Manuela Maleeva

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Manuela Maleeva Tennisspieler
Manuela Maleeva
Nation: Bulgarien Bulgarien
–1989
Schweiz Schweiz
1990–1994
Geburtstag: 14. Februar 1967
Größe: 173 cm
1. Profisaison: 1982
Rücktritt: 1994
Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand
Preisgeld: 3.191.557 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 475:187
Karrieretitel: 19 WTA, 0 ITF
Höchste Platzierung: 3 (4. Februar 1985)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 129:131
Karrieretitel: 4 WTA, 1 ITF
Höchste Platzierung: 11 (2. August 1993)
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Olympische Spiele
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Manuela Maleeva (bulgarisch Мануела Малеева; * 14. Februar 1967 in Sofia) ist eine ehemalige bulgarische Tennisspielerin, die ab 1990 für die Schweiz spielte.

Sie war von 1982 bis 1994 Tennisprofi und eine der erfolgreichsten Spielerinnen der 1980er Jahre. Sie gewann in ihrer Karriere 19 Einzeltitel auf der WTA Tour. Sie heiratete 1987 den Schweizer François Fragnière und trat dann 1991 im Fed Cup erstmals für die Schweiz an, im Jahr darauf auch bei den Olympischen Spielen in Barcelona.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Manuela Maleeva ist die älteste Tochter von Julia Berberjan und Georgi Maleev. Ihre Mutter war die beste bulgarische Tennisspielerin der 1960er Jahre. Alle drei Töchter erreichten die Top 10 der Weltrangliste und brachen mehrere Rekorde. So wurden alle drei in den Top 15 geführt. 1993 gehörten sie bei den Australian Open, den French Open und in Wimbledon alle gleichzeitig zu den 16 gesetzten Spielerinnen. Bei den French Open schrieben sie Grand-Slam-Geschichte, als sie 1993 geschlossen das Achtelfinale erreichten.

Manuela war die erfolgreichste des Trios. Sie schaffte es bis auf Position 3 der Welt, die jüngste Schwester Magdalena wurde als Nummer 4 notiert und Katerina erreichte ihr bestes Ranking mit Position 6. Die drei Schwestern wurden allesamt von ihrer Mutter gecoacht.

Manuela Maleeva-Fragnière lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern an der Waadtländer Riviera.

Bei den bulgarischen Parlamentswahlen engagiert sie sich für das Wahlbündnis Demokratisches Bulgarien.[2]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maleeva gewann 1982 die French Open bei den Juniorinnen und wurde noch im selben Jahr Profi. Zwei Jahre später war sie schon unter den Top Ten der WTA-Weltrangliste. In der Saison 1984 gewann sie sieben Titel, nach ihrem Sieg in Indianapolis kletterte sie in der Rangliste auf Platz 3. Bis 1992 gehörte sie ununterbrochen zu den zehn besten Spielerinnen der Welt.

Ihren einzigen Grand-Slam-Titel gewann sie 1984 mit Tom Gullikson im Mixed bei den US Open. Bei den Olympischen Spielen 1988 gewann sie die Bronzemedaille im Einzel. Ihre größten Erfolge feierte sie 1992 und 1993 bei den US Open, als sie jeweils das Halbfinale erreichte. 1992 besiegte sie zuvor ihre Schwester Magdalena im Viertelfinale. 1993 verlor sie das Halbfinale in drei Sätzen gegen Steffi Graf.

Den wertvollsten Titel gewann sie 1993 in Zürich mit einem Finalsieg über Martina Navrátilová, die sie damit bereits zum dritten Mal besiegen konnte. Außerdem hat sie Siege über Chris Evert, Gabriela Sabatini, Mary Joe Fernández, Arantxa Sánchez Vicario, Jana Novotná und Zina Garrison zu Buche stehen.

Manuela Maleeva gewann zudem vier Doppeltitel, davon einen an der Seite ihrer Schwester Katerina.

1994 ließ sie sich aus der Weltrangliste streichen, sie war zu diesem Zeitpunkt die Nummer 5 der Welt. Ihr letztes Turnier gewann sie 1994 mit einem Finalsieg in Osaka über Iva Majoli. Bei ihrem 41. und letzten Grand-Slam-Auftritt scheiterte sie im Viertelfinale von Melbourne knapp an der damaligen Weltranglistenzweiten Arantxa Sánchez Vicario.

Turniersiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Finalgegnerin Ergebnis
1. 13. Mai 1984 Schweiz Lugano WTA Sand Tschechoslowakei Iva Budařová 6:1, 6:1
2. 27. Mai 1984 Italien Perugia WTA Sand Vereinigte Staaten Chris Evert 6:3, 6:3
3. 11. August 1984 Vereinigte Staaten Indianapolis WTA Sand Vereinigte Staaten Lisa Bonder 6:4, 6:3
4. November 1984 Japan Tokio Einladungsturnier Teppich (Halle) Tschechoslowakei Hana Mandlíková 6:1, 1:6, 6:4
5. 16. Dezember 1984 Japan Tokio WTA Teppich (Halle) Deutschland Bundesrepublik Claudia Kohde-Kilsch 3:6, 6:4, 6:4
6. 15. Dezember 1985 Japan Tokio WTA Teppich (Halle) Vereinigte Staaten Bonnie Gadusek 3:6, 6:4, 6:4
7. 5. April 1987 Vereinigte Staaten Charleston WTA Sand Italien Raffaella Reggi 5:7, 6:2, 6:3
8. 30. August 1987 Vereinigte Staaten Mahwah WTA Hartplatz Deutschland Bundesrepublik Sylvia Hanika 1:6, 6:4, 6:1
9. 6. März 1988 Vereinigte Staaten Wichita WTA Hartplatz (Halle) Deutschland Bundesrepublik Sylvia Hanika 7:65, 7:5
10. 12. September 1988 Vereinigte Staaten Phoenix WTA Hartplatz Sudafrika 1961 Dinky Van Rensburg 6:3, 4:6, 6:2
11. 12. März 1989 Vereinigte Staaten Indian Wells WTA Tier III Hartplatz Australien Jenny Byrne 6:4, 6:1
12. 28. Mai 1989 Schweiz Genf WTA Tier V Sand Spanien Conchita Martínez 6:4, 6:0
13. 17. Februar 1991 Osterreich Linz WTA Tier V Teppich (Halle) Tschechoslowakei Petra Langrová 6:4, 7:61
14. 26. Mai 1991 Schweiz Genf WTA Tier IV Sand Kanada Helen Kelesi 6:3, 3:6, 6:3
15. 29. September 1991 Frankreich Bayonne WTA Tier IV Teppich (Halle) Georgien 1990 Leila Mes’chi 4:6, 6:3, 6:4
16. 4. Oktober 1992 Frankreich Bayonne WTA Tier IV Teppich (Halle) Frankreich Nathalie Tauziat 6:74, 6:2, 6:3
17. 28. Februar 1993 Osterreich Linz WTA Tier III Teppich (Halle) Spanien Conchita Martínez 6:2, 1:0 Aufgabe
18. 10. Oktober 1993 Schweiz Zürich WTA Tier I Teppich (Halle) Vereinigte Staaten Martina Navratilova 6:3, 7:61
19. 13. Februar 1994 Japan Ōsaka WTA Tier III Teppich (Halle) Kroatien Iva Majoli 6:1, 4:6, 7:5

Doppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Partnerin Finalgegnerinnen Ergebnis
1. 26. Juli 1985 Vereinigte Staaten Indianapolis WTA World Tour Sand Bulgarien 1971 Katerina Maleewa Vereinigte Staaten Penny Barg-Mager
Vereinigte Staaten Paula Smith
3:6, 6:3, 6:4
2. 11. Juli 1987 Belgien Knokke-Heist WTA World Tour Sand Deutschland Bundesrepublik Bettina Bunge Vereinigte Staaten Kathy Horvath
Niederlande Marcella Mesker
4:6, 6:4, 6:4
3. 16. Februar 1991 Osterreich Linz WTA Tier V Teppich (Halle) Italien Raffaella Reggi Tschechoslowakei Petra Langrová
Tschechoslowakei Radka Zrubáková
6:4, 1:6, 6:3
4. 10. April 1993 Vereinigte Staaten Amelia Island WTA Tier II Sand Georgien 1990 Leila Mes’chi Sudafrika 1961 Amanda Coetzer
Argentinien Inés Gorrochategui
3:6, 6:3, 6:4

Abschneiden bei Grand-Slam-Turnieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnier 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 Karriere
Australian Open 2 VF n. a. AF 2 VF AF VF VF
French Open 2 3 AF VF 3 VF 3 VF VF 2 3 3 VF
Wimbledon 2 2 VF AF AF 2 1 1 3 2 VF
US Open 3 3 1 AF VF AF VF VF VF AF HF HF HF

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; Q1, Q2, Q3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Runde der Qualifikation; n. a. = nicht ausgetragen

Doppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnier 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 Karriere
Australian Open AF n. a. AF AF 2 AF AF
French Open 1 2 2 VF 1 2 2 2 2 1 AF VF
Wimbledon 1 1 2 1 1 1 1 AF AF
US Open 1 1 2 1 1 1 2 1 1 1 2

Mixed[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnier 1983 1984 1985 1986 Karriere
Australian Open n. a. n. a. n. a. n. a.
French Open 1 AF AF AF
Wimbledon 2 1 2
US Open S AF S

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Manuela Maleeva – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik IV. Seoul 1988 – Atlanta 1996. Sportverlag Berlin, Berlin 2002, ISBN 3-328-00830-6.
  2. https://dabulgaria.bg/teams/manuela-maleeva/