Manisaspor

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Manisaspor
Vereinslogo
Basisdaten
Name Manisa Spor Kulübü
Sitz Manisa
Gründung 15. Juni 1965
Farben schwarz-weiß
Präsident Ziel Bülent Baygeldi
Website manisaspor.org.tr
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Turkei Mustafa Ati Göksu
Spielstätte Manisa 19 Mayıs Stadı
Plätze 20.000
Liga TFF 3. Lig
2018/19   17. Platz
Heim
Auswärts

Manisaspor ist ein türkischer Fußballverein aus Manisa. Der Verein spielte in den 2000er und 2010er Jahren insgesamt sechs Spielzeiten in der Süper Lig und befindet sich in deren Ewigen Tabelle auf dem 43. Platz.[1] Seine bisher beste Zeit erlebte der Verein nach der Übernahme im Jahr 2000 des Elektronikkonzerns Vestel. Fortan nannte sich der Verein offiziell Vestel Manisaspor. Mit fünf Drittligameisterschaften ist der Verein gemeinsam mit Elazığspor Rekordmeister der TFF 2. Lig, der dritthöchsten Spielklasse im türkischen Profifußball.

Unter der Leitung von Ersun Yanal spielte man in der Saison 2005/06 erstmals in der Vereinsgeschichte in der höchsten türkischen Spielklasse, der Süper Lig. Nachdem Vestel im Jahr 2007 seinen Rückzug als Namensgeber bekanntgab, nahm der Verein wieder seinen alten Namen an. In der Türkei ist Manisaspor für seine gute Talentsichtung und Jugendarbeit bekannt, der Verein brachte Spieler wie Selçuk İnan, Hakan Balta, Caner Erkin und Filip Hološko hervor.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beginn und Aufstieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Manisaspor wurde 1931 ursprünglich als Sakaryaspor gegründet, als Vereinsfarben wurden Schwarz und Weiß ausgewählt. Schon in frühen Jahren war der Verein regional erfolgreich, so konnte die Manisa Amatör şampiyonluk (Amateurmeisterschaft Manisa) 15 mal gewonnen werden. Während des Zweiten Weltkriegs trug der Verein keine Spiele aus und nahm den Spielbetrieb 1946 wieder auf, 1954 konnte man Dritter in der Amatör Kulüpler Şampiyonası Türkiye (Türkische Amateurliga) werden. 1964 wurde dem Verein gestattet, an der professionellen 1. Lig teilzunehmen, hier benannte man sich um in Manisa Sakaryaspor. Am 15. Juni 1965 wurde dann der bis heute gültige Name Manisaspor bekanntgegeben, die Vereinsfarben wurden beibehalten. Der Verein fristete sein Dasein bis zum Jahre 2000 als eher unbedeutender Verein in der Lig B und der Üçüncü Lig. Dies sollte sich jedoch radikal ändern, als der in Manisa ansässige Konzern Vestel den Verein übernahm. Die Vereinsfarben Schwarz und Weiß wurden um Rot ergänzt, der Vereinsname wurde zu Vestel Manisaspor erweitert. Vestel ist der drittgrößte europäische Hersteller für Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik.

In der Saison 2000/01 gelang der sofortige Aufstieg in die Lig B, in der darauffolgenden Saison 2001/02 stieg der Verein erstmals in die Lig A auf. Zum ersten Mal sorgte der Verein mit der Verpflichtung des ehemaligen Nationaltrainers Mustafa Denizli für Aufsehen. Jedoch musste Denizli wegen eines enttäuschenden 4. Platzes in der Saison 2003/04 seinen Trainerstuhl räumen. In der Saison 2004/05 sicherte sich der Verein drei Spieltage vor dem Saisonende den Aufstieg in die Süper Lig. Mit der Verpflichtung des ehemaligen Nationaltrainers Ersun Yanal und namhafter Spieler wie Lukáš Zelenka erreichte der Verein in seiner ersten Saison in der höchsten Spielklasse einen Platz in der Tabellenmitte, in der Saison 2006/07 entwickelte der Verein sich jedoch zum Phänomen. Nach neun Spieltagen führte Manisaspor bereits mit sechs Punkten Vorsprung auf Fenerbahçe Istanbul die Tabelle an, zum Saisonende belegte die Mannschaft jedoch nur Platz 12. Am 2. September 2007 gab Vereinspräsident Haluk Çubukçu bekannt, dass sich Vestel als Namensgeber zurückziehe. Am Ende der Saison 2007/08 stieg Vestel Manisaspor in die zweite Liga ab und änderte seinen Namen wieder in Manisaspor. In der Saison 2008/09 gelang der direkte Wiederaufstieg in die Süper Lig. Als Aufsteiger der Saison 2009/10 konnte man am Saisonende mit dem 14. Platz den Klassenerhalt sichern. Im Jahr 2012 musste die Mannschaft aber als Vorletzter der Saison absteigen. 2015 folgte ein weiterer Abstieg in die 3. Liga.

Altes Logo mit Vestel-Schriftzug

Fans[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fans von Manisaspor nennen sich Tarzanlar (Die Tarzans), dieser recht eigenwillige Name entstand nach dem Namenspaten Tarzan von Manisa, dessen echter Name Ahmet Bedevi war. Bedevi war ein Veteran des Ersten Weltkrieges, der nach Kriegsende sein gesamtes Vermögen an Bedürftige spendete und sich in die Wälder von Manisa zurückzog, um sich dort der Wiederaufforstung der Wälder zu widmen.[2] In der Stadt genießt der Verein, insbesondere seit dem ersten Aufstieg der Geschichte in die Süper Lig, eine relativ treue Gefolgschaft. In Manisa oder in der Provinz lebende Leute, die Fans der drei großen Vereine Galatasaray Istanbul, Fenerbahçe Istanbul oder Beşiktaş Istanbul sind, werden als „Verräter“ bezeichnet und nicht selten diskriminiert. 2011 wurde der erste offizielle Fanshop in der Innenstadt von Manisa eröffnet. Die Fans gelten als launisch, die Heimspiele sind unterschiedlich gut besucht. 2013 wurden die Fans von Manisaspor als die „schlechtesten Fans der TFF 1. Lig“ von der Manşet Gazetesi „ausgezeichnet“. Als Grund wurden anhaltende Randalen, Fanausschreitungen und der exzessive Gebrauch von Schimpfwörtern genannt.[3]

Freundschaften und Rivalitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fanfreundschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die engste Freundschaft unterhalten die Tarzanlar mit den Fans von Sakaryaspor, zusammen nennen sie sich Manisakarya. Die Freundschaft nahm in den letzten Jahren jedoch ab, da Sakaryaspor mittlerweile nicht mehr in einer Liga mit Manisaspor spielt. Eine ebenfalls gute Beziehung hat man zu den Fans von Göztepe Izmir, dessen Ultras sich Yalı nennen. Diese entstand aufgrund der Rivalität mit Karşıyaka SK, welcher auch größter Rivale von Göztepe ist. Eine lose Freundschaft besteht auch mit den Fans von Gaziantepspor, die aber nicht streng gepflegt wird.

Rivalitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als größter Rivale gilt der aus Izmir stammende Verein Karşıyaka SK. Spiele zwischen beiden Vereinen verlaufen oft äußerst hitzig und brisant, es kommt nicht selten zu Ausschreitungen. Weiterhin besteht eine weniger intensive Rivalität zu Denizlispor, welche wie Manisaspor, der Ägäisregion angehören. Ein ambivalentes Verhältnis hat man zu den Fans von Akhisar Belediyespor. Manche Fans sehen in Akhisarspor aufgrund der Nähe beider Städte zueinander einen Rivalen. Kritisiert wird außerdem, dass heutige Fans von Akhisarspor früher, als Akhisar noch im Amateurbereich Fußball gespielt hat, zu Manisaspor hielten. Andere sehen in Akhisar den „Bruderverein“, da Akhisar ein Stadtteil von Manisa ist.

Stadion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das vereinseigene Manisa 19 Mayıs Stadı bot beim Aufstieg in die erste Liga nur Platz für 6.500 Zuschauer. Somit stellte die Kapazität den Verein vor ein großes Problem, welches mit dem Bau eines neuen Stadions mit 22.500 Plätzen gelöst werden sollte. Jedoch wurden dieser Plan kurzfristig verworfen und das alte Stadion wurde vorerst auf derzeit 15.000 Zuschauerplätze erweitert. Ende Mai 2009 begannen die Bauarbeiten für die Modernisierung des Stadions.[4]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ligazugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2. Liga: 1964–1978, 1980–1983, 1985–1986, 1992–1993, 1994–1995, 2002–2005, 2008–2009, 2012–2015, 2016–2018
  • 3. Liga: 1978–1980, 1983–1985, 1986–1992, 1993–1994, 1995–2002, 2015–2016, 2018–2019


Rekordspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Erstligaspiele
Rang Name Einsätze Zeitraum
01. Turkei Deutschland Nizamettin Çalışkan 98 2006–2012
02. Turkei İlker Avcıbay 90 2009–2012
03. Nigeria Isaac Promise 88 2009–2012
04. Turkei Yiğit İncedemir 84 2009–2012
05. Kanada Josh Simpson 78 2009–2012
06. Turkei Selçuk İnan 75 2005–2008
07. Guinea-a Oumar Kalabane 74 2006–2011
08. Turkei Mehmet Güven 69 2009–2012
Turkei Deutschland Uğur İnceman 69 2005–2008
Turkei Burak Özsaraç 69 2006–2011
09. Slowakei Filip Hološko 65 2005–2008
Turkei Metin Akan 65 2006–2008
Liberia Schweden Jimmy Dixon 65 2009–2012
10. Turkei Deutschland Hakan Balta 64 2005–2008
Stand: 14. März 2016
Die meisten Erstligatore
Rang Name Tor Einsätze Tor/Spiel
01. Slowakei Filip Hološko 21 65 0,32
02. Nigeria Isaac Promise 20 88 0,23
03. Kanada Josh Simpson 18 78 0,23
04. Brasilien Turkei Rafael Marques Mariano 12 41 0,29
05. Turkei Selçuk İnan 11 75 0,15
06. Tschechien Michal Meduna 10 26 0,38
Brasilien Kahê 10 59 0,17
07. Turkei Burak Yılmaz 9 16 0,56
Turkei Vereinigtes Konigreich Murat Erdoğan 9 58 0,16
Turkei Deutschland Hakan Balta 9 64 0,14
08. Tschechien Lukáš Zelenka 8 50 0,16
09. Turkei Sinan Kaloğlu 7 25 0,28
10. Turkei Caner Erkin 5 39 0,13
Portugal Kongo Demokratische Republik Ariza Makukula 5 39 0,13
Turkei Yiğit Gökoğlan 5 63 0,08
Tschechien Mehmet Güven 5 69 0,07
Turkei Deutschland Uğur İnceman 5 69 0,07
Stand: 14. März 2016

Bekannte ehemalige Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Turkei Metin Akan
  • Ghana Jerry Akaminko
  • Turkei Şener Aşkaroğlu
  • Turkei Kenan Aslanoğlu
  • Turkei Bülent Ataman
  • Turkei Çağdaş Atan
  • Turkei Koray Avcı
  • Turkei İlker Avcıbay
  • Turkei Volkan Babacan
  • Turkei Deutschland Sezer Badur
  • Turkei Hikmet Balioğlu
  • Turkei Deutschland Hakan Balta2
  • Turkei Coşkun Birdal
  • Turkei Ümit Bozkurt
  • Turkei Adem Büyük
  • Turkei Deutschland Nizamettin Çalışkan
  • Serbien Goran Čaušić
  • Turkei Deutschland Süleyman Çelikyurt
  • Turkei Bülent Cevahir
  • Turkei Altay Dağdelen
  • Turkei Deutschland Zafer Demiray
  • Belgien Karel D’Haene
  • Rumänien Nicolae Dică
1 
Erster türkischer A-Nationalspieler der Vereinsgeschichte
2 
Spielte während seiner Zeit bei Manisaspor für die Türkische Nationalmannschaft bzw. wurde während dieser Zeit zum ersten Mal für diese nominiert.

Ehemalige Trainer (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

3 
interimsweise
4 
Da Koray Palaz nicht die notwendige Trainerlizenz besaß wurde er offiziell als Co-Trainer eingestellt, während seine Co-Trainer Hasan Akçaylı dem Verband als Cheftrainer angegeben wurde.

Präsidenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1965–1966 Enver Cider
  • 1966–1968 Muammer Cider
  • 1968–1970 Enver Cider
  • 1970–1971 Mustafa Çapra
  • 1971–1974 Mustafa Izci
  • 1974–1976 Samim Bilgin
  • 1976–1977 Kemal Yaralı
  • 1977–1978 Rüştü Kelleci
  • 1978–1980 Ahmet Bilgili
  • 1980–1981 Muammer Simsir
  • 1981–1982 Erdinç Yumrukaya
  • 1982–1983 İbrahim Günaydı
  • 1983–1984 Vedat Ece
  • 1984–1985 Ali Karacasu
  • 1985–1986 Ömer Bulur
  • 1986–1987 Halil Onultmak
  • 1987–1988 Ahmet Mısırçıoğlu
  • 1988–1989 Nejdet Özsoydaş
  • 1989–1990 Zafer Kahraman
  • 1990–1991 Cengiz Pulcuoğlu
  • 1991–1992 Önder Cider
  • 1992–1993 Zafer Kahraman
  • 1993–1995 Tarık Almış
  • 1995–1996 Oğuz Sümer
  • 1996–2000 Ertuğrul Aytaç
  • 2000–2005 Cengiz Ergün
  • 2005–2009 Haluk Çubukçu
  • 2009–2012 Kenan Yaralı
  • 2012–2014 Emre Hasgör
  • 2014–? Abdullah Mergen
  • seit ? Bülent Baygeldi

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Angabe der Platzierung: 6. Dezember 2013
  2. Hinweis in: RevierSport 56/2012, S. 46
  3. Ligin en kötü Taraftari Tarzanlar (türkisch)
  4. Süper Lig'e Yeni Stad (Memento des Originals vom 31. Mai 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vestelmanisaspor.com