frühe Klassik in Mittelamerika, Gründung der großen Maya-Städte und Blüte von Teotihuacán.
- 330: Gründung des Gupta-Reiches in Indien.
- 476: Ende des Weströmischen Reiches, nur der östliche, später Byzantinisches Reich genannte, Reichteil überlebt noch für etwa 1000 Jahre (bis 1453).
- ab 632: Islamische Expansion
- 793: Überfall auf das englische Kloster Lindisfarne durch Wikinger, Beginn der Wikingerzeit (bis 1066)
- 800: Karl der Große wird zum Kaiser des Frankenreiches gekrönt.
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aufspaltung von Latein, Germanisch und Urslawisch in Einzelsprachen, aus welchen sich der wichtigste Teil der heutigen europäischen Sprachen entwickelt.
- Um 500: In Indien Blütezeit der Sanskrit-Literatur.
Erfindungen und Entdeckungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ab dem 1. Jahrhundert: Der Codex beginnt sich als Buchform durchzusetzen.
- Um 105: Tsai-Lun beschreibt erstmals die Papierherstellung
- 4. Jahrhundert: Räderpflug.
- 770: Holztafeldruck in China.
- 8. Jahrhundert: Dreifelderwirtschaft.
- 9. Jahrhundert: Abbau von Steinkohle in England
Wichtige Persönlichkiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1. Jh. v./1. Jh. n. Chr.: Augustus, römischer Kaiser
- 1. Jh. n. Chr.: Jesus Christus, Religionsstifter
- 2. Jh. n. Chr.: Claudius Ptolemaeus, griechischer Mathematiker, Geograph und Astronom
- 2./3. Jh. n. Chr.: Galenos, griechischer Arzt
- 3./4. Jh. n. Chr.: Diokletian, römischer Kaiser
- 3./4. Jh. n. Chr.: Konstantin der Große, römischer Kaiser
- 5./6. Jh. n. Chr.: Justinian I., oströmischer Kaiser
- 6./7. Jh. n. Chr.: Mohammed, Religionsstifter
- 8./9. Jh. n. Chr.: Karl der Große, fränkischer Herrscher