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Minoische Kultur

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Minoische Kultur auf Kreta
Ausgrabungen und Rekonstruktion in Knossos

Nach dem mythischen König Minos wird die bronzezeitliche Kultur Kretas als minoisch, kretisch-minoisch oder kretominoisch bezeichnet. Die etwa gleichzeitige Kultur des griechischen Festlandes wird als helladische Kultur bezeichnet. Die minoische Kultur ist die früheste Hochkultur Europas. Ihre älteste Phase, Frühminoisch I verläuft parallel zur ersten bis vierten Dynastie Ägyptens.

Übersicht, genaueres siehe unter Chronologie

  • frühminoische Zeit von ca. 2600 bis 1900 v. Chr;
  • mittelminoische Zeit von ca. 1900 bis 1600 v. Chr.
  • spätminoische Zeit, von ca. 1600 bis 1450 v. Chr..

Erläuterungen

Der Begriff „minoisch“ wurde 1883 von Arthur Milchhoefer verwendet und durch Sir Arthur Evans, der seit 1899 Grabungen auf Kreta durchführte, bekannt.[1] Ob „Minos“ dabei ein Name oder wie Pharao ein Titel war, ist allerdings ungeklärt.

Der minoische Kulturraum umgrenzt auch einen Sprachraum; das Minoische oder auch die minoischen Sprachen wurden auf Kreta und weiteren ägäischen Inseln gesprochen. Sie zählen formal zu den altmediterranen Sprachen, genauer zu den ägäischen Sprachen.[2]

Zu den wichtigsten archäologischen Stätten des bronzezeitlichen Kreta gehören die Paläste von Knossos, Phaistos und Malia sowie der Landsitz von Agia Triada.

Das Ende der minoischen Kultur wird unter anderem mit dem spätbronzezeitlichen Ausbruch der ägäischen Vulkaninsel Thera (heute Santorin) in Verbindung gebracht. Der Ausbruch und der ihn begleitende Tsunami wird auf ca. 1645 v. Chr. (± 20 Jahre) datiert.[3] Die archäologischen Funde sprechen jedoch gegen eine plötzliche Zerstörung der minoischen Kultur durch die Eruption.[4]

Mythos

Der Theseus-Mythos beschreibt wohl verzerrt und metapherartig einige der kultischen Zusammenhänge auf Kreta, das als Wiege der europäischen Kultur gilt. Auch die Geburt des Zeus wird im Mythos in eine Höhle des Berges Dikti oder des Ida verlegt (siehe dazu Diktäische Höhle und Idäische Grotte).[5][6][7][8] Da angesichts der Einführung seiner Religion stets von Kämpfen berichtet wird, könnte der Zerfall der Kultur auch mit dem blutigen Religionswechsel von Kronos zu Zeus zu tun haben, der, als er das Festland erreicht, die Dunklen Jahrhunderte auslöst bzw. verlängert.

Chronologie

Die Chronologie der minoischen Zeit wirft bis heute viele Probleme auf. Sir Arthur Evans, Ausgräber des Palastes von Knossos, und Nikolaos Platon, Entdecker des Palastes in Kato Zakros, nahmen eine Gliederung der minoischen Epochen vor. Evans unterteilte die minoische Geschichte entsprechend den Keramikstilen in Frühminoisch, Mittelminoisch und Spätminoisch. Diese Phasen werden feiner in Abschnitte (I, II und III) unterteilt. Schon 1909 erstellte Diedrich Fimmen eine synchronistische Tabelle für die „kretisch-mykenische Kultur“ in Bezug zur ägyptischen Chronologie.[9]

Die 1958 entwickelte Klassifizierung nach Nikolaos Platon richtet sich nach den Bauphasen der minoischen Paläste. Dabei werden vier Phasen unterschieden: Vorpalastzeit, Alte Palastzeit (Zeit der alten Paläste), Neue Palastzeit (Zeit der neuen Paläste) und Nachpalastzeit (Zeit nach der Zerstörung des Palastes von Knossos). Nachfolgende Tabelle stellt die Chronologien von Evans und Platon in Bezug zu den ägyptischen Dynastien gegenüber:[10]

System von Evans Chronologie v. Chr. Ägyptische Dynastien System von Platon Chronologie v. Chr.
Neolithische Epoche bis 2700 2.–3. Dynastie Neolithische Epoche bis 2600
Frühminoisch I 2600 – 2400 4. Dynastie Vorpalastzeit I 2600 – 2400
Frühminoisch II 2400 – 2200 5.–6. Dynastie Vorpalastzeit II 2400 – 2100
Frühminoisch III 2200 – 2000 6.–10. Dynastie Vorpalastzeit III 2100 – 1900
Mittelminoisch I 2000 – 1900 11. Dynastie Ältere Palastzeit I 1900 – 1850
Mittelminoisch II 1900 – 1700 12. Dynastie Ältere Palastzeit II 1850 – 1800
Mittelminoisch III 1700 – 1600 13.–17. Dynastie Ältere Palastzeit III 1800 – 1700
Spätminoisch I 1600 – 1450 18. Dynastie Neuere Palastzeit I 1700 – 1600
Spätminoisch II 1450 – 1400 18.–20. Dynastie Neuere Palastzeit II 1600 – 1500
Spätminoisch III 1400 – 1100 20.–21. Dynastie Neuere Palastzeit III 1500 – 1450
Nachpalastzeit I 1450 – 1320
Nachpalastzeit II 1320 – 1260
Nachpalastzeit III 1260 – 1150
Subminoisch 1100 – 1000 Subminoisch 1150 – 1000

Die absolute Datierung der Epochen ist ungesichert und wird weiter diskutiert. Wichtigste Anhaltspunkte für die zeitliche Einordnung sind „Keftiu-Exporte“ nach Ägypten und umgekehrt sowie die Datierung der minoischen Eruption der Vulkaninsel Thera. Hier stehen sich derzeit die traditionelle, an der Chronologie Ägyptens orientierte Chronologie (zirka 1550/00) und eine 14C-Datierung eines Olivenastes mit 1628 bis 1600 v. Chr. gegenüber.[11][12][13] War der Ast jedoch bereits selbst 100 Jahre alt, bleibt es bei der alten Datierung; wenn nicht, sind einige Zeitstufen des Mittel- und Spätminoikums zu verschieben, insbesondere wären der Beginn der Stufen SM IA und SM IB und das Ende von MM III ein Jahrhundert früher anzusetzen. Die Synchronisation mit der ägyptischen Chronologie (siehe oben) kommt nach Ansicht vieler Forscher mit den traditionellen niedrigen Daten besser zurecht.[14]

Die folgende Tabelle gibt die Datierungen annäherungsweise an. Die beiden Hauptauffassungen, die traditionelle niedrige und die neuere hohe Datierung, weichen zwischen 2100 v. Chr. und 1370 v. Chr. voneinander ab.[15]

Periodisierungen nach Evans und Platon 
Arthur Evans Nikolaos Platon niedrige Datierung hohe Datierung
Frühminoisch Vorpalastzeit    
FM I 3300–2700 v. Chr. 3300–2700 v. Chr.
FM II 2700–2300 v. Chr. 2700–2300 v. Chr.
FM III 2200–2100 v. Chr. 2300–2100 v. Chr.
Mittelminoisch     
MM I A 2100–1900 v. Chr. 2100–2000 v. Chr.
MM I B Altpalastzeit 1900–1800 v. Chr. 2000–1900 v. Chr.
MM II 1800–1700 v. Chr. 1900–1800 v. Chr.
MM III A 1700–1650 v. Chr. 1800–1750 v. Chr.
MM III B Neupalastzeit 1650–1600 v. Chr. 1750–1700 v. Chr.
Spätminoisch     
SM I A 1600–1480 v. Chr. (Thēra 1550 v. Chr.) 1700–1580 v. Chr. (Thēra 1628 v. Chr.)
SM I B 1480–1430 v. Chr. 1580–1490 v. Chr.
SM II Dritte (kretomykenische) Palastzeit
(nicht nach Platon, nachträglich eingefügt)
1430–1390 v. Chr. 1490–1430 v. Chr.
SM III A1 1390–1370 v. Chr. 1430–1370 v. Chr.
SM III A2 Nachpalastzeit  1370–1320 v. Chr. 1370–1320 v. Chr.
SM III B 1320–1190 v. Chr. 1320–1190 v. Chr.
SM III C 1190–1100 v. Chr. 1190–1100 v. Chr.
Subminoisch      
Subminoisch 1100–1000 v. Chr. 1100–1000 v. Chr.

Nach der niedrigen Datierung besteht folgende Synchronisation mit Ägypten:

Kreta Zypern Griechisches Festland  Ägypten
MM I B, Altpalastzeit MC I B MH I Amenemhet II. bis Nofrusobek (12. Dynastie)
MM II, Altpalastzeit MC II MH II Wegaf / Sobekhotep I. bis Jaib (13. Dynastie)
MM III A, Altpalastzeit MC III A MH II Aja I. bis Hori (13. Dynastie)
MM III B, Neupalastzeit  MC III B MH III (Schachtgräber) Zweite Zwischenzeit (1648 bis 1550 v. Chr.)
SM I A, Neupalastzeit LC I A SH I Ahmose I. bis Thutmosis II. (18. Dynastie)
SM I B, Neupalastzeit LC I B SH II A Hatschepsut, Thutmosis III. (18. Dynastie)
SM II LC II SH II B Amenophis II., Thutmosis IV. (18. Dynastie)
SM III A1 LC III SH III A1 Amenophis III. (18. Dynastie)
SM III A2 LC III SH III A2 Echnaton bis Tutanchamun / Eje II. (18. Dynastie) 
(Amarnazeit 1343–1331 v. Chr)

Mit der hohen Datierung verschiebt sich die Synchronisierung mit Ägypten wesentlich – vorausgesetzt man hält an den traditionellen Daten der ägyptischen Chronologie fest und datiert minoische Funde der betroffenen minoischen Zeitstufen auch relativ zur ägyptischen Chronologie früher:

Kreta Zypern Griechisches Festland  Ägypten
MM I B, Altpalastzeit MC I B MH I Amenemhet I. bis Amenemhet II. (12. Dynastie)
MM II, Altpalastzeit MC II MH II Sesostris II. bis Nofrusobek (12. Dynastie)
MM III A, Altpalastzeit MC III A MH II Wegaf / Sobekhotep I. bis Sechemrechuitaui (13. Dynastie) 
MM III B, Neupalastzeit  MC III B MH III (Schachtgräber) Sehetepibre bis Aja I. (13. Dynastie)
SM I A, Neupalastzeit LC I A SH I Zweite Zwischenzeit (1648 bis 1550 v. Chr.)
SM I B, Neupalastzeit LC I B SH II A Ahmose I., Amenophis I., Thutmosis I. (18. Dynastie)
SM II LC II SH II B Thutmosis II., Hatschepsut, Thutmosis III. (18. Dynastie)
SM III A1 LC III SH III A1 Amenophis II. bis Amenophis III. (18. Dynastie)
SM III A2 LC III SH III A2 Echnaton bis Tutanchamun / Eje II. (18. Dynastie)
(Amarnazeit 1343–1331 v. Chr)

Nach neueren Erkenntnissen ist es allerdings sehr unwahrscheinlich, dass die Thera-Eruption bereits während der Zweiten Zwischenzeit stattfand. Neuere Befunde, vor allem bei der Erforschung von Auaris, scheinen die „traditionelle“ relative Synchronisation der minoischen Zeitstufen zur Ägyptischen Chronologie zu bestätigen.[16]

Geschichte

Die ältesten Besiedlungsspuren auf Kreta stammen aus dem akeramischen Neolithikum (Jungsteinzeit), dessen Beginn auf Kreta ca. um 6000 v. Chr. liegt. Um 3000 v. Chr. begann die kretische Bronzezeit. Ungefähr ein Jahrtausend später entstanden die sogenannten Paläste, wie sie in Knossos, Malia, Phaistos, Gournia, Galatas und Kato Zakros ausgegraben wurden.

Um 1700 v. Chr. kam es wahrscheinlich durch ein Erdbeben zur Zerstörung dieser Paläste und zu einem anschließenden partiellen Wiederaufbau. Nach einer weiteren tektonischen Erschütterung etwa 100 Jahre später wurden die neuesten Paläste noch prächtiger ausgestaltet. Der Einfluss mykenischer Griechen ist in der Phase spätminoisch SM I B (s. o.) auf der Insel festzustellen. Wahrscheinlich kam es um 1430 v. Chr. zur Eroberung Kretas durch die Mykener und zur endgültigen Zerstörung der Paläste. Nur der Palast in Knossos wurde wieder aufgebaut. Dort etablierte sich eine helladische Herrscherschicht. Entweder um 1370 v. Chr. oder erst um 1200 v. Chr. brannte auch der jüngste Palast von Knossos.

Vorpalastzeit

Kretominoische Doppelaxt (Labrys)

Die Vorpalastzeit (zirka 3300–2000/1900 v. Chr.) ist durch eine starke Zunahme der Siedlungsdichte auf Kreta gekennzeichnet. Faktoren dafür waren vermutlich Bevölkerungswachstum und landwirtschaftliche Innovationen wie z. B. die sich in FM I vollziehende „Sekundärproduktrevolution“ (Andrew G. Sheratt),[17] d. h. die Nutzung von Tieren zu mehreren Zwecken.[18] In FM II etablierte sich darauf der häufigere Anbau von Feldfrüchten wie z. B. Oliven oder Trauben zur Herstellung von Wein.[19] Die Siedlungen sind meist kleine Dörfer, in denen fünf bis acht Familien (25–50 Personen) in aneinandergebauten Häusern wohnen. Die Art der Bebauung diente vermutlich der Verteidigung, so bilden die Häuser der Siedlung von Phornou Korphi eine geschlossene Fassade. In der Keramikproduktion tauchen neue Formen auf und es wird mit der Metallverarbeitung begonnen. Während der Phase FM III ist ein starker Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen. Mehrere Siedlungen werden aufgegeben. Die Ursachen sind unklar und die Funde dürftig. In der folgenden Epoche MM I kommt es wieder zu einem Aufschwung, auch in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht.

Vorpalastzeitliche Grabtypen differenzieren sich stark regional. Kuppelgräber (sog. Tholosgräber) finden sich hauptsächlich im Süden der Insel, insbesondere auf der Messara-Hochebene, wo 75 (auf der ganzen Insel sind es 95)[20] Gräber dieser Art nachgewiesen wurden. Etwa die Hälfte der datierbaren Tholoi aus dem Süden wurde auf FM I datiert. Zur gleichen Zeit gab es im Norden und Süden der Insel jedoch auch noch einfachere Bestattungen von mehreren Körpern in natürlichen Vorrichtungen wie Felsspalten. Eine Besonderheit stellt die stark kykladisch beeinflusste Nekropole von Agia Photia dar, denn hier wurden über 250 künstlich errichtete Höhlengräber gefunden, die beinahe ausschließlich aus FM I stammen. In FM II bleiben die Tholosgräber für die Messara-Ebene und ihre Umgebung weiterhin typisch, in Nordkreta setzt sich jedoch die Nutzung von rechteckigen Hausgräbern durch. Erwähnenswert ist das Gräberfeld von Phourni, in dem von FM II bis zum Ende des Minoikums in verschiedenen Grabtypen Personen beerdigt wurden. Grabbeigaben, wie z. B. in der Nekropole von Mochlos, weisen auf die Herausbildung gesellschaftlicher Eliten hin. Für die Perioden FM III und MM IA stellt Phourni die wichtigste Stätte dar. Ein weiteres Grabbeispiel für MMIA ist Chrysolakkos bei Malia. In der Phase MMIA endet die Bestattung in Tholosgräbern in der Messara-Region.[21]

Vorpalastzeitliche Handelskontakte bestehen vor allem mit den Kykladeninseln, aber auch mit Ägypten und zum Vorderen Orient, gegebenenfalls über Zypern.

Altpalastzeit

Ausgrabungsstätte von Monastiraki

In der Altpalastzeit (zirka 2000/1900–1700 v. Chr.) entstehen die ersten Paläste. Dabei handelt es sich um Gebäudekomplexe, die sich um einen rechteckigen Zentralhof gruppieren. Für die Altpalastzeit sind Paläste in Knossos, Malia, Phaistos und Petras nachgewiesen. In Kato Zakros ist ein Vorgängerbau des spätpalastzeitlichen Palastes nicht bekannt und es bleibt umstritten, ob schon ein frühpalastzeitlicher Palast bestanden hat, oder nicht.[22] In ihrer Hauptaufgabe waren die neuen Bauten wohl zentrale Verwaltungseinheiten. Außerdem dienten sie in der prämonetären Wirtschaft Kretas als Umschlagstellen für Waren aller Art. Ebenso hatten die Paläste kultische Funktionen und waren Sitz einer religiösen und politischen Elite. Vielleicht kommt es in dieser Zeit auch zur Bildung von frühpalastzeitlichen Staaten um die Paläste. Im Land entstehen erstmals Städte mit beachtlichen Trinkwasser- und Abwassersystemen.

Im 17. Jahrhundert v. Chr werden die Paläste durch ein Erdbeben zerstört, aber schnell wieder aufgebaut.

Neupalastzeit

Rekonstruktion in Knossos
Ausgrabungen von Phaistos
Spätminoische Baureste in Sybrita

Der Übergang zur Neupalastzeit (ca. 1700–1450 v. Chr.) ist also relativ harmonisch. Der Palast von Knossos wurde beim Wiederaufbau vergrößert, der Palast von Phaistos aufgrund von Einsturzgefahr an der Ostseite verkleinert. Die Periode zeichnet sich durch ihre hochentwickelte Architektur aus. Außerdem entsteht in der Neupalastzeit eine Zahl von Gebäuden, die regional eine wichtige Position innehatten, aufgrund eines fehlenden Zentralhofs jedoch nicht als Palast bezeichnet werden können und deshalb meistens als Villen bezeichnet werden.[23] Besonders herausragend unter ihnen ist die Villa von Agia Triada nahe bei Phaistos.

Dritte Palastzeit und Nachpalastzeit

Um 1450 v. Chr. sind überall auf Kreta Spuren von Bränden und Zerstörungen nachweisbar. Wobei sich die Zerstörungen am Ende von SM I B über mehrere Dekaden zwischen 1500 und 1430 v. Chr. erstreckten, möglicherweise über eine Generation hinzogen, dabei im Westen der Insel früher als im Osten.[24] Diese sind wohl auf die Eroberung Kretas durch mykenische Festlandgriechen zurückzuführen, wofür auch das Aufkommen von Waffengräbern mykenischer Art auf Kreta spricht. Die palatialen Zentren wurden zerstört, lediglich Knossos (möglicherweise auch Kydonia) bestand bis kurz nach 1350 v. Chr. fort, offenbar als Sitz eines mykenischen Herrschers. Jedenfalls ist der Palast nach Ansicht des Großteils der Gelehrten zwischen 1375 und 1350 v. Chr. zerstört worden, wahrscheinlich jedoch etwas später.[25] Dementsprechend folgt eine „Dritte Palastzeit“ (etwa 1450–1330 v. Chr.) unter mykenischem Einfluss.

In der Nachpalastzeit (1330–1100 v. Chr.) besteht die minoische Kunst dennoch weiter. Während vorher die minoische Kultur die mykenische Kultur stark beeinflusst und vermutlich den Peloponnes erobert hat, verschmilzt nun Mykenisches und Minoisches. Allerdings bleiben auf Kreta typisch minoische Elemente bis zum Ende der Periode erhalten (teilweise mit Nachwirkungen in die archaische Zeit).

Andere Forscher sind allerdings der Meinung, die Datierung der in Knossos gefundenen Schrifttafeln auf zirka 1350 sei falsch und gehe auf Fehler des ersten Ausgräbers Evans zurück: Dieser habe versehentlich Geschirr, das aus einem älteren Gebäude gestammt habe, in denselben Kontext wie die Tafeln eingeordnet. Diese Linear-B-Tafeln – und damit die Zerstörung des Palastes von Knossos – seien in Wahrheit auf zirka 1200 zu datieren. Die Anhänger dieser Position gehen daher davon aus, dass Kreta um 1400 unter mykenische Kontrolle geriet, dass aber zumindest Knossos unter den neuen Herren noch knapp 200 Jahre lang geblüht habe.

Kreta war nun von Festlandgriechen beherrscht und wurde politisch Teil der mykenischen Welt. Mykenische Herrscher regierten in Knossos und eventuell auch in Kydonia. Die anderen ehemaligen minoischen Paläste wurden nie wieder bezogen. In der Zeit um zirka 1200 v. Chr. gab es auf dem Festland viele Zerstörungen und Umwälzungen, von denen auch Kreta nicht verschont blieb. Die minoisch-mykenische Kultur hielt sich noch bis zirka 1050 v. Chr.

Die Geschichte Kretas in den „Dunklen Jahrhunderten“ zwischen 1100 und 750 v. Chr. ist bis heute weitgehend unklar.

Theorien über den Untergang

Der Untergang der Minoer ist bis heute ungeklärt und bietet schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts Stoff für Spekulationen. James Baikie veröffentlichte 1910 ein Buch, in dem erstmals der Ausbruch der Vulkaninsel Thera (Santorin) für das Ende der Minoer verantwortlich gemacht wird.[26] Der griechische Archäologe Spyridon Marinatos griff diese Idee 1939 auf und veröffentlichte seine Theorie, wonach der Ausbruch um das Jahr 1500 v. Chr. sämtliche minoischen Küstenstädte zerstört haben müsse.[27] Direkte Folgen der Thera-Eruption waren Tsunamis an der Nordküste Kretas, die Schäden an der minoischen Flotte und den Küstensiedlungen verursacht haben.[28] Zwischenzeitliche Annahmen, dass die Eruption zu schwach war, um nachhaltig die Kultur zu beeinträchtigen, wurden durch neuere Forschungsergebnisse widerlegt.[29][30] Sie kann den Untergang der Minoer jedoch nicht direkt herbeigeführt haben, da die minoische Kultur noch rund hundert Jahre nach dem Ausbruch existierte (SM I B), neue Keramikstile hervorbrachte und Fernhandel trieb.

Dennoch muss die Eruption einen erheblichen Einfluss auf die minoische Welt gehabt haben. Daher wird die Möglichkeit diskutiert, dass die Thera-Eruption die minoische Kultur indirekt und langfristig schädigte.[31] Eine These stellt darauf ab, dass Thera die einzige Kykladeninsel war, die innerhalb einer Tagesreise von Kreta erreicht werden konnte. Da die Handelsschiffe der Bronzezeit nachts nicht fuhren, war Thera daher der zentrale Trittstein für die Verbindung zwischen Kreta und den Märkten im Norden. Die Zerstörung der Insel wirkte sich demnach indirekt auf den Handel aus.[32] Ein Netzwerkmodell des bronzezeitlichen Seehandels in der Ägäis lässt annehmen, dass die Vernichtung des Stützpunktes Akrotiri auf Thera kurzfristig verstärkte Handelsanstrengungen über Alternativrouten ausgelöst hat. Langfristig hätte aber der erhöhte Aufwand den Fernhandel erheblich eingeschränkt, so dass der Niedergang der Minoer indirekt durch den Vulkanausbruch gefördert worden sein kann.[33] Weiter stehen als Ursachen für den Niedergang der Minoer aber andere schwere Erdbeben, der Wegfall von Absatzmärkten für kretische Produkte oder innere Unruhen zur Diskussion. Sicher ist nur, dass schließlich achäische Herrscher den Palast in Knossos übernahmen. Sie könnten lediglich vom Untergang der minoischen Macht profitiert haben, ohne dass eine militärische Invasion erfolgte.

Die Frage nach dem Untergang der minoischen Kultur, die eine nicht-indogermanische war, fand zu Beginn der Forschungen deshalb großes Interesse, weil die Minoer ohne Verbindung zur späteren Kultur Griechenlands verschwunden zu sein schienen. Die durch Funde auf dem Peloponnes gelungene Entzifferung der Linearschrift B bewies aber die Anwesenheit einer griechisch sprechenden Herrscherschicht in der Nachpalastzeit ebenso wie die einer nichtgriechischen in der Linear-A-Phase. Die grundlegende Kontinuität in der Kultur Kretas über den Umbruch hinweg und der Beitrag der Minoer zur Entstehung des Griechentums werden seitdem immer deutlicher. Da sich auch mythologische Hinweise auf die Geburt des Zeus auf Kreta finden, sind die mit der Entstehung dieser Religion überlieferten Unruhen vielleicht ein Teil der geschichtlichen Wahrheit.

Bevölkerung

Rhytonträger. Teil des „Prozessions-Freskos“ aus Knossos, 1400 v. Chr.

Kreta war für damalige Verhältnisse äußerst dicht besiedelt. Dabei entsprach die Besiedlungsdichte in minoischer Zeit auf dem Land etwa der heutigen, während die Städte deutlich kleiner waren als die modernen. Für Knossos schwanken die Schätzungen zwischen 10.000 und 20.000 Einwohnern.

Viel zitiert ist Homers Beschreibung Kretas in der Odyssee als Land mit 90 Städten und einem bunten Gemisch von Völkern und Sprachen:[34]

Κρήτη τις γαῖ’ ἔστι μέσῳ ἐνὶ οἴνοπι πόντῳ,
καλὴ καὶ πίειρα, περίρρυτος· ἐν δ’ ἄνθρωποι
πολλοὶ ἀπειρέσιοι, καὶ ἐννήκοντα πόληες· -
ἄλλη δ’ ἄλλων γλῶσσα μεμιγμένη· ἐν μὲν Ἀχαιοί,
ἐν δ’ Ἐτεόκρητες μεγαλήτορες, ἐν δὲ Κύδωνες
Δωριέες τε τριχάικες δῖοί τε Πελασγοί· -
τῇσι δ’ ἐνὶ Κνωσός, μεγάλη πόλις, ἔνθα τε Μίνως
ἐννέωρος βασίλευε Διὸς μεγάλου ὀαριστής,

Kreta ist ein Land im dunkelwogenden Meere,
Fruchtbar und anmutsvoll und ringsumflossen. Es wohnen
Dort unzählige Menschen, und ihrer Städte sind neunzig:
Völker von mancherlei Stamm und mancherlei Sprachen. Es wohnen
Dort Achaier, Kydonen und eingeborene Kreter,
Dorier, welche sich dreifach verteilet, und edle Pelasger.
Ihrer Könige Stadt ist Knossos, wo Minos geherrscht hat,
Der neunjährig mit Zeus, dem großen Gotte, geredet.

Diese Verse beziehen sich zwar auf eine spätere Epoche, nämlich um 1200 v. Chr., und wurden im späten 8. Jahrhundert v. Chr. schriftlich festgehalten, jedoch könnten bereits in minoischer Zeit verschiedene ethnische Gruppen im Zuge von Handelsverbindungen und kriegerischen Auseinandersetzungen auf die Insel gelangt sein. Genannt sind die Eteokreter (eingeborene Kreter), Kydonen, Achaier, Pelasger und Dorer (Dorier). Der antike griechische Geschichtsschreiber und Geograf Strabon (etwa 63 v. Chr. bis nach 23 n. Chr.) hält in seinem Werk Geôgraphiká (Γεωγραφικά) die Eteokreter und Kydonen für „wahrscheinlich ureinsässig“, während die Dorer später eingewandert seien.[35] Man geht heute von der dorischen Landnahme auf Kreta nach 1100 v. Chr. aus, also erst in nachminoischer Zeit. Die Achaier werden oft mit den Mykenern gleichgesetzt, die um 1450 bis 1400 v. Chr. die Herrschaft auf Kreta übernahmen und die Nachpalastzeit prägten. Als Pelasger bezeichnet man hingegen nichtgriechischsprachige Gruppen der südlichen Balkanhalbinsel, die möglicherweise die Urbevölkerung Griechenlands darstellten.

