Sommerkahl

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Wappen Deutschlandkarte
Sommerkahl
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Sommerkahl hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 4′ N, 9° 15′ OKoordinaten: 50° 4′ N, 9° 15′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Aschaffenburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Schöllkrippen
Höhe: 220 m ü. NHN
Fläche: 5,46 km2
Einwohner: 1307 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 239 Einwohner je km2
Postleitzahl: 63825
Vorwahl: 06024
Kfz-Kennzeichen: AB, ALZ
Gemeindeschlüssel: 09 6 71 153
Gemeindegliederung: 2 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schulstraße 12
63825 Sommerkahl
Website: www.gemeinde-sommerkahl.de
Erster Bürgermeister: Albin Schäfer (CSU)
Lage der Gemeinde Sommerkahl im Landkreis Aschaffenburg
KarteAlzenauKahl am MainKarlstein am MainKleinostheimStockstadt am MainGroßostheimMainaschaffMömbrisJohannesberg (Bayern)GlattbachWiesener ForstForst Hain im SpessartHeinrichsthaler ForstHeinrichsthaler ForstWaldaschaffer ForstSchöllkrippener ForstSailaufer ForstRohrbrunner ForstRothenbucher ForstDammbachDammbachGoldbach (Unterfranken)GeiselbachWesterngrundSchöllkrippenKleinkahlWiesen (Unterfranken)Krombach (Unterfranken)SommerkahlBlankenbachHösbachSailaufHaibach (Unterfranken)HeigenbrückenHeinrichsthalLaufachWeibersbrunnRothenbuchWaldaschaffBessenbachMespelbrunnHeimbuchenthalDammbachWeibersbrunnAschaffenburgHessenLandkreis MiltenbergLandkreis Main-Spessart
Karte

Sommerkahl ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Schöllkrippen.

Detaillierter Ortsplan von Sommerkahl
Gemeindeteile und Gemarkungen von Sommerkahl

Geografische Lage

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Sommerkahl liegt in der Region Bayerischer Untermain im Kahlgrund an der gleichnamigen Sommerkahl (Speckkahl). Der topographisch höchste Punkt der Gemeinde befindet sich östlich von Sommerkahl am Finkenborn mit 353 m ü. NHN (Lage), der niedrigste liegt an der Kahl in der Nähe von Blankenbach auf 191 m ü. NHN (Lage). Durch die Gemeinde verlaufen die Kreisstraßen AB 19 und AB 21 sowie der Degen-Weg.

Gemeindegliederung

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Es gibt zwei Gemarkungen:

Gemarkung Fläche
(ha)
Sommerkahl 544
Schöllkrippener Forst 2
Gemeinde Sommerkahl 546

In der Gemarkung Sommerkahl liegen die beiden Gemeindeteile:[2][3]

Gemeindeteil Siedlungstyp Einwohner[4] Höhe
(m u. NHN)
Sommerkahl Pfarrdorf 891 220
Vormwald Dorf 245 300
Gemeinde Sommerkahl 1136

Östlich von Sommerkahl liegen zwei kleine Exklaven des Gemeindegebietes im Bereich der Speckkahlquelle. Der Schöllkrippener Forst ist eine zweite, unbewohnte Gemarkung (kein Gemeindeteil), welcher nicht mit dem gleichnamigen gemeindefreien Gebiet zu verwechseln ist.[5]

Die früheren Gemeindeteile Obersommerkahl und Untersommerkahl sind heute baulich verwachsen und bilden den Gemeindeteil Sommerkahl.

Nachbargemeinden

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Markt Schöllkrippen Schöllkrippener Forst
(Gemeindefreies Gebiet)
Gemeinde Blankenbach Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Gemeinde Heigenbrücken
Gemeinde Sailauf Sailaufer Forst
(Gemeindefreies Gebiet)

Der Name Sommerkahl leitet sich von dem gleichnamigen Bach Sommerkahl ab[6], welcher der Kahl bei Langenborn zufließt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Ort Sommerkahl offiziell „Sonderkahl (vulgo Sommerkahl)“ geschrieben, der Bach hieß offiziell Sonderkahlbach und das Tal, in dem beide liegen, Sonderkahl-Grund.

