Hartl (Steiermark)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hartl
Wappen Österreichkarte
Wappen von Hartl
Hartl (Steiermark) (Österreich)
Hartl (Steiermark) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Hartberg-Fürstenfeld
Kfz-Kennzeichen: HF (ab 1.7.2013; alt: HB)
Fläche: 33,75 km²
Koordinaten: 47° 10′ N, 15° 55′ OKoordinaten: 47° 10′ 20″ N, 15° 54′ 42″ O
Höhe: 430 m ü. A.
Einwohner: 2.123 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 63 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8224, 8265, 8272
Vorwahlen: 03334, 03176
Gemeindekennziffer: 6 22 70
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hartl 185
8224 Hartl
Website: hartl.gv.at
Politik
Bürgermeister: Hermann Grassl (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
14
1
14 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Hartl im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld
Lage der Gemeinde Hartl (Steiermark) im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (anklickbare Karte)Bad BlumauBad LoipersdorfBad WaltersdorfBuch-St. MagdalenaBurgauDechantskirchenEbersdorfFeistritztalFriedbergFürstenfeldGrafendorf bei HartbergGreinbachGroßsteinbachGroßwilfersdorfHartbergHartberg UmgebungHartlIlzKaindorfLafnitzNeudauOttendorf an der RittscheinPinggauPöllauPöllaubergRohr bei HartbergRohrbach an der LafnitzSankt Jakob im WaldeSankt Johann in der HaideSankt Lorenzen am WechselSchäffernSöchauStubenbergVorauWaldbach-MönichwaldWenigzellSteiermark
Lage der Gemeinde Hartl (Steiermark) im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW
Wallfahrtskirche in Auffen
Innenansicht der Wallfahrtskirche

Hartl ist eine Gemeinde mit 2123 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Gerichtsbezirk Fürstenfeld und im politischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld in der Steiermark (Österreich).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hartl liegt im oststeirischen Hügelland etwa 12 km südlich der Bezirkshauptstadt Hartberg und etwa 35 km östlich der Landeshauptstadt Graz. Das Gemeindegebiet wird vom Nörningbach im gleichnamigen Tal durchflossen, der bei Sebersdorf in die Pöllauer Safen mündet und der mit seinen Nebenflüssen das Gemeindegebiet entwässert.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst fünf Ortschaften bzw. gleichnamige Katastralgemeinden (Einwohner: Stand 1. Jänner 2023[1]; Fläche: Stand 31. Dezember 2020[2]):

  • Großhart (522 Ew.) KG Hart (759,02 ha)
  • Hartl (761 Ew., 1.470,12 ha) mit Frauenhofen, Frauenhofengraben, Gfangen, Hochstadl, Kundegraben, Langstraße, Nörning, Rohregg und Weixelberg
  • Neusiedl (137 Ew., 305,71 ha)
  • Obertiefenbach (475 Ew., 402,41 ha) mit Haidbichl und Vockenberg
  • Untertiefenbach (228 Ew., 437,92 ha) mit Hof und Waldhof

Gemeindezusammenlegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2015 ist sie Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform mit den Gemeinden Großhart und Tiefenbach bei Kaindorf zusammengeschlossen, die neue Gemeinde führt den Namen „Hartl“ weiter.[3]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stubenberg Pöllau Kaindorf
Feistritztal Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Ebersdorf
Großsteinbach Bad Waltersdorf

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Hartl

Die Engelskapelle in Hartl wurde in den Jahren 2004 und 2005 erbaut und am 9. Oktober 2005 geweiht. Die Kapelle, die in ihrer Architektur entfernt an die Wallfahrtskirche Notre-Dame-du-Haut de Ronchamp von Le Corbusier in Frankreich erinnert, wurde innerhalb kurzer Zeit zum geistigen Mittelpunkt der Gemeinde.[4]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Wechsel Bundesstraße liegt der Gewerbepark Hartl, der auf 90.000 Quadratmetern 20 Betrieben mit 200 Beschäftigten Platz bietet.[5]

Wirtschaftssektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[6][7][8]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[9] 2011 2001 2021[9] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 99 - - 412 150 179
Produktion 32 31 17 300 229 194
Dienstleistung 87 72 28 743 299 98

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hartl liegt abseits der Hauptverkehrsstraßen. Die Süd Autobahn A 2 von Wien nach Graz ist etwa acht Kilometer entfernt und über die Anschlussstelle Sebersdorf/Bad Waltersdorf (126) zu erreichen. Am nördlichen Gemeinderand verläuft die Wechsel Straße B 54 von Hartberg nach Gleisdorf. Sie ist vom Zentrum der Gemeinde etwa sieben Kilometer entfernt.

Hartl hat keinen Eisenbahnanschluss. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in etwa acht Kilometer Entfernung in Bad Waltersdorf und bietet Zugang zur Thermenbahn mit zweistündlichen Regionalzug-Verbindungen nach Wien und Fehring.[10]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Bürgermeister wurde in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats am 20. April 2015 Hermann Grassl (ÖVP) gewählt.[11] Grassl wurde am 22. Dezember 1986 Bürgermeister von Hartl und behielt diese Funktion bis zum 31. Dezember 2014. Nach der Gemeindezusammenlegung wurde er als Regierungskommissär eingesetzt. Er war zum Zeitpunkt der Wahl mit 26 Jahren der jüngste Bürgermeister Österreichs.[12] Vizebürgermeister ist Hans-Peter Spindler (ÖVP).

Dem Gemeindevorstand gehören weiters der Vizebürgermeister Josef Radl (ÖVP/Großhart) und der Gemeindekassier Anton Peheim (ÖVP/Tiefenbach) an, womit auch die beiden ehemaligen Gemeinden im Vorstand vertreten sind.[11]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

14
1
14 
Insgesamt 15 Sitze

Der Gemeinderat wurde durch die Gemeindefusion von 9 auf 15 Mitglieder erweitert. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020 setzt sich dieser aus Mandataren folgender Parteien zusammen:[13]

Die früheren Gemeinderatswahlen brachten folgende Ergebnisse:
Partei 2020 2015 2010
Großgemeinde Hartl Hartl Großhart Tiefenbach
Stimmem % Mandate St. % M. St. % M. St. % M. St. % M.
ÖVP 1125 87 14 1043 71 11 597 42 9 349 81 8 349 70 6
SPÖ 0100 08 01 0151 10 01 049 08 0 082 19 1 150 30 3
FPÖ 0073 06 00 0274 19 03 nicht kandidiert
Wahlberechtigte 1.769 1.789 690 526 578
Wahlbeteiligung 74,2 % 84 % 96 % 83 % 88 %
Partei 2005 2000 1995 1990
Hartl
Stimmem % Mandate St. % M. St. % M. St. % M.
ÖVP 568 92 9 497 92 9 516 92 9 500 94 9
SPÖ 052 08 0 042 08 0 042 08 0 033 06 0
Wahlberechtigte 675 618
Wahlbeteiligung 95 % 94 % 97 % 99,8 %

Regionalpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde gehört zur LEADER-Region Oststeirisches Kernland und ist seit 2007 Teil der Ökoregion Kaindorf.

Am 20. November 2011 stimmten die Wahlberechtigten der Gemeinden Dienersdorf, Ebersdorf, Großhart, Hartl, Hofkirchen bei Hartberg, Kaindorf und Tiefenbach bei Kaindorf darüber ab, ob diese sieben Gemeinden anlässlich der Gemeindestrukturreform (2015 umgesetzt) zu einer Großgemeinde zusammengelegt werden sollen. Bei einer Wahlbeteiligung von insgesamt 65,66 % wurden 3351 gültige Stimmen gezählt. Von diesen sprachen sich lediglich 436 Wähler (13 %) für eine Zusammenlegung der Gemeinden aus, während 2915 Wähler (87 %) gegen eine Fusion stimmten. Damit wurde den Plänen der Steiermärkischen Landesregierung eine deutliche Absage erteilt.[14]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Folge der Gemeindezusammenlegung sind die drei Gemeindewappen seit 2015 nicht mehr gültig. Ein neues Wappen für die Fusionsgemeinde muss von der Steiermärkischen Landesregierung verliehen werden.

Die Verleihung des alten Gemeindewappens für Hartl erfolgte mit Wirkung vom 1. September 1989.[15] Blasonierung (Wappenbeschreibung) des Wappens bis 2014:

„In Grün silbern ein gegenständig mit benadelten Föhrenzapfen besteckter Doppelstabinnenbord.“

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hartl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Regionalinformation, bev.gv.at (1.273 KB); abgerufen am 10. Jänner 2021.
  3. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 31. Oktober 2013 über die Vereinigung der Gemeinden Großhart, Hartl und Tiefenbach bei Kaindorf, alle politischer Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 15. November 2013, Nr. 133, 32. Stück, ZDB-ID 705127-x, S. 635, in der Fassung der Änderung (Namen „Großhartl“ im zukünftigen Gemeindenamen durch „Hartl“ ersetzt) durch die Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 27. März 2014, mit der die Kundmachung über die Vereinigung der Gemeinden Großhart, Hartl und Tiefenbach bei Kaindorf, alle Bezirk Hartberg-Fürstenfeld geändert wird. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 11. April 2014, Nr. 44, S. 1.
  4. Website der Gemeinde Hartl, abgerufen am 10. Februar 2020.
  5. Wirtschaft | Gewerbepark Hartl. Gemeinde Hartl, abgerufen am 7. November 2023 (deutsch).
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Hartl, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. November 2023.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Hartl, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. November 2023.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Hartl, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. November 2023.
  9. a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 7. November 2023.
  10. Fahrplan. ÖBB, abgerufen am 7. November 2023.
  11. a b Gemeinde Hartl: Gemeindevorstand; abgerufen am 22. Mai 2015.
  12. Gemeinwohl im Mittelpunkt – Hermann Grassl ist seit genau 20 Jahren Bürgermeister der Gemeinde Hartl. (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
  13. Gemeinderatswahl 2020 – Ergebnisse Hartl. orf.at, abgerufen am 22. August 2020.
  14. Wiener Zeitung: Befragte oststeirische Gemeinden gesamt zu 87 Prozent gegen Fusion, 20. November 2011. (Memento vom 24. November 2011 im Internet Archive)
  15. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 40, 1990, S. 35