Fußball-Weltmeisterschaft 1954/Deutschland

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Dieser Artikel behandelt die deutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz.

Qualifikation

Rang Land Tore Punkte
1 Deutschland Bundesrepublik Deutschland 12:3 7:1
2 Vorlage:SAR-1947 Saarland 4:8 3:5
3 Norwegen Norwegen 4:9 2:6

Für die Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz durfte die deutsche Nationalmannschaft erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wieder an der Qualifikation teilnehmen. Gegner waren in der Gruppe 1 Norwegen und das damals selbständige Saarland mit Trainer Helmut Schön. Deutschland qualifizierte sich erstmals wieder nach 1938.

Spiele

Norwegen Norwegen - Deutschland Bundesrepublik Deutschland 1:1 (1:1)
Daten 19. August 1953 im Ullevaa-Stadion, Oslo; Schiedsrichter: W. B. Aussum, Niederlande NiederlandeNiederlande
Tore 1:0 Harald Hennum (41.), 1:1 F. Walter (44.)
Deutschland Turek (Torwart), Kohlmeyer, Retter, Schanko, Posipal, Eckel, Rahn, Morlock, F. Walter, O. Walter, Schäfer (in der 37. gegen Pfaff ausgewechselt); Trainer: Herberger
Norwegen A. Hansen (Torwart), O. Hansen, H. Karlsen, Svenssen, Hernes, T. Olsen, Natland, Thoresen, Hennum, Dybwad, L. Olsen; Trainer: Hahn
Deutschland Bundesrepublik Deutschland - Vorlage:SAR-1947 Saarland 3:0 (1:0)
Daten 11. Oktober 1953 im Neckarstadion, Stuttgart; Schiedsrichter: Karel van der Meer, Niederlande NiederlandeNiederlande
Tore 1:0, 2:0 Max Morlock (13. und 51.), 3:0 Horst Schade (71.)
Deutschland Turek (Torwart), Erhardt, Retter, Mai, Posipal, Gottinger (in der 38. gegen Eckel ausgewechselt), Rahn, Morlock, Schade, Metzner, Schäfer; Trainer: Herberger
Saarland Strempel (Torwart), Biewer, Puff, Berg, Momber, Clemens, Philippi, Otto, Martin, Balzert, Siedl; Trainer: Schön
Deutschland Bundesrepublik Deutschland - Norwegen Norwegen 5:1 (1:1)
Daten 22. November 1953 Volksparkstadion, Hamburg; Schiedsrichter: Archer Luty, England EnglandEngland
Tore Hans Nordah (26.), Max Morlock (27.), Max Morlock (63.), Ottmar Walter (69.), Fritz Walter (80.), Helmut Rahn (86.)
Deutschland Turek (Torwart), Kohlmeyer, Retter, Mai, Posipal, Eckel, Rahn, Morlock, F. Walter, O. Walter, Herrmann; Trainer: Herberger
Norwegen A. Hansen (Torwart), O. Hansen, H. Karlsen (in der 29. gegen Holmberg ausgewechselt), Svenssen, Hernes, T. Olsen, Fossli, Thoresen, Hvidsten, Nordahl, Dybwad; Trainer: Hahn
Vorlage:SAR-1947 Saarland - Deutschland Bundesrepublik Deutschland 1:3 (0:1)
Daten 28. März 1954 Ludwigsparkstadion, Saarbrücken; Schiedsrichter: J. Bronkhorst, Niederlande NiederlandeNiederlande
Tore 0:1, 0:2 Max Morlock (37. und 51.), 1:2 Herbert Martin (67.), 1:3 Hans Schäfer (83.)
Deutschland Turek (Torwart), Kohlmeyer, Retter, Schanko, Posipal, Liebrich, F. Walter (in der 30. gegen O. Walter ausgewechselt), Rahn, Morlock, Schade, Rohrig, Schäfer; Trainer: Herberger
Saarland Strempel (Torwart), Biewer, Keck, Clemens, Momber, Philippi, Otto, Martin, Binkert, Siedl, Schirra; Trainer: Schön