Frühere Schreibweisen

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Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[6]

  • 1250 Sunderkalden
  • 1282 Sunderkalde
  • 1380 Somerkalten
  • 1514 Sunderkalde
  • 1532 Somerkale
  • 1625 Sommerkahl
  • 1845 Sonderkahl (vulgo Sommerkahl)

Der älteste Gemeindeteil ist Untersommerkahl. Diese Bauernsiedlung wird im 13. Jahrhundert erwähnt und durch die Bergbausiedlung Obersommerkahl im späten Mittelalter ergänzt. Gleichzeitig entstand am Berghang im 16. Und 17. Jahrhundert der Ortsteil Vor dem Walde (Vormwald).

Von 1542 bis 1922 wurde in der Gemarkung Kupfer abgebaut. Heutzutage gibt das Besucherbergwerk Grube Wilhelmine einen ausführlichen Einblick in den historischen Bergbau.

Sommerkahl gehörte vier Staatengebilden an: von 982 bis 1803 dem Kurfürstentum Mainz, von 1803 bis 1810 dem Fürstentum Aschaffenburg, von 1810 bis 1814 dem Großherzogtum Frankfurt, von 1814 bis heute dem Königreich bzw. Freistaat Bayern.

Die Gemeinde Sommerkahl gehörte zum Bezirksamt Alzenau, das am 1. Juli 1862 gebildet wurde. Dieses wurde am 1. Januar 1939 zum Landkreis Alzenau in Unterfranken. Mit dessen Auflösung kam Sommerkahl am 1. Juli 1972 in den neu gebildeten Landkreis Aschaffenburg.

Einwohnerentwicklung

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Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1054 auf 1241 um 187 Einwohner bzw. um 17,7 %. Quelle: BayLfStat

Nach der letzten Kommunalwahl 2020 hat der Gemeinderat zwölf Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 63,2 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:

  CSU    6 Sitze 47,0 %
  SPD 3 Sitze 23,7 %
  Freie Wählergemeinschaft 3 Sitze 29,4 %

Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Erste Bürgermeister. Dies ist seit 7. Juni 2011 Albin Schäfer; er wurde am 15. März 2020 mit 87,2 % der Stimmen für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.

Blasonierung: „In Rot schräg gekreuzt ein gestürzter silberner Schlägel und ein gestürzter silberner Hammer über einem gesenkten schmalen silbernen Wellenbalken, darunter ein waagrecht liegendes goldenes Eichenblatt.“[7]
Wappenbegründung: Im oberen Wappenteil erinnern die Werkzeuge Schlägel und Hammer der Bergarbeiter an die Kupferminen und den Eisenbergbau die für das Gemeindegebiet seit 1542 belegt sind. 1922 wurde der Bergbau eingestellt. Um an das Ende des Bergbaus zu erinnern, sind im Wappen die Werkzeuge gestürzt. Der Wellenbalken steht für die geografische Lage der Gemeinde am Fluss Kahl. Das Eichenblatt weist auf den eichenreichen Spessart hin, in dem der Ort liegt. Die Farben Rot und Silber stehen für das Kurfürstentum Mainz, zu dem Sommerkahl von 982 bis 1803 gehörte.

Das Wappen wurde am 7. Februar 1972 verliehen.

Pfarrkirche
Schule

Gemeindepartnerschaft

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Sommerkahl unterhält seit 1992 eine Partnerschaft mit der ehemaligen Gemeinde Geußnitz (heute Ortsteil der Stadt Zeitz) in Sachsen-Anhalt.

  • Katholische Pfarrei Mater Dolorosa in Sommerkahl
  • Evangelische Kirche St. Markus in Schöllkrippen

Straßenanbindungen

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Diese Autobahnen liegen mit Anschlüssen in der Nähe:

  • Autobahn A 3 (über Anschluss Hösbach, 13 km), nach Frankfurt-Süd (ca. 44 km entfernt) und Würzburg (ca. 72 km entfernt).
  • A 45 (über Anschluss Alzenau-Nord, 20 km), nach Gießen (ca. 75 km entfernt) und Frankfurt-Ost (ca. 28 km entfernt)
  • A 66 (über Anschluss Gelnhausen/West, 18 km), nach Fulda (ca. 61 km entfernt) und Hanau/Frankfurt-Ost (A66, ca. 28 bzw. 40 km entfernt)

Nach Aschaffenburg (ca. 18 km) bzw. Schöllkrippen (ca. 3 km), über Westerngrund (ca. 8 km) nach Gelnhausen (ca. 16 km).

Bahnverbindungen

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Der nächstgelegene Flughafen ist der Flughafen Frankfurt Main (ca. 65 km).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bodendenkmäler

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Die Schule in Sommerkahl war am 1. August 1936 bezugsfertig. Das Abbruchgut der Grube Wilhelmine lieferte einen Teil des Baumaterials, vor allem Steine, Eisenträger und Holz. Am 25. Oktober 1959 wurde der Erweiterungsbau seiner Bestimmung übergeben.

Daneben gibt es in Sommerkahl noch die katholische Pfarrkirche Mater Dolorosa. Beim Bau der Kirche wurde am 10. Mai 1959 der Grundstein gelegt. Am 4. Advent 1960 wurde der erste Gottesdienst abgehalten.

Außerdem gibt es das ehemalige Kupferbergwerk Grube Wilhelmine. Von 1542 bis 1922 wurde dort Kupfer zunächst über- und ab 1871 auch untertage abgebaut. Führungen werden durch die Stollen des Bergwerkes und des angegliederten Museums angeboten. Im und am Bergwerk findet jedes Jahr, am letzten Wochenende vor dem 1. Advent, der Barbaramarkt statt (Die Heilige Barbara ist die Patronin der Bergleute).

Die erste schriftliche Erwähnung einer Mühle (Untermühle) in Sommerkahl war 1633. Im Jahre 1837 hatte Sommerkahl fünf Mühlen. Angefangen am Oberlauf der Sommerkahl, mit der Obermühle am Bergwerk. Dann folgt die Glasersmühle, später Gertsmühle genannt. Darauf die Geßnersmühle. Die Pfaffsmühle und die Untermühle, auch Antonsmühle genannt, folgen im ehemaligen Gemeindeteil Untersommerkahl. Die Mühlen waren Kunden- und Handelsmühlen, die Getreide, speziell Roggen und Weizen, zu Schwarz- und Weißbrot mahlten. 1955 war die Obermühle bereits stillgelegt. Danach folgten in den nächsten 15 Jahren die Stilllegung der anderen Mühlen.

Es gibt folgende Einrichtungen: Kindergarten: Für Kinder von 1–6 Jahren, Grundschule: 88 Schüler aus den Gemeinden Sommerkahl und Blankenbach (Stand: Schuljahr 2018/19)

Besonderes Vorkommnis

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1944 stürzte ein Nachtjäger, eine Junkers Ju 88 in den Wald bei Sommerkahl. 2014 wurde ein Mahnmal dafür in der Nähe der Absturzstelle aufgestellt.[8]

Persönlichkeiten

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  • Leni Rüth, eine Einwohnerin des Ortes, beherbergte im Winter 1944 auf 1945 die Jüdin Elfriede Otto geb. Fleischmann und ihren Sohn Joachim-Peter aus Apolda, die angesichts ihrer drohenden Deportation untertauchten, und rettete ihnen damit das Leben.[9]
  • Herbert Stenger (1948–2014), deutscher Bergrennfahrer
  • Heiko Westermann (* 1983), 27-facher deutscher Fußballnationalspieler
Commons: Sommerkahl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Sommerkahl in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 11. April 2021.
  3. Gemeinde Sommerkahl, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. Dezember 2021.
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vg-schoellkrippen.de Gemeinde Sommerkahl | Zahlen & Fakten | Einwohner
    (Stand: 19. August 2014)
  5. Schöllkrippener Forst der Gemeinde Sommerkahl im BayernAtlas
  6. a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 209 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Eintrag zum Wappen von Sommerkahl in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  8. http://www.google.de/search?q=flugzeugabsturz+sommerkahl&oq=flugzeugabsturz&aqs=chrome.1.69i57j69i59j0l4.8095j0j7&sourceid=chrome&ie=UTF-
  9. Peter Franz/Udo Wohlfeld: Die Fleischmanns. Eine jüdische Familie in Apolda. = gefunden 5, Schriftenreihe des Vereins Prager-Haus Apolda e. V., S. 79 ff., Apolda 2009, ISBN 3-935275-11-0