Corps Guestphalia Halle

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Wappen
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Universität: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Gründung: 8. September 1789 in Halle
Verband: KSCV
Wahlspruch: Neminem time, neminem laede!
Waffenspruch: Gloria virtutis comes!
Farben: Corpsburschen- und Fuchsenband des Corps Guestphalia Halle
Zirkel: Zirkel des Corps Guestphalia Halle
Adresse: Burgstraße 40, 06114 Halle/Saale
Website: www.guestphalia-halle.de

Das Corps Guestphalia Halle ist eine Studentenverbindung im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV), in welchem es die älteste Verbindung darstellt. Das Corps steht von jeher zu Mensur und Couleur. Es ist (wieder) in Halle (Saale) ansässig und gehört zum grünen Kreis. Die Corpsmitglieder werden Hallenser Westfalen genannt.

Couleur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Farben des Corps waren bis 1799 schwarz-weiß, im Gegensatz zu den grün-weißen Abzeichen der Jenaer Westfalen. Die Herkunft der schwarzen und grünen Abzeichen ist nicht belegt. Auf dem Kartelltag von 1799 in Halle beschlossen die Vertreter die Einführung einheitlicher Farben und schufen aus den bisherigen die Trikolore grün-schwarz-weiß, die seit 1821/22 in der Reihenfolge grün-weiß-schwarz getragen wird. Bis heute wurden diese Farben von allen anderen Westfalencorps auf deutschen Universitäten übernommen (Bonn, Berlin, Erlangen, Greifswald, Tübingen, Heidelberg); teilweise finden sie sich auch in anderen Korporationsverbänden.

Im öffentlichen Bewusstsein herrschte bald die Meinung vor, dass es sich um offizielle Farben der Provinz handle, und so wurden sie auch von Schützenvereinen und anderen Gesellschaften angenommen und bei Festen entsprechend geflaggt. Zur Verbreitung dieser Überzeugung trugen auch die großen Erinnerungsfeste westfälischer Musensöhne bei, die zwischen 1819 und 1830 unter der Leitung des Landrichters Friedrich Wilhelm Rautert (Erlanger Westfale) an verschiedenen Orten Westfalens, das erste Mal 1819 in Hattingen, stattfanden. Auf diesen Zusammenkünften wurden die grün-weiß-schwarzen Farben groß herausgestellt. Den Irrtum klärte erst 1880 der Münsteraner Archivdirektor Roger Wilmans auf, der im Zuge der beabsichtigen Neuregelung der preußischen Provinzialfarben von Berlin mit der Erforschung der historischen Grundlage für die vermeintlichen Provinzialfarben grün-weiß-schwarz beauftragt wurde. Auf Grund der archivischen Überlieferung stellte er fest, dass die Farben auf keinem staatlichen Verleihungsakt oder sonst auf amtlichen Anordnungen beruhten, sondern sich als ursprünglich studentische Farben nach und nach zur Landesfarbe entwickelt hatten.[1]

Heute trägt Guestphalia Halle die Farben „maigrün-weiß-schwarz“ mit silberner Perkussion, dazu eine maigrüne Mütze. Die Füchse der Hallenser Westfalen tragen ein Fuchsenband in den Farben „maigrün-weiß-maigrün“, ebenfalls mit silberner Perkussion. Im Wintersemester wird neben der maigrünen Studentenmütze auch ein Wintertönnchen getragen. Inaktive und Alte Herren tragen ein Tönnchen. Im Vergleich zum normalen Tönnchen besteht das Wintertönnchen aus einem maigrünen Deckel samt Zirkel aus Filz und einer aus Hermelin gefertigten Umrandung.

