Franziska Junge

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Franziska Junge (2016)

Franziska Junge (* 1981 in Zschopau) ist eine deutsche Theater-, Film-, Fernsehschauspielerin und Sängerin.

Nach dem Abitur studierte sie von 1999 bis 2003 Musical an der Bayerischen Theaterakademie „August Everding“ in München. Von 2003 bis 2006 folgte ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig.[1] Beide Studiengänge schloss sie mit Diplom ab[2], Während des Studiums gastierte sie am Schauspiel Leipzig und bei den Bregenzer Festspielen. Sie absolvierte die Masterclasses bei Ivana Chubbuck und Michael Monks (Ivana Chubbuck Studio, Los Angeles), sowie bei David Penn (London „The Naked Face“)[3].

Seit 2013 spielte sie u. a. in Tatort-Folgen, u. a. in „Das Haus am Ende der Straße“, „Es lebe der Tod“, „Wer bin ich“, „Gefangen“ und „Parasomnia“ sowie in der Serie Para – Wir sind King von Özgyr Yildirim, die mit dem Deutschen Fernsehpreis 2021 ausgezeichnet wurde.

2024 erhält sie eine Nominierung für den Deutschen Schauspielerpreis in der Kategorie Episodische Rolle[4] für ihre Darstellung einer Frau mit Impulskontrollstörung in der Folge Abschied aus der Serie Notruf Hafenkante.

Neben ihrer Tätigkeit für Film und Fernsehen arbeitet Franziska Junge als Theaterschauspielerin. Claus Peymann engagierte sie noch während des Studiums 2006 ans Berliner Ensemble.

Junge hatte u. a. die Möglichkeit selbst eine deutsche Erstaufführung des Solostücks Kabarett der letzten Hoffnung[5] von Wladimir Alekseewic Klim (Klimenko) unter der Regie von Makedoniy Kiselev zu realisieren. Sie spielte mit im Auftragsstück Pffft … oder der letzte Tango am Telefon[6] von George Tabori unter der Regie von Martin Wuttke, reiste mit der Erfolgsinszenierung Die Dreigroschenoper unter der Regie von Robert Wilson um die Welt und durfte die Rolle der Lena in Leonce und Lena mit Musik von Herbert Grönemeyer die Nachfolge von Nina Hoss antreten; ebenfalls unter der Regie von Robert Wilson.

Ihre Anfangsjahre am Berliner Ensemble beschreibt sie folgendermaßen: „Ich hatte durch mein Erstengagement am Berliner Ensemble dank Claus Peymann das große Glück von Beginn an mit Ausnahmekünstlern gemeinsam auf der Bühne zu stehen und lernen zu dürfen. Zeitweise war ich mit 16 Rollen gleichzeitig im Spielplan vertreten. Ich kann somit meine ersten Lehrjahre am Theater als eine sehr arbeitsintensive und erfüllte Zeit beschreiben.“[7]

Von 2009 bis 2017 war sie Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt.[8] Vor allem unter der Regie von Andreas Kriegenburg spielte Junge immer wieder, u. a. Rollen wie den Luftgeist Ariel in Der Sturm, Maria in Glaube Liebe Hoffnung und die Gutsbesitzerin Natalja Petrovna in der deutschen Erstaufführung von Drei Tage auf dem Land, womit sie zur Nachwuchsdarstellerin 2017 der Zeitschrift Theater heute nominiert wurde. Junge arbeitete außerdem mit Sebastian Hartmann, Christopher Rüping, Philipp Preuss, Schorsch Kamerun, Bernhard Mikeska, Oliver Reese, Hans Op de Beeck und Rainald Grebe. Seit der Spielzeit 2017/18 spielte sie als Gast am Berliner Ensemble, u. a. Lucy in Robert Wilsons Die Dreigroschenoper und die Rolle der Karen Weston in Eine Familie in einer Inszenierung von Oliver Reese und als Anita in der deutschen Erstaufführung von „Wheeler“.

Neben ihrer schauspielerischen Tätigkeit singt sie Konzerte wie u. a. Ihren Abend Junge singt Tom Waits. Mit Uwe Dierksen verbindet sie eine langjährige Zusammenarbeit, die Premiere des jüngsten Konzerts Hirngespinste//Pipedreams fand an der Fliegende Volksbühne Frankfurt Rhein-Main mit Musikern aus dem Umfeld vom Ensemble Modern statt. Franziska Junge arbeitet außerdem als Sprecherin bei Hessischer Rundfunk, Westdeutscher Rundfunk Köln und Südwestrundfunk.

Franziska Junge ist Mitglied der Deutschen Akademie für Fernsehen.

Sie lebt in Berlin.

