James Allen Gähres

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James Allen Gähres (2011)

James Allen Gähres (* 5. August 1944 in Harrisburg, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Dirigent.

Leben und Wirken

James Allen Gähres wurde 1944 in Harrisburg, Pennsylvania geboren.

Gähres studierte Musik, Dirigieren, Komposition und Klavier am Peabody Conservatory of Music in Baltimore, wo er in seinem abschließenden Studienjahr die musikalische Assistenz des Peabody Symphony Orchestra innehatte, sowie als Fulbright-Stipendiat bei Hans Swarowsky in Wien. Er absolvierte Meisterklassen bei Bruno Maderna in Salzburg.[1]

In den frühen 70er Jahren arbeitete James A. Gähres als freier Komponist und Pianist in Süddeutschland. Anschließend war er als Dirigent an mehreren deutschen Opernhäusern tätig, darunter zehn Jahre als Erster Kapellmeister an der Niedersächsischen Staatsoper in Hannover, wo er etwa 15 verschiedene Produktionen pro Spielzeit dirigierte.[2] Es folgte ein dreijähriges Engagement als Erster Kapellmeister am Staatstheater Braunschweig.

James Allen Gähres arbeitete wiederholt als Gastdirigent an der New York City Opera, bei den Heidelberger Musikfestspielen, am Polnischen Nationaltheater in Posen (Teatr Wielki (Posen)), mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, der NDR Radiophilharmonie Hannover und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Götz Friedrich lud James Gähres an die Deutsche Oper Berlin ein, um dort im Mai 1989 die deutsche Erstaufführung von Leonard Bernsteins Candide -Scottish Opera version- in einer Produktion von John Dew mit Donald George in der Titelrolle[3] zu dirigieren.[4][5]

1989 leitete James A. Gähres ein Beethoven-Festkonzert in der Salle Pleyel in Paris und dirigierte am 3. Oktober 1990, eingeladen von der Fritz-Busch Gesellschaft, eine Gala-Vorstellung der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven mit dem Orchester der Philharmonie Südwestfalen anlässlich des 1. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung. Mehrfach dirigierte James Allen Gähres das Niedersächsische Jugendsinfonieorchester und war mit diesem Orchester wiederholt auf Tournee, so in Israel, Spanien, den USA und Kanada.[6] Gähres gastierte mit dem Landes-Jugend-Symphonie-Orchester Saar[7] in Frankreich und wurde mit demselben Orchester im April 1994 nach England eingeladen, um in Oxford mehrere Konzerte zu dirigieren.

James A. Gähres dirigiert ein Philharmonisches Konzert (2011)

Von 1994 bis 2011 war James Allen Gähres Generalmusikdirektor am Theater Ulm,[8] wo er mehrere Opern-Produktionen pro Spielzeit leitete. James A. Gähres dirigierte auch alle Philharmonischen Konzerte in diesem Zeitraum, darunter unter anderem sämtliche Sinfonien Ludwig van Beethovens und von Johannes Brahms sowie die Violin- und Klavierkonzerte dieser Komponisten. Sinfonien, Klavier- und Violinkonzerte und weitere Werke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Anton Bruckner, Franz Schubert, Robert Schumann, Hector Berlioz, Modest Mussorgski, Dmitri Schostakowitsch, Sergei Rachmaninow, Antonín Dvořák, William Schuman, Aaron Copland, Samuel Barber, Ralph Vaughan Williams, Gustav Holst, Edward Elgar, Charles Ives, Rodion Schtschedrin, Pjotr Iljitsch Tschaikowski, Richard Wagner, Gustav Mahler, Felix Mendelssohn, Jean Sibelius, Max Bruch, Alban Berg, Béla Bartók und Richard Strauss.[9] Zugleich leitete Gähres das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm als Chefdirigent. Das Konzert-Repertoire von James Allen Gähres umfasst unter anderem die Werke der Wiener Klassik, die Musik der Romantik bis hin zu den Werken der emotionalen Moderne eines Béla Bartók. James Gähres gab sein erfolgreiches Debüt als Generalmusikdirektor am Theater Ulm im September 1994, mit dem Dirigat der Oper Der Rosenkavalier von Richard Strauss. Angela Denoke sang die Titelrolle in dieser Produktion.[10] Dies war gleichzeitig das Debüt von Angela Denoke als Feldmarschallin.[11] Das Opern-Repertoire von James A. Gähres beinhaltet unter anderem: Rigoletto, Carmen, Doktor Faust (Busoni), Il trovatore, Otello, Così fan tutte, Die Zauberflöte, La forza del destino, Norma, Attila, Macbeth, Le nozze di Figaro, Don Giovanni, Idomeneo, La Bohème, Madama Butterfly, Werther, Der fliegende Holländer, Tosca, Eugen Onegin, Elektra, Fidelio, Der Ring des Nibelungen, Tannhäuser, Andrea Chénier, Der Rosenkavalier, Ariadne auf Naxos, Eine florentinische Tragödie, Der Zwerg, Herzog Blaubarts Burg, Wozzeck, Die tote Stadt und Salome. In seiner Position als Generalmusikdirektor begründete James Allen Gähres die Tradition der Neujahrskonzerte und der Herbert von Karajan Gedächtniskonzerte,[12] gespielt mit dem Philharmonischen Orchester der Stadt Ulm im Theater Ulm und im CCU Einsteinsaal in Ulm. Darüber hinaus wurden mehr als 15 CD-Einspielungen in seiner Zeit als Chefdirigent veröffentlicht, unter anderem die ersten Live-Aufnahmen von Carmen-Suite after Bizet, Selbstporträt und Two Tangos by Albéniz von Rodion Shchedrin.[13]

