Naturräumliche Gliederung des Schwarzwaldes

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Naturräumliche Gliederung des Schwarzwaldes
Fläche 6 161 km² Fläche nach LUBW; Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands: 6009,2 km²
Systematik nach Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands
Großregion 1. Ordnung 07–23 →
Schichtstufenland beiderseits des Oberrheingrabens
Großregion 2. Ordnung 08–16 →
Südwestdeutsches Stufenland
Großregion 3. Ordnung 15 →
Schwarzwald
Naturraumcharakteristik
Landschaftstyp Mittelgebirge (Grundgebirge, Buntsandstein)
Höchster Gipfel Feldberg (1493 m)
Geographische Lage
Koordinaten 47° 52′ 25″ N, 8° 0′ 14″ OKoordinaten: 47° 52′ 25″ N, 8° 0′ 14″ O
Naturräumliche Gliederung des Schwarzwaldes (Westliches Schichtstufenland)
Naturräumliche Gliederung des Schwarzwaldes (Westliches Schichtstufenland)
Lage des Feldbergs als höchster Erhebung
Schwarzwald

Der Schwarzwald wird naturräumlich als eine deutsche Großregion 3. Ordnung angesehen und dem Südwestdeutschen Stufenland zugerechnet, in dem er neben der Großregion Odenwald, Spessart und Südrhön das Grundgebirge und die Schichtstufe des Buntsandsteins repräsentiert. Nach Einteilung im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und seiner Nachfolgepublikationen in der ehemaligen Bundesanstalt für Landeskunde, die auch vom Baden-Württembergischen Landesamt (LUBW) verwendet wird, trägt er die Kennziffer 15; das Bundesamt für Naturschutz (BfN) führt ihn in einer internen Umnummerierung unter D54.[1]

Je nach Interpretation gliedert sich der Schwarzwald in 6 bis 10 sogenannte Haupteinheiten (dreistellig bzw. dreistellig nebst tiefergestellter Ziffer), die sich mehr oder weniger den landläufigen Teillandschaften Nordschwarzwald, Mittlerer Schwarzwald und Südschwarzwald zurechnen lassen.

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die naturräumlichen Gliederungen des Schwarzwaldes der ehemaligen Bundesanstalt für Landeskunde entstanden ab dem Jahr 1947. Die Kerngliederung erschien 1955 in der 2. Lieferung des Handbuchs der naturräumlichen Gliederung Deutschlands nebst einer Karte 1:1.000.000 im Jahr 1954, die im Jahr 1960 noch einmal überarbeitet wurde.[2] Verfasser der Schwarzwald-Abschnitte war Friedrich Huttenlocher, der bereits die 1949 erschienene, erste Version des Einzelblattes 1:200.000 Stuttgart mit dem nordöstlichen Schwarzwald verfasst hatte. Hierbei handelte es sich um die erste Ausgabe eines Buches dieser in der Hauptsache erst ab 1959 erschienenen Reihe überhaupt, die damals kaum über eine Kartierung hinausgegangen war.[3]

Gliederung im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Huttenlocher gliederte den Schwarzwald in sechs Haupteinheiten, von denen alleine drei auf den Nordschwarzwald entfielen, der in das stark zertalte Grundgebirge im Westen (Einheit 152 Nördlicher Talschwarzwald) und zwei Abschnitte im Buntsandstein aufgeteilt wurde: den Höhenschwerpunkt im Zentrum (151 Grindenschwarzwald und Enzhöhen) und die flachwelligere (Nord-)Ostabdachung (150 Schwarzwald-Randplatten). Unter der Haupteinheit Mittlerer Schwarzwald (153) wurde nicht das gesamte sich südlich bis zur B 31 anschließende Gebiet zusammengefasst, sondern im Osten nur das zum Neckar entwässernde. Die Ostabdachung zu Brigach, Breg und Wutach sowie das Quellgebiet der Elz, des nach der Kinzig wichtigsten Flusses des Mittleren Schwarzwaldes, wurde als Südöstlicher Schwarzwald (154) zusammengefasst. Mit Hochschwarzwald (155) wurde schließlich der verbleibende, höhere Teil des Südschwarzwaldes bezeichnet. Seine östliche Grenzlinie ging vom Feldberggebiet aus nach Südosten bis unmittelbar südlich des Schluchsees und folgte dann der Schwarza nach Süden bis nördlich von Waldshut. In dieser Ausdehnung nahm die Einheit 155 insgesamt 1271,2 km² ein, während die östlich benachbarte Einheit 154 noch 958,3 km² maß.[2]