Deutsches Aufgebot

Nummer / Name Damaliger Verein Geburtstag Sp. Tor Rot
Torhüter
21  Heinz Kubsch  FK Pirmasens 20.07.1930 0 0 0
22  Heinrich Kwiatkowski  Borussia Dortmund 16.07.1926 1 0 0
1  Toni Turek  Fortuna Düsseldorf 18.01.1919 5 0 0
Abwehr
4  Hans Bauer  FC Bayern München 28.07.1927 2 0 0
5  Herbert Erhardt  SpVgg Fürth 06.07.1930 0 0 0
3  Werner Kohlmeyer  1. FC Kaiserslautern 19.04.1924 5 0 0
2  Fritz Laband  Hamburger SV 01.11.1925 3 0 0
10  Werner Liebrich  1. FC Kaiserslautern 18.01.1927 4 0 0
7  Jupp Posipal  Hamburger SV 20.07.1927 5 0 0
Mittelfeld
6  Horst Eckel  1. FC Kaiserslautern 08.02.1932 6 0 0
8  Karl Mai  SpVgg Fürth 27.07.1928 5 0 0
9  Paul Mebus  1. FC Köln 09.06.1920 1 0 0
11  Karl-Heinz Metzner  KSV Hessen Kassel 09.01.1923 0 0 0
13  Max Morlock  1. FC Nürnberg 11.05.1925 5 6 0
16  Fritz Walter  1. FC Kaiserslautern 31.10.1920 6 3 0
Angriff
18  Ulrich Biesinger  BC Augsburg 06.08.1933 0 0 0
17  Richard Herrmann  FSV Frankfurt 28.01.1923 1 1 0
14  Bernhard Klodt  FC Schalke 04 26.10.1926 2 1 0
19  Alfred Pfaff  Eintracht Frankfurt 16.07.1926 1 1 0
12  Helmut Rahn  Rot-Weiss Essen 16.08.1929 4 4 0
20  Hans Schäfer  1. FC Köln 19.10.1927 5 4 0
15  Ottmar Walter  1. FC Kaiserslautern 06.03.1924 5 4 0
Trainer
  Sepp Herberger (Bundestrainer)   28.03.1897
  Albert Sing (Co-Trainer)   07.04.1917

Anmerkung: Von den Mitgliedern des Kaders leben noch Horst Eckel und Hans Schäfer (Stand: Juli 2016 ).

Deutsche Spiele

Fußball-Weltmeisterschaft 1954/Deutschland (Schweiz)
Fußball-Weltmeisterschaft 1954/Deutschland (Schweiz)
Bern (VR + F)
Basel (VR + HF)
Zürich (VR/ES)
Genf (VF)
Spielorte (rot) und Quartier (blau)

Vorrunde

In der Qualifikation zur Endrunde 1954 in der Schweiz hatte es Deutschland mit Norwegen und dem damals noch unabhängigen Saarland zu tun. Im ersten Spiel gelang in Oslo ein 1:1-Unentschieden gegen Norwegen. Dies war dahingehend ärgerlich, da sich nur eine der drei Mannschaften in der Qualifikationsgruppe 1 für die Weltmeisterschaft qualifizieren konnte und nun ein Sieg der Deutschen im Rückspiel gegen die Skandinavier notwendig war, wenn man annahm, dass sowohl Norwegen als auch Deutschland gegen das Saarland gewinnen würden. Deutschland für seinen Teil konnte die Hürde Saarland bezwingen. Im ersten Spiel im Neckarstadion zu Stuttgart, wo etwa drei Jahre zuvor das erste deutsche Länderspiel nach dem Zweiten Weltkrieg stattfand,[1] siegte die Mannschaft von Sepp Herberger 3:0 gegen die saarländische Auswahl, die von Helmut Schön trainiert wurde, der Jahre später Herberger als Bundestrainer beerbte. Das Rückspiel in Saarbrücken gewann Deutschland 3:1. Der Gruppengegner Norwegen ließ Federn. Nach einem knappen 3:2 im ersten Spiel im Saarland gelang im Rückspiel ein 0:0. Dadurch wurde es Deutschland ermöglicht, auch mit einem Unentschieden gegen Norwegen weiterzukommen. Die Herberger-Truppe gewann mit 5:1 im Hamburger Volksparkstadion gegen die Norweger und qualifizierte sich mit einem Abstand von vier Punkten auf den Gruppenzweiten für die Weltmeisterschaft.[2]

Dort erhielt die deutsche Nationalmannschaft in der Vorrunde Ungarn, die Türkei und Südkorea zugelost. Durch den ungewöhnlichen Turniermodus, nach dem es pro Gruppe zwei gesetzte und zwei nicht gesetzte Mannschaften gab, musste Deutschland als nicht gesetztes Mannschaft nur gegen Ungarn, das damals als beste Mannschaft der Welt galt, und die Türkei spielen. Das erste Spiel der Vorrunde musste die Mannschaft um Kapitän Fritz Walter, dessen 1. FC Kaiserslautern nur wenige Wochen vorher das Finale um die deutsche Meisterschaft mit 1:5 gegen Hannover 96 verlor[3], gegen die Türken antreten. Diese hatten sich in der Qualifikation überraschend gegen Spanien, glücklich nach Münzwurf, durchsetzen können. Dieses Spiel konnte die bundesdeutsche Mannschaft, am 17. Juni 1954 in Bern mit 4:1 gewinnen.[4] Die Tore schossen dabei Hans Schäfer, Bernhard Klodt, Ottmar Walter und Max Morlock. Für die Türkei war Mamat İsmail Suat zum zwischenzeitlichen 1:0 erfolgreich. Im zweiten Gruppenspiel hieß der Gegner nun Ungarn. Sepp Herberger hatte sich für dieses Spiel eine kluge Taktik ausgedacht. Da man annehmen konnte, dass Deutschland gegen Ungarn, das zuvor Südkorea mit 9:0 besiegt hatte, ohnehin verlieren würde, bot Herberger eine um sieben Spieler veränderte Mannschaft auf. Damit wollte er bezwecken, dass seine Stammspieler, außer Fritz Walter, der seine Kameraden nicht allein lassen wollte, für ein dann notwendiges Entscheidungsspiel gegen die Türkei, die vermutlich gegen Südkorea gewinnen würde, geschont wurden. Ein Entscheidungsspiel wurde möglich, da die Tordifferenz damals noch keine Rolle spielte, sodass es egal war wie hoch Deutschland verlor. Am Ende standen acht Gegentreffer bei nur drei eigenen Toren zu Buche.[5] Aus der Heimat erhielt Herberger nun Drohbriefe, die bis hin zu gefordertem Selbstmord reichten. Doch im Grunde war sein Plan großartig, denn in besagtem Entscheidungsspiel konnte Herberger seine beste Mannschaft aufbieten und die Türken wurden mit 7:2 bezwungen.[6] Dabei waren Ottmar Walter, Hans Schäfer (2x), Max Morlock (3x) und Fritz Walter erfolgreich. Damit war die Vorrunde überstanden und nun wartete Jugoslawien im Viertelfinale.

Deutschland - Türkei 4:1

  • Deutschland: Toni Turek; Fritz Laband, Werner Kohlmeyer; Horst Eckel, Jupp Posipal, Karl Mai; Bernhard Klodt, Max Morlock, Ottmar Walter, Fritz Walter, Hans Schäfer
  • Türkei: Turgay; Ridvan, Basri; Erton, Cetin, Rober; Erol, Suat, Feridun, Burhan, Lefter
  • Tore: 0:1 Suat (3.), 1:1 Hans Schäfer (13.), 2:1 Bernhard Klodt (52.), 3:1 Ottmar Walter (60.), 4:1 Max Morlock (84.)
  • Zuschauer: 28.000 (laut FIFA)

Deutschland - Ungarn 3:8

  • Tore: 0:1 Sándor Kocsis (3.), 0:2 Ferenc Puskás (17.), 0:3 Sándor Kocsis (21.), 1:3 Alfred Pfaff (26.), 1:4 Nándor Hidegkuti (53.), 1:5 Nándor Hidegkuti (55.), 1:6 Sándor Kocsis (68.), 1:7 József Tóth (74.), 2:7 Helmut Rahn (78.), 2:8 Sándor Kocsis (79.), 3:8 Richard Herrmann (81.)
  • Zuschauer: 56.000 (laut FIFA)

Deutschland - Türkei 7:2

  • Deutschland: Toni Turek; Fritz Laband, Hans Bauer; Horst Eckel, Jupp Posipal, Karl Mai; Bernhard Klodt, Max Morlock, Ottmar Walter, Fritz Walter, Hans Schäfer
  • Türkei: Sükrü; Ridvan, Basri; Naci, Cetin, Rober; Erol, Lefter, Necmettin, Erton, Coşkun
  • Tore: 1:0 Ottmar Walter (7.), 2:0 Hans Schäfer (10.), 2:1 Erton (22.), 3:1 Max Morlock (31.), 4:1 Max Morlock (61.), 5:1 Fritz Walter (62.), 6:1 Max Morlock (76.), 7:1 Hans Schäfer (79.), 7:2 Lefter (82.)
  • Zuschauer: 17.000 (laut FIFA)

Viertelfinale

Im Viertelfinale musste die bundesdeutsche Auswahl gegen Jugoslawien spielen.[7] Ein Gegner, der für seine gefährliche Außenläufer Zlatko Čajkovski und Vujadin Boškov bekannt war, die den Angriff mit internationalen Stars wie Rajko Mitić, Stjepan Bobek, Bernard Vukas und den späteren Bundesligatrainer Branko Zebec unterstützten. Nicht umsonst nannte man die Jugoslawen die „Ballkünstler vom Balkan“. Trainer Sepp Herberger schätzte sie fast so gut ein wie die Ungarn, gegen die Deutschland in der Gruppenphase 3:8 verloren hatte. Das Spiel vor rund 30.000 Zuschauern im Stade des Charmilles in Genf entwickelte sich von Anfang an gut für Deutschland. Herberger setzte auf eine starke Abwehr, aus der man schnelle Konter fahren wollte. In der zehnten Spielminute führte einer der vielen deutschen Konter zum 1:0-Führungstreffer für die Herberger-Elf. Dabei unterlief dem jugoslawischen Abwehrspieler Ivica Horvat ein Eigentor. Nun begann ein Sturmlauf der jugoslawischen Mannschaft auf das Tor von Toni Turek von Fortuna Düsseldorf, der in diesem Spiel erstmals in diesem Turnier überzeugend agierte. Als die 85. Minute anbrach, erinnerte Herberger seinen Stürmer Helmut Rahn, der ihm vor dem Spiel ein Tor versprochen hatte, an sein Versprechen. Bei einem der vielen wütenden Angriffe der Jugoslawen gelang der deutschen Mannschaft erneut ein solcher Konter wie beim 1:0. Diesmal hieß der Torschütze Helmut Rahn. Der „Boss“ hatte sich in die Mannschaft gespielt, nachdem er zuvor nur im Spiel gegen die Ungarn aufgeboten wurde, als Herberger seine B-Elf antreten ließ. Es sollte sich für den Bundestrainer noch lohnen, auf den manchmal etwas eigenwilligen Angreifer von Rot-Weiss Essen zu setzen. Erstmal jedoch stand Deutschland im Halbfinale, zum Erstaunen der allgemeinen Fachwelt, die Deutschland vor dem Turnier wenig zugetraut hatte.

Deutschland - Jugoslawien 2:0

  • Tore: 1:0 Horvat (10., Eigentor), 2:0 Helmut Rahn (86.)
  • Zuschauer: 17.000 (laut FIFA)

Halbfinale

Nach dem überstandenen Viertelfinale wartete in der Runde der letzten Vier Österreich auf die DFB-Elf. Die Duelle mit der Alpenrepublik waren schon seit jeher von großer Bedeutung. Man pflegt zwischen Deutschland und Österreich eine nachbarschaftliche Rivalität, die natürlich durch den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich 1938 noch verstärkt wurde. Die Österreicher hatten sich in der Vorrunde 1:0 gegen Schottland und 5:0 gegen die Tschechoslowakei durchgesetzt und wurden durch Losentscheid gegenüber Uruguay zum Gruppenersten „gezogen“. Dadurch trafen die Spieler des Teamchefs Walter Nausch in der zweiten Runde auf den Gastgeber Schweiz. In Lausanne entwickelte sich bei 40 Grad im Schatten ein Spiel, das später unter dem Namen „Hitzeschlacht von Lausanne“ Bekanntheit erlangte.[8] Mit zwölf Toren, sieben für Österreich und fünf für die Schweiz, ist die Begegnung vor 32.000 Zuschauern im Stade Olympique de la Pontaise bis heute das torreichste Spiel bei einer Fußball-Weltmeisterschaft. Die Bilanz der Begegnung war ein Sonnenstich beim österreichischen Torhüter Kurt Schmied und ein Kollaps des Schweizer Spielers Roger Bocquet. Schließlich gewann Österreich 7:5 und stand im Semifinale. Dort wartete Deutschland. Österreich ging noch geschädigt durch das schwere Spiel in Lausanne in die Begegnung, sodass die Deutschen einen Vorteil genossen. In der 33. Minute gelang Hans Schäfer das 1:0. So stand es auch zur Pause. In der 47. Minute erhöhte Max Morlock auf 2:0, ehe Erich Probst fünf Minuten darauf der Anschlusstreffer zum 2:1 glückte. Jetzt startete eine Galavorstellung der Walter-Brüder. Fritz und Ottmar trafen je zweimal zum Endstand von 6:1. Beide Male per Elfmeter verwandelte Fritz in der 57. Minute und 65. Minute zum 3:1 und 5:1. Sein Bruder traf in der 61. und 87. Minute zum 4:1 und 6:1-Endstand. Deutschland stand damit im Endspiel.[9] Die Euphorie in der Heimat kannte keine Grenzen. Die Mannschaft wurde mit Glückwünschen überhäuft und Herbergers Taktik, die in der Vorrunde noch so stark kritisiert wurde, wurde jetzt als „genialer Schachzug“ angesehen. Auf einer Münchner Theaterbühne änderte ein Schauspieler sogar seinen Text. Nachdem er seiner Freundin im Schauspiel Blumen gegeben hatte, sagte er statt eines Liebesbekenntnisses die Worte: „… weil wir 6:1 gewonnen haben.“

Deutschland - Österreich 6:1

  • Tore: 1:0 Hans Schäfer (33.), 2:0 Max Morlock (47.), 2:1 Probst (52.), 3:1 Fritz Walter (57., Elfmeter), 4:1 Ottmar Walter (61.), 5:1 Fritz Walter (65., Elfmeter), 6:1 Ottmar Walter (87.)
  • Zuschauer: 58.000 (laut FIFA)

Finale

Deutschland - Ungarn 3:2

  • Deutschland: Toni Turek; Jupp Posipal, Werner Kohlmeyer; Horst Eckel, Werner Liebrich, Karl Mai; Helmut Rahn, Max Morlock, Ottmar Walter, Fritz Walter, Hans Schäfer
  • Ungarn: Gyula Grosics; Mihály Lantos, Jenő Buzánszky; József Bozsik, Gyula Lóránt, József Zakariás; Mihály Tóth, Sándor Kocsis, Nándor Hidegkuti, Ferenc Puskás, Zoltán Czibor
  • Tore: 0:1 Ferenc Puskás (6.), 0:2 Zoltán Czibor (8.), 1:2 Max Morlock (10.), 2:2 Helmut Rahn (18.), 3:2 Helmut Rahn (84.)
  • Zuschauer: 62.500 (laut FIFA)

Bemerkenswertes

  • Kein Spieler des damaligen deutschen Fußballmeisters Hannover 96 stand im WM-Kader, aber gleich fünf Spieler des Vizemeisters 1. FC Kaiserslautern.
  • Der wohl beste deutsche Torwart der damaligen Generation Bert Trautmann von Manchester City durfte nicht mit zur WM, da Trainer Sepp Herberger 1954 aus Prinzip keine „Fußball-Legionäre“ nominierte.[10]
  • Im Sonderheft der Zeitschrift kicker „50 Jahre Wunder von Bern“ wird geschrieben, dass Sepp Herberger gerne Kurt Clemens vom SV Saar 05 Saarbrücken nominiert hätte. Doch da dieser schon für die Saarländische Fußballnationalmannschaft gespielt hatte, war er international für den DFB bis zum Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik nicht verfügbar, wie später auch einige DDR-Flüchtlinge.
  • Im Endspiel schoss der Ungar Puskás kurz vor Spielende noch ein Tor, das jedoch der Linienrichter Griffiths als abseits auswies bzw. Schiedsrichter William Ling wegen Abseits nicht anerkannte. Die vorliegenden Filmbilder können diese Schlussszene nicht vollständig aufklären.
  • Deutschland war das erste Land, das Weltmeister wurde, obwohl es zuvor ein Spiel im Turnierverlauf verloren hatte. Außer Deutschland (1974 erneut) gelang dies nur noch 1978 Argentinien und Spanien 2010.
  • Nachdem sowohl die Türkei, als auch Deutschland in der Gruppenphase einen Sieg und eine Niederlage vorzuweisen hatten, war ein Entscheidungsspiel nötig. Nach der heutzutage geltenden Tordifferenz-Regelung wäre Deutschland ausgeschieden, allerdings spielte damals in der Gruppe nicht jeder gegen jeden. Es gab zwei gesetzte Mannschaften, die gegen die zwei ungesetzten Mannschaften spielten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.60xdeutschland.de/erstes-laenderspiel-der-bundesdeutschen-elf/
  2. http://www.das-wunder-von-bern.de/turnier_qualifikation.htm
  3. http://www.revierkick.de/1953-54.html
  4. http://www.das-wunder-von-bern.de/turnier_spiele_01_d_tuerkei.htm
  5. http://www.das-wunder-von-bern.de/turnier_spiele_02_d_ungarn.htm
  6. http://www.das-wunder-von-bern.de/turnier_spiele_03_d_tuerkei.htm
  7. http://de.fifa.com/worldcup/archive/edition=9/results/matches/match=1285/report.html
  8. http://www.20min.ch/wm2010/wmmomente/story/31673598
  9. http://de.fifa.com/worldcup/archive/edition=9/results/matches/match=1233/report.html
  10. 1962 berief Herberger dann mit Horst Szymaniak von Calcio Catania doch den ersten Legionär in den WM-Kader.