Töpen

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Wappen Deutschlandkarte
Töpen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Töpen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 23′ N, 11° 52′ OKoordinaten: 50° 23′ N, 11° 52′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Hof
Verwaltungs­gemeinschaft: Feilitzsch
Höhe: 516 m ü. NHN
Fläche: 20,8 km2
Einwohner: 1008 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km2
Postleitzahl: 95183
Vorwahl: 09295
Kfz-Kennzeichen: HO, MÜB, NAI, REH, SAN
Gemeindeschlüssel: 09 4 75 181
Gemeindegliederung: 9 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schleizer Str. 30
95183 Töpen
Website: www.toepen.de
Bürgermeister: Klaus Grünzner (CSU)
Lage der Gemeinde Töpen im Landkreis Hof
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Karte

Töpen ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Hof und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Feilitzsch. Die Gemeinde liegt im nördlichen Landkreis an der Grenze zu Sachsen und Thüringen. Zur Gemeinde gehört auch der bayerische Teil des durch die Trennung an der deutsch-deutschen Grenze bekannt gewordenen Orts Mödlareuth.

Geographie

Töpen liegt in der Talsenke des Kupferbachs in unmittelbarer Nähe zur ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Die Ortsteile sind:

Durch den Ort verläuft die Bundesstraße 2, die den Altort von der erst in den letzten Jahrzehnten entstandenen Siedlung trennt. Wenige Kilometer entfernt befindet sich die A 72 mit der Ausfahrt Hof/Töpen.

Geschichte

Saaletal nahe Töpen

Der Zeitpunkt der ersten Besiedlung Töpens ist unbekannt, die erste urkundliche Erwähnung des Ortes war 1310. Der Name Töpen stammt wahrscheinlich aus dem Mainwendischen und bedeutet etwa feuchte Niederung. Etwa in der Zeit um 1200 kamen im Gefolge der Vögte von Weida die Herren von Tepen in die Gegend, die ihren Namen nach der schon bestehenden Siedlung wählten. Dieses Geschlecht starb etwa 200 Jahre später aus, sodass die Besitzungen über verwandtschaftliche Beziehungen an andere Familien übergingen.

Seit 1390 sind Vorläuferkirchen der heutigen Pfarrkirche Töpen, einer St.-Martins-Kirche, bezeugt. Sie war zunächst eine Filialkirche des thüringischen Gefell. Ihre heutige Gestalt erhielt sie durch mehrere Erweiterungen und Umbauten. Seit 1528 ist die Kirche evangelisch.

Die Herren von Beulwitz waren vom 16. bis zum 18. Jahrhundert in Töpen ansässig. Landesherr war der Markgraf von Brandenburg-Bayreuth. Mit dem Verzicht des kinderlosen Markgrafen Karl Alexander auf die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth kamen beide 1792 unter preußische Herrschaft. Nach der preußischen Niederlage 1806 wurde in Bayreuth ein französischer Militärgouverneur eingesetzt. Es folgte der Krieg Österreichs gegen Frankreich mit einer kurzzeitigen österreichischen Besetzung (1809). Am 30. Juni 1810 kam Töpen zum Königreich Bayern.

Ein Grenztausch von 1524 zwischen Brandenburg-Bayreuth und Sachsen wirkte sich im 20. Jahrhundert insbesondere für den Gemeindeteil Mödlareuth gravierend aus. Töpen lag nach 1945 am Eisernen Vorhang, in Mödlareuth verlief die Grenze entlang des Bachs mitten durch den Ort, sodass ein Teil zur Bundesrepublik und der andere zur DDR gehörte. Endgültig geschlossen wurde die Grenze im Gemeindegebiet mit der Aufgabe des Grenzübergangs Töpen-Juchhöh Ende 1966. Er hatte bis zur Wiederherstellung der Saalebrücke Rudolphstein als Umgehung für die unterbrochene Transitautobahn A 9 (MünchenBerlin) gedient. Die Randlage des Ortes endete mit der Öffnung der deutsch-deutschen Grenze im Jahr 1989.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Isaar eingegliedert.[2]

Politik

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist Klaus Grünzner (CSU).

Gemeinderat

Die Kommunalwahlen 2002 und 2008 führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat:

2002 2008
CSU 5 4
SPD 2 2
Freie Wähler 5 6
Gesamt 12 12

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Faschingszug 2006

Die Karnevalsgesellschaft Töpen veranstaltet alle zwei Jahre einen Faschingszug von Hohendorf nach Töpen. Der in ehrenamtlicher Arbeit gestaltete Zug ist einer der bekanntesten der Region; es wurden öfters über 10.000 Besucher gezählt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Evangelische Kirche St. Martin, im Vordergrund das Pfarrhaus

Der Ortskern mit der Kirche hat seinen dörflichen Charakter bewahrt. Seit einigen Jahren wird durch Maßnahmen der Dorferneuerung der Ortskern vollständig saniert und umgestaltet. Am Ortsrand dominieren im Gewerbegebiet die großen Lagerhallen des Lebensmittelhandels (Firmen Lidl und Dennree). In der Umgebung sind mehrere Wanderwege ausgewiesen, unter anderem entlang des ehemaligen Todesstreifens und ins Tal der Sächsischen Saale.

Persönlichkeiten

Der bekannteste Bewohner Töpens war Jean Paul, der von 1786 bis 1789 als Hauslehrer im heute noch bestehenden Unteren Schloss unterrichtete. In Des Rektors Florian Fälbels und seiner Primaner Reise nach dem Fichtelberg kommt Fälbel in Töpen vorbei.

Einzelnachweise

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 485
Commons: Töpen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien