St. Georgen im Attergau
Marktgemeinde Sankt Georgen im Attergau
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Vöcklabruck | |
Kfz-Kennzeichen: | VB | |
Fläche: | 15,50 km² | |
Koordinaten: | 47° 56′ N, 13° 30′ O | |
Höhe: | 540 m ü. A. | |
Einwohner: | 4.809 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 310 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4880 | |
Vorwahl: | 07667 | |
Gemeindekennziffer: | 4 17 34 | |
NUTS-Region | AT315 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Attergaustraße 21 4880 Sankt Georgen im Attergau | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Wilhelm Auzinger (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2003) (25 Mitglieder) |
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Lage von Sankt Georgen im Attergau im Bezirk Vöcklabruck | ||
Das Ortszentrum vom Ballon gesehen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Sankt Georgen im Attergau ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Vöcklabruck im Hausruckviertel mit 4.166 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Frankenmarkt.
Geografie
Sankt Georgen im Attergau liegt auf 540 m ü. A. im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,2 km, von West nach Ost 4,3 km. Die Gesamtfläche beträgt 15,5 km². 18,1 % der Fläche sind bewaldet, 65,8% der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Ortsteile der Gemeinde
Alkersdorf, Königswiesen, Kogl, Lohen, Lohened, Sankt Georgen im Attergau, Thalham, Thern.
Wappen
Blasonierung: In Blau ein silberner, grün gewellter Schildfuß, belegt mit einem roten Balken; darüber ein silberner, gezinnter, rot bedachter und golden bekreuzter Rundturm, auf dessen Mauer gemalen der heilige Georg auf einem naturfarbenen (braunen), linkshin aufspringenden, rot gezäumten und gesattelten Roß, in blauem Harnisch, die Pickelhaube mit einer weißen und einer roten Straußenfeder besteckt, einen grünen, rot bezungten und gewaffneten, am Boden liegenden, widersehenden Drachen den goldenen Speer in den Rachen stoßend. Die Gemeindefarben sind Rot-Weiß-Blau
Geschichte
- Frühzeit
- In der Steinzeit war das Attergaugebiet von Kelten bewohnt. Es gibt Ausgrabungen am Buchberg und in Baum, Gemeinde Berg.
- Im 2. Jahrhundert v. Chr. wird das Gebiet Bestandteil des Königreiches Noricum und mit der Eroberung des Königreiches 15 v. Chr. durch die Römer ein Teil des Imperium Romanum. Durch die römischen Soldaten, Geschäftsleute und Kolonisten kommt auch das Christentum in die Provinz Noricum, eine wichtige Rolle bei der Glaubensverbreitung spielt dabei sicherlich der Hl. Severin (482 n. Chr.)
- Das Gebiet blieb bis 488 nach Chr. Teil des römischen Reiches (Römische Kaiserzeit, Spätantike).
- Mittelalter
- Um 550 besiedelten die Baiern das Land und machten die noch verbliebenen Kelto-Romanen tributpflichtig. Die Baiern rodeten das Land und gründeten viele Dörfer. Sie siedelten in Einzelhöfen, Weilern und Dörfern mit Namen, die aus Personenname plus -ing(en) oder -heim bestehen, wie Pabing, Rixing, Engljähring. Die Baiern prägten die zum Teil noch heute bestehende dörfliche Struktur des Landes. Die Orte bekamen ihre Namen, ihre Mundart und die heidnischen Bräuche haben noch heute ihre typischen regionalen Färbungen. Die Bildung der -ing Namen war bis ca. 1100 abgeschlossen.
- Die bairischen Herzögen aus dem Geschlecht der Agilolfinger teilten das so besiedelte Gebiet in neue Verwaltungseinheiten, wie der Traungau (Wels), der Attergau (St. Georgen), der Mattiggau (Mattighofen) und der Rottgau (Passau). In dieser Zeit wurden die Ortschaften Roith, Reuth, Reith, Brandstatt, Lohen, Lichtenberg, Katterlohen, Innerlohen gegründet.
- Der Name Attergau (Attagaoe) taucht zum ersten mal 790 auf, etwa zur selben Zeit erfolgt auch die Gründung des Ortes mit dem namen Attergaudorf. Erst später, nachdem der Ort eine dem Hl. Georg geweihte Kirche bekam, wurde der heutige Name St. Georgen im Attergau geprägt.
- Große Teile des Attergaues waren, wie oben erwähnt, zunächst bayerisches Herzogsgut, sie sind nach der Absetzung Tassilos III.aus dem Hause der Adolfinger im Jahre 788 als Königsgut direkt an die Karolinger übergegangen . Als Karl der Große 778 den Herzog Tassilo absetzt, fällt auch alles Eigentum an die Franken, die Domäne Aterhofen (heutiges Attersee) wird fränkisches Krongut.
- Im Jahr 1007 gründete der Kaiser Heinrich II. das Bistum Bamberg und schenkte dem Bischof Eberhard zu Bamberg den Aterahof oder Atergovi (Burg Attersee), wie das Gebiet damals bezeichnet wurde. Der damalige Attergau umfasste die Herrschaften Attersee, Kammer und Frankenburg. Es entsprach im wesentlichen dem heutigen Bezirk Vöcklabruck, ausgenommen war das Mondseerland. Auch in politischer Hinsicht gehörte der Attergau genauso wie das Kernland des heutigen Österreich bis 1156 zum Herzogtum Bayern. Der Hauptort war Attersee.
- Bis 1120 war St. Georgen der Pfarre Altmünster unterstellt.
- Im Bereich dieser Stiftung an das Bistum Bamberg entstand die Pfarre St. Georgen kurz vor 1200.
- St. Georgen wurde 1264 als Gerichtssitz nominiert. Die 1.000 jährige Linde erinnert heute noch daran. Mit der Verlegung der Hofmark von Attersee zur Georgskirche in St. Georgen im Jahre 1264 wird die Bedeutung dieses Ortes aufgewertet. Im Jahr 1463 wurde St. Georgen zum Markt erhoben. Als Gedenken wird heute noch der Simonimarkt und der Faschingsdienstagmarkt abgehalten.
- Im Jahr 1379 erwarben die Habsburger den Bamberger Besitz im Attergau von den Schaumbergern. Der Herrschaftsmittelpunkt wurde aber aus wehrtechnischen Gründen von Attersee nach St. Georgen auf den höher gelegenen Koglberg verlegt.
- Seit 1490 wird der Attergau dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
- Neuzeit
- Im Jahr 1848 wurden die Grundherrschaften von Kogl und Kammer aufgehoben und die Bauern wurden zu freien Staatsbürgern. Die modernen politischen Gemeinden und Bezirke (Vöcklabruck) übernahmen die Verwaltung. Bezirksgerichte lösten die Patrimonialgerichtsbarkeit der alten Herrschaften ab. Damit war St. Georgen Teil des Bezirksgerichtes Frankenmarkt.
- Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich, seit 2002 auch zum Salzkammergut als Tourismusregion.
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche
Bis 1200 unterstand St. Georgen der Pfarre Altmünster. Die große, dem heiligen Georg geweihte Kirche wurde zwischen 1389 und 1406 erbaut, wobei zuerst der Turm als Wehrturm gebaut wurde. Das Kirchenschiff wurde später dazu gebaut. Anfang des 18. Jahrhunderts bekam sie einen höheren Turm mit Zwiebelhelm. Die Qualität der Einrichtung kann vor allem durch die Kanzel und die überlebensgroße Kreuzgruppe in der Kreuzkapelle nachgewiesen werden, die aus der Guggenbichler-Werkstatt stammen. Das Hochaltargemälde ist von Bartolomeo Altomonte.
Die Burg Kogl
Auf dem Koglberg, dem St. Georgener Hausberg, sind noch Mauerreste der 1264 erbauten Burg Kogl zu sehen. Sie wurde anstelle der Burg Attersee erbaut.
Die Besitzer waren: Chunrad Kuchler, die Wallseer bis 1411, die Schaunberger, Ortolph Geymann, die Pollheimer, die Grafen Khevenhüller. Da die Burg seit 1524 nicht mehr bewohnt wurde, setzte der Verfall ein.
Schloss Kogl
Das jetzige Schloss Kogl am Fuß des Koglbergs wurde zwischen 1435 und 1441 als Schloss Neuattersee erbaut. Das Schloss Kogl wurde nach den Plänen des Linzer Baumeisters Jahnn Michael Prunner 1710 umgebaut. Die hufeisenförmige Anlage erfuhr seither mehrere bauliche Umgestaltungen. Eine schattige Allee führt vom Schloss zum Markt.
Es war früher im Besitz der Grafen Khevenhüller und wurde 1810 an Dr. Pausinger verkauft. Heute befindet sich das Schloss im Besitz der Familie Mayr Melnhof.
Politik
Bürgermeister seit 2003 ist Mag. Wilhelm Auzinger von der ÖVP.
Einwohnerentwicklung
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 3652 Einwohner, 2001 dann 4015 Einwohner.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Keltenbaumweg am Kogelberg
Museen
Aignerhaus: In diesem alten Mittertenn-Einhaus sind die Küche, Stube, Schlafstube für die Bauersleut, Gerätschaften zur Wäschepflege und zur Leinenerzeugung, eine kleine Schneider- und Schusterwerkstätte und landwirtschaftliche Gerätschaften im Tennbereich zu sehen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Beer (1655-1700) Schriftsteller und Komponist
Weblinks
- Karte im Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System (DORIS)
- Burg und Schloss Kogl