Eschlkam
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 18′ N, 12° 55′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Cham | |
Höhe: | 460 m ü. NHN | |
Fläche: | 60,47 km2 | |
Einwohner: | 3352 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 55 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 93458 | |
Vorwahlen: | 09948, 09947 | |
Kfz-Kennzeichen: | CHA, KÖZ, ROD, WÜM | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 72 124 | |
Marktgliederung: | 24 Ortsteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Waldschmidtplatz 2 93458 Eschlkam | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Josef Kammermeier (CSU / FW) | |
Lage des Marktes Eschlkam im Landkreis Cham | ||
Eschlkam ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Cham.
Geografie
Eschlkam liegt am Fluss Chamb im Bayerischen Wald. Das Gemeindegebiet grenzt im Westen an die Stadt Furth im Wald, im Süden an die Gemeinde Rimbach und im Südosten an den Markt Neukirchen beim Heiligen Blut (alle Landkreis Cham). Im Norden grenzt Eschlkam an die tschechische Minderstadt Všeruby
Gemeindegliederung
Eschlkam hat 24 Ortsteile[2]:
Es existieren die Gemarkungen Eschlkam, Großaign, Kleinaign, Schwarzenberg, Stachesried und Warzenried. Letztere Gemarkung wird seit Auflösung der Gemeinde Warzenried mit der südlicheren Nachbargemeinde Neukirchen b. Hl. Blut geteilt.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Eschlkam im Jahr 1228. Die Siedlung war der befestigte Mittelpunkt des Winkels hinter dem Hohen Bogen.
Die Markgrafen von Cham errichteten eine Wehranlage und gründeten einen Markt, der regen Handel mit Böhmen betrieb.
Im Laufe der Jahrzehnte wurde Eschlkam mehrmals zerstört. Nicht verschont blieb Eschlkam von Hussiteneinfällen in der Zeit von 1420–1434 und vom Schwedenkrieg im März 1634. Die Schweden legten unter anderem das Pflegerschloss in Schutt und Asche, das dann auch nicht mehr aufgebaut wurde. Von der Kirchenburg Eschlkam sind nur noch Reste vorhanden. Erhalten ist aber noch das Hofmarkschloss in Stachesried, das aus dem 17. Jahrhundert stammt.
Die Grenze zwischen Bayern und Böhmen bestimmt wesentlich die Geschichte von Eschlkam. Am 1. Juli 1990 wurde der Grenzübergang Eschlkam-Všeruby wieder eröffnet. Seit dem Fall des Eisernen Vorhanges ist Eschlkam sehr um nachbarschaftliche Kontakte zu den Gemeinden jenseits des Grenzbaums bemüht.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Schwarzenberg eingegliedert.[3] Am 1. Mai 1978 kamen Großaign und Stachesried sowie ein Teil der ehemaligen Gemeinde Warzenried hinzu.[4]
Politik
Marktgemeinderat
Bei der Kommunalwahl am 16. März 2014 wurde der Marktgemeinderat neu gewählt. Die Wahl führte bei einer Wahlbeteiligung von 65,5 % zu folgendem Ergebnis:[5]
Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze |
CSU/Freie Wählergemeinschaft | 19,0 % | 3 |
Wählergemeinschaft Grenzlandliste | 20,7 % | 4 |
Wählergemeinschaft Schwarzenberg | 11,7 % | 2 |
Fortschrittliche Bürgervertretung | 12,0 % | 2 |
Freie Bürgerinnen und Bürger Warzenried | 17,6 % | 3 |
Parteifreie Wählerschaft | 10,2 % | 1 |
Freie Wähler Eschlkam – alles für die Heimat | 8,7 % | 1 |
Wappen
Blasonierung: Unter Schildhaupt mit den bayerischen Rauten in Rot ein goldener Kamm mit vier Zähnen. Das Wappen ist seit 1514 bekannt.
Partnerschaften
- Eschlkam schloss nach der Grenzöffnung 1994 Partnerschaften mit seinen tschechischen Nachbargemeinden Kdyně und Všeruby.
Öffentliche Einrichtungen
Schulen
- Waldschmidtschule Eschlkam (Grundschule)
Bücherei
Der Markt hat zwei Gemeindebüchereien, in Eschlkam und Warzenried, wobei die Gemeindebücherei Eschlkam unter kirchlicher Trägerschaft die älteste Volksbücherei in Niederbayern und der Oberpfalz ist. Diese wurde 1888 von Maximilian Schmidt gegründet. Die Bücherei mit einem Bestand von ca. 6000 Medien verfügt über ein EDV-gestütztes Ausleihsystem. Da sie ehrenamtlich betrieben wird, fließt jeder Euro in die Anschaffung von Medien.
Badeweiher
Zwei Naturbadeweiher (Großaign und Stachesried) stehen zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Kunstwanderweg „Grenzbegegnungen – Wege zwischen Ost und West“ auf dem Höhenzug „Leminger Höhe“ südöstlich von Eschlkam
-
Bruder Mond und Schwester Sonne
-
Haus Europa
-
Wimpelreihen
-
Kunstpavillon
- Beginn des ostbayerischen Jakobsweges, welcher ein Pilgerweg zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Spanien ist
- Schwirzadenkmal bei Schachten (Schwirza ist der örtliche Ausdruck im Dialekt für Schmuggler)
- Pfarrkirche St. Jakobus in Eschlkam
- Waldschmidt-Ausstellung im Gasthaus zur Post über Leben und Werk von Maximilian Schmidt, genannt Waldschmidt. Geöffnet sonntags von 14–17 Uhr und nach Vereinbarung.
- Schloss Stachesried
- Drachensee-Aussichtsturm auf der Kleinaigner Höhe östlich des Drachensees[6]
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Eschlkam
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Pfarrer Pongratz
- Maximilian Schmidt (1832–1919), genannt Waldschmidt
- Walter Richter
Weitere Persönlichkeiten
- Der Maler Alois Bach (1809–1893) wurde hier geboren.
- Bischof Joseph Kumpfmüller (Bistum Augsburg 1930–1949) wurde 1869 im Ortsteil Schwarzenberg geboren († 1949)
Literatur und Literarisches
- Walter Richter: Der Waldschmidt-Preis 1984–1994, Löhne 1995 (über den vom Waldschmidt-Verein Eschlkam e. V. verliehenen Preis)
- Friedl Thorward: Die Müllerbuben von Eschlkam (Roman), 2008, ISBN 3-86512-018-0
- Josef Pongratz: Eschlkam Ein Heimatbuch, Herausgegeben von der Marktgemeinde Eschlkam (1973)
- Werner Perlinger: Eschlkam in alter Zeit: Von den Anfängen bis zur Moderne, Herausgegeben von der Marktgemeinde Eschlkam (2010)
- Ludwig Baumann, Winfried Baumann, Reinhold Bucher, Birgit Fischer, Josef Kammermeier, Gerhard Lamecker, Stefan Neumeyer, Werner Perlinger, Werner Richter, Xaver Riederer, Max Riedl, Alois Schreiner, Marianne Späth, Franz Traurig, Max Utz, Vorstandschaften der Vereine, Siegi Wild: Eschlkam in neuer Zeit: Vom 19. Jahrhundert in die Gegenwart, Herausgegeben von der Marktgemeinde Eschlkam (2011)
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111204/163228&attr=OBJ&val=911
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 499.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 643 und 644.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik
- ↑ Drachensee-Aussichtsturm in Kleinaign auf waldmuenchen.hohenbogenwinkel.de
Weblinks
- Eintrag zum Wappen von Eschlkam in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte