Bulgarien beim Eurovision Song Contest
- Teilnehmende Rundfunkanstalt
- BNT
- Erste Teilnahme
- 2005
- Anzahl der Teilnahmen
- 10 (Stand 2016)
- Höchste Platzierung
- 4 (2016)
- Höchste Punktzahl
- 307 (2016)
- Niedrigste Punktzahl
- 7 (2009 SF)
- Punkteschnitt (seit erstem Beitrag)
- 76,90 (Stand 2016)
- Punkteschnitt pro abstimmendem Land im 12-Punkte-System
- 1,53 (Stand 2016)
Dieser Artikel befasst sich mit der Geschichte Bulgariens als Teilnehmer am Eurovision Song Contest.
Regelmäßigkeit der Teilnahme und Erfolge im Wettbewerb
Bulgarien nimmt seit 2005 regelmäßig am Eurovision Song Contest teil. Der erste Beitrag Lorraine von Kaffee qualifizierte sich jedoch nicht fürs Finale, ebenso wie das folgende Let Me Cry Mariana Popowas. Mit dem Lied Water gelang Eliza Todorowa und Stojan Jankulow 2007 der Finaleinzug und dort der fünfte Platz.. In den darauffolgenden Jahren schieden das Deep Zone Project mit DJ Balthazar 2008, Poli Genowa 2011 sowie Sofi Marinowa 2012 knapp aus, Krassimir Awramow und Miroslaw Kostadinow 2009 und 2010 hingegen als drittletzte ihres Halbfinales recht deutlich. 2013 traten zum zweiten Mal Eliza Todorowa und Stojan Jankulow, die bis dahin einzigen Finalteilnehmer Bulgariens, für ihr Land an, scheiterten jedoch diesmal ebenfalls im Halbfinale. Mit diesem insgesamt achten verpassten Finale teilte sich Bulgarien mit den Niederlanden und Slowenien den Negativrekord für das häufigste Scheitern im Halbfinale. 2014 war man erstmals seit der ersten Teilnahme nicht dabei, ebenso 2015, da die für die Teilnahme benötigten Mittel von staatlicher Seite nicht bewilligt wurden. Bei der Rückkehr 2016 konnte sich Poli Genowa als erste Kandidatin aus Bulgarien seit 2007 für das Finale qualifizieren und erreichte dort mit dem vierten Platz das beste Ergebnis aller Zeiten für das Land.
Sprachen
Obwohl Water einen englischen Titel hatte, wurde es in Bulgarisch gesungen, was das erste Auftreten der Sprache beim Wettbewerb markiert. Auch Na inat (2011) wurde komplett in Landessprache gesungen, Angel si ti (You Are an Angel) enthielt neben bulgarischen auch englische Zeilen, es existieren aber auch eine rein englische und bulgarische Fassung. Der Beitrag Sofi Marinowas von 2012 enthielt Textzeilen in Türkisch, Griechisch, Spanisch, Serbokroatisch, Französisch, Romani, Englisch, Aserbaidschanisch und Italienisch. Die restlichen Beiträge wurden komplett auf Englisch gesungen, Mariana Popowa nahm jedoch auch eine bulgarische Version von Let Me Cry (2006) auf.[1] Der Beitrag von 2016 wurde auf Englisch gesungen und enthielt lediglich einen mehrfach wiederholten bulgarischen Satz im Refrain.
Nationale Vorentscheide
Alle bulgarischen Beiträge bis 2013 wurden in öffentlichen Vorentscheidungen gewählt, die unter verschiedenen Systemen stattfanden. 2005 bis 2007 fand vor dem Finale ein Halbfinale statt. Dort entschied eine Expertenjury, das Finale wurde durch Telefonabstimmung entschieden. Dabei gab es 2005 Vorwürfe, dass Kaffe bereits im Vornherein als Sieger feststanden, weswegen das Duo Slawi Trifonow und Sofi Marinowa sich weigerte, in der Livesendung ihren Beitrag zu singen (dennoch erreichten sie den zweiten Platz).[2] 2008 und 2009 (siehe Be A Star) wurden mehrere Viertelfinale hinzugefügt. 2010 hingegen stellte der vorher nominierte Miro in einer Sendung fünf Lieder vor, ebenso Eliza Todorowa und Stojan Jankulow 2013 mit drei Titeln. Auch 2011 fand nur eine Sendung statt, allerdings mit 19 verschiedenen Interpreten. 2012 fanden zwei Halbfinale vor dem eigentlichen Finale statt. 2016 wurde dann zum ersten Mal komplett intern gewählt.
Liste der Beiträge
Farblegende: – Siege. – Zweiter. – Dritter. – Beiträge ohne Finalteilnahme. – Punktgleichheit mit dem letzten Platz.
Jahr | Interpret | Titel (Musik / Text) |
Übersetzung | Platz | Punkte |
---|---|---|---|---|---|
2005 | Kaffe Каффе |
Lorraine (Wesselin Iwanow / Wesselin Iwanow, Orlin Pawlow) |
– | 19 / 25 (SF) |
49 |
2006 | Mariana Popowa Мариана Попова |
Let Me Cry (Dani Milew / Elina Gawrilowa) |
Lass mich weinen | 17 / 23 (SF) |
36 |
2007 | Eliza Todorowa & Stojan Jankulow Елица Тодорова & Стоян Янкулов |
Water (Eliza Todorowa, Stojan Jankulow / Eliza Todorowa) |
Wasser | SF: 6 / 28 |
5 / 24157 |
2008 | Deep Zone Project & DJ Balthazar Дийп Зоун Проджект & Диджей Балтазар |
DJ, Take Me Away (Dian Sawow) |
DJ, nimm mich weg | 12 / 19 (SF) |
56 |
2009 | Krassimir Awramow Красимир Аврамов |
Illusion (Krassimir Awramow, William Tabanou / Krassimir Awramow, Casie Tabanou, William Tabanou) |
Schein | 16 / 18 (SF) |
7 |
2010 | Miro Миро |
Angel si ti (You Are an Angel) Ангел си ти (Miroslaw Kostadinow / Michail Michailow) |
Du bist ein Engel | 15 / 17 (SF) |
19 |
2011 | Poli Genowa Поли Генова |
Na inat На инат (Poli Genowa, Sebastian Arman, Boris Milanow, David Bronner) |
Zum Trotz | 12 / 19 (SF) |
48 |
2012 | Sofi Marinowa Софи Маринова |
Love Unlimited (Krum Georgiev & Yasen Kozev / Doni Vasilev) |
Grenzenlose Liebe | 11 / 18 (SF) |
45 |
2013 | Eliza Todorowa & Stojan Jankulow Елица Тодорова & Стоян Янкулов |
Samo shampioni Само шампиони (Eliza Todorowa, Kristian Talew) |
Nur Sieger | 12 / 17 (SF) |
45 |
2014 2015 |
Auf Teilnahme verzichtet | ||||
2016 | Poli Genowa Поли Генова |
If Love Was A Crime (Borislaw Milanow, Sebastian Armann, Joachim Bo Persson, Poli Genowa) |
Wenn Liebe ein Verbrechen wäre | SF: 5 / 18 |
4 / 26307 |
2017 |
Punktevergabe
Folgende Länder erhielten die meisten Punkte von oder vergaben die meisten Punkte an Bulgarien:
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Stand: 2016
Vergaben der Höchstwertung
Bei zehn Contests vergab Bulgarien die Höchstpunktzahl an sieben verschiedene Länder, davon viermal an Griechenland und zwei Mal an Aserbaidschan.
Erhaltenes Land | ||
---|---|---|
Jahr | Land | Platz |
2005 | Griechenland | 1 |
2006 | Griechenland | 9 |
2007 | Griechenland | 7 |
2008 | Deutschland | 23 |
2009 | Griechenland | 7 |
2010 | Aserbaidschan | 5 |
2011 | Vereinigtes Königreich | 11 |
2012 | Serbien | 3 |
2013 | Aserbaidschan | 2 |
2016 | Armenien (J) | 7 |
Russland (T) | 3 |
Stand: 2016
Einzelnachweise
- ↑ diggiloo.net
- ↑ Roel Philips: Chaos in Bulgarian final won by Kaffe. In: esctoday.com. 5. Februar 2005, abgerufen am 28. Dezember 2011 (englisch).