Bernterode (Heilbad Heiligenstadt)

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Wappen Deutschlandkarte
Bernterode (Heilbad Heiligenstadt)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bernterode (Heilbad Heiligenstadt) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 18′ N, 10° 9′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 16061004Koordinaten: 51° 18′ N, 10° 9′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Eichsfeld
Verwaltungs­gemeinschaft: Ershausen/Geismar
Höhe: 330 m ü. NHN
Fläche: 8,62 km2
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 16061004 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2
Postleitzahl: 37308
Vorwahl: 036082
Kfz-Kennzeichen: EIC, HIG, WBS
Gemeindeschlüssel: 16 0 61 004
Adresse der Verbandsverwaltung: Kreisstr. 04
37308 Schimberg
Website: www.ershausen-geismar.de
Bürgermeister: Georg Dreiling
Lage der Gemeinde Bernterode (Heilbad Heiligenstadt) im Landkreis Eichsfeld
KarteNiedersachsenHessenKyffhäuserkreisLandkreis NordhausenUnstrut-Hainich-KreisAm OhmbergAm OhmbergAm OhmbergArenshausenAsbach-SickenbergBerlingerodeBodenrode-WesthausenBornhagenBrehmeBreitenworbisBüttstedtBuhlaBurgwaldeDieterodeDietzenrode/VatterodeDingelstädtEcklingerodeEffelderFernaFreienhagen (Eichsfeld)FretterodeGeisledenGeismarGerbershausenGernrode (Eichsfeld)GroßbartloffHaynrodeHeilbad HeiligenstadtHeuthenHohengandernKellaKellaKirchgandernKirchworbisKrombach (Eichsfeld)KüllstedtLeinefelde-WorbisLindewerraMarthNiederorschelPfaffschwendeReinholterodeRohrberg (Eichsfeld)RustenfeldeSchachtebichSchimbergSchwobfeldSteinbach (Eichsfeld)Sonnenstein (Gemeinde)TastungenTeistungenUderVolkerodeWachstedtWahlhausenWehndeWiesenfeld (Eichsfeld)Wingerode
Karte

Bernterode (bei Heilbad Heiligenstadt) ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Ershausen/Geismar.

Geographie

Bernterode mit dem Eichenberg von Süden gesehen

Bernterode liegt im Obereichsfeld ungefähr acht Kilometer südlich der Kreisstadt Heilbad Heiligenstadt. Der Ort befindet sich in einem Talkessel südlich der Kalteneberschen Höhe (mit dem Ebersberg: 494 m) umgeben von den Bergkuppen Hopfgarten (480 m) im Südwesten, Eichenberg (445 m) im Nordwesten, Kirchberg (454 m) im Osten und Heuberg (453 m) im Südosten. Weitere Nachbarorte sind Martinfeld im Südosten, und Krombach im Südwesten.

Geschichte

Ein Henricus de Bernharderode wurde um 1290 erstmals urkundlich erwähnt.[2] Der Ort gehörte damals dem Geschlecht derer von Tastungen. Von schweren Hochwassern war der Ort 1732, 1926 und 1982 betroffen. Ab 1815 war er Teil der preußischen Provinz Sachsen (Kreis Heiligenstadt). Zur Gemarkung gehören heute die als Wüstungen überlieferten Orte Ascherode und Rodderode. Das Dorf Bernterode zählte um 1840 laut einer statistischen Untersuchung 520 katholische und 6 evangelische Einwohner. Das Patronat über das Dorf übte die Adelsfamilie von Salm-Salm als Grund- Lehens- und Gerichtsherren aus.

Man notierte ein Rittergut, ein Vorwerk, 68 Wohnhäuser, 97 Stallungen und Scheunen und ein Gemeindehaus. Die katholische Kirche ist Filiale von Martinfeld. Die Dorfschule besuchten schulpflichtige 60 Knaben und 48 Mädchen. Im Ort betrieb man zu dieser Zeit die Rasch- und Kattunweberei, davon sind drei Baumwollwebstühle, vier Wolltuch- und 2 Leinenwebstühle. Als sonstige Gewerbe- und Handwerksbetriebe nennt die Übersicht: ein Wagner, ein Schneider, drei Schuhmacher, ein Pottaschesieder, zwei Tüncher, ein Barbier, zwei Grobschmiede. Ferner gibt es eine Ziegelhütte und zwei hausierende Krämer, 10 Knechte und 10 Mägde. Es gab eine Mühle die als Öl- Schneide- und Mahlmühle nutzbar war. vier Lebensmittelhändler (Victualienhändler) und zwei Schankwirte versorgten die Lebensmittel. Der gesamte Viehbestand umfasste 43 Pferde, 1 Esel, 117 Rinder, 336 Schafe, 56 Ziegen und 84 Schweine. Die Dorfflur, das Vorwerk Ascherode eingerechnet, umfasste 3131 Morgen Fläche, die landwirtschaftliche Nutzfläche umfasste davon 1532 Morgen Ackerland, 33 Morgen Gartenland, 65 Morgen Wiesen und 27 Morgen Weiden. Ferner wurden 1274 Morgen Gemeinde- und Privatwald und 197 Morgen Brachland genannt. Der Ertrag aus Geflügelhaltung und Bienenzucht war ebenso bedeutsam.[3] Mehrfach wurde die Donnerwettersmühle im 19. Jahrhundert durch Unwetter beschädigt, auch war der Standort ungünstig gelegen, so musste die Müllersfamilie bereits um 1850 den Betrieb einstellen. Die Gebäude waren in schlechtem baulichen Zustand und wurden deshalb abgerissen, der Platz ist seitdem ein Obstgehölz und landwirtschaftliche Anbaufläche.[4]

Ab 1945 war sie Teil der Sowjetischen Besatzungszone, ab 1949 der DDR. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Bernterode von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehört der Ort zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994: 294
  • 1995: 299
  • 1996: 285
  • 1997: 293
  • 1998: 284
  • 1999: 279
  • 2000: 272
  • 2001: 270
  • 2002: 265
  • 2003: 257
  • 2004: 246
  • 2007: 220
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Bernterode besteht aus 6 Ratsfrauen und Ratsherren.

(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)[5]

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Georg Dreiling (FWG) wurde am 6. Juni 2010 wiedergewählt.[6]

Wappen

Das Wappen wurde am 4. Oktober 1996 verliehen und ist ein sogenanntes sprechendes Wappen, das den Namen des Orts darstellt. Ähnliche Darstellungen entstanden schon um 1950.

Literatur

  • Hans Rheinländer: Bernterode 1290 - 1990. Festschrift zur 700-Jahrfeier der Gemeinde. Hrsg.: Rat der Gemeinde Bernterode/Heiligenstadt. Heiligenstadt 1990.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Erhard Müller: Die Ortsnamen des Kreises Heiligenstadt. Heilbad Heiligenstadt 1989, S. 11
  3. Carl August Nobrack: Ausführliche geographisch-statistisch-topographische Beschreibung des Regierungsbezirks Erfurt. Erfurt 1841, S. 196–197.
  4. Volker Große, Klaus Herzberg: «Mühle Bernterode». In: Maik Pinkert (Hrsg.): Mühlen im Obereichsfeld. Ein Kompendium. Eichsfeld-Verlag, Heiligenstadt 2008, ISBN 978-3-935782-13-5, S. 25.
  5. Kommunalwahlen in Thüringen am 7. Juni 2009. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. (PDF; 1,9 MB) Der Landeswahlleiter, abgerufen am 6. März 2010.
  6. Kommunalwahlen in Thüringen am 6. Juni 2010. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 6. Juni 2010.
Commons: Bernterode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien