Tangerhütte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Tangerhütte
Deutschlandkarte, Position der Stadt Tangerhütte hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 26′ N, 11° 48′ OKoordinaten: 52° 26′ N, 11° 48′ O
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Stendal
Höhe: 38 m ü. NHN
Fläche: 294,92 km2
Einwohner: 10.516 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner je km2
Postleitzahl: 39517
Vorwahlen: 03935 (Tangerhütte, Birkholz, Cobbel, Schönwalde, Uchtdorf, Weißewarte), 039361 (Lüderitz, Schernebeck, Windberge), 039362 (Bittkau, Grieben, Jerchel, Schelldorf), 039365 (Bellingen, Demker, Hüselitz), 039366 (Kehnert, Ringfurth, Uetz)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: SDL, HV, OBG
Gemeindeschlüssel: 15 0 90 546
Stadtgliederung: 19 Ortschaften
Adresse der
Stadtverwaltung:
Bismarckstraße 5
39517 Tangerhütte
Website: www.tangerhuette.de
Bürgermeister: Andreas Brohm
Lage der Stadt Tangerhütte im Landkreis Stendal
KarteAlandAlandAltmärkische HöheAltmärkische WischeArneburgBismark (Altmark)Bismark (Altmark)EichstedtGoldbeckHasselHavelbergHohenberg-KrusemarkHohenberg-KrusemarkIdenKamernKlein SchwechtenKlietzOsterburgRochauSandau (Elbe)ScholleneSchönhausen (Elbe)StendalStendalStendalStendalSeehausenSeehausenTangerhütteTangermündeWerben (Elbe)Wust-FischbeckZehrentalSachsen-Anhalt
Karte

Die Stadt Tangerhütte liegt im Süden des Landkreises Stendal (Region Altmark) im Land Sachsen-Anhalt.

Neues Schloss im Stadtpark

Die Stadt liegt am Fluss Tanger, nach dem die Stadt ihren Namen erhielt. Tangerhütte liegt an der Bahnstrecke Magdeburg–Stendal im Norddeutschen Tiefland.

Stadtgliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Tangerhütte-Land und der Neubildung der Stadt am 31. Mai 2010 besteht die „Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte“ aus 19 Ortschaften, 32 Ortsteilen und 6 Wohnplätzen.[2][3]

Zu Tangerhütte gehört eine rund 2 km² große Exklave westlich von Bertingen. Das Gebiet liegt zwischen der Elbe und einem alten Elbarm.

Regionalgeologisch befindet sich das Gebiet Tangerhütte-Land etwa fünf Kilometer südlich der Altmark-Fläming-Senke. Hier liegen Sandsteine aus dem Mesozoikum beziehungsweise Paläozoikum vor. Die Gesteine des Lias liegen heute etwa 1800 Meter unter der Erdoberfläche. Dort sind Temperaturen um 65 °C vorherrschend.

Das Zechstein erscheint bei Klein-Schwarzlosen als Salzdiapir, jedoch nicht an der Erdoberfläche. Die Ursache des Diapirs liegt hier in der Bruchstörung zwischen der Altmark-Fläming-Senke und der Calvörder Scholle.

Der Ort ist zwischen der Glogau-Baruther Urstromtalung (nördlich gelegen) und der Magdeburg-Breslauer Urstromtalung (südlich gelegen) angesiedelt. Die nördliche Urstromtalung entstand während des Warthestadiums in der Weichsel-Kaltzeit. Die südliche steht in Verbindung zum Plankener Stadium der Saale-Kaltzeit. Das Gebiet zwischen diesen Talungen ist Altmoränengebiet und postweichselkaltzeitlich überformt. Tangerhütte liegt heute im Aufschüttungsgebiet der Elbe.

Tangerhütte befindet sich in der gemäßigten Klimazone. Aufgrund seiner geografischen Lage ist das Gebiet vorherrschend kontinental beeinflusst, jedoch mit maritimen Klimakomponenten.

Gusseisen-Laternenmast mit Werksaufschrift „Tangerhütte“, Kurpark Wiesbaden, um 1900

Tangerhütte ist aus dem Dorf Vaethen hervorgegangen. Es wurde 1375 erstmals urkundlich als Veten[4] erwähnt und blieb eine kleine Ortschaft. Im Jahr 1540 wurden lediglich 80 Einwohner gezählt, Dorfschulze war zu der Zeit Stephan Güldenpfennigk.[5] Im Dreißigjährigen Krieg raubten Magdeburger Söldner Vieh im Ort. 1808 wurde die Dorfstraße befestigt. 1840 hatte der Ort 345 Einwohner. Ab 1842 wurde am rechten Ufer des Tangers eine Eisenhütte errichtet, 1844 in den Eisenwerken Tangerhütte der erste Guss vollzogen. Vaethen entwickelte sich dadurch zu einem Industriestandort. 1852 erhielt es einen Bahnhof. Ab 1870 wurde der Schlosspark mit einem Wasserfall und einem Teich angelegt, bevor 1873/74 das Schloss des Hüttenbesitzers Wagenführ errichtet wurde. 1883 ließ sich die Familie eine Familiengruft bauen.

1880 wurde das Empfangsgebäude des Bahnhofs erbaut. Die Freiwillige Feuerwehr von Vaethen wurde 1891 gegründet, das Rathaus 1905 gebaut. 1907 wurde die Straßenbeleuchtung mit Gaslampen in Betrieb genommen. Der Hüttenbesitzer ließ 1909 bis 1911 das Neue Schloss errichten, das erste wird seitdem als Altes Schloss bezeichnet. 1926 erhält Vaethen eine elektrische Beleuchtung. 1928 wurde der Name von Vaethen in Tangerhütte geändert,[6] 1935 erlangte Tangerhütte das Stadtrecht.

In Tangerhütte gab es von 1939 bis zum Kriegsende ein Lazarett für tuberkulosekranke Kriegsgefangene, in dem bis 1945 500 Personen starben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgte eine teilweise Demontage des Eisenhüttenwerks; trotzdem nahm die Hütte bereits 1945 die Arbeit wieder auf.

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich gehörte das Dorf Väthen zum Tangermündeschen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Burgstall auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam die Gemeinde zum Kreis Stendal, dem späteren Landkreis Stendal.[4]

Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Briest nach Tangerhütte eingemeindet.[7]

Am 25. Juli 1952 wurde Tangerhütte Kreisstadt des gleichnamigen Kreises im Bezirk Magdeburg.

Am 1. Januar 1988 wurde der Kreis Tangerhütte aufgelöst, Tangerhütte verlor den Status einer Kreisstadt.[8] Bis 1990 unterhielt das Ministerium für Staatssicherheit (bzw. zuletzt das AfNS) der DDR in Tangerhütte eine Kreisdienststelle.

Am 31. Mai 2010 wurden die Stadt Tangerhütte und die bisherigen Gemeinden Bellingen, Birkholz, Bittkau, Cobbel, Demker, Grieben, Hüselitz, Jerchel, Kehnert, Lüderitz, Ringfurth, Schelldorf, Schernebeck, Schönwalde (Altmark), Uchtdorf, Uetz, Weißewarte und Windberge zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen „Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte“ vereinigt.[2][9]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner
1734 0191
1772 0124
1790 0253
1798 0261
1804 0242
1818 0280
1840 0302
1864 1.084
1871 1.731
1885 2.828
1892 [00]3.219[10]
1895 3.417
1900 [00]4.821[10]
1905 5.302
1910 [00]5.985[10]
Jahr Einwohner
1925 5.559
1939 5.422
1946 6.679
1964 6.528
1971 6.937
1981 7.803
1985 [00]8.177[11]
1990 [00]7.700[11]
1993 7.816
1995 [00]7.314[11]
2000 [00]6.600[11]
2004 [00]6.082[11]
2006 [00]5.839[11]
2008 [00]5.543[12]
2009 [00]5.439[12]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1993:[13]

Einheitsgemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner
2010 11.765
2011 11.603
2015 11.007
2016 10.884
2017 10.814
2018 10.718
2019 10.705
2020 10.612
2021 10.554
2022 10.599
2023 10.516

Quelle: 2010 bis 2020,[14] ab 2021[12]

Jahr Einwohner
2013 4.854[15]
2014 4.840[15]
2019 4.559[16]
2022 4.488[17]
2023 4.498[17]

Die meisten Einwohner Tangerhüttes sind heute konfessionslos.

Die Volkszählung in Deutschland 2022 zeigte, dass von den 10.255 Einwohnern der Stadt Tangerhütte rund 14 % der evangelischen und rund 2 % der katholischen Kirche angehörten.[18]

Kommunalwahl 2024[19]
Wahlbeteiligung: 67,8 %
 %
30
20
10
0
29,11
20,53
18,37
9,47
9,40
8,09
5,03
UWGSAb
WG Altmark-Elbed
WG Lüderitze
WG Zukunftg
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 18
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
+17,41
+4,83
+0,17
+0,27
−2,80
−2,01
−4,77
UWGSAb
WG Altmark-Elbed
WG Lüderitze
WG Zukunftg
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b Unabhängige Wählergruppe „Südliche Altmark“
d Wählergemeinschaft Altmark-Elbe
e Wählergemeinschaft Lüderitz
g Wählergemeinschaft Zukunft

Die Stadtratswahl am 9. Juni 2024 ergab das folgende Ergebnis (in Klammern die Ergebnisse von 2019):[20][19]

  • 8 Sitze Afd (3 Sitze)
  • 6 Sitze Unabhängige Wählergruppe „Südliche Altmark“ (4 Sitze)
  • 5 Sitze CDU (5 Sitze)
  • 3 Sitze Wählergemeinschaft Altmark-Elbe (3 Sitze)
  • 3 Sitze Wählergemeinschaft Lüderitz (3 Sitze)
  • 2 Sitze SPD (3 Sitze)
  • 1 Sitz Wählergemeinschaft Zukunft (3 Sitze)

Gewählt wurden 5 Frauen. Von 8810 Wahlberechtigten hatten 5973 ihre Stimme abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug damit 67,8 Prozent.[19]

Am 14. September 2014 wurde Andreas Brohm zum Bürgermeister gewählt.

Bei der ersten Bürgermeisterwahl nach der Bildung der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte erhielt im ersten Wahlgang am 26. September 2010 keiner der vier Bewerber die absolute Mehrheit. Bei der Stichwahl am 10. Oktober 2010 setzte sich bei einer Wahlbeteiligung von 40,6 % Birgit Schäfer mit 52,3 % gegen Gerhard Borstell (SPD) durch. Sie war zuvor bis zur Bildung der Einheitsgemeinde die Leiterin des gemeinsamen Verwaltungsamts der Verwaltungsgemeinschaft Tangerhütte-Land. Bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 wurde Frau Schäfer auf Vorschlag des Stadtrats von den Wählern abgewählt.[21]

Letzter gewählter Bürgermeister der alten Gemeinde Tangerhütte war bis zum 30. Mai 2010 Gerhard Borstell.

Wappen des Ortsteils Tangerhütte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wappen des Ortsteiles

Das Wappen wurde am 24. September 1936 durch den Oberpräsidenten der Provinz Sachsen verliehen.

Blasonierung: „Gespalten in Silber; vorn am Spalt ein goldbewehrter roter Adler mit ausgeschlagener roter Zunge, hinten am unteren Schildrand drei gestielte, zu einem Strauß verbundene, aufrechte grüne Ähren mit zwei Blättern und schwarzen Grannen, überhöht von einem schwarzen Bergmannsgezähe.“

Der märkische Adler versinnbildlicht die einstige Zugehörigkeit der Altmark zur Mark Brandenburg, Schlägel und Eisen kennzeichnen die Eisenindustrie, gleichzeitig erinnern sie daran, dass bis 1854 in der Umgebung Raseneisenerz abgebaut und verhüttet wurde. Die drei grünen Ähren versinnbildlichen den Agrarcharakter der Umgebung von Tangerhütte.

Das Wappen wurde von dem Magdeburger Staatsarchivrat Otto Korn gestaltet.

Flagge des Ortsteils Tangerhütte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flagge wurde am 20. Juli 1999 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.

Die Ortsteilflagge ist rot - weiß (1:1) gestreift (Hissflagge: Streifen von oben nach unten, Querflagge: Streifen von links nach rechts verlaufend) mit dem aufgelegten Stadtwappen.

Städtepartnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Fassade des Kulturhauses in Tangerhütte
  • Vielfältige Veranstaltungen im Kulturhaus[22]
  • Kirchenchor
  • Chor Nova cantica
  • Veranstaltungsreihen „Stunde der Musik“ und „Sommermusik“ in der Briester Kapelle
Neues Schloss

Das Neue Schloss in Tangerhütte wurde 1909 bis 1911 errichtet. Anlass war die Eheschließung von Johann Jacob Franz Wagenführ von Arnim. Das nach italienischem Vorbild erbaute Gutshaus liegt im südöstlichen Teil des Stadtparks.

Maßgeblich an der künstlerischen Ausgestaltung des Gebäudes beteiligt war der Tangerhütter Bildhauer Otto Funke. Das Kaminzimmer wird von Funkes prächtig geschnitztem Kaminaufsatz beherrscht, der das Wappen der Familie Wagenführ trägt. Der Künstler entwarf ebenfalls die Modelle der beiden Sphingen, die vor dem Eingang des Schlosses stehen. Die steinernen Torwächter wurden in der Zementgießerei der „Hütte am Tanger“ gefertigt.

Das Familienwappen mit der schmückenden Krone, einem Hammer als Sinnbild des Eisenwerks sowie die traditionellen Farben Rot und Silber ziert das Eingangsportal.

Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Schloss unter anderem als Heilstätte für Tuberkulosekranke und – bis 1996 – als Seniorenheim.[23]

Altes Schloss
Altes Schloss

Das zweistöckige Alte Schloss mit strukturierter Putzfassade und Mansarddach im Nordwesten des Stadtparks wurde 1873/1874 errichtet. Es diente während und nach dem Zweiten Weltkrieg unter anderem als Lazarett, Erholungsheim, Heilstätte für Tuberkulosekranke und Poliklinik.[23] Es ist verfallen und steht zum Verkauf.

Kirchen
St.-Elisabeth-Kirche
Gedenkstätten
  • Grabanlage und Denkmal aus dem Jahre 1971 für 197 Polen, 53 Jugoslawen und einen Tschechoslowaken, die von den im Lazarett insgesamt verstorbenen 500 Personen auf dem Friedhof an der Straße der Jugend ihre Ruhestätte haben
  • Gedenkstein auf dem Areal der Grundschule „Heinrich Rieke“ in der Bismarckstraße (früher Ernst-Thälmann-Straße) zur Erinnerung an den Kommunisten Heinrich Rieke, der nach schweren Misshandlungen durch die örtliche Polizei 1933 starb.
Weitere Sehenswürdigkeiten
  • Wilhelm-Wundt-Schule, massives großes Backsteingebäude mit Uhrturm, 1909 eröffnet
  • ehemalige Gießerei: 1842 errichtet, in der DDR als VEB Eisenwerk „1. Mai“ bekannt,[23] leer stehendes, dem Verfall preisgegebenes Fabrikgebäude mit einer aufwändig gegliederten Backsteinfassade

Grünflächen und Naherholung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mausoleum im Stadtpark
Portal im Stadtpark

Der Stadtpark gilt als eine der herausragenden Anlagen dieser Art in Sachsen-Anhalt. Er ist Bestandteil der Tourismusmarke Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt. Das Gelände hat eine Fläche von zwölf Hektar[23] und wurde ab 1870 im Auftrag des Gießereibesitzers Franz Wagenführ angelegt.[23] Für die Gestaltung diente der englische und französische Gartenstil als Vorbild. Charakteristisch für den Park sind beschnittene Hecken, Bogengänge, Pavillons, Statuen und italienisch anmutende Balustraden an den Ufern von Teichen. Zentrum der Anlage ist ein künstlicher Wasserfall, der über einen Kanal mit Wasser des Tangers gespeist wird.

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das größte Unternehmen des Orts, die Gießerei TechnoGuss, meldete im Juni 2015 Insolvenz an und wurde durch den Zusammenschluss mit Heidenreich und Harbeck, Mölln, gerettet.[25]

Die Stadt Tangerhütte hat seit 14. September 2020 einen Autobahnanschluss über die Anschlussstelle Tangerhütte (AS 19) an der Altmark-Autobahn A14 von Magdeburg über Stendal und Wittenberge nach Schwerin. Die Nordverlängerung der Bundesautobahn 14 ist aber noch nicht durchgängig befahrbar, da noch nicht alle Streckenabschnitte fertig gebaut wurden bzw. manche Abschnitte sich noch in der Planung befinden.

Der Bahnhof Tangerhütte liegt an der Bahnstrecke Magdeburg–Stendal–Wittenberge und wird im Personenverkehr von Regionalexpress-Zügen der Linie RE20 (Magdeburg–Stendal–Uelzen) sowie der Linie S1 (Schönebeck-Salzelmen–Magdeburg–Stendal–Wittenberge) der S-Bahn Mittelelbe im Stundentakt bedient.

Es verkehren Linienbusse und Rufbusse von stendalbus.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Der preußische Regierungspräsident des Bezirks Magdeburg Levin Friedrich von Bismarck (1771–1847) wurde im Ortsteil Birkholz geboren. Er war Ehrenbürger der Stadt Magdeburg.
  • Der preußische Generalmajor Hugo von Bismarck (1814–1883) wurde im Ortsteil Bittkau geboren.
  • Der ehemalige Landrat des Kreises Stendal Ludolf August von Bismarck (1834–1924) bewirtschaftete das Gut Briest und ist dort auch begraben.
  • Der preußische Generalmajor Ulrich von Bismarck (1844–1897) wurde im Ortsteil Briest geboren.
  • Hans Koch (SS-Mitglied) (1912–1955), deutscher Kriegsverbrecher
  • Der Schriftsteller Otto Häuser (1924–2007), der Schöpfer der Kinderbuchfigur Ottokar, war einige Jahre Schulleiter in Tangerhütte.
  • Karl-Heinz Leue (* 1920 in Tangerhütte), Gebrauchsgrafiker und Fachschullehrer
  • Im Ortsteil Schelldorf wurde der Politiker Werner Müller (1927–1983) geboren, er war Funktionär der DDR-Blockpartei DBD.
  • Der Politiker Detlef Radke (* 1956) ist Mitglied des Landtages von Sachsen-Anhalt.
  • Die in Tangerhütte geborene Volleyballerin Luise Klein (* 1999) spielt in den höchsten deutschen Spielklassen.

Tangerhütte geriet Anfang November 2023 in den Fokus der Öffentlichkeit als unter anderem die FAZ[26] darüber berichtete, dass eine lokale Kindertagesstätte den Namen „Anne Frank“ ablegen möchte, um eine im Laufe des vergangenen Jahres stattgefundene Änderung des pädagogischen Konzepts auch im Namen zum Ausdruck zu bringen.[27] Ferner wurde als Begründung angegeben, dass viele mit dem Namen Anne Frank nichts anfangen könnten und zudem ein Name „ohne politischen Hintergrund“ gewählt werden solle.