James Allen Gähres nach einem Konzert

Als Gastdirigent dirigierte James A. Gähres unter anderem Rigoletto am Opernhaus Dortmund, an der Staatsoper Stuttgart dirigierte er Rigoletto und Norma, ebenso wie Die Zauberflöte an der Bayerischen Staatsoper in München.[14] Er wurde an das Teatro San Carlo nach Neapel eingeladen, um dort ein Sinfoniekonzert mit Werken von Beethoven und Bartók zu dirigieren. Gähres dirigierte das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks bei Konzerten in Regensburg und das Philharmonische Orchester Erfurt bei einigen Sinfoniekonzerten, unter anderem mit Tschaikowskis 1. Klavierkonzert op. 23 in b-Moll und der 5. Sinfonie in d-Moll op. 47 von Schostakowitsch, am Theater Erfurt. James A. Gähres war Gastdirigent des West Virginia Symphony Orchestras in Charleston, West Virginia,[15] sowie der Meininger Hofkapelle in Meiningen, wo er ein Konzert mit Werken von Hector Berlioz, Ottorino Respighi, Pjotr Iljitsch Tschaikowski und Felix Mendelssohns Violinkonzert e-Moll op. 64 leitete.

Im Jahr 2008 wurde James Allen Gähres an das Meininger Theater eingeladen, um dort die Oper Andrea Chénier von Umberto Giordano zu dirigieren.[16] Weitere Vorstellungen von Andrea Chénier dirigierte er im Januar und Februar 2011 an der Deutschen Oper Berlin.[17] Im selben Jahr dirigierte James A. Gähres, eingeladen von Ulf Schirmer, das Gewandhausorchester Leipzig in Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart am Opernhaus Leipzig.

James A. Gähres dirigierte im Januar 2016 einige Neujahrskonzerte der TfN-Philharmonie des Theater für Niedersachsen in Hildesheim.[18] Weitere Konzerte dirigierte James Gähres im Juni 2016 beim 1. LA PALMA FESTIVAL DE MÚSICA[19] im Teatro Circo de Marte, Santa Cruz de La Palma. Am 15. Juni 2016 ein Sinfoniekonzert[20] mit Ludwig van Beethovens 7. Sinfonie und dem 1. Violinkonzert von Max Bruch,[21] ein weiteres Konzert am 18. Juni 2016[22] mit Die Hebriden von Felix Mendelssohn, dem Konzert für Violoncello Nr. 1 a-Moll op. 33 von Camille Saint-Saëns und dem 1. Klavierkonzert von Brahms op. 15 in d-Moll.[23]

Diskographie (Auswahl)

  • Teile aus der Tetralogie 'Der Ring des Nibelungen' von Richard Wagner; Philharmonisches Orchester Ulm. Dirigent: James Allen Gähres. EAN 4019981662127
  • Sinfoniekonzerte; Angela Denoke (Sopran), Tamás Füzesi (Violine), Philharmonisches Orchester Ulm. Dirigent: James Allen Gähres. EAN 4019981662080
  • Johann Strauß 1899-1999; An der schönen blauen Donau - Neujahrskonzerte; Philharmonisches Orchester Ulm. Dirigent: James Allen Gähres. EAN 4019981662097
  • Weihnachtskonzert; Philharmonisches Orchester Ulm. Dirigent: James Allen Gähres. EAN 4019981662141
  • Great moments Vol. 1, First Live Recordings of Carmen-Suite after Bizet, Self-portrait and Two tangos by Albéniz von Rodion Shchedrin; Philharmonisches Orchester Ulm. Dirigent: James Allen Gähres. EAN 4019981662202
  • Angela Denoke : Sängerin des Jahres 1999 - eine Erinnerung an die Jahre in Ulm; Angela Denoke (Sopran), Philharmonisches Orchester Ulm. Dirigent: James Allen Gähres. EAN 4019981662134
  • Requiem, (KV 626) und Maurerische Trauermusik, (KV 477) von Wolfgang Amadeus Mozart; Ulmer Kantorei, Philharmonisches Orchester Ulm. Dirigent: James Allen Gähres. EAN 4019981662172
  • 5. Klavierkonzert, op. 73 von Ludwig van Beethoven und Sinfonische Tänze, op. 45 von Sergej Rachmaninow; Philharmonisches Orchester Ulm. Dirigent: James Allen Gähres. EAN 4019981662110
  • Coriolan-Ouvertüre, op. 62 und die 5. Sinfonie, op. 67 von Ludwig van Beethoven; Philharmonisches Orchester Ulm. Dirigent: James Allen Gähres. EAN 4019981662103

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schniederjürgen, Axel. Kürschners Musiker-Handbuch, 2006, Seite 130, Verlag: De Gruyter, ISBN 978-3598242120 Gähres, James Allen Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  2. Hammer, Sabine. Oper in Hannover, 1990, Verlag: Schlütersche Verlagsgesellschaft, ISBN 3877062989 [1] Aufgerufen am 05. Juni 2016.
  3. Grosses Sängerlexikon, Band 4 von Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens George, Donald - Tenor Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  4. Boosey&Hawkes, the home of contemporary music Calendar May1989 - Leonard Bernstein: Candide Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  5. Programmheft der Deutschen Oper Berlin Bernstein, Candide Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  6. Jugendsinfonieorchester Niedersachsen NJO Downloads, NJO Geschichte, "Bisherige Dirigenten" Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  7. Landes-Jugend-Symphonie-Orchester-Saar "Bisherige Dirigenten" Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  8. Theater Ulm Generalmusikdirektor, Theater Ulm Archiv website Theater Ulm. Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  9. "Die Ära James Allen Gähres am Theater Ulm", im Buch 'Musikland Baden-Württemberg: Basis und Spitze', Seite 181 ff., Verlag: Kohlhammer, ISBN 978-3170194281 [2]. Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  10. Kanold, Jürgen (26. Mai 2011) Weltstar Angela Denoke, Südwest Presse. Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  11. Denoke, Angela (26. Mai 2011) Marschallin, Südwest Presse. Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  12. Offizielles Herbert von Karajan - online Archiv Herbert von Karajan Gedächtniskonzerte Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  13. Great Moments Vol.1 Ulm Philharmonic, James Allen Gähres, Shchedrin Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  14. Schniederjürgen, Axel. Kürschners Musiker-Handbuch, 2006, Seite 130 Gähres, James Allen Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  15. Charleston Daily Mail (August 2, 1999) Guest conductor puts on a great concert Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  16. Osthessen News (14. März 2008) "Sehr schwierig und sehr schön". Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  17. Deutsche Oper Berlin "Andrea Chénier", Magazin der Deutschen Oper Berlin, Nr.10, Spielzeit 2010-11, Seite 29. Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  18. HAZ Redaktion (3. Januar 2016) "Wie aus der Vergangenheit Gegenwart wird", Hildesheimer Allgemeine Zeitung. Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  19. La Revista de Ocio y Cultura de La Palma (10 May 2016) "Intérpretes de renombre internacional en el Festival de Música de La Palma". Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  20. Festival de Música Konzert 15. Juni 2016, Asociación Cultural Amigos Palmeros de la Opera. Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  21. El Time (16. Juni 2016) Los sonidos imposibles de Silberger. Aufgerufen am 9. Juli 2016.
  22. Festival de Música Konzert 18. Juni 2016, Asociación Cultural Amigos Palmeros de la Opera. Aufgerufen am 25. Mai 2016.
  23. El Time (19. Juni 2016) Culmina el Festival de Música de La Palma con 'broche de oro'. Aufgerufen am 9. Juli 2016.