Olympische Sommerspiele 2020/Radsport – Straßenrennen (Frauen)
Sportart | Radsport | ||||||||
Disziplin | Straßenrennen (137 km) | ||||||||
Geschlecht | Frauen | ||||||||
Teilnehmer | 67 Athletinnen aus 40 Ländern | ||||||||
Wettkampfort | Musashinonomori Park (Start) Fuji Speedway (Ziel) | ||||||||
Wettkampfphase | 25. Juli 2021 | ||||||||
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Radsportwettbewerbe bei den Olympischen Spielen 2020 | ||
Qualifikation | ||
Straßenradsport | ||
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Rennen | Frauen | Männer |
Das Straßenrennen der Frauen bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio fand am 25. Juli 2021 statt.
Das Rennen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei erneut hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit gingen 67 Fahrerinnen aus 40 Ländern an den Start, von denen nur 48 das Ziel erreichen sollten. Schon kurz nach dem Start löste sich eine Gruppe bestehend aus der Österreicherin Anna Kiesenhofer, der Polin Anna Plichta, der Israelin Omer Shapira, der Südafrikanerin Carla Oberholzer und der Namibianerin Vera Looser aus dem Peloton. Das Feld ließ die Ausreißerinnen gewähren und zeigte lange keine Reaktion. Sonstige Einzelattacken – auch von den favorisierten Niederländerinnen – blieben aus. Zwischenzeitlich hatten die fünf Ausreißerinnen über elf Minuten Vorsprung, der sich erst rund 75 Kilometer vor dem Ziel wieder zu verringern begann. Oberholzer und Looser fielen zurück und wurden im weiteren Verlauf vom Feld eingeholt. Etwa 55 Kilometer vor dem Ziel attackierte die Niederländerin Annemiek van Vleuten und machte sich auf die Verfolgung; wurde aber einige Zeit später wieder vom Feld gestellt. 41,2 Kilometer vor dem Ziel ließ Kiesenhofer ihre verbliebenen Begleiterinnen Plichta und Shapira am Kagosaka-Pass stehen und setzte sich alleine ab. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie noch über 7 Minuten Vorsprung vor dem Hauptfeld. In der Folge fuhr das Peloton zwar merklich schneller, konnte aber den Rückstand auf die führende Fahrerin bis zur Einfahrt auf den Fuji Speedway nicht egalisieren. Lediglich die zwischenzeitlich noch ausgerissene Französin Juliette Labous und die beiden zurückgefallenen Plichta und Shapira wurden kurz vor- bzw. nach Einfahrt in den Ring vom Hauptfeld eingeholt. Der Vorsprung Kiesenhofers betrug nun immer noch etwas über 3 Minuten. Auf der Schlussrunde des Fuji Speedways war es nach einigen Attacken wieder Annemiek van Vleuten, die sich vor das Hauptfeld setzte. Aus der verbliebenen Gruppe der Verfolgerinnen setzte sich die Italienerin Elisa Longo Borghini ab. Kiesenhofer behielt zuletzt einen Vorsprung von etwa 1:30 Minuten und gewann das erste Gold für Österreich in diesem Wettbewerb. Van Vleuten errang Silber, Borghini Bronze.[1] Lisa Brennauer erreichte im Sprint der Verfolger den insgesamt 6. Platz.[2]
Nach dem Rennen gab es Vermutungen, dass das niederländische Team aufgrund von Kommunikationsproblemen nicht darüber informiert gewesen sei, dass Kiesenhofer allein vorne fuhr. So glaubte van Vleuten beim Erreichen des Ziels zunächst, sie habe das Rennen gewonnen.[3] Tatsächlich ist bei den Olympischen Spielen – anders als bei anderen Profiveranstaltungen – kein Funk zugelassen, sodass die sportlichen Leiter ihre Fahrerinnen nicht informieren konnten.[4] Van Vleuten hat dazu klar gestellt, dass sie wusste, dass eine Fahrerin aus der Spitzengruppe alleine vorne lag. Der Irrtum war, dass sie glaubte, diese Fahrerin wäre Anna Plichta, und als sie knapp vor dem Ziel Plichta überholen konnte, schloss sie, dass sie um Gold sprinten würde.[5]
Streckenverlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Rennen wurde vom Musashinonomori Park in Chōfu gestartet. Die Athletinnen mussten 137 Kilometer bis zum Ziel im Fuji Speedway zurücklegen und dabei insgesamt 2692 Höhenmeter absolvieren. Das Rennen verlief durch die überwiegend flachen Außenbezirke von Tokio. Nach 80 Kilometern folgte in Kanagawa ein Anstieg auf der Dōshi-Straße (道志みち Dōshi-michi; Teil der Nationalstraße 413) mit einer Gesamthöhe von 1000 Metern. Durch mehrere kleine Dörfer und dichten Wald führte der Kurs weiter zum Yamanaka-See in Yamanashi. Nach Überquerung des Kagosaka-Passes (籠坂峠 Kagosaka-tōge; Nationalstraße 138) auf der Grenze zu Shizuoka folgte eine 15 Kilometer lange Abfahrt. Danach führte der Streckenverlauf zum Fuji-Speedway-Abschnitt, wo sie eineinhalb Runden zu durchfahren hatten, 17 Kilometer vor dem Ziel musste nochmals eine Runde bis zum Fuji International Speedway absolviert werden.[6]
Titelträgerinnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Olympiasiegerin | Anna van der Breggen | Rio de Janeiro 2016 |
Weltmeisterin | Imola 2020 |
Ergebnis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]25. Juli 2021, Start: 13:00 Uhr (6:00 Uhr MESZ)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Radsport auf der offiziellen Homepage von Tokio 2020
- Olympische Sommerspiele 2020/Radsport – Straßenrennen (Frauen) in der Datenbank von ProCyclingStats.com
- Endergebnis im Straßenrennen der Frauen bei den Olympischen Spielen 2020 (PDF; 227 KB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kiesenhofer wird nach einer 137-km-Flucht Olympiasiegerin. In: radsport-news.com. 25. Juli 2021, abgerufen am 25. Juli 2021.
- ↑ Österreicherin Anna Kiesenhofer holt sensationell Gold im Straßenrennen - Brennauer geht leer aus. In: eurosport.com. Eurosport, 25. Juli 2021, abgerufen am 26. Juli 2021.
- ↑ Van Vleuten freut sich über Gold – aber gewinnt nur Silber. In: radsport-news.com. 25. Juli 2021, abgerufen am 25. Juli 2021.
- ↑ Annemiek van Vleuten: No race radios led to confusion at Tokyo Olympics. In: cyclingnews.com. 25. Juli 2021, abgerufen am 28. Juli 2021 (englisch).
- ↑ Offizielle Webseite von Annemiek Van Vleuten (Niederländisch)
- ↑ Road Cycling road detail. In: Tokyo2020. IOC, abgerufen am 11. Februar 2019 (englisch).