Die Wahlsprüche des Corps lauten: „Neminem time, neminem laede“ („Fürchte niemanden, verletze niemanden!“) und "Gloria virtutis comes" („Der Ruhm ist der Begleiter der Tapferkeit.“)

Folgende Waffenensprüche finden sich in seinem Wappen: „Amico pectus hosti cuspidem“ (a. p. h. c.) („Dem Freund die Brust, dem Feind die Lanze!“); „Vivant fratres intimo foedere iuncti! (v.f.i.f.i.)“ („Hoch leben die Brüder, die uns zutiefst verbunden!“); sowie „Gladius ulter Noster“ (GUN) („Das Schwert ist unser Rächer.“)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ältere westfälische Landsmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Consbruch als Hallenser Westfale (1806)

Zusammenschlüsse von Studenten aus den westfälischen Landesteilen des Königreichs Preußen (Grafschaft Mark und Grafschaft Ravensberg) lassen sich an der Universität Halle schon am Anfang des 18. Jahrhunderts feststellen. Eine Landsmannschaft der Westfälinger wurde durch königliches Reskript an der Universität vom 22. November 1717 gemeinsam mit den anderen Landsmannschaften aufgehoben und verboten.[2] Sie scheint aber dessen ungeachtet weiterbestanden zu haben. 1765 ist ein stud. Crüsemann aus Soest[3] als Senior der Westphälischen Landsmannschaft bezeugt.[4] Am 21. Oktober 1786 nahmen an einer Feier der Studentenschaft zur Huldigung König Friedrich Wilhelms II. die Landsmannschaften der Schlesier, Magdeburger, Westfalen, Märker, Ostfriesen, Preußen, Halberstädter und Pommern teil.[5]

Vom westfälischen Kränzchen zum Corps Guestphalia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden die alten Landsmannschaften zunehmend durch die von der Freimaurerei beeinflussten Studentenorden verdrängt. Aus der westfälischen Landsmannschaft heraus gründete sich so Mitte des Jahres 1777 der Orden der Constantisten; in Konkurrenz zu den Orden erstarkten in den 1790er Jahren aber auch wieder die Landsmannschaften, die sich zur Umgehung des behördlichen Verbots nunmehr als Kränzchen bezeichneten.

Noch Ende 1789 bildete sich die westfälische Landsmannschaft als erste neu. Hierauf bezieht sich das Stiftungsdatum, das Guestphalia seit den 1920er Jahren führt. Es folgten die Märker und Pommern (1791) sowie Schlesier (1791/92).[6] Die Kränzchen wurden von den Behörden zunächst toleriert und so weit anerkannt, dass sie als Verhandlungspartner für die Durchführung von Universitätsfeierlichkeiten akzeptiert wurden.[7] 1794 beteiligten sich Westfalen aus Halle an der Stiftung der Erlanger Westfalen (1794–1809). Noch im selben Jahr nahmen beide Kartellbeziehungen auf, zu denen 1795 noch ein Kartell mit den Jenenser Westfalen trat. Damit war der Grundstein für das sog. „Westfalenkartell“ gelegt, das 1799 offiziell begründet und bis 1820 auf die Universitäten Würzburg, Göttingen, Bonn, Berlin, Heidelberg und Marburg ausgedehnt wurde. Im Jahre 1806 wurde unter Beteiligung von Hallenser Westfalen auch die Guestphalia I zu Marburg gestiftet, aus welcher später das Corps Guestphalia Marburg hervorging. 1808 beschloss man eine gemeinsame Constitution, 1812 gemeinsame Grundprinzipien.[8]

1796 verfügte ein Reskript die Auflösung der Kränzchen, jedoch ohne Erfolg.[9] 1800 schlossen sich die Kränzchen in Halle zu einem Senioren-Convent zusammen und vereinbarten als „Kartellpunkte“ bezeichnete Normen der Beziehungen untereinander und des Verhaltens gegenüber den Orden. Unterzeichnet wurden sie durch die Senioren des pommerschen, märkischen, halberstädtischen, magdeburgischen, schlesischen und westphälischen Kränzchens.[10]

Neben den Rechtstexten gehören zu den frühen Quellenbelegen zur Geschichte der Guestphalia die Tagebuchaufzeichnungen Joseph von Eichendorffs, der 1805/06 an der Friedrichs-Universität Halle studierte und in seinen Notizen unter anderem das Comitat für den Westfalen Baron von Himm schilderte.[11]

Eine erneute scharfe Verfolgung der Kränzchen setzte ein, als der Senior des westphälischen Kränzchens, Wiedenhoff, im Posthorn bei Reideburg einer im Duell gegen einen Leipziger Studenten erlittenen Verwundung erlag.[12] Der Bestand war aber nicht gefährdet. Westfalen sind 1803 bis 1805 als Vertreter bei den Senioren-Conventen und in studentischen Stammbüchern belegt. Auch mit der Aufhebung der pietistischen Friedrichs-Universität durch Napoleon Bonaparte im Oktober 1806 erfuhr der Betrieb nur eine kurze Unterbrechung. Unmittelbar nach der Wiedereröffnung der Universität am 16. Mai 1808 bestanden bereits die Sachsen und Westfalen, gegen die nach einer Auseinandersetzung mit aus Helmstedt übergesiedelten Studenten im Juli 1810 eine Untersuchung eingeleitet wurde.

Gravierender war die Bildung der burschenschaftlich orientierten Verbindung Teutonia als Folge des Einheitsgedankens der Befreiungskriege (1814). Sie nahm die Mitglieder der bisherigen Landsmannschaften überwiegend in sich auf, beschloss aber bereits nach fünf Jahren (Februar 1819) ihre Selbstauflösung. Die früheren Landsmannschaften Marchia, Pomerania und Guestphalia formierten sich neu. In dieser Zeit begann sich der Begriff „Corps“ als Bezeichnung für die Landsmannschaften oder Kränzchen durchzusetzen.

In den 1830er Jahren, zur Zeit des restaurativen Deutschen Bundes, nahm das Verbindungsleben einen vorübergehenden Abstieg. Guestphalia musste kurzzeitig suspendieren und wurde am 18. Juli 1840 rekonstituiert. Dieses Datum wurde bis 1926 als Stiftungsfest gefeiert. Nachdem das alte Westfalenkartell zerfallen war, kam es noch 1838 zum Abschluss offizieller Beziehungen zu Saxonia Leipzig und 1839 zu Thuringia Jena. Im Juli 1848 nahm Guestphalia, vertreten durch den Medizinstudenten Eduard Graf für den Hallenser SC an der Versammlung der deutschen Corps in Jena teil, die heute als Gründungsakt des Kösener Senioren-Convents-Verbandes gilt.[13]

Kaiserreich, Weimarer Republik und Zeit des Nationalsozialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges, an dem alle Aktiven als Soldaten teilnahmen, begann eine erneute Suspensionszeit. Vier Mitglieder von Corps des schwarzen Kreises (Thuringia Jena und Brunsviga Göttingen) rekonstituierten das Corps am 29. April 1874, nachdem die wegen des vor der Suspendierung vollzogenen Bruchs der Guestphalia mit Corps des Schwarzen Kreises noch ausstehenden PP-Partien annulliert worden waren. Ende der 1870er Jahre erfolgte die endgültige Abwendung vom Schwarzen hin zum Grünen Kreis.[14] Im Wintersemester 1877/78 bestanden Beziehungen unter anderem zu den Corps Pomerania Greifswald (1874 wieder aufgenommen), Hansea Bonn, Suevia Tübingen, Saxonia Leipzig, Thuringia Jena, Silesia Breslau und Guestphalia Berlin.[15]

Im Ersten Weltkrieg ruhte der aktive Betrieb von 1916 bis 1918.[16] Die Hallenser Corpsstudenten – und mit Ihnen die Aktiven des Corps Guestphalia – traten am 13. März 1920 während des Kapp-Putschs geschlossen in die studentischen Zeitfreiwilligenverbände ein.[17]

