Falkenberg (Oberpfalz)

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Wappen Deutschlandkarte
Falkenberg (Oberpfalz)
Deutschlandkarte, Position des Marktes Falkenberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 51′ N, 12° 13′ OKoordinaten: 49° 51′ N, 12° 13′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Tirschenreuth
Verwaltungs­gemeinschaft: Wiesau
Höhe: 464 m ü. NHN
Fläche: 39,26 km2
Einwohner: 928 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner je km2
Postleitzahl: 95685
Vorwahl: 09637
Kfz-Kennzeichen: TIR, KEM
Gemeindeschlüssel: 09 3 77 117
Marktgliederung: 10 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 1
95676 Wiesau
Website: www.markt-falkenberg.de
Bürgermeister: Herbert Bauer (CSU)
Lage des Marktes Falkenberg im Landkreis Tirschenreuth
KarteLandkreis Wunsiedel im FichtelgebirgeLandkreis BayreuthLandkreis Neustadt an der WaldnaabErbendorfPullenreuthKastl (bei Kemnath)WaldershofKemnathWiesauWaldsassenTirschenreuthReuth bei ErbendorfPlößbergPechbrunnNeusorgBad NeualbenreuthMitterteichMähringLeonberg (Oberpfalz)KulmainKrummennaabKonnersreuthFuchsmühlFriedenfelsFalkenberg (Oberpfalz)EbnathBrand (Oberpfalz)BärnauImmenreuthTschechien
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt

Falkenberg ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Tirschenreuth und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Wiesau.

Gemeindegliederung

Falkenberg hat zehn Ortsteile[2]:

Geschichte

Urkundlich erstmals erwähnt wurde Falkenberg im Jahr 1154 in Zusammenhang mit der Burg Falkenberg. 1274 wurde Falkenberg durch Heirat der Tochter eines Grafen Besitz des Landgrafen von Leuchtenberg bis das Kloster Waldsassen 1309 die Burg samt Umgebung aufkaufte (vgl. auch Stiftland). Mit ihm blieb es bis zur Säkularisation (1803) verbunden. Falkenberg besitzt seit 1467 Marktrechte.
siehe auch Burgstall Altneuhaus, Burgstall Herrenstein, Burgstall Schwarzenschwall

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1972 wurde ein Teil der aufgelösten Gemeinde Lengenfeld bei Tirschenreuth eingegliedert.[3] Am 1. Januar 1977 kam Gumpen hinzu.[4]

Politik

Gemeinderat

Bei der Kommunalwahl 2008 war nur eine Liste (CSU) angetreten.

Bürgermeister

  • Erster Bürgermeister: Herbert Bauer, CSU
  • Zweiter Bürgermeister: Bernhard Schuller, CSU

Verwaltung

Der Markt Falkenberg bildet zusammen mit dem Markt Wiesau, dem Grund- und Hauptschulverband Wiesau und dem Schulverband Falkenberg die Verwaltungsgemeinschaft Wiesau.

Wappen

Burg Falkenberg
Blick auf die Pfarrkirche. Im Vordergrund die Waldnaab
Kommunbrauhaus: Hier wird das Zoiglbier gebraut.
Altes Fachwerkhaus

Falkenberg hat seit 1567 ein eigenes Wappen. Es ist geteilt von Schwarz und Blau; oben in einem silbernen Pfahl ein gekürzter goldener Abtstab, der die Verbindung zum Zisterzienserkloster Waldsassen darstellt, in dessen Besitz die Burg Falkenberg zu Ende des 13. Jahrhunderts kam. Unten auf drei silberne Felsen sitzend ein goldener Falke. Dies ist das sprechende Bild für den Ortsnamen. Das Wappen verlieh Administrator Pfalzgraf Reichard dem Markt im Jahr 1567.

