Goldbach (Unterfranken)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 0′ N, 9° 11′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Aschaffenburg | |
Höhe: | 139 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,97 km2 | |
Einwohner: | 10.300 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 939 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 63773 | |
Vorwahl: | 06021 | |
Kfz-Kennzeichen: | AB, ALZ | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 71 121 | |
Marktgliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Sachsenhausen 19 63773 Goldbach | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Thomas Krimm | |
Lage des Marktes Goldbach im Landkreis Aschaffenburg | ||
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![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/60/Tussen_Unterafferbach_en_Goldbach%2C_sculptuur_foto5_2016-08-09_10.09.jpg/300px-Tussen_Unterafferbach_en_Goldbach%2C_sculptuur_foto5_2016-08-09_10.09.jpg)
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/dc/Burgstall_Kugelburg_06.jpg/220px-Burgstall_Kugelburg_06.jpg)
Goldbach ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg.
Geographie
Geographische Lage
Goldbach liegt etwa vier Kilometer nordöstlich von Aschaffenburg und rund einen Kilometer westlich von Hösbach an der Bundesstraße B 26 Lohr-Aschaffenburg, die hier parallel zur Bundesautobahn 3 verläuft. Der Markt ist eine der einwohnerstarken Kommunen im Landkreis Aschaffenburg und bekannt durch die dort liegende Einhausung der Bundesautobahn 3. Der topographisch höchste Punkt der Gemeinde befindet sich am Fockenberg westlich von Breunsberg mit 319 m ü. NN (Lage) , der niedrigste liegt an der Aschaff an der Autobahnausfahrt Aschaffenburg-Ost auf 129 m ü. NN (Lage) .
Gemeindegliederung
Goldbach hat zwei Ortsteile[2]:
- Goldbach
- Unterafferbach
Nachbargemeinden
Gemeinde Johannesberg |
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Gemeinde Glattbach |
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Markt Hösbach |
Stadt Aschaffenburg |
Name
Etymologie
Ihren Namen hat die Gemeinde vom gleichnamigen Goldbach,[3] der der Aschaff heute bei Aschaffenburg zufließt. Im Volksmund wird der Ort Gollwich genannt.
Frühere Schreibweisen
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden waren 1218 Golbach, 1219 Goldbach, 1240 Goltbach und 1257 Golpach.[3]
Geschichte
Bis zum 19. Jahrhundert
Goldbach wurde erstmals 1218 urkundlich erwähnt. Südlich auf dem Gipfel des Kugelberges befand sich die Höhenburg der Burg Kugelnberg der Herren von Kugelnberg, die vom 12. bis ins 14. Jahrhundert bestand. Ab Mitte des 15. Jahrhunderts unterstand Goldbach dem Mainzer Erzbischof. Infolge des Pariser Vertrages vom 3. Juni 1814 kamen Goldbach und Unterafferbach am 26. Juni 1814 zu Bayern.
Mit Verfügung vom 1. Oktober desselben Jahres wurden die Landgerichte Aschaffenburg und Kaltenberg errichtet, auf deren Verwaltungsgebieten Goldbach und sein Ortsteil Unterafferbach lagen. Mit der Auflösung des Landgerichtes Kaltenberg kam Unterafferbach 1828 ebenfalls zum Landgericht Aschaffenburg. Durch Zusammenschluss der Landgerichte Aschaffenburg und Rothenbuch wurde am 1. Juli 1862 das Bezirksamt Aschaffenburg gebildet.
20. Jahrhundert
1939 wurde, wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Bezirksamt in Landkreis geändert. Goldbach war nun eine der 33 Gemeinden im Altkreis Aschaffenburg. Dieser schloss sich am 1. Juli 1972 mit dem Landkreis Alzenau in Unterfranken zum neuen Landkreis Aschaffenburg zusammen.
Durch Grenzregelung mit der Gemeinde Hösbach am 1. Oktober 1958 wechselte eine ca. 22 ha große Goldbacher Gemarkungsfläche mit 41 Wohnhäusern und 313 Einwohnern nach Hösbach, während die Hösbacher Gartenhöfe mit Gemarkungsflächen von insgesamt ca. 100 ha nach Goldbach wechselten.
Mindestens seit dem 19. Jahrhundert waren jüdische Familien im Ort ansässig, welche sich eine eigene Synagoge errichteten. Diese wurde beim Novemberpogrom 1938 durch SA-Männer verwüstet, woran seit 1987 auf dem Parkplatz gegenüber ein Gedenkstein erinnert.[4]
Am 26. Mai 1995 wurde Goldbach die Bezeichnung Markt verliehen.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1971 wurde die ehemals selbstständige Gemeinde Unterafferbach (1812 noch Niederaffholdersbach genannt) an Goldbach angegliedert.[5]
Politik
Marktgemeinderat
Der Goldbacher Marktgemeinderat hat (ohne Bürgermeister) 20 Mitglieder.
CSU | SPD | FWG | Grüne | Gesamt | |
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2014 | 8 | 3 | 7 | 2 | 20 Sitze |
(Stand: Kommunalwahl am 16. März 2014)
Wappen
- „In Rot ein goldener Schrägwellenbalken, oben eine mit bunten Steinen besetzte silberne Laubkrone, unten ein sechsspeichiges silbernes Rad.“
Wappengeschichte
- Für den Ortsnamensteil -bach steht redend der goldene Bach. Goldbach gehörte vom 7. bis 11 Jh. zum Gebiet des fränkischen Königsgut, wofür die Krone im Wappen steht. Auf die Herrschaft von Kurmainz bis zum Jahr 1803 weist das sechsspeichige silberne Mainzer Rad hin. Die Farben Gold und Rot sind dem Wappen der Grafen von Rieneck entnommen, die bis zu ihrem Aussterben 1559 als Vasallen des Erzbischofs von Mainz die Vogtei Goldbach innehatten.
