Lafnitz (Steiermark)

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Lafnitz
Wappen Österreichkarte
Wappen von Lafnitz
Lafnitz (Steiermark) (Österreich)
Lafnitz (Steiermark) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Hartberg-Fürstenfeld
Kfz-Kennzeichen: HF (ab 1.7.2013; alt: HB)
Fläche: 15,54 km²
Koordinaten: 47° 22′ N, 16° 1′ OKoordinaten: 47° 22′ 9″ N, 16° 0′ 46″ O
Höhe: 412 m ü. A.
Einwohner: 1.487 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 96 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8233, 8230
Vorwahl: 03338
Gemeindekennziffer: 6 22 26
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Lafnitz 31
8233 Lafnitz
Website: www.lafnitz.at
Politik
Bürgermeister: Rudolf Schuch (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015)
(15 Mitglieder)
7
7
1
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Lafnitz im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld
Lage der Gemeinde Lafnitz (Steiermark) im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (anklickbare Karte)Bad BlumauBad LoipersdorfBad WaltersdorfBuch-St. MagdalenaBurgauDechantskirchenEbersdorfFeistritztalFriedbergFürstenfeldGrafendorf bei HartbergGreinbachGroßsteinbachGroßwilfersdorfHartbergHartberg UmgebungHartlIlzKaindorfLafnitzNeudauOttendorf an der RittscheinPinggauPöllauPöllaubergRohr bei HartbergRohrbach an der LafnitzSankt Jakob im WaldeSankt Johann in der HaideSankt Lorenzen am WechselSchäffernSöchauStubenbergVorauWaldbach-MönichwaldWenigzellSteiermark
Lage der Gemeinde Lafnitz (Steiermark) im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Lafnitz ist eine österreichische Gemeinde mit 1487 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) in der Steiermark an der Landesgrenze zum Burgenland. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Fürstenfeld und im politischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld.

Geografie

Geografische Lage

Lafnitz liegt im Osten der Steiermark im Lafnitztal. Politisch gehört die Gemeinde zum Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, dessen Bezirkshauptstadt Hartberg etwa zehn Kilometer süd-westlich davon liegt. Die Gemeinde liegt am gleichnamigen Fluss Lafnitz, einem Nebenfluss der Raab.

Die Lafnitz bildet südlich-östlich von Lafnitz die Grenze zwischen der Steiermark und dem Burgenland. Das Gemeindegebiet erstreckt sich entlang des Haidwaldes, wobei sich die Besiedlung nur im Norden und im Süden befindet. Die Gemeindeteile im Süden werden vom Lungitzbach durchflossen.

Gemeindegliederung

Lafnitz besteht aus drei Katastralgemeinden und gleichnamigen Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2015[1]):
Lafnitz (976 Einwohner), Oberlungitz (190) und Wagendorf (271)

Eingemeindungen

Am 1. Jänner 1959 wurden die selbständigen Gemeinden Oberlungitz und Wagendorf zur Gemeinde Lungitztal vereinigt, diese wurde am 1. Jänner 1969 eingemeindet.

Nachbargemeinden

Rohrbach an der Lafnitz Rohrbach an der Lafnitz Neustift an der Lafnitz
Grafendorf bei Hartberg Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Loipersdorf-Kitzladen
Grafendorf bei Hartberg Sankt Johann in der Haide Markt Allhau

Geschichte

Erste Spuren der Besiedlung des Gemeindegebietes reichen in das 4. Jahrtausend v. Chr. zurück, als die Oststeiermark durch das Lafnitztal besiedelt wurde. In der Römerzeit führte durch das heutige Gemeindegebiet eine Römerstraße von Baden in das Siedlungsgebiet bei Hartberg, die hier den Fluss kreuzte.

Da Lafnitz denselben Namen trägt wie der Fluss, an dem es liegt, beziehen sich die ersten Erwähnungen auf den Fluss. Im Jahre 864 wird dieser in einer von Ludwig dem Deutschen ausgestellten Schenkungsurkunde erstmals erwähnt. Das darin erwähnte „Gut an der Lafnitz“ könnte die heutige Gemeinde bezeichnen, da es in einer Urkunde aus dem Jahr 1272 als nahe Rohrbach gelegen weiter präzisiert wird.

Das heutige Dorf Lafnitz wird schließlich im Jahr 1184 erstmals als Lavenz in einer Urkunde des Chorherrenstiftes Vorau erwähnt. Der Ortsname veränderte sich im Laufe der Jahre über Laffnicz (1445), Laffnitz (1497) und Lafnicz (1506) zur heute verwendeten Schreibweise, die erstmals 1527 vorkommt.

Durch die Nähe zur Grenze nach Ungarn ist das Dorf häufig Opfer von feindlichen Überfällen geworden. Im 15. bis 18. Jahrhundert waren es vornehmlich die Ungarn, Türken und Kuruzen, die Lafnitz stark zusetzten, bevor im Jahre 1805 die napoleonischen Truppen durch das Land zogen.

Ortskapelle in Lafnitz

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Lafnitz

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Lafnitz liegt direkt an der in diesem Bereich gut ausgebauten Wechsel Straße B 54 von Wiener Neustadt nach Hartberg. Sie führt nicht durch das Ortsgebiet, sondern in einer langgezogenen Kurve herum. Auch die Süd Autobahn A 2 von Wien nach Graz ist nicht weit entfernt und über die Anschlussstelle Pinkafeld (100) in etwa neun Kilometer (für den Gemeindeteil Lafnitz) bzw. über die Anschlussstelle Hartberg (115) in etwa sieben Kilometer (für die Gemeindeteile Wagendorf und Oberlungitz) zu erreichen.

Die Thermenbahn von Wien nach Fehring führt zwar durch das Gemeindegebiet, der Haltepunkt Lafnitz wird aber nicht mehr bedient. Der nächste Bahnhof ist deshalb Grafendorf in etwa vier Kilometer Entfernung. Hier bestehen zweistündliche Regionalzug-Verbindungen.

Der Flughafen Graz und der Flughafen Wien-Schwechat sind jeweils ca. 100 km entfernt.

Bildung

Alle Kinder werden seit dem Schuljahr 2008/09 in der Volksschule Lafnitz unterrichtet. Davor gab es auch in Wagendorf eine Volksschule, die allerdings nur einklassig geführt wurde. Weiterführende Schulen befinden sich in Grafendorf und in Hartberg.

Politik

Bürgermeister

Der kaufmännische Angestellte Rudolf Schuch (ÖVP), der 2010 mit Unterstützung der FPÖ als Nachfolger von Hans Hammer zum Bürgermeister gewählt wurde,[2] wurde in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats am 16. April 2015 wiedergewählt.[3]

Dem Gemeindevorstand gehören weiters der 2015 gewählte, neue Vizebürgermeister Jörg Pfeffer (FPÖ) und der Gemeindekassier, den die SPÖ stellt.[3] Der frühere Bürgermeister und zuletzt als Vizebürgermeister agierende Hans Hammer, der die SPÖ 2015 noch in den Wahlkampf führte, an den Koalitionsverhandlungen aber nicht mehr teilnahm, schied nach 30 Jahren aus der Gemeindepolitik aus.[4]

Amtsleiter ist Werner Pichler.

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2015 setzt sich dieser wie folgt zusammen:

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten folgende Ergebnisse:
Partei 2015 2010 2005 2000 1995
Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
ÖVP 462 46,39 7 439 44,48 7 505 50 7 280 28 4 319 32 5
SPÖ 446 44,78 7 466 47,21 7 514 50 8 516 51 8 633 63 10
FPÖ 88 8,84 1 82 8,31 1 nicht kandidiert 207 21 3 59 6 0
Wahlberechtigte 1.150 1.120 1.124 1.098
Wahlbeteiligung 88 % 90 % 92 % 92 % 90 %

Wappen

Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Dezember 1998.

Blasonierung (Wappenbeschreibung): „Von Grün und Rot durch einen silbernen Fluß geteilt, im oberen Feld ein Abt- und Lilienstab von Silber schräg gekreuzt, im unteren Feld ein schrägrechter geminderter silberner Fluß.“[5]

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria, Bevölkerung am 1.1.2015 nach Ortschaften
  2. Kleine Zeitung vom 27. Februar 2015: FP will wieder den Bürgermeister küren (abgerufen am 23. Mai 2015)
  3. a b Kleine Zeitung vom 15. April 2015: VP-FP-Koalition wird fortgesetzt (abgerufen am 23. Mai 2015)
  4. Kleine Zeitung vom 13. April 2015: Koalitionspakt könnte FP den Vize bringen (abgerufen am 23. Mai 2015)
  5. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 49, 1999, S. 52
Commons: Lafnitz (Styria) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien