Narbonne
Narbonne | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Languedoc-Roussillon | |
Département (Nr.) | Aude (11) | |
Arrondissement | Narbonne (Unterpräfektur) | |
Kanton | Chef-lieu von drei Kantonen | |
Gemeindeverband | Le Grand Narbonne | |
Koordinaten | 43° 11′ N, 3° 0′ O | |
Höhe | 0–285 m | |
Fläche | 172,96 km² | |
Einwohner | 56.395 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 326 Einw./km² | |
Postleitzahl | 11100 | |
INSEE-Code | 11262 | |
Website | www.mairie-narbonne.fr | |
Canal de la Robine unter dem Pont des Marchands (beidseitig mit Häusern geschlossene Straßenbrücke). Der Kanal führt aus dem Bild heraus in Richtung Mittelmeer. |
Narbonne (auf okzitanisch Narbona ) ist eine Stadt mit 56.395 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Aude in der Region Languedoc-Roussillon-Midi-Pyrénées.
Narbonne ist Hauptort des Arrondissements Narbonne.
Etymologie
Der Name kommt wahrscheinlich von dem iberischen bzw. baskischen Stamm *narb-.[1]
Geografie
Narbonne liegt am Canal de la Robine im Süden Frankreichs, über den es eine Verbindung zum nahen Mittelmeer beim Ort Port-la-Nouvelle hat. Über den Canal de Jonction, der den Canal de la Robine am anderen Ende fortsetzt, besteht Anschluss an den Canal du Midi.
Vom Bahnhof Narbonnes bestehen TER und TGV-Verbindungen nach Perpignan, Spanien, Toulouse, Montpellier, Nîmes und Avignon. Außerdem gibt es ein Autozug-Terminal.
Geschichte
Narbonne war die erste römische Kolonie außerhalb Italiens. Sie wurde um 118 v. Chr. im damaligen Gallien als Colonia Narbo Martius errichtet. Durch Narbonne führte die Via Domitia, die erste Römerstraße in Gallien, deren Bau etwa in die Gründungszeit der Kolonie fällt und Italien mit den spanischen Kolonien verband. Bei Narbonne verband sich die Via Domitia mit der Via Aquitania, die über Toulouse und Bordeaux zum Atlantischen Ozean führte.
Später wurde die Provincia des südlichen Gallien als Gallia Narbonensis nach ihrer Hauptstadt benannt. Als Verwaltungssitz der römischen Provinz, so konnten Archäologen nachweisen, florierte Narbonne wirtschaftlich und beherbergte architektonische Meisterwerke.
Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches war Narbonne bis ins frühe 8. Jahrhundert die Hauptstadt der Provinz Septimania der Westgoten. 719 war es die erste Stadt des Frankenreiches, die von den Mauren eingenommen wurde (→ Islam in Frankreich). 759 erfolgte die Rückeroberung durch den fränkischen König Pippin. Im Jahre 793 wurde es von Hischam I. von Andalusien zerstört, gebrandschatzt und entvölkert.
Im Mittelalter wurde Narbonne vor allem als Heimat der Katharer bekannt. Von 1272 bis 1332 wurde in Narbonne die Kathedrale Saint-Just errichtet, die mit einer Chorhöhe von 41 Metern eine der höchsten Frankreichs ist.
Narbonne ist mit ca. 50.000 Einwohnern eine der größeren Städte der historischen Provinz Languedoc.
Sehenswürdigkeiten
- La Cathédrale de Narbonne Kathedrale Saint Just: Baubeginn 1272
- Im angrenzenden Bischofspalast ist das Archäologische Museum untergebracht.
Neben der Kathedrale sind die römischen Reste besonders sehenswert, dazu gehören:
- Römisches Horreum: ein Kornspeicher, der als sogenannter Kryptoportikus in den Boden eingelassen wurde
- Überreste der Via Domitia: vor dem Rathaus
- Pont des Marchands: eine Häuserbrücke römischen Ursprungs
- Musée lapidaire de Narbonne, ein römisches Lapidarium in der ehemaligen Kirche Notre-Dame de Lamourguier
- Regionaler Naturpark Narbonnaise en Méditerranée: zu dem auch Teile der Gemeinde von Narbonne gehören
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Heiliger Sebastian (3. Jahrhundert), um 288 in Rom als christlicher Märtyrer gestorben
- Carus (um 223–283), römischer Kaiser
- Jean-Joseph Cassanéa de Mondonville (1711–1772), französischer Violinvirtuose und Komponist
- Paul Raynal (1885–1971), französischer Dramatiker
- Benjamin Crémieux (1888–1944), französischer Schriftsteller
- Joë Bousquet (1897–1950), französischer Schriftsteller
- Charles Trenet (1913–2001), französischer Chansonsänger, Komponist, Dichter und Maler
- Pedro Soler (* 1938), französischer Flamenco-Gitarrist
- Joseph Gonzales (* 1941), Boxer
- Alex Antor (* 1979), andorranischer Skirennläufer
- Dimitri Szarzewski (* 1983), französischer Rugbyspieler
- Camille Lacourt (* 1985), französischer Schwimmer
- Benjamin Lariche (* 1987), französischer Rennfahrer
Städtepartnerschaften
- Grosseto in Italien
- Salford in Großbritannien
- Aosta in Italien
- Weilheim in Oberbayern (Partnerstadt)
Literatur
- Rémy Cazals, Daniel Fabre (Hrsg.): Les Audois. Dictionnaire biographique. Association des amis des Archives de l’Aude, u. a., Carcassonne 1990, ISBN 2-906442-07-0.
- Jacques Crémadeills (Hrsg.): L’Aude. De la préhistoire à nos jours. Bordessoules, Saint-Jean-d’Angély 1989, ISBN 2-903504-24-5 (L’Histoire par les Documents = Collection Hexagone. L'Histoire par les Documents).
- Michel Gayraud: Narbonne antique des origines à la fin du IIIe siècle. Boccard, Paris 1981 (Revue archéologique de Narbonnaise. Supplément 8, ISSN 0153-9124).
- Jacques Michaud, André Cabanis (Hrsg.): Histoire de Narbonne. Privat, Paris 2004, ISBN 2-7089-8339-3.
Weblinks
- Website der Stadt (französisch)
- Le Petit Narbonnais französisch
- Fotos der Stadt
- 3D antike Skulptur aus der Römerzeit
Einzelnachweise
- ↑ M. Morvan: Dictionnaire étymologique basque