Nachfolgende Einzelblätter 1:200.000[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1959 erschien Blatt Sigmaringen, wieder durch Huttenlocher,[4] das vom Schwarzwald nur die Ostabdachung des Mittelteils enthält. Darin ist die Einheit 151 (Grindenschwarzwald), auf Kosten des Mittleren Schwarzwalds, um einige Kilometer nach Süden bis in den Bereich der Buntsandstein-Ausläufer um den Oberlauf der Kleinen Kinzig erweitert. Signifikante Änderungen kamen jedoch erst im Jahre 1964, als Günter Reichelt Blatt Freiburg[5] und Alfred G. Benzing Blatt Konstanz[6] herausbrachten. Damit war der Südschwarzwald komplett in feine Einheiten gegliedert, wobei auf Blatt Konstanz nur Randanteile des Mittelgebirges entfielen, in denen sich Benzing in der Hauptsache an Reichelt orientierte. Alle südlich der Bundesstraße 31 liegenden Teile von 154 wurden zur Einheit 155 eingemeindet, welche jedoch weiter in den Südlichen Hochflächenschwarzwald (1551) im Osten, den Südlichen Kammschwarzwald (1552) im Westen und das sehr kleine Weitenauer Bergland (1553) im äußersten Südwesten aufgespalten wurde, wodurch 155 zur Über-Haupteinheit heraufgestuft wurde. Nach diesem Stand ist der Südöstliche Schwarzwald, auf den Blättern Freiburg und Konstanz entsprechend Mittlere Schwarzwald-Ostabdachung genannt, nur noch 558 km² groß,[7] während der Hochschwarzwald auf 1592 km²[8] angewachsen ist und eigentlich spätestens jetzt mit Südschwarzwald treffender beschrieben wäre. Blatt Freiburg verwendet auch die Bezeichnung Südlicher Schwarzwald (Hochschwarzwald).

1967 brachte Heinz Fischer schließlich Blatt Rastatt[9] sowie, zusammen mit Hans-Jürgen Klink, Blatt Offenburg[10] heraus, womit nunmehr auch der Westen des Schwarzwaldes komplett erfasst war; im selben Jahr überarbeitete Hansjörg Dongus Blatt Stuttgart des inzwischen verrenteten Huttenlocher erheblich, was in erster Linie hieß, dass es längere Textteile zu den Einheiten gab. Auch die Einheit 153 wurde, Blatt Offenburg, aufgespalten, und zwar in den Ostrand des Mittleren Schwarzwald(e)s (1531) und den Mittleren Talschwarzwald (1532). Aus den sechs Haupteinheiten waren somit neun geworden, wobei aber beispielsweise Wolf-Dieter Sick, selber Mitarbeiter der Bundesanstalt für Landeskunde und insbesondere für das nicht schwarzwaldrelevante Blatt Rothenburg (1962) verantwortlich, im Jahr 1981 den Schwarzwald mit Referenz auf die Arbeiten seiner Kollegen in nur acht aufteilte und das Weitenauer Bergland als Teil des Südlichen Kammschwarzwaldes interpretierte. Die Einheit 154 nannte Sick Südostabdachung des Mittleren Schwarzwaldes[11]

Änderungen nach LUBW[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1990er-Jahren erstellte die Landesanstalt für Umweltschutz (LfU), heute: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) eine naturräumliche Gliederung für Baden-Württemberg zur Fortschreibung des Landschaftsprogramms.[12] Diese Gliederung dient beispielsweise zur Darstellung der ökologischen Grundlagen des Landes in Naturraumsteckbriefen[13] oder zur naturräumlichen Zuordnung von Schutzgebieten und ist in den online abrufbaren Daten- und Kartendienst der LUBW integriert.[14] Ausgangspunkt waren die Arbeiten der Bundesanstalt für Landeskunde mit ihren an Rändern zu Nachbarblättern zum Teil divergenten Grenzziehungen. Die Neugliederung ignorierte die Sub-Unterteilungen der Einheiten 153 und 155 und beschränkte sich auf die sechs Einheiten 150 bis 155, wobei sie die ursprünglichen Namensgebungen des Handbuchs benutzte, jedoch den Zuschnitt weitgehend an die später erschienenen Einzelblätter anpasste.[15][16] Eine fundamentale Umgliederung fand jedoch statt:

Der südlich der Elz gelegene Teil der Einheit 1532 (größtenteils Blatt Offenburg) wurde der Einheit 155 Hochschwarzwald zugeschlagen, wodurch diese auf 1990 km² angewuchs.[17] Namentlich mag das auch dadurch indiziert erschienen sein, als der Kandel immerhin über 1240 m erreicht. Andererseits entsprach die Einheit 155 auch zuvor schon nicht ausschließlich dem, was der Besucher sich unter „Hoch“-Schwarzwald vorstellt, da die Einheit ja bis an die Ränder des Mittelgebirges reicht und auch Hügelländer von nur 500 m Höhe enthält.

Nr. Naturraum Fläche
in km²
Einw. EW/km² Siedlungs-
fläche
in %
Offenland
in %
Wald
in %
Wasser
in %
Verdich-
tungs-
raum
in %
Sonstige
Räume
in %
Ober-
zentren
Mittel-
zentren
150 Schwarzwald-Randplatten[18] 0930 268.000 289 7,69 29,33 62,92 0,05 14 086 Pforzheim Calw,
Freudenstadt
151 Grindenschwarzwald und Enzhöhen[19] 0699 060.000 086 1,92 06,39 91,51 0,18 00 100
152 Nördlicher Talschwarzwald[20] 0562 107.000 190 4,12 19,48 76,41 0 00 100 Baden-Baden,
Gaggenau/Gernsbach
153 Mittlerer Schwarzwald[21] 1422 188.000 133 3,35 30,25 66,39 0 02 098 Haslach/Hausach/Wolfach,
Waldkirch, Schramberg
154 Südöstlicher Schwarzwald[7] 0558 062.000 112 3,03 32,44 64,49 0,04 00 100 Villingen-Schwenningen
155 Hochschwarzwald[17] 1990 213.000 107 2,44 26,93 70,31 0,31 05 095 Schopfheim,
Titisee-Neustadt

Grobe Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Naturräume, nachfolgend in Nord-Süd-Richtung den drei Hauptlandschaften des Schwarzwaldes untergeordnet, sind ausgewiesen:[9][3][10][4][5][6]

Die Einheit 155 Hochschwarzwald nach LUBW (1990 km²)[17] verteilt sich dabei auf die Einheit 155 (Einzelblätter) und den Süden der Einheit 1532, also auf zwei der Grobgliederungsgebiete.

Nordschwarzwald[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Nordschwarzwald gliedert sich wie folgt:[9][3][10][4]

  • 150–152 Nordschwarzwald
    • 150 Schwarzwald-Randplatten (930 km²)[18]
      • 150.1 Östliche Schwarzwald-Randplatten
        • 150.10 Nagold-Waldach-Randplatten
        • 150.11 Nagold-Waldach-Missen[26]
        • 150.12 Bösinger Wellenkalkplatte
        • 150.13 Enz-Nagold-Platte
        • 150.14 Enz-Nagold-Missen
        • 150.15 Effringer Wellenkalkplatte
      • 150.2 Nördliche Schwarzwald-Randplatten
        • 150.20 Neuenbürger Hochfläche
        • 150.21 Albtalplatte
        • 150.22 Eichelberg
    • 151 Grindenschwarzwald und Enzhöhen (699 km²)[19]
      • 151.0 Grindenschwarzwald
        • 151.00 Kniebisstock[27]
        • 151.01 Grinden des oberen Murgtals[28]
        • 151.02 Grinden des mittleren Murgtals
      • 151.1 Enzhöhen
        • 151.10 Enzriedel
        • 151.11 Enzmissen
        • 151.12 Herrenalber Berge
      • (151.20 = 151.01)
      • (151.4 = 151.00)
    • 152 Nördlicher Talschwarzwald (562 km²)[20]
      • 152.0 Oos-Murg-Höhen
        • 152.00 Gaggenauer Murgtalweitung
        • 152.01 Ebersteiner Berge
        • 152.02 Baden-Badener Talweitung (Oosbecken)
        • 152.03 Baden-Badener Quarzporphyrmassiv
      • 152.1 Bühlertaler Wald
        • 152.10 Bühler Höhen
        • 152.11 Murgwald
        • 152.20 Rench- und Achertaler Schwarzwald[29]
        • 152.21 Ortenau-Schwarzwald (Offenburger „Gebirg“)

Mittlerer Schwarzwald[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Morgendunst über Berggipfel des Mittelschwarzwaldes bei Schonach

Der Mittlere Schwarzwald ist nicht nur in West-Ost-Richtung, sondern zusätzlich auch je in Nord-Süd-Richtung zweigeteilt. Da im Westen in Form des Elztals eine relativ scharfe Landschaftsgrenze vorliegt, im Osten wiederum sich die Einzugsgebiete vom Nord- zum Südteil vom Neckar zur Donau verlagern, bietet es sich an, die Gliederungen von Nord- und Südteil getrennt zu behandeln.

