Lichtenau (Sachsen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Lichtenau (Sachsen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Lichtenau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 54′ N, 13° 0′ OKoordinaten: 50° 54′ N, 13° 0′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Mittelsachsen
Höhe: 349 m ü. NHN
Fläche: 49,14 km2
Einwohner: 6992 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 142 Einwohner je km2
Postleitzahl: 09244
Vorwahlen: 037206, 037208
Kfz-Kennzeichen: FG, BED, DL, FLÖ, HC, MW, RL
Gemeindeschlüssel: 14 5 22 330
Gemeindegliederung: 8 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Auerswalder
Hauptstraße 2
09244 Lichtenau
Website: www.gemeinde-lichtenau.de
Bürgermeister: Andreas Graf (CDU)
Lage der Gemeinde Lichtenau im Landkreis Mittelsachsen
KarteAltmittweidaAugustusburgBobritzsch-HilbersdorfBrand-ErbisdorfBurgstädtClaußnitzDöbelnDorfchemnitzEppendorfErlau (Sachsen)FlöhaFrankenberg/SachsenFrauenstein (Erzgebirge)FreibergGeringswaldeGroßhartmannsdorfGroßschirmaGroßweitzschenHainichenHalsbrückeHarthaHartmannsdorf (bei Chemnitz)JahnatalKönigsfeld (Sachsen)Königshain-WiederauKriebsteinLeisnigLeubsdorf (Sachsen)Lichtenau (Sachsen)Lichtenberg/Erzgeb.LunzenauMittweidaMühlau (Sachsen)Mulda/Sa.Neuhausen/Erzgeb.NiederwiesaOberschönaOederanPenigRechenberg-BienenmühleReinsberg (Sachsen)RochlitzRossau (Sachsen)RoßweinSaydaSeelitzStriegistalTauraWaldheimWechselburgWeißenborn/Erzgeb.ZettlitzSachsen
Karte

Lichtenau ist eine Gemeinde im Landkreis Mittelsachsen (Sachsen).

Im Süden grenzt Lichtenau an die Stadt Chemnitz. Im Westen stellt der Fluss Chemnitz und im Osten die Zschopau die Gemeindegrenze dar.

Die Gemeinde umfasst insgesamt acht Ortsteile:

Rathaus der Gemeinde Lichtenau in Auerswalde

Die Dörfer im Gemeindegebiet tragen deutsche Ortsnamen. Dies und die allen gemeinsame Einteilung der Fluren in Hufenstreifen legen die Vermutung nahe, dass die Dörfer im 12. Jahrhundert im Verlauf der mittelalterlichen Ostsiedlung gegründet worden sind.

Geschichte des Ortsnamens

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Namensgebend sind die ursprünglich selbständigen Gemeinden Nieder- und Oberlichtenau. Beide Dörfer wurden 1350 erstmals im Urkundenbuch Friedrich des Strengen erwähnt.[2]

Entstehung und Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Januar 1994 wurden die Gemeinden Niederlichtenau und Oberlichtenau zur ersten Gemeinde Lichtenau zusammengeschlossen. Fünf Jahre später, am 1. Januar 1999, schloss sie sich im Zuge einer Gemeindegebietsreform mit den vormals selbstständigen Orten Auerswalde und Ottendorf zu einer neuen Gemeinde zusammen, die zunächst den Namen Auerswalde trug. Am 11. September 2000 wurde sie in Lichtenau umbenannt.

Ehemalige Gemeinde bzw. Gutsbezirk Datum Anmerkung
Auerswalde 1. Januar 1999
11. September 2000[3]
Zusammenschluss mit Lichtenau und Ottendorf zu Auerswalde,
Umbenennung in Lichtenau
Biensdorf vor 1875[4] Eingemeindung nach Krumbach
Garnsdorf 1. Januar 1994[3] Eingemeindung nach Auerswalde
Krumbach 1. Oktober 1994[3] Eingemeindung nach Ottendorf
Lichtenau 1. Januar 1999[3] Zusammenschluss mit Auerswalde und Ottendorf zu Auerswalde
Merzdorf 1. Januar 1967[5] Eingemeindung nach Niederlichtenau
Niederlichtenau 1. Januar 1994[3] Zusammenschluss mit Oberlichtenau zu Lichtenau
Oberlichtenau 1. Januar 1994[3] Zusammenschluss mit Niederlichtenau zu Lichtenau
Ottendorf 1. Januar 1999[3] Zusammenschluss mit Auerswalde und Lichtenau zu Auerswalde
Staatsforstrevier Frankenberg, Gutsbezirk 11. Dezember 1948[6] Teileingliederung nach Krumbach
Staatsforstrevier Frankenberg, Gutsbezirk 12. Juni 1948[6] Teileingliederung nach Merzdorf im Zuge der Bodenreform
Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 76,2 % (2019: 71,3 %)
 %
40
30
20
10
0
36,5 %
27,1 %
22,3 %
7,1 %
7,1 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
+3,6 %p
+6,9 %p
−7,5 %p
+7,1 %p
−4,8 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Freie Wähler Auerswalde, Lichtenau und Ottendorf e. V.

Der zur Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 gewählte Gemeinderat setzt sich wie folgt zusammen:

  • Freie Wähler Auerswalde, Lichtenau und Ottendorf e. V.: 7 Sitze
  • AfD. 5 Sitze
  • CDU: 4 Sitze
  • SPD: 1 Sitz
  • Linke: 1 Sitz
letzte Gemeinderatswahlen
Gemeinderat ab 2024
1
1
7
4
5
Insgesamt 18 Sitze
Liste 2024[7] 2019[8] 2014[9]
Sitze in % Sitze in % Sitze in %
Freie Wähler Auerswalde, Lichtenau und Ottendorf e. V. 7 36,5 6 32,9 7 34,1
AfD 5 27,1 3 20,2
CDU 4 22,3 5 29,8 8 40,2
SPD 1 7,1 4,2
Linke 1 7,1 2 11,9 3 17,2
Grüne 1 5,2
IV 2,6
FDP 1,7
Wahlbeteiligung 76,2 % 71,3 % 56,2 %

Bürgermeister der Gemeinde ist seit dem 3. November 2014 Andreas Graf (CDU) und wurde zuletzt am 26. September 2021 mit 77,9 % erneut gewählt.[10]

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2021 Andreas Graf CDU 77,9
2014 46,5
2009 Michael Pollok Dr. Pollok 47,4
2002 54,6
1994 58,9

Gemeindepartnerschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der bayerischen Stadt Neustadt am Kulm besteht eine Städtepartnerschaft.

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lichtenau liegt an der Autobahn Chemnitz–Dresden (A 4). Die Anschlussstelle „Chemnitz-Ost“ sowie die Autobahnraststätte „Auerswalder Blick“ befinden sich in der Nähe. Südlich des Orts verläuft die Bundesstraße 169.

Die Gemeinde ist über die Strecke Riesa–Chemnitz an das Eisenbahnnetz angeschlossen und besitzt Bahnhöfe in den Ortsteilen Oberlichtenau und Ottendorf, von wo die ChemnitzBahn nach Mittweida und in die Chemnitzer Innenstadt fährt. In Tagesrandlagen halten auch die Züge der Mitteldeutschen Regiobahn. Ein dritter Bahnhof (Auerswalde-Köthensdorf) war an der seit 2002 weitgehend stillgelegten Chemnitztalbahn von Chemnitz nach Wechselburg.

Die Orte Auerswalde und Garnsdorf sind an den Chemnitztalradweg auf der ehemaligen Trasse der Chemnitztalbahn angeschlossen.[11][12]

Ortsansässige Unternehmen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Niederlichtenau, Ottendorf und Auerswalde gibt es je eine evangelisch-lutherische Kirche, die jede zu einem anderen Kirchenbezirk (Marienberg, Leisnig-Oschatz bzw. Chemnitz) der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens gehört. Dazu gibt es in Auerswalde und in Merzdorf eine Landeskirchliche Gemeinschaft.

Oberschule Lichtenau in Oberlichtenau

Die Gemeinde Lichtenau besitzt drei Grundschulen in Niederlichtenau, Ottendorf und Auerswalde, sowie eine Oberschule in Oberlichtenau.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sonnenlandpark Lichtenau, Riesenrad
  • Sonnenland- Erlebnispark Lichtenau, u. a. mit Riesenrad, Indoor-Spielplatz, Deutschlands höchstem Rutschenturm, Wellenflieger, Kletterparadies und Streichelzoo

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • David Hoyer (1667–1720), Maler, geboren in Auerswalde
  • Carl Gottlieb Haubold (1783–1856), Unternehmer, gilt als „Vater des Chemnitzer Maschinenbaus“, geboren in Auerswalde
  • Carl Gottfried Haubold (1792–1862), Maschinenbaumechaniker und Unternehmer, geboren in Garnsdorf
  • Kurt Barthel (1914–1967), Schriftsteller, Lyriker, Dramatiker und Dramaturg, geboren in Garnsdorf
  • Angelika Klein (* 1951), Politikerin (Die Linke), geboren in Garnsdorf
Commons: Lichtenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
  2. Ernst Eichler, Hans Walther (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen, Berlin 2001, Band I, S. 591, ISBN 3-05-003728-8.
  3. a b c d e f g Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Gebietsänderungen
  4. Gemeinde- und Ortsverzeichnis für das Königreich Sachsen, 1904, Herausgeber: Statistische Bureau des königlichen Ministeriums des Inneren
  5. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  6. a b Ministerium des Innern des Landes Sachsen (Hrsg.): Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere. 1952.
  7. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 7. September 2024.
  8. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 7. September 2024.
  9. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 7. September 2024.
  10. https://wahlen.sachsen.de/buergermeisterwahl-2021-wahlergebnisse.php?landkreis=14522&gemeinde=14522330&_ptabs=%7B%22%23tab-wahlgang_eins%22%3A1%7D
  11. Verein bereitet Bahnhofsfest vor. In: freiepresse.de. 3. Juni 2022, abgerufen am 7. Juli 2022: „Wie Projektmanager Benjamin Schreiter informiert, arbeite der Verband zurzeit an der touristischen Erschließung des Chemnitztalradweges zwischen Auerswalde und Göritzhain.“
  12. Der Chemnitztalradweg: Die ersten Bauabschnitte werden freigegeben. In: markersdorf-chemnitztal.de. Abgerufen am 7. Juli 2022: „Und schließlich wurde am 8. April 2017 der Radweg bis nach Markersdorf eröffnet.“