Olympische Winterspiele 2010/Freestyle-Skiing

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Freestyle-Skiing bei den
Olympischen Winterspielen 2010
Information
Austragungsort Kanada West Vancouver
Wettkampfstätte Cypress Mountain
Nationen 27
Athleten 172 (87 Marssymbol (männlich), 85 Venussymbol (weiblich))
Datum 13.–25. Februar 2010
Entscheidungen 6
Turin 2006

Bei den XXI. Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver fanden sechs Wettbewerbe im Freestyle-Skiing statt. Austragungsort sämtlicher Wettkämpfe war das Wintersportgebiet Cypress Mountain, das oberhalb von West Vancouver in den North Shore Mountains und etwa dreißig Autominuten vom Stadtzentrum Vancouvers entfernt liegt. Neu waren zwei Skicross-Wettbewerbe im Programm.

Bilanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zielsprung der Skicross-Piste

Medaillenspiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Gold Silber Bronze Gesamt
1 Kanada Kanada 2 1 3
2 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1 1 2 4
3 Australien Australien 1 1 2
4 Schweiz Schweiz 1 1
Belarus 1995 Belarus 1 1
6 China Volksrepublik Volksrepublik China 1 2 3
7 Norwegen Norwegen 1 1 2
8 Osterreich Österreich 1 1
9 Frankreich Frankreich 1 1

Medaillengewinner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer
Konkurrenz Gold Silber Bronze
Aerials Belarus 1995 Aljaksej Hryschyn Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jeret Peterson China Volksrepublik Liu Zhongqing
Moguls Kanada Alexandre Bilodeau AustralienAustralien Dale Begg-Smith Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bryon Wilson
Skicross Schweiz Mike Schmid OsterreichÖsterreich Andreas Matt Norwegen Audun Grønvold
Frauen
Konkurrenz Gold Silber Bronze
Aerials AustralienAustralien Lydia Lassila China Volksrepublik Li Nina China Volksrepublik Guo Xinxin
Moguls Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hannah Kearney Kanada Jennifer Heil Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shannon Bahrke
Skicross Kanada Ashleigh McIvor Norwegen Hedda Berntsen FrankreichFrankreich Marion Josserand

Ergebnisse Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aerials[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Sportler Punkte
1 Belarus 1995 BLR Aljaksej Hryschyn 248,41
2 Vereinigte Staaten USA Jeret Peterson 247,21
3 China Volksrepublik CHN Liu Zhongqing 242,53
4 Vereinigte Staaten USA Ryan St. Onge 239,93
5 Kanada CAN Kyle Nissen 239,31
6 China Volksrepublik CHN Jia Zongyang 237,57
7 China Volksrepublik CHN Qi Guangpu 234,85
8 Kanada CAN Steve Omischl 233,86
9 Belarus 1995 BLR Zimafej Sliwez 225,58
10 Kanada CAN Warren Shouldice 223,30
12 Schweiz CHE Thomas Lambert 210,90
14 Schweiz CHE Andreas Isoz 214,18
16 Schweiz CHE Christian Hächler 207,25
18 Schweiz CHE Renato Ulrich 200,41

Qualifikation: 22. Februar 2010, 18:00 Uhr
Finale: 25. Februar 2010, 18:00 Uhr

Anlage: „Cypress Aerials“
Anlauflänge: 87 m; Anlaufgefälle: 25°
Auslauflänge: 30,5 m; Auslaufgefälle: 37°

25 Teilnehmer aus 8 Ländern, davon 24 in der Wertung.

Moguls[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Sportler Punkte
1 Kanada CAN Alexandre Bilodeau 26,75
2 Australien AUS Dale Begg-Smith 26,58
3 Vereinigte Staaten USA Bryon Wilson 26,08
4 Kanada CAN Vincent Marquis 25,88
5 Kanada CAN Pierre-Alexandre Rousseau 25,83
6 Frankreich FRA Guilbaut Colas 25,74
7 Japan JPN Shō Endō 25,38
8 Schweden SWE Jesper Björnlund 25,12
9 Japan JPN Nobuyuki Nishi 25,11
10 Russland RUS Alexander Smyschljajew 24,38

Datum: 14. Februar 2010, 14:30 Uhr (Qualifikation), 17:30 Uhr (Finale)

Piste: „Olympic Moguls Course“
Pistenlänge: 250 m; Pistenbreite: 18 m; Gefälle: 28°

30 Teilnehmer aus 10 Ländern, alle in der Wertung.

Skicross[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Sportler
1 Schweiz CHE Mike Schmid
2 Osterreich AUT Andreas Matt
3 Norwegen NOR Audun Grønvold
4 Kanada CAN Christopher Del Bosco
5 Frankreich FRA Enak Gavaggio
6 Kanada CAN Davey Barr
7 Australien AUS Scott Kneller
8 Slowenien SLO Filip Flisar
9 Jamaika JAM Errol Kerr
10 Kanada CAN Stanley Hayer
14 Schweiz CHE Richard Spalinger
15 Osterreich AUT Markus Wittner
18 Osterreich AUT Thomas Zangerl
19 Deutschland GER Simon Stickl
20 Schweiz CHE Conradign Netzer
30 Osterreich AUT Patrick Koller
31 Deutschland GER Martin Fiala
32 Schweiz CHE Beni Hofer

Datum: 21. Februar 2010, 09:15 Uhr (Qualifikation), 12:15 Uhr (Finale)

Piste: „Fork“
Start: 1178 m; Ziel: 962 m; Länge: 1144 m; Höhenunterschied: 216 m

33 Teilnehmer aus 15 Ländern, davon 32 in der Wertung.

Ergebnisse Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aerials[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Sportlerin Punkte
1 Australien AUS Lydia Lassila 214,74
2 China Volksrepublik CHN Li Nina 207,23
3 China Volksrepublik CHN Guo Xinxin 205,22
4 Belarus 1995 BLR Assol Sliwez 198,69
5 Australien AUS Jacqui Cooper 194,29
6 China Volksrepublik CHN Xu Mengtao 191,61
7 China Volksrepublik CHN Cheng Shuang 187,87
8 Belarus 1995 BLR Ala Zuper 181,84
9 Vereinigte Staaten USA Lacy Schnoor 172,89
10 Vereinigte Staaten USA Ashley Caldwell 171,10
16 Schweiz CHE Evelyne Leu 155,50
19 Schweiz CHE Tanja Schärer 125,73

Qualifikation: 20. Februar 2010, 10:00 Uhr
Finale: 24. Februar 2010, 19:30 Uhr

Anlage: „Cypress Aerials“
Anlauflänge: 87 m; Anlaufgefälle: 25°
Auslauflänge: 30,5 m; Auslaufgefälle: 37°

23 Teilnehmerinnen aus 10 Ländern, alle in der Wertung.

Moguls[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Sportlerin Punkte
1 Vereinigte Staaten USA Hannah Kearney 26,63
2 Kanada CAN Jennifer Heil 25,69
3 Vereinigte Staaten USA Shannon Bahrke 25,43
4 Japan JPN Aiko Uemura 24,68
5 Kanada CAN Chloé Dufour-Lapointe 23,87
6 Osterreich AUT Margarita Marbler 23,69
7 Russland RUS Jekaterina Stoljarowa 23,55
8 Japan JPN Arisa Murata 23,22
9 Russland RUS Regina Rachimowa 22,70
10 Italien ITA Deborah Scanzio 22,19

Datum: 13. Februar 2010, 16:30 Uhr (Qualifikation), 19:30 Uhr (Finale)

Piste: „Olympic Moguls Course“
Pistenlänge: 250 m; Pistenbreite: 18 m; Gefälle: 28°

27 Teilnehmerinnen aus 12 Ländern, alle in der Wertung.

Zu den Favoritinnen des ersten Freestyle-Wettkampfs der Olympischen Winterspiele 2010 zählten neben den US-Amerikanerinnen die Kanadierinnen, die unter anderem Jennifer Heil, die amtierende Olympiasiegerin von 2006, aufboten. Auf ihr als Top-Favoritin lastete ein großer Erwartungsdruck durch die kanadischen Medien. Diese hoben insbesondere die Tatsache hervor, dass bisher kein Kanadier bei Olympischen Spielen im eigenen Land (1976 in Montreal sowie 1988 in Calgary) eine olympische Goldmedaille gewonnen hatte. Heils Trainer sagte über seine Sportlerin: „Sie ist den gesamten Januar hindurch phänomenal gefahren und ich denke, sie hat sehr, sehr gute Chancen.“[1] Die Athletin selbst erklärte, sie würde alles tun, um mit dem Druck fertigzuwerden; ohne diesen wäre Olympia aber nicht Olympia.[2]

Die Medaillengewinnerinnen Heil, Kearney, Bahrke (v.l.)

In der Qualifikation bestätigten besonders die Nordamerikanerinnen ihre Favoritenrolle. Auf der vom Dauerregen durchweichten Piste gewann die US-Amerikanerin Hannah Kearney aufgrund der schnelleren Zeit und der von der Jury als besser bewerteten Haltung beim Skifahren vor ihrer kanadischen Konkurrentin Heil. Außer diesen beiden Faktoren spielten auch noch die zwei während des Laufes absolvierten Sprünge eine Rolle; dort konnte Heil eine höhere Punktzahl verbuchen. Kearney, die letztes Mal in der Qualifikation gescheitert war, zeigte sich nicht vollends zufrieden mit ihrer Leistung: „Ich habe gefühlt, dass ich sehr schnell war, aber beim Helikoptersprung machte ich einen kleinen Fehler, als ich mein Knie beugte.“[3] Sowohl Kearney als auch Heil hatten keine Probleme mit den äußeren Verhältnissen. Heil meinte, sie habe sich daran gewöhnt. Kearney sah sogar den Vorteil, dass durch die gefrierende Feuchtigkeit die Strecke schneller werde.[4] Dahinter waren drei weitere US-Amerikanerinnen und zwei Kanadierinnen in den Top Ten platziert. Die beste nichtamerikanische Athletin war die Japanerin Aiko Uemura als Fünfte. Margarita Marbler, einzige Österreicherin im Feld, schaffte als Achte den Sprung ins Finale.

Das Finale wurde vor 12.000 Zuschauern von drei direkt aufeinander folgenden Russinnen eröffnet. Diese spielten bei der Medaillenvergabe ebenso wenig eine Rolle wie die anderen Athletinnen, die in der ersten Hälfte des Finals starteten. Erste ernstzunehmende Läuferin war die Kanadierin Chloé Dufour-Lapointe. Sie bekam besonders bei den Sprüngen gute Haltungsnoten und belegte schließlich Rang fünf. Nach ihr startete Marbler, die sich im Vorfeld Medaillenchancen ausgerechnet hatte. Nachdem sie jedoch wie schon in der Qualifikation lediglich Sicherheitssprünge und beim ersten Sprung Schwächen gezeigt hatte, klassierte sie sich letztlich als Sechste. Sie äußerte sich enttäuscht: „Das ist ein Bewerb, bei dem nur die ersten Drei zählen. Mein Traum ist nicht in Erfüllung gegangen.“[5] Bevor die endgültigen Sieganwärterinnen auf die Piste gingen, übernahm Shannon Bahrke die Führung. Sie gewann am Ende die Bronzemedaille, nachdem sie in Turin 2006 Zweite geworden war. Als drittbeste Läuferin aus der Qualifikation startete Heather McPhie und legte bis kurz nach ihrem zweiten Sprung einen guten Lauf hin, stürzte dann aber und fiel auf den 18. Platz zurück.

Von den beiden Favoritinnen musste Jennifer Heil als Qualifikationszweite als erste ihren Lauf absolvieren. Sie zeigte die bis dahin beste Leistung und übernahm mit 0,26 Punkten Vorsprung die Führung von Bahrke. Als ihre zwischenzeitliche Spitzenposition angezeigt wurde, brach im Publikum Jubel aus. Später betonte sie, es wäre so gewesen, als wäre sie „auf den Schultern aller Kanadier gestanden“; bei der Siegerehrung bedankte sie sich bei ihren Anhängern.[5] Für den Sieg reichte es dennoch nicht, denn Kearney erhielt als letzte Starterin in allen drei Wertungsbereichen die höchste Punktzahl.[6] Ihr Sieg fiel deutlich aus, mit fast einem ganzen Punkt Vorsprung. Nach Donna Weinbrecht 1992 war Kearney die zweite US-amerikanische Olympiasiegerin in dieser Disziplin.[6]

Skicross[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Sportlerin
1 Kanada CAN Ashleigh McIvor
2 Norwegen NOR Hedda Berntsen
3 Frankreich FRA Marion Josserand
4 Osterreich AUT Karin Huttary
5 Kanada CAN Kelsey Serwa
6 Schweden SWE Anna Holmlund
7 Schweiz CHE Fanny Smith
8 Norwegen NOR Julie Jensen
9 Frankreich FRA Ophélie David
10 Schweden SWE Magdalena Iljans
17 Deutschland GER Anna Wörner
18 Schweiz CHE Katrin Müller
20 Deutschland GER Heidi Zacher
23 Osterreich AUT Katrin Ofner
24 Osterreich AUT Andrea Limbacher
25 Deutschland GER Julia Manhard
26 Osterreich AUT Katharina Gutensohn
29 Schweiz CHE Franziska Steffen
35 Schweiz CHE Sanna Lüdi

Datum: 23. Februar 2010, 10:30 Uhr (Qualifikation), 13:00 Uhr (Finale)

Piste: „Fork“
Start: 1178 m; Ziel: 962 m; Länge: 1144 m; Höhenunterschied: 216 m

35 Teilnehmerinnen aus 17 Ländern, alle in der Wertung.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Freestyle-Skiing bei den Olympischen Winterspielen 2010 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freestyle: Heil eyes history for Canada (Memento des Originals vom 16. Februar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vancouver2010.com
  2. Heil earns Canada's first medal
  3. Kearney outshines Heil in Vancouver 2010 moguls qualifying (Memento vom 17. Februar 2010 im Internet Archive)
  4. US-Girl gewinnt Qualifikation
  5. a b Marbler Sechste auf der Buckelpiste
  6. a b Erstes Gold für die USA (Memento vom 22. Dezember 2016 im Internet Archive)