Gesellschaft

Fresko aus Knossos

Zweifellos differenzierte sich die minoische Gesellschaft auf dem Weg zur Hochkulturphase sozial (Arbeitsteilung), was zum Beispiel aus unterschiedlichen Grabausstattungen geschlossen wird. Ebenso ist eine ausgeprägte Spezialisierung feststellbar: Es gab Fischer, Ruderer, Kapitäne, Soldaten, Schreiber, Töpfer, Maler, Bauarbeiter, Architekten, Musiker etc. Ungeklärt bleibt aber, worin die soziale Stellung begründet und ob sie erblich war und ob zwischen Freien und Sklaven unterschieden wurde.

Die prominente Darstellung von Frauen, zumindest Priesterinnen, in der minoischen Kunst – typischerweise mit unbedeckter Brust, von denen allerdings etwa 14 Stücke als moderne Fälschung zu betrachten sind[36] – hat zu Spekulationen über ein Matriarchat Anlass geboten. Unzweifelhaft hatten Frauen – etwa als Priesterinnen – gesellschaftlich wichtige Funktionen. Aber auch wenn die griechische Überlieferung für eine sehr einflussreiche Position minoischer Frauen spricht, muss die Frage nach der Stellung minoischer Frauen und des Verhältnisses der Geschlechter zueinander mangels wirklich aussagefähiger Quellen unbeantwortet bleiben.

Kunst und Handwerk

Minoische Siegel

Von der Kunstfertigkeit der Minoer zeugen insbesondere die minoischen Palastanlagen in Knossos, Phaistos und Malia. Zahlreiche kunstvolle Wandfresken und filigrane Siegel bezeugen den hohen Entwicklungsstand der minoischen Kultur.

Keramik

Keramik gibt es auf Kreta, wenn auch unbemalt, seit der Jungsteinzeit. Manche Stile wurden daraufhin in der Bronzezeit weitergeführt. Zu den FM I-Stilen gehört der weitgehend aus dem Neolithikum übernommene Pyrgos-Stil, der eine schwarze oder grau glänzende Oberfläche aufweist. Mit dem Agios-Onouphrios-Stil und dem Lenda-Stil entstand auf Kreta erstmals bemalte Keramik. In FM II setzte sich der Agios-Onouphrios Stil in Form des Koumassa-Stils fort und auch Keramik im Lenda-Stil wurde zunächst weiterhin produziert, doch die Periode FM IIB wird vom Vassiliki-Stil dominiert. Am Ende der Vorpalastzeit, in FM III und FM II, entwickelte sich der Hell-auf-Dunkel-Stil, und das bisherige Farbenrepertoire wurde durch rot ergänzt. Auch die Barbotine-Technik ist zu dieser Zeit in Gebrauch.[37]

Die gesamte Altpalastzeit wurde vom Kamares-Stil geprägt, bei dem meist abstrakte, lineare Muster (oft Spiralen) hell auf den matten, schwarzen Grund gemalt wurden. Die meisten und schönsten Stücke wurden in Phaistos und Knossos gefunden. J. Lesley Fitton schrieb über die Bedeutung und Qualität des Kamares-Stils: „Die Funde geben [...] einen beeindruckenden Einblick in Kunst und Handwerk der frühen Palastzeit, denn einige von ihnen stehen für Errungenschaften, die in den folgenden Perioden vielleicht ebenfalls erlangt, jedoch nie übertroffen werden konnten.“[38]

In der Neupalastzeit wandelte sich die Hell-auf Dunkel Bemalung zur Dunkel-auf Hell Bemalung. Bekannte Stile dieser Periode sind der Meeresstil, Flora-Stil, alternierende Stil und der abstrakt-geometrische Stil.

Wandmalerei

Seit dem Neolithikum wurde bereits Putz in der Freskotechnik bemalt. In der frühen Bronzezeit waren Bemalungen hauptsächlich einfarbig rot. Seit Mittelminosch I gibt es allerdings auch Belege für einfache geometrische Muster in Malia und Phaistos. Figürliche Darstellungen sind erst für die Periode MM II nachgewiesen.[39]

Sprache und Schrift

Ältestes Zeugnis für den Gebrauch der Schrift auf Kreta sind in Archanes aufgefundene Siegel aus der Phase MM I. Die Zeichen werden nach dem Fundort als Archanesschrift bezeichnet. Spätere Entwicklungsstufen der Schrift sind das im Norden der Insel vorherrschende hieroglyphische System sowie die parallel existierende Linearschrift A, die auf nicht sehr zahlreichen Tontafelfragmenten und Siegeln überliefert sind. Einzigartig und rätselhaft ist der mit Schriftzeichen versehene Diskos von Phaistos. Sollten die Schriftzeichen, wie vermutet, gestempelt worden sein, stellt dies für die Zeit vor 3700 Jahren eine beispiellose Innovation dar.

Aus der minoischen Linearschrift A leitet sich die von den Mykenern verwendete altgriechische Linearschrift B ab. Die den zunächst hieroglyphisch und später in Linearschrift A abgefassten Textzeugnissen zugrundeliegende minoische Sprache (oder eventuell auch: Sprachen, siehe auch Altmediterrane Sprachen) ist zwar durch Vergleiche mit der griechischen Linearschrift B teilweise lesbar, konnte aber bisher nicht entschlüsselt oder auch nur einer bekannten Sprachfamilie sicher zugeordnet werden. Im Osten Kretas hat sie offenbar bis in historische Zeit überlebt. Es wurden hier einige in griechischen Schriftzeichen abgefasste Inschriften gefunden, deren Sprache als Eteokretisch bezeichnet wird.

Religion

Minoisches Stier-Rhyton

Zentren kretisch-minoischer Religion bildeten Gipfel- und Höhlenheiligtümer ebenso wie Höhlen. Auch die Paläste, in denen Altare und Hauskapellen gefunden wurden, dürften letztlich kultischen Funktionen gedient haben.

Darstellungen, vor allem auf Siegeln und Ringen, lassen auf die für Ackerbaugesellschaften typische polytheistische Religion schließen. Mögliche Götter und Göttinnen sind in der Natur dargestellte männliche und weibliche Figuren, die als „Herrin“ bzw. „Herr der Tiere“ bezeichnet werden. Auch die in Knossos gefundenen Statuen von „Schlangengöttinnen“ könnten Beispiele für minoische Götter sein. In Mykene gefundene Linear B-Tafeln zählen außerdem neben olympischen Göttern auch zwei andere auf, die „Piptuna“ und „Herrin der Winde“ genannt werden und vielleicht minoischen Ursprungs sind. Die lange Zeit vertretene und von Arthur Evans eingeführte These einer monotheistischen Religion mit einer Muttergöttin gilt deshalb heute als widerlegt, auch wenn es keine eindeutigen Beweise gegen diese Annahme gibt.[40] Möglicherweise war die kretische Religion geschlechtsspezifischer als die spätere griechische. Frauen werden meist mit weiblichen Gottheiten dargestellt, Männer mit männlichen.

In Heiligtümern wurden Votivgaben aus Ton, Bronze und Silber entdeckt, die Miniaturabbildungen von Tieren, Fabelwesen und menschlichen Gliedmaßen darstellen. Abbildungen eines Stieres können als symbolisches Opfer des dargestellten Tieres, ein Fuß als Gebet um Gesundheit des Körperteils interpretiert werden.

Die Bemalung eines in Agia Triada gefundenen Sarkophags zeigt unter anderem eine Opferszene: Mehrere im Profil dargestellte Priesterinnen bringen ein Stieropfer dar. Der Stier wird auf einem separaten Altar (Opfertisch) geschlachtet. Im Hintergrund ist ein Aulosspieler erkennbar. Am rechten Rand des Bildes sind ein Altar, ein mit einer Doppelaxt geschmückter Pfeiler sowie eine Art Schrein mit Doppelhörnern und einem Baum zu erkennen. Diese Elemente finden sich auch in der Levante und so hat die Geschichte mit der „Königstochter Europa“ wohl einen realeren Hintergrund.

Durch neuere archäologische Funde (1979) bei Anemospilia und Knossos sind auch auf Kreta die für vergleichbare Religionen typischen Menschenopfer belegt.

Außenbeziehungen

Die Minoa – Nachbau eines minoischen Schiffes in Chania

Die Minoer waren geschickte Seefahrer und spätere antike Autoren wie Thukydides,[41] Herodot,[42] Aristoteles und Platon berichteten von einer „Thalassokratie“ (Meeresherrschaft) des Königs Minos, der die erste Seemacht im Mittelmeer aufbaute. Seine Stellung übernahmen nach dem Untergang der minoischen Kultur wohl zunächst die Phönizier – allerdings ist die These von der minoischen Seeherrschaft in der Forschung heute nicht mehr unumstritten.[43]

In jedem Fall aber belegen archäologische Funde ein Ausstrahlen der minoischen Kultur im östlichen Mittelmeer (bis Sizilien). Auf der Inselgruppe der Kykladen in der südlichen Ägäis weist die Kykladenkultur der Bronzezeit in Architektur und Kunst starke Bezüge zur benachbarten minoischen Kultur auf, und der auf den Kykladen und an den griechischen Küsten teilweise bis heute vorkommende Ortsname „Minoa“ verweist auf die Anwesenheit von Kretern. Unter kretischem Einfluss standen unter anderem die Inseln Santorin (Thera), Kythera, Rhodos (v. a. Ialysos) und Melos sowie das kleinasiatische Milet, evtl. auch Zypern. Auch wenn Charakter und Ausmaß der politischen und wirtschaftlichen Abhängigkeit von Kreta unterschiedlich gewertet werden, werden diese Außenposten minoischer Kultur manchmal als kretische Handelsstationen bzw. Kolonien angesprochen.

Enge Beziehungen bestanden zu Ägypten. Bis um etwa 1400 v. Chr. finden sich in ägyptischen Gräbern immer wieder Darstellungen kretischer Gesandtschaften. Im ägyptischen Auaris (im Delta) wurde gar ein im minoischen Stil ausgestalteter Palastkomplex vom Beginn der 18. Dynastie freigelegt.[44]

Inschriften in Mesopotamien belegen Kontakte auch in diese Region.

Behauptete direkte Handelskontakte der Minoer bis in die Nordsee gelten als unbewiesen. Die Funde des Ethnologen und Hobbyarchäologen Hans Peter Duerr im nordfriesischen Wattenmeer, die er einem minoischen Schiff zuordnet, wurden von der Fachwelt bisher nicht anerkannt.

Archäologische Stätten

Archäologische Stätten auf Kreta (Auswahl)

Das Archäologische Museum Iraklio stellt die größte Sammlung minoischer Funde aus. Kleinere Sammlungen sind in den regionalen Museen Kretas, zum Beispiel in Chania, Rethymnon, Agios Nikolaos und Sitia, wie auch in den Museen Europas und der USA, z. B. im British Museum (London) und Ashmolean Museum (Oxford), zu sehen.[45]

Minoische Fundstätten außerhalb Kretas (Auswahl)

Amygdaloides minoisches Siegel mit fein eingeschnittenem Segelschiff (oben) und Abdruck (unten) von Tavşan Adası

Forschungsgeschichte und Rezeption

Bei der Rekonstruktion der kretischen Funde spielte Emile Gilliéron gemeinsam mit seinem Sohn Emile (1885–1939) eine wichtige Rolle, wobei bei der Wiederherstellung von Fresken und anderen Funden oft „künstlerisch sehr frei“[46][47] vorgegangen wurde. Obgleich beide etwa bei Rekonstruktionen der Funde von Knossos mitwirkten, entsprechen ihre Ergebnisse dem archäologischen Standard auch jener Zeit nicht;[48] manches steht sogar im Verdacht eine Fälschung zu sein.[36][49]

Auch Evans’ wichtigstes Grabungs- und Rekonstuktionsprojekt, Knossos wird aus Sicht der (zeitgenössischen) Archäologie kritisch gewürdigt; so etwa gaben seine bildhaften Vorstellungen und Metaphern etwa bei der Benennung von freigelegten Räumen in Knossos ebenso Anlass zu Kritik wie auch die Rekonstruktionen selbst, da diese individuellen oder auch dem Zeitgeist entsprechenden Interpretationen in Beton den Zugang für weitere Forschung am Grabungsobjekt (in situ) nahezu verunmöglichen. Durch die fertiggestellten Rekonstruktionen wird darüber hinaus eine Interpretationssicherheit zu den Befunden suggeriert, die sich späteren archäologischen Untersuchungsverfahren im weitesten Sinne versperren.

Literatur

  • Brinna Otto: König Minos und sein Volk. Das Leben im alten Kreta. Artemis & Winkler Verlag, Düsseldorf u. a. 1997, ISBN 3-7608-1219-8.
  • Angelos Chaniotis: Das antike Kreta. Verlag C. H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-50850-2 (Beck’sche Reihe 2350, C. H. Beck Wissen).
  • Volker J. Dietrich: Die Wiege der abendländischen Kultur und die minoische Katastrophe. Ein Vulkan verändert die Welt. Koprint AG, Alpnach Dorf 2004, (Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich 207, ISSN 0379-1327).
  • M. I. Finley: Early Greece. The bronze and archaic ages. New and revised Edition. Norton, New York NY u. a. 1987, ISBN 0-393-30051-X, (Ancient culture and society), (Zuerst: Chatto & Windus, London 1970).
  • J. Lesley Fitton: Die Minoer. Theiß, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-8062-1862-6, S. 158 (englisch: Minoans (Peoples of the Past). 2001. Übersetzt von Tanja Ohlsen).(Gute Einführung).
  • R. A. Higgins: Minoan and Mycenaean Art. New and revised Edition. Thames & Hudson, London 1997, ISBN 978-0-500-20303-3, (World of art).
  • Felix Höflmayer: Ägyptische Skarabäen auf Kreta und ihre Bedeutung für die absolute Chronologie der minoischen Altpalastzeit (MM IB–MM IIB). In: Manfred Bietak (Hrsg.): Ägypten und Levante. Internationale Zeitschrift für ägyptische Archäologie und deren Nachbargebiete. Nr. XVII. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 2007, ISBN 978-3-7001-4012-2 (Online [abgerufen am 22. Januar 2012]).
  • Felix Höflmayer: Das Ende von SM IB: Naturwissenschaftliche und archäologische Datierung. In: Manfred Bietak (Hrsg.): Ägypten und Levante. Zeitschrift für ägyptische Archäologie und deren Nachbargebiete. Band 18. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 2008, ISBN 978-3-7001-6618-4, S. 157–171 (online [abgerufen am 9. November 2014]).
  • Felix Höflmayer: Die Synchronisierung der minoischen Alt- und Neupalastzeit mit der ägyptischen Chronologie. Dissertation, Universität Wien, 2010 (Online).
  • E. Lévy (Hrsg.): Le Système palatial en Orient, en Grèce et à Rome. Actes du Colloque de Strasbourg, 19–22 juin 1985. Brill, Leiden 1987, (Travaux du Centre de Recherche sur le Proche-Orient et la Grèce Antiques 9, ISSN 0167-7551).
  • Hans Lohmann: Die Santorin-Katastrophe. Ein archäologischer Mythos. In: Eckart Olshausen / Holger Sonnabend (Hrsg.): „Naturkatastrophen in der antiken Welt“. Stuttgarter Kolloquium zur Historischen Geographie des Altertums 6, 1996. Steiner, Stuttgart 1998, ISBN 3-515-07252-7 (Geographica historica 10; ISSN 1381-0472); S. 337–363.
  • Sturt W. Manning: The Absolute Chronology of Aegean Early Bronze Age. Archaeology, radiocarbon and history. Sheffield Academic Press, Sheffield 1995, ISBN 1-85075-336-9, (Monographs in Mediterranean archaeology 1, ISSN 0960-6432).
  • Sturt W. Manning u. a.: Chronology for the Aegean Late Bronze Age 1700–1400 B. C. In: Science 312, 2006, ISSN 0036-8075, S. 565–569. doi:10.1126/science.1125682.
  • Sturt W. Manning: Clarifying the ‘High’ v. ‘Low’ Aegean/Cypriot Chronology for the Mid Second Millennium BC: Assessing the Evidence, Interpretive Frameworks, and Current State of the Debate. In: Manfred Bietak, Ernst Czerny (Hrsg.): The Synchronisation of Civilisations in the Eastern Mediterranean in the Second Millennium B.C. III. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 2007, S. 101–137 (Online [PDF; abgerufen am 25. Januar 2012] PDF-Datei 425,44 KB).
  • Eduard Meyer: Geschichte des Altertums. Erste Abteilung: Die Zeit der ägyptischen Grossmacht. 2. Auflage. Zweiter Band. J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin 1928, Kreta und die kretische Kultur, S. 162 (Online [abgerufen am 31. Dezember 2012]).
  • Barry P.C. Molloy: Martial Minoans: War as social process, practice and event in Bronze Age Crete. In: The Annual of the British School at Athens. Nr. 107. The Council, British School at Athens, November 2012, S. 87–142 (Digitalisat [abgerufen am 24. November 2015]).
  • Minos – Revista de Filología Egea. Ediciones Univ. de Salamanca.
  • Harald Siebenmorgen (Hrsg.): Im Labyrinth des Minos. Kreta – die erste europäische Hochkultur. Biering & Brinkmann, München 2000, ISBN 3-930609-26-6, (Archäologische Veröffentlichungen des Badischen Landesmuseums 2), (Ausstellungskatalog, Ausstellung des Badischen Landesmuseums, 27. Januar bis 29. April 2001, Karlsruhe, Schloss), Inhalt (PDF, 254 KB), Seite 87ff. (PDF, 254 KB).
  • Helmut Thierfelder: Die Minoer. Ein Handelsvolk? In: Münstersche Beiträge zur Antiken Handelsgeschichte (MBAH) 2, 1983, ISSN 0722-4532, S. 43–58.
  • Peter Warren, Vronwy Hankey: Aegean Bronze Age Chronology. Bristol Classical Press, Bristol 1989, ISBN 0-906515-67-X. (Grundlegendes, inzwischen aber zunehmend in Frage gezogenes Werk zur absoluten Chronologie).
  • Hans Georg Wunderlich: Wohin der Stier Europa trug. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1972, ISBN 3-498-07269-2, (Gut lesbar, aber in vielem heute widerlegt – so wird Wunderlichs Annahme, die Paläste seien eher Totenstädte gewesen, heute allgemein abgelehnt).

Weblinks

Commons: Minoische Kultur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Ich glaube nun in der That, dass wir in den Grundlagen, auf denen die minoische Herrschaft erwuchs, diejenigen Elemente und Beziehungen wiederfinden, aus denen sich uns auf anderm Wege auch die Gesammterscheinung der ältesten Kunst und Cultur in Griechenland und namentlich auf Mykenae ergab.“ Vgl. Arthur Milchhöfer, Die Anfänge der Kunst in Griechenland, Brockhaus, Leipzig 1883, S. 128.
  2. Harald Haarmann: Lexikon der untergegangenen Sprachen (= Becksche Reihe. Band 1456). C.H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-47596-5, S. 140 f.
  3. Claus Hammer et al.: The Minoan eruption of Santorini in Greece dated to 1645 BC?. In: Nature 328, 1987, S. 517–519. doi:10.1038/328517a0
  4. Walter L. Friedrich: Feuer im Meer. Der Santorin-Vulkan, seine Naturgeschichte und die Atlantis-Legende. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2004 (2. Aufl.). ISBN 3-8274-1582-9.
  5. Bibliotheke des Apollodor 1, 1, 6.
  6. Vergil: Georgica 4, 153.
  7. Kallimachos: Hymnos an Zeus 15
  8. Ovid: Fasti 4, 207.
  9. Diedrich Fimmen: Zeit und Dauer der kretisch-mykenischen Kultur. Teubner, Leipzig 1909, S. 106/107 (Online [abgerufen am 10. Dezember 2013]).
  10. Theocharis E. Detorakis: Geschichte von Kreta. Th. Detorakis, Iraklio 1997, ISBN 960-90199-4-3, Chronologie der minoischen Kultur, S. 10.
  11. Gottfried Derka: Hundert verlorene Jahre PDF-Datei 307 KB. In: EPOC. Nr. 6, 2008, ISSN 1865-5718, S. 82 ff.
  12. Ein Olivenbaum und die Chronologie in der Ägäis. www.archaeologie-online.de (Informationen: Heidelberger Akademie der Wissenschaften), abgerufen am 7. Januar 2011.
  13. Beginn der Antike, Santorin explodierte 100 Jahre früher. In Spiegel Online vom 28. April 2006.
  14. Vgl. dazu J. Lesley Fitton: Die Minoer. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1862-5, S. 27–32.
  15. Andonis Vasilakis: Kreta. Mystis, Iraklio 2008, ISBN 978-960-6655-30-2, S. 310 (griechisch: Κρήτη. Übersetzt von Klaus-Valtin von Eickstedt).
  16. Hendrik J. Bruins, Johannes van der Pflicht, J. Alexander MacGillivray: The Minoan Santorini eruption and tsunami deposits in Palaikastro (Crete): Dating by geology, archaeology, 14C, and Egyptian chronology. In: University of Arizona (Hrsg.): Radiocarbon. Band 51, Nr. 2. American journal of Science, 2009, ISSN 0033-8222, S. 397–411 (Online).
  17. Vgl. Daniel Pullen: Ox and Plow in the Early Bronze Age Aegean. In: American Journal of Archaeology, Bd. 96, Nr. 1 (Januar 1992), S. 45-54 (online, aufgerufen am 22. April 2016).
  18. J. Lesley Fitton: Die Minoer. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1862-5, S. 36
  19. J. Lesley Fitton: Die Minoer. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1862-5, S. 40
  20. J. Lesley Fitton: Die Minoer. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1862-5, S. 37
  21. J. Lesley Fitton: Die Minoer. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1862-5, S. 36–40, 44–47, 49 f.
  22. J. Lesley Fitton: Die Minoer. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1862-5, S. 74
  23. Vgl. Sabine Westerburg-Eberl: „Minoische Villen“ in der Nachpalastzeit auf Kreta. In Harald Siebenmorgen (Hrsg.): Im Labyrinth des Minos. Kreta – die erste europäische Hochkultur. Biering & Brinkmann, München 2000, ISBN 3-930609-26-6, (Archäologische Veröffentlichungen des Badischen Landesmuseums 2), S. 87 ff. (PDF, 254 KB).
  24. Felix Höflmayer: Das Ende von SM IB: Naturwissenschaftliche und archäologische Datierung. In: Manfred Bietak (Hrsg.): Ägypten und Levante. Zeitschrift für ägyptische Archäologie und deren Nachbargebiete. Band 18. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 2008, ISBN 978-3-7001-6618-4, S. 161, 167 (online [abgerufen am 9. November 2014]).
  25. J. Lesley Fitton: Die Minoer. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1862-5, S. 158
  26. James Baikie: The Sea Kings of Crete, London 1910
  27. Spyridon Marinatos: The Volcanic Destruction of Minoan Crete, in: Antiquity 13, 1939, S. 425–439.
  28. John Antonopoulos: The great Minoan eruption of Thera volcano and the ensuing tsunami in the Greek Archipelago, in: Natural Hazards 5, 1992, S. 153–168. doi:10.1007/BF00127003
  29. Floyd W. McCoy & Grant Heiken, The Late-Bronze Age explosive eruption of Thera (Santorin), Greece – Regional and local effects, in: Volcanic Hazards and Disasters in Human Antiquity, Special Paper 345 of the Geological Society of America, Boulder 2000, S. 43–70. ISBN 0-8137-2345-0
  30. Haraldur Sigurdsson, Steven Carey: Thera 2006 Expedition Summary. Graduate School of Oceanography University of Rhode Island
  31. Jan Driessen & Colin F. MacDonald: The troubled island. Minoan Crete before and after the Santorini Eruption, Univ. de Liège, Liège 1997.
  32. Carl Knappelt, Tim Evans, Ray Rivers: Modeling maritime interactions in the Aegean Bronze Age. In: Antiquity, Volume 82, No 318, Dezember 2008, S. 1009–1024, 1020
  33. Carl Knappelt, Ray Rivers, Tim Evans: The Theran eruption and Minoan palatian collaps – new interpretations gained from modelling the maritime network (PDF; 653 kB). In: Antiquity, Volume 85, No. 329, September 2011, S. 1008–1023
  34. Odyssee, 19. Gesang, 172–179, Übersetzung nach Johann Heinrich Voß
  35. Strabon, Stefan Radt: Geographika, Band 3. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-25952-2, S. 245.
  36. a b Kennneth D.S. Lapatin konnte anhand von Ergebnissen einer 14C-Datierung (Radiokarbonmethode) für die Schlangengöttin im Museum of Fine Arts, Boston und weitere eine moderne Herstellung aus mittelalterlichem Elfenbein nachweisen; siehe auch Kenneth D.S. Lapatin: Snake Goddesses, Fake Goddesses. How Forgers on Crete Met the Demand for Minoan Antiquities. In: Archaeology. Band 54, Nr. 1, 2001, S 333–336 (Abstract); Kenneth D.S. Lapatin: Mysteries of the Snake Goddess: Art, Desire, and the Forging of History. Houghton Mifflin, Boston 2002, ISBN 0-61814-475-7; Judith Weingarden: Review zu Kenneth D.S. Lapatin: „Mysteries of the Snake Goddess: Art, Desire, and the Forging of History.“ In: American Journal of Archaeology. Band 108, Nr. 3, 2004, S. 459–460 (online).
  37. J. Lesley Fitton: Die Minoer. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1862-5, S. 53
  38. J. Lesley Fitton: Die Minoer. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1862-5, S. 79
  39. J. Lesley Fitton: Die Minoer. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1862-5, S. 129
  40. J. Lesley Fitton: Die Minoer. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1862-5, S. 153–156
  41. Vgl. Thukydides 1,4: „Denn Minos war der älteste Gründer einer Seemacht, von dem wir durch die Sage wissen. Er beherrschte den größten Teil des jetzigen hellenischen Meeres und gebot über die kykladischen Inseln, bevölkerte auch die meisten zuerst, indem er die Karier vertrieb und seine Söhne als Häuptlinge einsetzte. Auch vernichtete er die Seeräuberei, soweit er konnte, damit ihm die Einkünfte umso eher eingingen.“
  42. Herodot III, 122
  43. Vgl. z. B. A. Bernard Knapp: Thalassocracies in Bronze Age Eastern Mediterranean trade. Making and breaking a myth. In: World Archaeology 24, 1993, H. 3, ISSN 0043-8243, S. 332–346.
  44. Manfred Bietak: Der Palastbezirk am Pelusischen Nilarm (Areal H). Die minoischen Wandmalereien. www.auaris.at, abgerufen am 19. April 2015.
  45. J. Lesley Fitton: Die Minoer. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1862-5, S. 185
  46. Kenneth D.S. Lapatin: Snake Goddesses, Fake Goddesses. How Forgers on Crete Met the Demand for Minoan Antiquities. In: Archaeology. Band 54, Nr. 1, 2001, S 333–336 (Abstract).
  47. Statuette of a snake goddess. 2016 Museum of Fine Arts, Boston
  48. Kenneth D.S. Lapatin: Snake Goddesses, Fake Goddesses. How Forgers on Crete Met the Demand for Minoan Antiquities. In: Archaeology. Band 54, Nr. 1, 2001, S 333–336.
  49. A ‘Minoan Mystery’ from the Royal Ontario Museum by Kate Cooper + Julia Fenn - News in Conservation, Issue 40, February 2014 Submitted by Barbara Borghese on 26 Feb 2014

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