Wappen der Länder der Bundesrepublik Deutschland

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Ersttagsstempel der Serie aus Bonn

Wappen der Länder der Bundesrepublik Deutschland war eine Sonderpostwertzeichenserie der Deutschen Bundespost die zwischen 1992 und 1994 erschienen ist.

„Gerade diese Briefmarkenserie soll die Öffentlichkeit auf die junge und jüngste Geschichte sowie den föderalen Aufbau der Bundesrepublik Deutschland aufmerksam machen.“

Postminister Wolfgang Bötsch: in einer Pressemitteilung des BMPT vom 10. Januar 1994

Insgesamt sind 16 Marken – also für jedes deutsche Bundesland eine – herausgekommen. Die Marken zeigen eine politische Deutschlandkarte, hervorgehoben ist das jeweilige Bundesland mit dem dazugehörigen Landeswappen.

Jede Marke hatte einen Frankaturwert von 100 Pfennig und entsprach damit dem Entgelt für einen Standardbrief innerhalb Deutschlands und Europas.

Die Postwertzeichen haben eine Größe von 35 × 35 Millimetern und wurden im Offsetdruck in Bögen (BDB) zu je 5×5 Marken mit einer Kammzähnung von 13 3/4 hergestellt. Die Entwürfe stammen von dem Münchner Grafiker, Professor Ernst Jünger. Die Auflage schwankte zwischen 8,1 und 32,55 Millionen Stück. Im Durchschnitt gab es von jeder Marke ca. 25,226 Millionen Stück. Insgesamt sind 403.616.000 Marken gedruckt worden.

Gebietsaustausch zwischen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern

Mit der Herausgabe der Marke für Mecklenburg-Vorpommern wurde die Deutschlandkarte verändert und berücksichtigte nun den in der Zwischenzeit vorgenommenen Gebietsaustausch zwischen den Ländern Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg im Raum Lenzen an der Elbe.

Alle ausgegebenen Briefmarken waren ursprünglich unbeschränkt frankaturgültig. Durch die Einführung des Euro als europäische Gemeinschaftswährung zum 1. Januar 2002 wurde diese Regelung hinfällig.

Die Briefmarken konnten allerdings bis zum 30. Juni 2002 genutzt werden. Ein Umtausch war noch bis zum 30. September in den Filialen der Deutschen Post möglich,[1] danach bis zum 30. Juni 2003 zentral in der Niederlassung Philatelie der Deutsche Post AG in Frankfurt.[2]

Marke Bundesland Ausgabedatum Auflage ETB ETB-Auflage Michel-Nr.
Baden-Württemberg (Wappenbeschreibung) 9. Januar 1992 31.235.000 5/1992 416.800 1586
Bayern (Wappenbeschreibung) 12. März 1992 32.000.000 13/1992 416.800 1587
Berlin (Wappenbeschreibung) 11. Juni 1992 29.660.000 25/1992 408.800 1588
Brandenburg (Wappenbeschreibung) 16. Juli 1992 31.200.000 29/1992 408.800 1589 (→ 1941)
Bremen (Wappenbeschreibung) 13. August 1992 32.550.000 34/1992 416.800 1590
Hamburg (Wappenbeschreibung) 10. September 1992 28.940.000 39/1992 408.800 1591
Hessen (Wappenbeschreibung) 11. März 1993 24.350.000 11/1993 361.400 1660
Mecklenburg-Vorpommern (Wappenbeschreibung) 17. Juni 1993 8.100.000 25/1993 371.600 1661
Niedersachsen (Wappenbeschreibung) 15. Juli 1993 23.235.000 28/1993 371.600 1662
Nordrhein-Westfalen (Wappenbeschreibung) 12. August 1993 23.800.000 32/1993 369.600 1663
Rheinland-Pfalz (Wappenbeschreibung) 16. September 1993 24.730.000 39/1993 369.600 1664
Saarland (Wappenbeschreibung) 13. Januar 1994 18.500.000[3] 4/1994 337.600 1712
Sachsen (Wappenbeschreibung) 10. März 1994 25.200.000 11/1994 337.600 1713
Sachsen-Anhalt (Wappenbeschreibung) 16. Juni 1994 24.800.000 21/1994 326.000 1714
Schleswig-Holstein (Wappenbeschreibung) 14. Juli 1994 25.436.000 24/1994 326.000 1715
Thüringen (Wappenbeschreibung) 8. September 1994 19.880.000 32/1994 326.000 1716

Wie üblich gab es für die jeweiligen Briefmarken Ersttagsstempel aus „1000 Berlin 12“ und „5300 Bonn 1“ beziehungsweise nach der Umstellung auf die fünfstellige Postleitzahl „10619 Berlin 12“ und „53111 Bonn 1“. Auch Sonderstempel in den jeweiligen Landeshauptstädten waren üblich. Da es keine amtlichen Ersttagsbriefe gab, konnten Briefmarkenhändler eigene Umschläge gestalten bzw. Sammler auch normale Umschläge für den Ersttag verwenden. Wobei Ersttagsbriefe, die echt gelaufen sind, unter Sammlern höher gewertet werden, als solche, die nicht gelaufen sind. Im folgenden Beispiel ist nur der Ersttagsbrief mit der Hamburger Marke tatsächlich mit der Briefpost befördert worden.

Motivgleiche Briefmarke

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Wegen des Oderhochwassers 1997 wurde kurzfristig eine Sondermarke mit Zuschlag (110 + 90 Pfennig) auf Basis des Brandenburg-Motivs herausgegeben. Die Marken erschienen im Kleinbogen zu 5×2 Marken und wurden im Mehrfarben-Offsetdruck bei der Bundesdruckerei GmbH in Berlin auf gestrichenes weißes fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP 2 in der gleichen Größe wie die ursprüngliche Serie gedruckt.

Marke Beschreibung Ausgabedatum Auflage ETB ETB-Auflage Michel-Nr.
Hochwasserhilfe Brandenburg[4] 19. August 1997 3.760.000 28A/1997 270.200 1941 (→ 1589)
Commons: Serie Wappen der Länder der Bundesrepublik Deutschland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Pressemitteilung des BMPT vom 10. Januar 1994
  • Michel-Katalog
    • Junior-Katalog 1998
    • Deutschland-Spezial 1999
    • Deutschland-Spezial 2004, Band 2: Ab Mai 1945 (Alliierte Besetzung bis BRD)

Einzelnachweise

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  1. Umstellung bei Briefmarken von der DM zum € (Memento vom 6. Oktober 2013 im Internet Archive)
  2. BGH, 11.10.2005 - XI ZR 395/04. Rechtscharakter und Gültigkeit von Briefmarken
  3. Ursprünglich waren laut Pressemitteilung des Bundespostministeriums vom 10. Januar 1994 eine Auflage von 25 Millionen Stück geplant
  4. Deutsche Post: Hochwasserhilfe 1997 mit Zuschlag