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2193–2200, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 88 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 303–304, 97. Vaethen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Städte-Verlag (Hrsg.): Informationsbroschüre Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte mit Stadtplan. 26. Oktober 2018 (staedte-verlag.de [PDF; abgerufen am 10. April 2021]).
Commons: Tangerhütte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Tangerhütte – Reiseführer

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2023 (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  2. a b Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag zur Bildung der neuen Stadt Tangerhütte aus allen Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft „Tangerhütte-Land“. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 20. Jahrgang, Nr. 13, 30. Mai 2010, ZDB-ID 2665593-7, S. 183–194, §1, §7 (landkreis-stendal.de [PDF; 2,0 MB; abgerufen am 6. Januar 2021]).
  3. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 118–119 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  4. a b Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2194, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  5. Julius Müller, Adolf Parisius (Hrsg.): Die Abschiede der in den Jahren 1540 bis 1542 in der Altmark gehaltenen ersten General-Kirchen-Visitation mit Berücksichtigung der in den Jahren 1551, 1578-1579(81) und 1600 gehaltenen Visitationen. Band 1, Heft 3. Magdeburg 1895, S. 151–246 (altmark-geschichte.de [PDF]).
  6. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 137.: Das Preußische Staatministerium hat durch Erlaß vom 29. Mai 1928 M.d.I.- IV. a. 275 II. - genehmigt, daß der Name der im Landkreise Stendal belegenen Landgemeinde Vaethen in „Tangerhütte“ umgeändert wird.
  7. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 310, 345 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  9. StBA: Gebietsänderungen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010
  10. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 88 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  11. a b c d e f Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Bevölkerung der Gemeinden nach Kreisen 1964 – 2007 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / 103). Halle (Saale) Februar 2009 (statistischebibliothek.de [PDF]).
  12. a b c Bevölkerung der Gemeinden (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / A / II / A / III / 102). Halle (Saale) – (statistischebibliothek.de). (Jahr anklicken)
  13. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2200, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  14. Bevölkerung der Gemeinden nach Geschlecht und Altersgruppen sowie Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung 1964 – 2020 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte. Bevölkerungsstand). Halle (Saale) November 2021 (statistischebibliothek.de [PDF; abgerufen am 14. Juli 2024]).
  15. a b Birgit Schulze: Abwärtstrend wird gebremst. In: Stendaler Volksstimme. 14. Januar 2015, S. 20.
  16. Birgit Schulze: Mehr Zuzug und mehr Babys. In: Stendaler Volksstimme. 15. Januar 2020, S. 20.
  17. a b Birgit Schulze: So wenig Babys wie noch nie. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker (E-Paper). 13. Januar 2024, DNB 1002381223, S. 18.
  18. Ergebnisse des Zensus 2022. Bevölkerung nach Religionszugehörigkeit - Anzahl und Anteil je Gemeinde. (xlsx) In: zensus2022.de. Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 4. Juli 2024, abgerufen am 21. Juli 2024.
  19. a b c Feststellung des endgültigen Wahlergebnisses der Stadtratswahl und der Wahlen zu den Ortschaftsräten in den einzelnen Ortschaften der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte am 09. Juni 2024. Einheitsgemeinde Tangerhütte. Gemeindewahlleiterin, 12. Juni 2024, abgerufen am 14. Juli 2024.
  20. Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte. Tangerhütte Stadtrat 2019. Landkreis Stendal, abgerufen am 14. Juli 2024.
  21. Marc Rath: Tangerhüttes Bürgermeisterin abgewählt. In: Volksstimme. Magdeburger Verlags- und Druckhaus GmbH, Tangerhütte 26. Mai 2014 (online [abgerufen am 28. November 2015]).
  22. Facebookseite des Kulturhauses
  23. a b c d e Altes und neues Schloss Tangerhütte. altmarktourismus.de, abgerufen am 1. Dezember 2018
  24. Neues Schloss Tangerhütte bald wieder Anziehungspunkt. In: Die Welt vom 3. März 2015, abgerufen am 27. August 2015
  25. Volksstimme am 19. September 2015
  26. Sandra Kegel: Erinnerungskultur Eine Kita will Anne Frank loswerden. In: m.faz.net. 5. November 2023, abgerufen am 5. November 2023.
  27. Lars Wienand: Umbenennung von „Anne Frank“-Kita: „Habt ihr noch alle Tassen in Schrank?“ In: t-online.de. 7. November 2023, abgerufen am 9. November 2023.