1921 wurde mit Zustimmung des SC zu Halle Guestphalias Rückdatierung von 1840 auf den 8. September 1789 festgesetzt und durch den Kösener Congress 1930 bestätigt. Nach jahrelangem Streit um die Anciennität gilt Guestphalia seither als ältestes noch bestehendes Corps. Ihre älteste erhaltene Satzung stammt aus dem Jahr 1919. Die ursprüngliche Fassung von 1840 ist seit den Rückdatierungsverhandlungen 1926–1930 verschollen.

Die Zeit des Nationalsozialismus brachte Einschränkungen des Corpslebens und zunehmende Spannungen zwischen den Korporationen und der Führung des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB). Ein Beschluss des Reichsstudentenführers, dass alle Studenten Mitglieder des NSDStB oder einer Kameradschaft sein müssten, führte am 11. Oktober 1935 zur erneuten Suspension. Um einer Beschlagnahme zuvorzukommen, wurde das Corpshaus in der Burgstraße verkauft. Mit dem Inventar wurde im Hotel Stadt Hamburg ein Traditionszimmer eingerichtet. 1938 beteiligten sich einige Alte Herren des Corps an der Gründung der SC-Kameradschaft „Gustav Nachtigal“, die bis Kriegsende bestand.[18]

Rekonstitution in Münster und Rückkehr nach Halle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1950 beteiligte sich Guestphalia mit anderen ehemaligen Hallenser Corps an der Stiftung des Corps Saxonia Frankfurt. Nach Lösung dieser Bindung (1956) erfolgte 1958 die eigenständige Rekonstitution in Münster und der Beitritt zum Münsteraner Waffenring. Das 175. Stiftungsfest feierte das Corps 1964 mit einem Festakt im Zwei-Löwen-Club in Münster. In den Auseinandersetzungen innerhalb des KSCV um die Aufgabe oder Beibehaltung der Bestimmungsmensur als Verbandsprinzip Anfang der 1970er Jahre stellte sich Guestphalia auf die Seite der Mensurbefürworter und initiierte im Vorfeld des Kösener Congresses 1970 eine Sondertagung der Corps des Grünen Kreises.[19] 2021/2022 übernahm Guestphalia Halle nach 1891 und 1980 zum dritten Mal die Amtsgeschäfte des präsidierenden Vorortcorps des KSCV.

Zum Sommersemester 2006 wurde der Sitz nach Halle zurückverlegt. Seither ist Guestphalia wieder Teil des Hallenser Senioren-Convents.

Kneipen und Häuser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1810 ist eine Westfalenkneipe im „Kühlen Brunnen“ in Halle belegt. Feste Kneiplokale der Guestphalia lassen sich aber erst ab 1840 nachweisen. Die Rekonstitution des Corps fand wohl im Gasthaus „Zur Schleuse“ in der Mansfelder Straße statt, wo das Corps damals zu kneipen pflegte. Dann befand sich die Kneipe bis 1847 im Gasthaus „Zur Stadt Berlin“, 1847–1870 in der „Goldenen Egge“, unterbrochen nur von 1857 bis 1860 durch eine kurze Phase im Gasthaus „Stadt Köln“. Nach der Rekonstitution von 1874 kneipte man zunächst im Restaurant „Zum Fürstental“ (bis 1887, mit kurzer Unterbrechung), danach bis 1888 im „Marktschloß“.

Das erste eigene Haus wurde am 21. Januar 1888 in der Georgstraße 1 den Aktiven übergeben. 1910/11 wurde durch den Baumeister Otto Grote aus Halle nach Plänen des Leipziger Architekten Curt Einert (1863–1928)[20] ein Neubau in der Burgstraße 40[21] errichtet, der bis zur Suspension im Oktober 1935 Domizil des Corps blieb.

In Münster bezog Guestphalia nach einer provisorischen Unterkunft in der Münsteraner Burgstraße zunächst das ehemalige Patrizierhaus Königstraße 39 (Kleines Senden-Palais), das im Juli 1969 durch das Haus Mozartstraße (nachmals Nottebohmstraße) 5 abgelöst wurde.[22] Mit dem Rückerwerb des Hauses Burgstraße 40 in Halle kehrte das Corps 2006 in seine frühere Heimat zurück.

Auswärtige Beziehungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guestphalia ist Mitglied des grünen Kreises. Sie war befreundet mit Baltia, von der sie 1934 vier von der Albertus-Universität vertriebene Angehörige aufnahm. Guestphalia Halle steht heute im Kartell mit Saxonia Leipzig und ist befreundet mit Holsatia, Albertina, Borussia Breslau, Teutonia Gießen und Pomerania. Seit dem Sommersemester 2019 pflegt sie mit dem Corps Rhenania Würzburg ein offizielles Vorstellungsverhältnis (oVV).

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In alphabetischer Reihenfolge

Name Lebensdaten Tätigkeit Bild
Hans Bodo Graf von Alvensleben-Neugattersleben 1882–1961 Gutsbesitzer und Präsident des Deutschen Herrenklubs
Robert von Bartsch † 1919 Unterstaatssekretär
Karl von Basse 1781–1868 Landrat in Borken, Rittergutsbesitzer
Gustav Behrendt † 1912 Präsident der Eisenbahndirektion Berlin
Gustav Bertog 1825–1888 Guts- und Fabrikbesitzer, Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung in Halberstadt, MdHdA
Richard Wilhelm Bertram † 1881 Erster Bürgermeister von Halle (Saale)
Peter Christian Wilhelm Beuth 1781–1853 Gründer des preußischen Gewerbeinstituts und (mit Schinkel) des Berliner Kunstgewerbemuseums
Georg Moritz von Blomberg 1770–1818 Landrat in Tecklenburg, Dichter
Ludwig Freiherr von Blomberg † 1850 Geh. Oberregierungsrat, preußischer Kammerherr
Gisbert von Bonin-Brettin 1841–1913 Sachsen-Coburg und Gothaischer Wirklicher Geheimer Rat und Staatsminister, Mitglied des preußischen Herrenhauses
Emil Braemer 1859–1939 Landrat des Kreises Oletzko, Mitglied des Provinziallandtags von Ostpreußen, MdHdA
Albert von Breitenbauch 1776–1852 Königlich-preußischer Landrat des Kreises Ziegenrück, Besitzer der Rittergüter Ranis, Brandenstein und Petzkendorf
Georg von Dehn-Schmidt 1876–1937 Gesandter
Daniel Heinrich Delius 1773–1832 Regierungspräsident der Regierungsbezirke Trier und Köln, Besitzer des Klosterguts der Abtei Laach
Wilhelm Delius † 1860 Präsident der Generalkommission für die Provinz Westfalen
Rudolf Doehn 1821–1894 Schriftsteller und Politiker
Carl Heinrich Ebmeier 1793–1850 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung
Konrad Engelhardt 1861–1917 Landrat des Landkreises Lüneburg
Wolf Freiherr von Engelhardt 1910–2008 Geologe und Mineraloge, Professor an der Universität Tübingen
Rulemann Friedrich Eylert 1770–1852 Bischof von Berlin, geistlicher Berater Friedrich Wilhelms III. von Preußen
Claus-Dieter Freymann * 1938 Professor der Erziehungswissenschaften, Vorsitzender des Kuratoriums des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis An der Ruhr, Jazzmusiker
Heinrich Fritsch 1844–1915 Professor der Gynäkologie an den Universitäten Breslau und Bonn
Franz Galli 1839–1917 Richter am Reichsgericht
Joachim Rudolph Gerdes um 1775–1857 Oberamtmann in Stickhausen
Wolf von Gottberg 1865–1938 Landrat des Landkreises Crossen (Oder)
Eduard Graf 1829–1895 Mediziner, MdHdA
Justus von Gruner 1777–1820 Polizeipräsident von Berlin, Generalgouverneur des Mittelrheins und des Großherzogtums Berg, 1815 Polizeidirektor des besetzten Paris
Robert Eduard von Hagemeister 1827–1902 Oberpräsident von Westfalen
Erwin Hasbach 1875–1970 Abgeordneter des Sejm, Senator des polnischen Senats, Führer des Deutschtums in Polen
August Franz von Haxthausen 1792–1866 Agrarwissenschaftler, Nationalökonom, Jurist, Landwirt, Schriftsteller und Volksliedersammler
Werner Graf von Haxthausen 1780–1822 Beamter und Philologe, Freund und Mitarbeiter der Gebr. Grimm
Georg Friedrich Heilmann 1785–1862 Bieler Politiker, Offizier und Landschaftsmaler
Franz Hugo Hesse 1804–1861 Preußischer Beamter und Diplomat, Mitglied des Erfurter Unionsparlaments, der Preußischen Nationalversammlung und der Ersten Kammer des Preußischen Landtags, MdHdA
Eberhard von Hymmen 1784–1854 Landrat des Siegkreises und des Kreises Bonn
Hans von Jacobs 1868–1915 Diplomat, Generaldirektor der Deutschen Levante-Linie
Theodor Karbe 1829–1886 Rittergutsbesitzer, MdHdA
Ernst Knebel 1892–1945 Generalmajor, Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
Günther Knecht 1909–1995 Verwaltungsjurist, zuletzt Polizeidirektor in Neuss von 1964 bis 1974
Johann Friedrich Christoph Kortüm 1788–1858 Professor für Geschichte in Bern und Heidelberg
Leonhard Lehfeldt 1834–1876 Stadtrichter, MdHdA
Ludwig von Liebenstein 1781–1824 Oberamtmann der badischen Oberämter Hornberg und Lahr, Mitglied der Zweiten Kammer der Badischen Ständeversammlung
August von Liebermann † 1847 preuß. Minister und Gesandter
Heinrich Eugen Marcard 1806–1883 MdHdA, MdR
Adalbert Matthaei 1859–1924 Kunsthistoriker, Hochschullehrer in Kiel und Danzig
Albrecht Meckel von Hembsbach 1790–1829 Professor für Chirurgie
Hermann von Mohrenschild 1860–1928 Majoratsherr, estnischer Landrat
Christian Friedrich Freiherr von der Mosel 1779–1858 Landrat in Kleve
Richard Münter † 1938 Generalmajor
Friedrich Wilhelm Müser 1812–1874 Industrieller, Gründer der Harpener Bergbau-AG
Bernhard Christoph Ludwig Natorp 1774–1846 Pädagoge und Theologe, Vizegeneralsuperintendent der Evangelischen Kirche von Westfalen
Konrad Niemeyer 1829–1903 Altphilologe, Direktor der Kieler Gelehrtenschule
Eduard Nortz 1868–1939 Verwaltungsjurist und Ministerialbeamter in Bayern
Arnold Paulssen 1864–1942 erster thüringischer Staatsminister
Viktor Pfannschmidt † 1878 Bürgermeister von Coswig (Anhalt), Bürgermeister von Lauenburg
Walter Rehfeld 1859–1933 Landrat des Kreises Dannenberg
Paul Riebeck 1859–1889 Namensgeber der Paul-Riebeck-Stiftung in Halle
Heinrich Robolski 1858–1939 Präsident des Reichspatentamts
Max Roepell 1841–1903 Präsident der Königlichen Eisenbahndirektionen in Kattowitz und Posen
Georg Rumler † 1940 Senatspräsident im Reichsversicherungsamt, Direktor des Hauptversorgungsamts Mitteldeutschland
August Sartori 1827–1908 Pädagoge
Willem Sax 1797–1852 Jurist und Politiker, Mitglied der Zweiten Kammer der Hannoverschen Ständeversammlung
Franz Saxer 1864–1903 Pathologe
Georg Schleusner 1841–1911 Superintendent in Cochstedt
Georg Julius von Schlechtendahl 1770–1833 Bergischer Staatsrat, Präsident der Regierungskommission in Paderborn, Regierungsvizepräsident und Spezialpräsident des Regierungsbezirks Münster
Karl Schultze 1795–1877 Anatom
Waldemar Schultze um 1835–1877 Amtmann in Dillenburg, Kreisdirektor in Mülhausen
Christoph Wilhelm Heinrich Sethe 1767–1855 Jurist, Chefpräsident des Rheinischen Revisions- und Kassationshofs
Paul von Spaeth 1859–1936 Majoratsherr, Mitglied des Provinziallandtags von Ostpreußen, MdHdA
Richard von Spalding 1871–1913 Geh. Oberregierungsrat, Vortragender Rat im Reichskolonialamt, stellv. Gouverneur von Deutsch-Ostafrika
Richard Spendelin 1859–1898 Landrat des Kreises Schrimm
Otto Steinmann 1831–1894 Regierungspräsident in Gumbinnen, MdHdA, MdR
Friedrich Strauß 1786–1863 Oberhofprediger und Professor für Praktische Theologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin
Johann Wilhelm Süvern 1775–1829 Lehrer und Politiker, Reformer der preußischen Schulgesetzgebung, Mitglied der Akademie der Wissenschaften.
Heinrich Ferdinand Philipp von Sybel 1781–1870 Jurist, MdHdA, Vater des Historikers Heinrich von Sybel
Karl Tettenborn 1858–1938 Oberbürgermeister von Altona, Mitglied des Herrenhauses
Walter von Trebra 1869–1924 Landrat in Ragnit und Hagen
David Wiethaus 1768–1854 Bürgermeister von Hamm, Unterpräfekt des Arrondissements Hamm, Landrat des Kreises Hamm
Wilhelm Freiherr von Zedlitz und Neukirch 1848–1923 Landrat des Kreises Schönau, Rittergutsbesitzer, Mitglied des preußischen Herrenhauses

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oskar Kraft: Einweihung des neuen Korpshauses der Guestphalia-Halle. Academische Monatshefte 28 (1911/12), S. 338–340.
  • Wilhelm Eckhardt: Historische Untersuchungen über den Bestand einer Guestphalia in Halle 1832–1840. Erlangen 1929
  • 200 Jahre Corps Guestphalia Halle zu Münster, hrsg. vom Westphalenverein e. V. Halle/Saale, Münster 1989.
  • Thorsten Lehmann: Die Hallenser Corps im Deutschen Kaiserreich. Eine Untersuchung zum studentischen Verbindungswesen von 1871 bis 1918. Halle (Saale) 2007

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Corps Guestphalia Halle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Nachwort der Schriftleitung (= Erich Bauer) zu Hans Lippold: Die Herkunft von Namen und Farben des Corps Masovia. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 6 (1961), S. 127 f.
  2. Johann Christoph von Dreyhaupt: Pagvs Neletici Et Nvdzici, Oder Ausführliche diplomatisch-historische Beschreibung des zum ehemaligen Primat und Ertz-Stifft, nunmehr aber durch den westphälischen Friedens-Schluß secularisirten Hertzogthum Magdeburg gehörigem Saal-Creyses. Halle 1750, Teil II, S. 54; Oskar Dolch: Geschichte des Deutschen Studententums von der Gründung der Deutschen Universitäten bis zu den Deutschen Freiheitskriegen. Ein historischer Versuch. Leipzig 1858, S. 239f.
  3. Zum Soester Geschlecht Crüsemann siehe Deutsches Geschlechterbuch (Genealogisches Handbuch Bürgerlicher Familien), Band 130 (1962)
  4. Freydank: Die Landsmannschaft der Schlesier an der Friedrichs-Universität zu Halle. 1929, S. 8.
  5. Fritz König: Aus zwei Jahrhunderten. Geschichte der Studentenschaft und des studentischen Korporationswesens auf der Universität Halle. Halle (Saale) 1894, S. 3
  6. David Gottfried Herzog: Briefe zur näheren Kenntnis von Halle. Von einem unparteiischen Beobachter. 1794, S. 66; Christian Friedrich Bernhard Augustin: Bemerkungen eines Akademikers über Halle. Germanien (i. e. Quedlinburg) 1795, S. 207; Konrad Glatzer: Aus der Geschichte der Universität Halle. Die Gründung der Friedrichs-Universität und ihre Geschichte bis zur Vereinigung mit der Universität Wittenberg. Leipzig-Reudnitz 1895, S. 86
  7. Richard Fick: Auf Deutschlands hohen Schulen. Berlin, Leipzig 1900, S. 389
  8. Julius Fromm: Die Grundprinzipien der alten westphälischen Landsmannschaften In: Archiv für Studenten- und Hochschul-Geschichte, Heft 9 (März 1935), S. 260–262.
  9. Richard Fick: Auf Deutschlands hohen Schulen. Berlin, Leipzig 1900, S. 389
  10. Fritz König: Aus zwei Jahrhunderten. Geschichte der Studentenschaft und des studentischen Korporationswesens auf der Universität Halle. Halle (Saale) 1894, S. 233f.
  11. Joseph von Eichendorff: Tagebücher. Text, hg. von Ursula Regner (= Sämtliche Werke des Freiherrn Joseph von Eichendorff. Historisch-kritische Ausgabe XI/1), Tübingen 2006, S. 202
  12. Vgl. dazu auch: Werner Georg Stya/Kurt Noack: Freie Musensöhne. Sitten und Bräuche der Studenten in Leipzig von ihren Wurzeln bis zur Burschenschaft. Norderstedt 2009, S. 70
  13. Erich Bauer: Die Jenaer Corpsversammlung (15. bis 17.7.1848), die Wiege des Kösener Seniorenconventsverbandes. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 3 (1958), S. 29.
  14. Georg Rabe: Aus alter Zeit. Die Rekonstitution der "Guestphalia" im Frühjahr 1874. In: Corps-Bericht der Guestphalia Halle Nr. 52 (Mai 1925), S. 53
  15. Von früherer Zeit: Von den Jahren 1877-1879. In: Corps-Bericht der Guestphalia Halle Nr. 25 (Mai 1901), S. 34.
  16. Immmo Philipp, Gottfried Koch: Guestphalia in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bis zur Rekonstitution 1958 in Münster. In: 200 Jahre Corps Guestphalia Halle zu Münster. Herausgegeben vom Westphalenverein e. V. Halle/Saale, Münster 1989, S. 79.
  17. Torsten Lehmann: Die Hallenser Corps im Deutschen Kaiserreich. Halle (Saale) 2007, S. 178.
  18. Erich Bauer: Die Kameradschaften im Bereiche des Kösener SC in den Jahren 1937-1945. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 1 (1956), S. 25.
  19. Carsten Sluyter: Guestphalia Halle zu Münster. In: 200 Jahre Corps Guestphalia Halle zu Münster. Herausgegeben vom Westphalenverein e. V. Halle/Saale, Münster 1989, S. 91.
  20. Curt Einert. In: archINFORM.
  21. Ernst Hans Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 57.
  22. Carsten Sluyter: Guestphalia Halle zu Münster. In: 200 Jahre Corps Guestphalia Halle zu Münster. Herausgegeben vom Westphalenverein e. V. Halle/Saale, Münster 1989, S. 90.