Das Wappen wird seit 1965 geführt.
Gemeindepartnerschaften
Seit 1994 ist das französische Courseulles-sur-Mer Partnergemeinde.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirchen
Goldbach verfügt über zwei katholische Pfarrkirchen. Die „alte“ St. Nikolaus-Kirche, befindet sich im alten Ortskern. Die neue Sandsteinkirche im neuromanischen Stil wurde anstelle eines zu klein gewordenen älteren Baus 1894/95 errichtet und später durch einen modernen Anbau erweitert.
Im Westen der Gemeinde, damals Neubaugebiet, wurde 1961 das moderne Gotteshaus St. Maria Immaculata eingeweiht, da St. Nikolaus für die Größe der wachsenden Gemeinde zu klein geworden war. Der schlichte Klinkerbau mit dem 37 m hohen asymmetrischen Turm bietet Platz für etwa 600 Besucher. Den Altarraum schmückt ein monumentales Gemälde des Künstlers Curd Lessig sowie ein moderner Oktogonleuchter, auf dem biblische Szenen dargestellt sind. Eine Besonderheit der Kirche ist ihre Orgel-Trias. Neben der 36 klingende Register umfassenden Hauptorgel, 1964 durch die Orgelbaufirma Michael Weise erbaut, verfügt die Kirche über eine Anfang der 80er Jahre grundlegend restaurierte Barockorgel von 1782 sowie ein Orgelpositiv aus der Werkstatt von Hartwig Späth.
An der Ortsgrenze zu Hösbach steht die evangelische Johanneskirche, die 1955 errichtet wurde und Platz für rund 250 Gläubige bietet.[7]
Baudenkmäler
Sport und Vereine
In Goldbach findet ein reges Sport-, Kultur- und Vereinsleben statt. Überregionale Beachtung findet hierbei die jährlich durch den TV Goldbach ausgetragene Winterlaufserie, bei der es gilt, an neun Terminen jeweils 10 km zurückzulegen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Industrieunternehmen
Einer der bekanntesten Arbeitgeber in Goldbach ist das Unternehmen Basler Fashion, das mit Damenbekleidung einen Umsatz von rund 170 Mio. Euro erwirtschaftet (Stand: 2007). Des Weiteren hat das private Müllentsorgungsunternehmen Werner RC GmbH&Co seinen Sitz in Goldbach. Das Unternehmen ist für die Müllentsorgung im Landkreis Aschaffenburg weitgehend zuständig.
Verkehr
Goldbach liegt direkt an der Bundesautobahn 3 zwischen Frankfurt (ca. 45 km entfernt) und Würzburg (ca. 75 km entfernt). Zwischen Goldbach und Hösbach wurde zur Einhaltung der Lärmgrenzwerte beim sechsstreifigen Ausbau eine Einhausung gebaut.
Die Marktgemeinde Goldbach zieht im Zusammenhang des BMVBS das Projekt Stadtumbau West durch, indem der Ortskern und das Kirchenumfeld saniert werden. Das Beispiel der Aschaffenburger Straße zeigt dies deutlich. Ein weiteres Projekt steht im Raum, der neue Marktplatz.
Öffentliche Einrichtungen
Am Ortsausgang in Richtung Unterafferbach befindet sich ein Waldschwimmbad. Die Schwimmhalle der Volksschule ist in den Wintermonaten öffentlich zugänglich. In der gesamten Gemeinde befinden sich zehn Spielplätze, drei Bolzplätze und zwei Sporthallen, zudem ein Jugendhaus in der Straße Am Sachsenhausen.
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Straßenzug mit der katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus in Goldbach
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Gasthaus "Zum Adler" in Goldbach
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Einhausung der Bundesautobahn 3 bei Goldbach
Kurioses
Der Markt Goldbach hat im Jahr 2012 an der Gemarkungsgrenze zu Aschaffenburg am Ende der Österreicher Straße eine Wendeplatte. Auf der Grünfläche in der Mitte dieser Wendeplatte wurde eine etwa 3 m hohe Miniatur eines ruinenartigen mittelalterlichen Wehrturmes errichtet. Die künstliche Ruine soll an die sagenhafte Burg der Herren von Kugelnberg erinnern. Dabei gab es auf dem heutigen Goldbacher Gemeindegebiet zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwei hohe Aussichtstürme: Einer auf dem nicht weit davon entfernten Kugelberg und einer auf dem Grauen Stein zwischen Glattbach und Unterafferbach. Von beiden Türmen gibt es noch Relikte der ehemaligen Fundamente.
Persönlichkeiten
Klaus-Peter Nabein (1960–2009), Mittel- und Langstreckenläufer
Einzelnachweise
- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?val=1534&attr=OBJ&modus=automat&tempus=20111121/225008&hodie=20111121/225018
- ↑ a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 84–85 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 143
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 422.
- ↑ http://primavera24.de/nachrichten/liveticker-zur-kommunalwahl-2014/65285
- ↑ Website der Johanneskirche Goldbach
Weblinks
- Eintrag zum Wappen von Goldbach (Unterfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte