Bure (Meuse)

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Bure
Bure (Frankreich)
Bure (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Meuse (55)
Arrondissement Bar-le-Duc
Kanton Ligny-en-Barrois
Gemeindeverband Haute Saulx et Perthois-Val d’Ornois
Koordinaten 48° 30′ N, 5° 21′ OKoordinaten: 48° 30′ N, 5° 21′ O
Höhe 298–399 m
Fläche 18,39 km²
Einwohner 84 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 5 Einw./km²
Postleitzahl 55290
INSEE-Code

Lavoir in der Ortsmitte

Bure [byːr] ist eine französische Gemeinde mit 84 Einwohnern (1. Januar 2021) im Département Meuse in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt an der oberen Orge, einem Nebenfluss der Saulx im Süden des Départements Meuse, etwa 33 Kilometer südöstlich von Bar-le-Duc und 64 Kilometer südwestlich von Nancy. Die südwestliche Grenze der Gemeinde ist auch die Grenze zum Département Haute-Marne.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2008 2019
Einwohner 135 119 106 105 92 85 94 81
Quellen: Cassini und INSEE

Atommüllendlager[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa eineinhalb Kilometer südlich der Dorfmitte entsteht auf freiem Feld das Atommüllendlager Bure für die am stärksten strahlenden Abfälle, insbesondere abgebrannte Atombrennstäbe aus Frankreich. Seit 2000 untersucht die französische Atommüllbehörde ANDRA die Eignung des 130 Meter mächtigen Tonsediment-Stocks, der sich hier erstreckt. Ein positiver Standortfaktor ist die geringe Bevölkerungsdichte. Proteste der Anwohner gingen bislang über rein örtlichen Charakter nicht hinaus. Sowohl ANDRA als auch die örtliche Regierung versuchen mit massiven Finanzzuweisungen dem Widerstand der Bevölkerung in der einwohnerarmen und strukturschwachen Region vorzubeugen.[1][2] Neben französischen Umweltschützern machen gegen das Projekt aber auch Aktivisten in benachbarten Ländern wie Deutschland seit Jahren mobil. Bei einem Erdrutsch wurden Anfang 2016 im unterirdischen Labor zwei Menschen erheblich verletzt, einer von ihnen tödlich.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes de la Meuse. Flohic Editions, Band 2, Paris 1999, ISBN 2-84234-074-4, S. 627–629.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bure – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frankreich buddelt am Atommüll-Endlager. Wirtschaftswoche, 5. Juni 2012; abgerufen am 25. August 2017
  2. Wohin mit dem Atommüll? Deutschlandfunk, 28. Mai 2013; abgerufen am 25. August 2017
  3. Toter bei Unfall in geplantem Atommülllager. Neue Zürcher Zeitung, 27. Januar 2016; abgerufen am 25. August 2017