Filmografie (Auswahl)

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Set am Tatort Gefangen mit (v. l. n. r.): Dietmar Bär, Franziska Junge, Frida-Lovisa Hamann und Klaus J. Behrendt
Franziska Junge im Film Die letzte Nacht der Baby Gun

Theater (Auswahl)

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Franziska Junge im Rahmen der Produktion MAKING OF::MARILYN (2013)
Franziska Junge in der Inszenierung Nach dem Fest (2015)

Schauspiel Frankfurt

Berliner Ensemble

Volksbühne Berlin

Kampnagel Hamburg

Schauspiel Leipzig

  • 2005: Hertel’s Waits for Franzy (Tom Waits Konzert) – Regie und Arrangements: Thomas Hertel[32]

Bregenzer Festspiele

Prinzregententheater München

Neuköllner Oper

Berliner Opernpreis

Hörspiele und Hörbücher

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  • 2024: Nominierung für den Deutschen Schauspielpreis 2024 in der Kategorie Episodische Rolle für Notruf Hafenkante Folge: Abschied
  • 2017: Nominierung Theater heute in der Kategorie Beste Nachwuchsschauspielerin des Jahres 2017 für die Rollendarstellung der Natalja in Patrick Marbers Drei Tage auf dem Land am Schauspiel Frankfurt
  • 2004: Publikumspreis Shortfilmfestival Leipzig für die Fehlende Stunde
Commons: Franziska Junge – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Franziska Junge bei Crew United, abgerufen am 9. November 2024
  2. Franziska Junge bei castupload.com, abgerufen am 10. Juli 2022
  3. The Naked Face. Abgerufen am 9. Juli 2020.
  4. Timo Niemeier: Das sind die Nominierungen. In: DWDL. 20. Juni 2024, abgerufen am 21. Juni 2024.
  5. „Kabarett der letzten Hoffnung“ Berliner Ensemble 2007. In: YouTube. Abgerufen am 18. Juli 2020.
  6. Peter Hans Göpfert: Der letzte Tabori. 17. November 2007, abgerufen am 18. Juli 2020.
  7. Theater. In: Website von Franziska Junge. Abgerufen am 14. Juli 2020.
  8. Franziska Junge. In: schauspielfrankfurt.de. Archiviert vom Original am 26. September 2015; abgerufen am 27. September 2015.
  9. The Last Night of Baby Gun. Internet Movie Database, abgerufen am 9. Juli 2020 (englisch).
  10. In The Woods. Internet Movie Database, abgerufen am 9. Juli 2020 (englisch).
  11. Marcus Hladek: Kupfer-Sturz ins Pathos. Phädra – Oliver Reese lässt Racines Tragödie leuchten. In: Nachtkritik. 12. Dezember 2009, abgerufen am 25. Juni 2020.
  12. Lähmende Dekadenz. In: OP online. 19. April 2010, abgerufen am 18. Juli 2020.
  13. Im Spiegelkabinett der Träume. In: Deutschlandfunk Kultur. Abgerufen am 18. Juli 2020.
  14. Röcklein, Röcklein, Röcklein rot. In: Frankfurter Rundschau. 14. Januar 2011, abgerufen am 18. Juli 2020.
  15. Hubert Spiegel: Salome in Frankfurt: Balztänzchenschieberschritt zum Schafott. In: FAZ.NET. Abgerufen am 18. Juli 2020.
  16. Moral am Scheideweg. Dekalog – Die Zehn Gebote. In: Die Deutsche Bühne. 16. Dezember 2013, abgerufen am 18. Juli 2020.
  17. „Ich freue mich auf meinen Tod“. In: Frankfurter Rundschau. 21. September 2014, abgerufen am 18. Juli 2020.
  18. Rainald Grebe – Ein Abend voller Pointen über Frankfurt. In: Deutschlandfunk Kultur. Abgerufen am 18. Juli 2020.
  19. Familiäre Abgründe und traurige Untiefen. In: Titel Kulturmagazin. 1. Oktober 2015, abgerufen am 18. Juli 2020.
  20. Die Wiedervereinigung der beiden Koreas. In: Der Tagesspiegel. 30. September 2017, abgerufen am 18. Juli 2020 (via PressReader.com).
  21. "Dämonen" in Frankfurt – Laut, nackt und ätzend. In: Deutschlandfunk Kultur. Abgerufen am 18. Juli 2020.
  22. Meisterhafte Züge und geistige Tiefpunkte. In: Frankfurter Rundschau. 17. April 2016, abgerufen am 9. Juli 2020.
  23. Shirin Sojitrawalla: Immerhin Wille zur Wahrheit. Eine Familie – Oliver Reeses inszeniert Tracy Letts' Stück in Frankfurt als Hort des Postfaktischen. In: Nachtkritik. 13. Januar 2017, abgerufen am 9. Juli 2020.
  24. Drei Tage auf dem Land in Frankfurt. In: Faust Kultur. Abgerufen am 9. Juli 2020.
  25. Jochanan Trilse-Finkelstein, Schiller im Berliner Ensemble. In: Sopos. Abgerufen am 18. Juli 2020.
  26. "Kabarett der letzten Hoffnung" Berliner Ensemble 2007 auf YouTube, abgerufen am 18. Juli 2020.
  27. Berliner Ensemble | PFFFT oder Der Letzte Tango am Telefon von George Tabori. Abgerufen am 18. Juli 2020.
  28. Die Dreigroschenoper. Berliner Ensemble, abgerufen am 18. Juli 2020.
  29. Wheeler. Berliner Ensemble, abgerufen am 9. Juli 2020.
  30. Theater Kampnagel Hamburg: Dunkle Mädchen & Music Hall präsentieren »Socrate« von Erik Satie. Abgerufen am 9. Juli 2020.
  31. Thomas Fiedler: Leviathan. In: Kommando Himmelfahrt. 17. Juni 2013, abgerufen am 9. Juli 2020.
  32. Hertels waits for Franzy. In: vimeo. Abgerufen am 9. Juli 2020.