Legde/Quitzöbel
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 55′ N, 11° 58′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Prignitz | |
Amt: | Bad Wilsnack/Weisen | |
Höhe: | 24 m ü. NHN | |
Fläche: | 41,74 km2 | |
Einwohner: | 575 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 14 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 19336 | |
Vorwahl: | 038791 | |
Kfz-Kennzeichen: | PR | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 70 241 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Am Markt 1 19336 Bad Wilsnack | |
Website: | www.amtbww.de | |
Bürgermeister: | Wolfgang Milstrey (CDU) | |
Lage der Gemeinde Legde/Quitzöbel im Landkreis Prignitz | ||
Die Gemeinde Legde/Quitzöbel liegt im Landkreis Prignitz im Land Brandenburg. Sie wird vom Amt Bad Wilsnack/Weisen verwaltet.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Legde/Quitzöbel liegt südlich von Bad Wilsnack an der Elbe, nördlich der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu Legde/Quitzöbel gehören die bewohnten Gemeindeteile Legde, Lennewitz, Quitzöbel und Roddan sowie der Wohnplatz Wehrwärterhaus.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Legde/Quitzöbel entstand am 31. März 2002 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Legde und Quitzöbel.[3]
Legde und Quitzöbel gehörten seit 1817 zum Kreis Westprignitz in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Perleberg im DDR-Bezirk Schwerin. Seit 1993 liegen beide Orte im brandenburgischen Landkreis Prignitz.
Legde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der ersten geschichtlichen Erwähnung 1274 wird Legde im Zusammenhang mit einem Grenzstreit zwischen Legde und Roddan erwähnt.
Lennewitz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung von Lennewitz stammt von 1310 als Leneuiz. Der Name ist slawisch und leitet sich vom Personennamen Len ab, was Faulpelz bedeutet.
Quitzöbel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim Bau des Gnevsdorfer Vorfluters wurden 1952 am rechten Ufer bei Quitzöbel bzw. Nitzow drei Einbäume freigelegt. Zwei der Boote zerbrachen im Verlauf der Arbeit und gingen verloren. Der dritte Einbaum konnte nahezu vollständig geborgen werden, lediglich die Spitze war durch den Bagger geringfügig beschädigt.
Quitzöbel war Stammsitz des märkischen Adelsgeschlechts von Quitzow. Die erste urkundliche Erwähnung als Quitzhovel stammt von 1310. Der mittelniederdeutsche Name bedeutet Quitzows Hügel. Im 17. Jahrhundert ging der Ort in den Besitz der von Bülow über. Später wurden die Familien von Gansauge und danach von Jagow Eigentümer der Siedlung.
Am 6./7. März 1830 wurden Quitzöbel, Legde und Lennewitz nach mehreren durch Eisgang und Eisstau verursachten Dammbrüchen an der Elbe völlig überschwemmt. Die Schäden waren beträchtlich[4].
Am 1. Februar 1974 wurde Quitzöbel nach Legde eingemeindet. Am 1. Mai 1990 wurde der Ort wieder zu einer selbstständigen Gemeinde.[5]
Das 1754 erbaute Schloss Quitzöbel wurde von Theodor Fontane in seinem Werk Fünf Schlösser erwähnt. Das Schloss existiert bis heute und wurde nach 1945 zunächst enteignet und dann verschiedenen Nutzungen zugeführt, u. a. als Schule und Lehrlingswohnheim. Nach 1990 stand es leer, seit 1999 befindet es sich in Privatbesitz.[6]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Legde | Quitzöbel | Jahr | Legde/Quitzöbel | |
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1875 | 515 | 659 | 2002 | 756 | |
1910 | 421 | 561 | 2005 | 721 | |
1939 | 450 | 616 | 2010 | 656 | |
1946 | 673 | 749 | 2015 | 619 | |
1950 | 642 | 763 | 2016 | 595 | |
1971 | 454 | 458 | 2017 | 604 | |
1990 | 583 | 343 | 2018 | 608 | |
1995 | 536 | 323 | 2019 | 601 | |
2000 | 472 | 303 | 2020 | 606 | |
2001 | 452 | 299 | 2021 | 600 |
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[7][8][9], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindevertretung von Legde/Quitzöbel besteht aus acht Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[10]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
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Freie Wählergruppe Legde-Quitzöbel | 74,4 % | 6 |
Einzelbewerber Stephan Frank | 15,4 % | 1 |
AfD | 10,2 % | 1 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2003–2014: Wolfgang Milstrey (CDU)[11]
- seit 2014–2019: Hartmut Zippel (Freie Wählergruppe Legde-Quitzöbel)[12]
- seit 2019: Wolfgang Milstrey (CDU)
Milstrey wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 52,8 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[13] gewählt.[14]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kirche mit Pfarrhaus in Ledge
- Quitzow-Denkmal in Legde, unter dem Denkmal soll das Pferd vom Herrn von Quitzow begraben worden sein
- Kirche in Lennewitz (1909 im Jugendstil errichtet), die Pläne dazu stammten von dem Berliner Architekten Georg Büttner, die Verzierungen vom Kunstmalereiunternehmen Otto Linnemann aus Frankfurt am Main.[15]
- Backsteinkirche in Quitzöbel, Anfang des 16. Jahrhunderts errichtet[16]
Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Legde/Quitzöbel
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Baustoffindustrielle Kurt Glass betreibt seit den 1990er Jahren in Legde ein Wellnesshotel.
- Verkehr
Legde/Quitzöbel liegt an der Landesstraße L 10 zwischen Bad Wilsnack und Havelberg.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann von Jagow (1848–1923), Gutsbesitzer, Reichstagsabgeordneter, in Quitzöbel geboren
- Rainer Neumann (* 1949), Politiker (CDU), Mitglied des Landtages Brandenburg, in Legde geboren
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Band 5 (Fünf Schlösser) „Quitzöwel“
- Uwe Czubatynski: 700 Jahre Quitzöbel. Beiträge zur Ortsgeschichte auf der Grundlage des Pfarrarchivs. Bautz, Nordhausen 2010, ISBN 978-3-88309-537-0, urn:nbn:de:101:1-20100508230.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Legde/Quitzöbel | Service Brandenburg. Abgerufen am 25. Februar 2024.
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
- ↑ Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin, Jahrgang 1830, 14. Stück vom 2. April 1830, S. 67 Online bei Google Books
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ Erik Lorenz, Robert Rauh: Quitzöbel. Das verfallene Schloss, in: Fontanes Fünf Schlösser. Alte und neue Geschichten aus der Mark Brandenburg. be.bra verlag 2017, S. 180–226.
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Prignitz. S. 22–25
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 31
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 ( vom 9. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
- ↑ Gemeinde Legde/Quitzöbel Hauptwahl 26.05.2019 | Wahlen Brandenburg. Abgerufen am 25. Februar 2024.
- ↑ Märkische Oderzeitung, 13. Okt. 2006, S. 9
- ↑ Märkische Oderzeitung, 14./15. Okt. 2006, S. 11