Partnerschaften

Seit dem Sommer 2005 unterhält der Markt Falkenberg eine Partnerschaft zur ungarischen Gemeinde Nagyvázsony. Die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde fand am 30. Juli 2005 in Falkenberg statt. Die Urkunde ist im September 2006 bei einem Besuch in Ungarn gegengezeichnet worden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Naturdenkmäler

Naturschutzgebiet Waldnaabtal

Der Burgberg, auf dem die Burg erbaut wurde, gilt als Geotop. In Falkenberg beginnt das Naturschutzgebiet Waldnaabtal, das südlich von Falkenberg einige eigenwillige Steinbildungen aus Granit aufweist (z. B. Kammerwagen, Biberstein, Butterfass und Gletschermühle).

Kulinarische Spezialitäten

Weithin bekannte und geschätzte Bier-Spezialität in Falkenberg ist der Zoigl.

Wirtschaft und Infrastruktur

Der größte Arbeitgeber im Ort ist das 1999 von den Falkenberger Gebrüdern Zrenner gegründete Softwareunternehmen IGZ Logistics+IT GmbH, ein SAP-Projekthaus für Logistik und Produktion.

Verkehr

Falkenberg liegt an der Bundesautobahn 93 (Anschlussstelle Falkenberg) und an der B 299.

Öffentliche Einrichtungen

Jugendherberge Tannenlohe

Jugendherberge Tannenlohe

Seit einer Gebietsänderung, die zum 1. Juni 2004 in Kraft ist, liegt der Weiler mit der Jugendherberge Tannenlohe auf Falkenberger Gemeindegebiet. Eigentümer der vom Deutschen Jugendherbergswerk betriebenen Jugendherberge ist der Landkreis Tirschenreuth. Die Jugendherberge lag vorher jedoch in der Gemarkung Bernstein der Stadt Windischeschenbach im Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab. Infolge des Ausbaus der A 93 kam es zu unterschiedlichen Ansichten über die Erkennbarkeit der Gemeindegebietsgrenzen. Im Interesse einer eindeutigen Zuordnung entsprechend den kommunalen Gebietsgrenzen wurde schließlich per Verordnung der Regierung der Oberpfalz eine Gebietsumgliederung durchgeführt.

Persönlichkeiten

Friedrich Werner von der Schulenburg kaufte 1936 die Ruine der Burg Falkenberg und baute sie zu seinem Ruhesitz aus. Er war deutscher Botschafter in Moskau und damit maßgeblich am Zustandekommen des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts 1939 beteiligt. Später war er in das Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler verwickelt und wurde infolgedessen am 10. November 1944 in Plötzensee hingerichtet. Bei einem Erfolg des Attentats wäre er als Außenminister in der neuen Regierung vorgesehen gewesen. Im Dezember 2008 kaufte der Markt Falkenberg die Burganlage.[5]

Söhne und Töchter des Ortes

  • Albert Lang (* 1890; † 1973 in Bonn), Theologe an der Universität Bonn
  • Joseph Bartholomäus Mayr (* 29. November 1801 Falkenberg; † 15. Mai 1886 München), Oberappellationsgerichtsrat in München[6]
  • Jeff Beer (* April 1952 in Mitterteich), Komponist, Musiker und bildender Künstler
  • Phela (Raphaela Beer; * 1989), Musikerin

Literatur

  • Josef Bartholomäus Mayr: Geschichte des Schlosses und Marktes Falkenberg, 1880, Neudruck durch Anton Böhm 2005
  • Anton Böhm: Falkenberg in der Oberpfalz, Heimatbuch, 1999
  • Anton Böhm: Falkenberg, Ein Jahrhundert in Bildern, 2004
  • Anton Böhm: Falkenberger G’schichtn, 2006
  • Anton Böhm: Vom Pfälzer Wald über Falkenberg zum Tegernsee, 2007
  • Alfons Zöllner: Eigentlich dürfte von mir kein Trumm mehr da sein, 2002
  • Josef Hannig: Aus der Baderstube, 2007

Einzelnachweise

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111108/084303&attr=OBJ&val=1079
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 580.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 663.
  5. oberpfalznetz.de vom 19. Dezember 2008, Zugriff am 4. Mai 2010.
  6. Quelle: Familienarchiv Josef Schmid, Waldsassen; Bischöfl. Zentralarchiv Regensburg (Falkenberg)

Weblinks

Commons: Falkenberg (Oberpfalz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien