Baruth/Mark
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 3′ N, 13° 30′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Teltow-Fläming | |
Höhe: | 58 m ü. NHN | |
Fläche: | 233,83 km2 | |
Einwohner: | 4318 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 18 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 15837 | |
Vorwahlen: | 033704, 033745 (Ließen, Petkus) | |
Kfz-Kennzeichen: | TF | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 72 014 | |
Stadtgliederung: | 12 Ortsteile bzw. Stadtbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Ernst-Thälmann-Platz 4 15837 Baruth/Mark | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Peter Ilk (LOB) | |
Lage der Stadt Baruth/Mark im Landkreis Teltow-Fläming | ||
Baruth/Mark ist eine Stadt im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg (Deutschland).
Geografie
Baruth/Mark umfasst Teile des Niederen Flämings und des Baruther Urstromtals. Es liegt in direkter Nachbarschaft zum Spreewald und liegt rund 40 Kilometer von der Südgrenze der Stadt Berlin entfernt an der Kreuzung der Bundesstraßen 96 und 115.
- Siehe auch: Flemmingwiesen, Golmberg
Nachbargemeinden
Baruth/Mark grenzt an folgende Gemeinden (im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend): Am Mellensee, Zossen, Teupitz, Halbe, Rietzneuendorf-Staakow, Golßen, Steinreich, Dahme/Mark, Niederer Fläming, Nuthe-Urstromtal.
Stadtgliederung
Die Stadt gliedert sich in folgende Ortsteile:[2]
- Baruth/Mark mit dem Gemeindeteil Klein Ziescht
- Dornswalde
- Groß Ziescht mit dem Gemeindeteil Kemlitz
- Horstwalde
- Klasdorf mit dem Gemeindeteil Glashütte
- Ließen
- Merzdorf
- Mückendorf
- Paplitz
- Petkus mit den Gemeindeteilen Charlottenfelde und Lochow
- Radeland
- Schöbendorf
Geschichte
Baruth/Mark wurde erstmals 1234 urkundlich erwähnt und gehörte danach zunächst in den Besitz der ernestinischen Herzöge von Sachsen, ehe es an die albertinische Linie unter Moritz von Sachsen gelangte. Im Jahr 1537 erwarb das Haus Solms die Herrschaft Sonnewalde (Niederlausitz) und Pouch (bei Bitterfeld), und als sich eine Erbteilung anbahnte, kauften die Grafen von Solms 1596 die Herrschaft Baruth vom Trebbiner Amtshauptmann Hans von Buch, der sie von den Herren von Schlieben übernommen hatte. 1596 wurde Baruth von Reichsgraf Otto zu Solms-Sonnewalde erworben und 1615 zur eigenständigen Grafschaft Solms-Baruth. Seit 1616 besitzt Baruth/Mark das sogenannte Magdeburger Stadtrecht. Nach dem Wiener Kongress von 1815 wurde die Stadt Preußen zugeordnet. Sie gehörte dann, von 1815 bis 1946, zum Landkreis Luckenwalde in der preußischen Provinz Brandenburg.
Glashütte entstand 1716 als Glasmachersiedlung und blieb bis heute fast unberührt. Seit 1983 steht der gesamte Gemeindeteil Glashütte unter Denkmalschutz. Hierbei wurde eine Tradition fortgesetzt – erstmals wurde eine Glashütte bei Baruth in einer Urkunde des Klosters Dobrilugk (Doberlug) 1234 erwähnt.
Eingemeindungen
Der Ort Klein Ziescht wurde am 1. April 1974 eingegliedert.[3] Am 31. Dezember 1997 kamen vier Gemeinden hinzu,[4] am 31. Dezember 2001 weitere fünf.[5]
Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
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Charlottenfelde | 2. Januar 1971 | Eingemeindung nach Petkus |
Dornswalde | 31. Dezember 2001 | |
Glashütte | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach Klasdorf |
Groß Ziescht | 31. Dezember 1997 | |
Horstwalde | 31. Dezember 1997 | |
Kemlitz | 1. Januar 1957 | Eingemeindung nach Groß Ziescht |
Klasdorf | 31. Dezember 2001 | |
Klein Ziescht | 1. April 1974 | |
Ließen | 31. Dezember 1999 | Eingemeindung nach Petkus |
Merzdorf | 31. Dezember 1999 | Eingemeindung nach Petkus |
Mückendorf | 31. Dezember 1997 | |
Paplitz | 31. Dezember 2001 | |
Petkus | 31. Dezember 2001 | |
Radeland | 31. Dezember 1997 | [6] |
Schöbendorf | 31. Dezember 2001 |
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres[7][8], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung von Baruth besteht aus 16 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister bei folgender Sitzverteilung:
- Listenvereinigung Ortsteile Baruth (LOB): 4 Sitze
- SPD: 4 Sitze
- CDU: 3 Sitze
- LINKE: 3 Sitze
- Einzelbewerber Tilo Kannegießer: 1 Sitz
- Listenvereinigung Bündnis 90/Die Grünen - Lebenswertes Baruth: 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl 2014)[9]
Bürgermeister
Am 16. Juni 2002 wurde Peter Ilk von der LOB (Listenvereinigung Ortsteile Baruth) in einer Stichwahl mit über 60 % der gültigen Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Am 30. Mai 2010 wurde er ohne Gegenkandidaten mit 94,3 % der Stimmen für weitere acht Jahre wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 39,0 Prozent.[10]
Wappen
Das Wappen wurde am 19. Dezember 2001 genehmigt.
Blasonierung: Geteilt durch silbernen linken Schrägbalken von Grün über Rot; oben eine goldene doppeltürmige spitzbedachte Kirche mit einem Tor und je zwei Fenster in Schwarz; unten ein goldenes Glasgefäß. Der Linksbalken ist mit 12 schwarzen Tannen belegt.[11]
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Baruth/Mark und der Liste der Bodendenkmale in Baruth/Mark stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.
Bauwerke
- Der Backsteinbau der Stadtpfarrkirche St. Sebastian, einer spätgotischen Hallenkirche, ist ein Neubau aus dem 15./16. Jahrhundert. Die Kirche brannte 1595 und 1671 völlig aus. Mit dem Wiederaufbau der Kirche wurde 1672 durch die Baruther Grafen begonnen. Die Kirche wurde 2001 bis 2008 umfangreich saniert. Im rechten Kirchenfenster der Orgelempore ist ein in Glas gefasstes Rotes Kreuz zu sehen. Es deutet auf die Verwandtschaft der Familie Solms-Baruth mit dem englischen Königshaus hin.
- Schloss Baruth aus dem 17. Jahrhundert
- Der sowjetische Ehrenfriedhof an der B 96 erinnert an die unter Marschall Konew im Kessel von Halbe gefallenen Soldaten der 3. und 4. Panzerarmee der 1. Ukrainischen Front der Roten Armee. Er gilt als eine der „größten und bedeutendsten russischen Kriegsgräberstätten in Brandenburg“[12].
- Feldsteinkirchen in den Ortsteilen, zum Beispiel die Dorfkirche in Merzdorf oder die Dorfkirche Kemlitz
- Nachbildung der kursächsischen Postmeilensäule von 1730 auf dem Markt, eingeweiht am 17. August 2014
- „Friedensmühle Petkus“ im Ortsteil Petkus, von 1837 bis 1940 als Bockmühle in Betrieb, seit 1950 Paltrockmühle mit Windrose und Jalousieflügeln, völlig restauriert, wind- und mahlgängig.
- Fernmeldeturm im Ortsteil Petkus, 106 Meter hoch, in den 1960er Jahren erbaut (51°58′46″ nördlicher Breite und 13°20′57″ östlicher Länge)
Baruther Glashütte
Hauptartikel: Museumsdorf Baruther Glashütte
Im Jahr 1716 wurde zwischen den Dörfern Klasdorf, Friedrichshof und Dornswalde eine Glashütte mit dazugehöriger Glasmachersiedlung errichtet, das heute zu Baruth gehörende Dorf Glashütte. Die Glasproduktion wurde 1980 eingestellt. Heute ist Glashütte eine denkmalgeschützte Siedlung mit über 30 Gebäuden und ein lebendiges Museumsdorf.
Das Museum Baruther Glashütte ist ein Spezialmuseum für Industriekultur und die Geschichte des Glases. Im Baudenkmal der Hütte von 1861 findet sich eine Dauerausstellung zur Kultur- und Technikgeschichte des Glases im Allgemeinen und zur Geschichte der Baruther Glashütte im Speziellen.
Im Museumsdorf haben sich verschiedene Gewerbebetriebe angesiedelt, so eine Filzerei, eine Töpferei, ein Fabrikgasthof und eine Museumsherberge mit Biobadeteich.
Parks
Nach einem Plan von Peter Joseph Lenné von 1838 legte die fürstlich-gräfliche Familie Solms-Baruth ihren neuen Schlossgarten-Park in Baruth im englischen Stil an.
Die Neuanlage des Parks machte sich nach dem Bau eines neuen Schlosses in den Orangeriegebäuden des alten Schlosses erforderlich. Um etwa die gleiche Zeit errichtete Solms-Baruth auch ein Schloss auf seinem Rittergut Kasel, welches äußerlich im gleichen Stil entstand.
Wildpark Johannismühle
Hauptartikel: Wildpark Johannismühle
Im Ortsteil Klasdorf befindet sich der 1997 gegründete Wildpark, der auf einer Fläche von über 100 ha hauptsächlich einheimische und ehemals einheimische Tiere in seiner vielfältigen Wald-, Wiesen- und Teichlandschaft beherbergt. Das Grundstück war bis 1994 unter sowjetischer Verwaltung und diente als Sonderjagdgebiet des Oberkommandierenden der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland.
Naturdenkmale
Siehe Liste der Naturdenkmale in Baruth/Mark
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
- Klenk Holz AG
- Pfleiderer (Unternehmen)
- Classen GmbH
- Fiberboard GmbH
- In Baruth/Mark wird das Mineralwasser Brandenburger Urstromquelle abgefüllt.
- Unitherm Baruth GmbH, Biomassekraftwerk zur Erzeugung von thermischer und elektrischer Energie
- ZHB Holzverwertung, Erzeugung von thermischer und elektrischer Energie
- Im Jahr 2007 baute der Eigenbetrieb WaBau (Wasserver- und Entsorgung) ein Reinwasserwerk und eine Industriekläranlage.
Verkehr
- Durch die Stadt verlaufen die Bundesstraße 96 zwischen Zossen und Luckau, die Bundesstraße 115 von Jüterbog nach Lübben und die Landesstraße L 73 nach Luckenwalde.
- Die Anschlussstelle Baruth/Mark liegt an der Bundesautobahn 13 Berlin–Dresden.
- Baruth liegt an der Bahnstrecke Berlin–Dresden, der hier verkehrende Regionalexpress der Linie RE 5 Rostock–Berlin–Elsterwerda hält an den Bahnhöfen Baruth/Mark und Klasdorf-Glashütte.
- Circa 3,5 nautische Meilen südöstlich von Baruth liegt das VOR/DME Klasdorf. An- und Abflüge in den/aus dem Süden zum Flughafen Berlin-Schönefeld werden über dieses Drehfunkfeuer geleitet.
- Baruth liegt am östlichen Rand des Skate- und Radnetzes Flaeming-Skate.
Bildung
Das Schulzentrum Baruther Urstromtal vereint die Grundschule und die Freie Oberschule Baruth/Mark unter einem Dach. Die Grundschule bietet zudem einen Hort an. Die Freie Oberschule Baruth in Trägerschaft der Anerkannten Schulgesellschaft mbH (ASG) wurde zum Schuljahr 2006/2007 gegründet und ist in das Schulzentrum der Stadt Baruth/Mark eingezogen.
Sport
- Sportverein Fichte Baruth/Mark e. V. (Fußball, Gymnastik, Kegeln, Tischtennis, Volleyball)
- Reit- und Fahrverein Baruth/Mark e. V. (Baruther Reiterhof)
- Petkuser Sportverein - Petkuser SV (gegr. 1924 - Fußball, Volleyball, Kegeln, Tischtennis)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Christian Kunth (1757–1829), Pädagoge, Erzieher von Alexander und Wilhelm von Humboldt
- Johann Georg Lehmann (1765–1811), Geodät und Kartograf
- Johann Gottlob Nathusius (1760–1835), Unternehmer
- Feodora zu Solms (1920–2006), Leichtathletin
- Frank-Dietmar Richter (* 1944), Forstmann
Literatur
- Astrid Schlegel: Sand und Windbruch – Glas aus Glashütte. In: Die Mark Brandenburg. Heft 26, Lucie Großer Verlag Berlin, 1997, ISBN 978-3-910134-46-1
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg, Deutscher Kunstverlag 2000
- Jan Feustel: Zwischen Sumpf und Sand – Herrschaft und Stadt Baruth. In: Die Mark Brandenburg. Heft 70, Marika Großer Verlag Berlin, 2008, ISBN 978-3-910134-17-1
Weblinks
- Webseite der Stadt Baruth/Mark
- Webseite der Stadt Baruth/Mark OT Paplitz
- Webseite der Liste Lebenswertes Baruth
- Videos über Baruth
- Schloss in Baruth/Mark
- Fotoarchiv Baruth/Mark
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Baruth/Mark PDF
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1997
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
- ↑ Webseite von Baruth zum Gemeindeteil Radeland mit etwas Geschichte
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Teltow-Fläming. S. 14–17
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg nach kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden 1991 bis 2014
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 30. Mai 2010
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg. In der Blasonierung des Portals werden irrtümlicherweise die Bezeichnungen vorn und hinten statt oben und unten verwendet.
- ↑ Denkmal des Monats: Sowjetischer Ehrenfriedhof in Baruth/Mark ziert Kalenderblatt des Monats Juni, Webseite des Landkreises Teltow-Fläming, abgerufen am 15. Mai 2015.