Medel (Lucmagn)
Medel (Lucmagn) | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Surselva |
BFS-Nr.: | 3983 |
Postleitzahl: | 7184 und 7185 |
Koordinaten: | 706795 / 165624 |
Höhe: | 1332 m ü. M. |
Höhenbereich: | 1090–3207 m ü. M.[1] |
Fläche: | 136,22 km²[2] |
Einwohner: | 332 (31. Dezember 2022)[3] |
Einwohnerdichte: | 2 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
9,3 % (31. Dezember 2022)[4] |
Website: | www.medel.ch |
Curaglia | |
Lage der Gemeinde | |
Medel (Lucmagn) (politische Gemeinde in der Region Surselva des Kantons Graubünden in der Schweiz.
, deutsch und bis 1943 offiziell Medels im Oberland) ist eineWappen
Blasonierung: In Silber (Weiss) auf schwarzem Pferd der Heilige Martin, den roten Mantel mit dem Bettler teilend
Der heilige Martin ist Patron der Pfarrkirche und war auch schon im Gemeindesiegel abgebildet.
Geographie
Die Gemeinde umfasst alle Ortschaften im Val Medel, dem Tal zwischen Disentis/Mustér und dem Lukmanierpass. Ihre Südgrenze ist gleichzeitig die Kantonsgrenze zwischen Graubünden und dem Tessin. Medel (Lucmagn) umfasst daher zahlreiche Dörfer, Weiler und Einzelsiedlungen. Früherer Mittelpunkt war Platta (1389 m ü. M.) – die kleine, lawinengefährdete Siedlung wird noch heute als Hauptort bezeichnet.[5] Grösstes Dorf ist heute Curaglia. Andere Hauptsiedlungen der weitläufigen Gemeinde sind (von Nord nach Süd) Soliva (1492 m), Mutschnengia (1405 m), Fadretsch (1278 m), Baselgia (1365 m), Drual (1412 m), Matergia (1415 m), Pardé (1400 m), Fuorns (1488 m), Acla (1477 m) und Sogn Gions (1623 m).
Vom gesamten Gemeindegebiet von über 136 km² sind über 90 km² unproduktive Fläche, meist Gebirge. Die höchsten Punkte sind der vom Medelsergletscher bedeckte Piz Medel (3210 m) und der Scopí (3190 m). Der Stausee Lai da Sontga Maria am Lukmanierpass ist 177 ha gross. Weitere 2026 ha sind von Wald und Gehölz bedeckt. Die landwirtschaftliche Nutzfläche von 2421 ha besteht aus 2072 ha Maiensässen und 349 ha Acker- und Wiesland. Die restlichen 80 ha Gemeindegebiet entfallen auf Siedlungsflächen.
Wegen der Goldvorkommen im Gebiet wurden immer wieder verschiedene Projekte lanciert. Schon seit mindestens 1985 gehört Goldwaschen im Medelser Rhein zur Freizeit-Unterhaltung des Disentiser Hotels Acla da Fontauna. Die Swiss Gold Exploration AG plant einen kommerziellen Abbau.[6] Am 1. April 2012 lehnten die Stimmbürger der Gemeinde deutlich eine Kompetenzabtretung in Sachen Schürfkonzession an den Gemeindevorstand ab. Somit bleibt die Erteilung einer Konzession Sache der Stimmberechtigten, welche offensichtlich den Erhalt einer intakten Landschaft sehr hoch bewerten.
Das Gebiet sollte auch Teil des Parc Adula Nationalparks werden.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||
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Jahr | 1850 | 1900 | 1950 | 1960 | 2000[7] | 2004 | 2010 | 2012 | 2014 | 2016 |
Einwohner | 609 | 536 | 614 | 835 | 470 | 480 | 435 | 422 | 398 | 385 |
Von den Ende 2004 480 Bewohnern waren 476 Schweizer Staatsangehörige. Die Bevölkerung spricht grossmehrheitlich Sursilvan und ist katholisch. Einige Weiler (Mutschnengia, Soliva) wurden wahrscheinlich im 14./15. Jahrhundert von deutschsprachigen Walsern besiedelt.
Curaglia zählt rund 300 Einwohner. In Drual leben zehn und in Matergia vier Personen. In Pardé leben rund 40 Personen und in Fuorns rund 50 Personen. Acla – vormals die letzte Siedlung im Tal – ist seit einem Lawinenniedergang am 6. April 1975 nicht mehr ganzjährig bewohnt.[5]
Sehenswürdigkeiten
- Katholische Kirche Sankt Nikolaus, in Ortsteil Curaglia[8]
- Katholische Pfarrkirche Sankt Martin, in Ortsteil Platta[9]
- Kapelle St. Rochus Pardé in Ortsteil Pardé mit Malereien des Malers Hans Ardüser
- Kapelle Sankt Sebastian, in Ortsteil Mutschnengia[10]
- Kapelle Sankta Maria, am Lukmanierpass[11]
- Kapelle Sankt Gallus, in Ortsteil Sogn Gagl[12][13]
- Privat Wohnhaus im Ortsteil Curaglia mit Fresko des Malers Antonio da Tradate (1510)[14]
- Ziegenalp Puzzetta, 2005, in Ortsteil Fuorns, Architekten: Marlene Gujan, Conrad Pally[15]
Bilder
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Kirche St. Martin Platta
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Kapelle St. Rochus Pardé
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Curaglia März 2011
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Die Mündung des Seitentals Val Plattas unterhalb von Curaglia in Blickrichtung West – ganz links im Bild Mutschnengia
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Südlicher Abschnitt des Tals mit Blick zur Staumauer
Literatur
- Adolf Collenberg: Medel (Lucmagn). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 29. August 2008.
- Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich, 2003, ISBN 3-7253-0741-5
Weblinks
- Medel (Lucmagn) auf der Plattform ETHorama
- Offizielle Website der Gemeinde Medel (Lucmagn)
- Medel (Lucmagn) auf Lexicon Istoric Retic (rumantsch)
- Bundesinventar ISOS: Curaglia (Medel (Lucmagn))
- Curaglia auf ethorama.library.ethz.ch/de/node
- Medel auf eLexikon
- Renzo Dionigi: Platta, Kirche Sankt Martin, Fresken
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ a b Siedlungen. In: Vischnaunca Medel/Lucmagn. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. März 2012; abgerufen am 9. Mai 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Finanz und Wirtschaft (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Adolf Collenberg: Medel (Lucmagn). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 29. August 2008.
- ↑ Katholische Kirche Sankt Nikolaus (Foto) auf baukultur.gr.ch.
- ↑ Katholische Pfarrkirche Sankt Martin (Foto) auf baukultur.gr.ch.
- ↑ Kapelle Sankt Sebastian (Foto) auf baukultur.gr.ch.
- ↑ Kapelle Sankta Maria (Foto) auf baukultur.gr.ch.
- ↑ Kapelle Sankt Gallus (Foto) auf baukultur.gr.ch.
- ↑ Kapelle Sankt Gallus auf sanktgallus.net
- ↑ Antonio da Tradate: Kreuzigung mit Heilige Katarina und Luzia (Foto) auf sikart.ch
- ↑ Ziegenalp Puzzetta (Foto) auf baukultur.gr.ch.