Nördlicher Mittlerer Schwarzwald[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der nördliche Mittlere Schwarzwald gliedert sich wie folgt:[10][4]

  • 153 Nördlicher Mittlerer Schwarzwald (1422 km²)[21]
    • 1531Ostrand des Mittleren Schwarzwaldes[30]
      • 1531.1 (ohne Namen)
        • 1531.10 Randplatten des Mittleren Schwarzwaldes
        • 1531.11 Königsfelder Randhöhen
      • 1531.2 Quelltäler der Kinzig im weiteren Sinne[31]
        • 1531.20 Quelltäler der Kinzig
        • 1531.21 Oberer Schiltach- und Lauterbachwald
    • 1532 Mittlerer Talschwarzwald[32] (Einheiten im Süden von 1532, die nach heutigem Stand (LUBW) dem Hochschwarzwald zugerechnet werden, siehe Abschnitt Südschwarzwald!)
      • 1532.50 Mittleres Elztal
      • 1532.6 Kinzigtaler Wälder
        • 1532.61 Bücherner Wald (höchste Höhen inmittelbar in Elztalnähe – an der Hirschlachschanze im äußersten Südosten, jenseits der L 107, Nahtstelle zu 1532.62: 836,1 m; sonst unter 700 m; Finsterkapf im äußersten Südwesten: 690,3 m)
        • 1532.62 Gutachwald; beiderseits der Gutach (Schänzle im W, 5 km südwestlich Hornbergs: 994 m, Hauenstein 1,5 km nördlich davon: 968,9 m Kroneck im SW bei Triberg: 949,9 m; Kräherkapf im O, 3,5 km südöstlich Hornbergs: 896,8 m, Storeck unmittelbar rechts der Gutach zwischen Triberg und Hornberg: 897,8 m; Schondelhöhe im Nordosten, 3 km nordnordöstlich Hornbergs: 858,9 m; Farrenkopf im äußersten Nordwesten: 788,6 m)
        • (212.2, Südrand von 1532.63) Kinzigtal[33]
        • 1532.63 Kinzig-Wolfach-Wald
        • 1532.64 Oberwolfach-Grinden[34]
        • 1532.65 Nordrachwald
      • 1532.7 Rauhkasten und Hünersedel
      • 1532.8 Ettenheimmünsterer Buntsandsteinberge
        • 1532.80 Lahrer Buntsandsteinberge
        • 1532.81 Ottoschwandener Buntsandsteingebiet

Südlicher Mittlerer Schwarzwald[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nach landläufiger Gliederung (B 31 als Grenze) noch dem mittleren Schwarzwald zugehörigen, laut LUBW[15][16] jedoch den Einheiten 154 und 155 des Südschwarzwaldes zugeordneten Teile des Mittelgebirges wurden auf den Einzelblättern Offenburg[10], Sigmaringen[4], Freiburg[5] und Konstanz[6] wie folgt gegliedert:

Südschwarzwald[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der durch die B 31 nach Norden abgegrenzte, landläufige Südschwarzwald wurde auf den Einzelblättern Freiburg[5] und Konstanz[6] wie folgt gegliedert:

Feldberggebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zieht man um den Feldberg eine Höhenlinie auf 1200 m ü. NHN, so umschließt diese immerhin ein Gebiet von etwa 33 km².[42] Nach Westen umfasst sie den Stübenwasen (1388,8 m) und den Hirschkopf (1264,5 m), jedoch nicht mehr den Trubelsmattkopf (1281,8 m). Nach Nordwesten läge der Tote Mann (1321,7 m) noch drin, jedoch nicht mehr der Hochfahrn (1263,3 m); nach Nordosten umfasst sie über einen schmalen Korridor den Schweizerwald (1305,7 m) und den Wieswaldkopf (1277,8 m), von dem aus nach Nordwesten und außerhalb der Linie der Hinterwaldkopf (1199,2 m) abzweigt.

Eigentliche Basis des Höhenschwerpunktes wäre indes der Seebuck im Zentrum (1449,3 m). Von diesem aus zweigt innerhalb der Höhenlinie nach Südosten ein langer Rücken über Bärhalde (1318,7 m) bis zum Silberfelsen (1277 m), auf den sich südlich und außerhalb der Linie die Schnepfhalde (1299,7 m) in westlicher Nähe zum Schluchsee folgt. Südlich des Seebuck führt die Höhenlinie zum Herzogenhorn (1415,6 m), zum Silberberg (1358,9 m) westlich davon und das Spießhorn (Kleines Spießhorn: 1350,8 m) südöstlich, an das sich knapp außerhalb der Linie der Rabenstock (1225,1 m) anschließt.

Zieht man die Höhenlinie gar auf 1000 m und lässt sie im Westen an der Straße MuggenbrunnOberried enden und im Südosten. nördlich von Menzenschwand und östlich des Varitas-Hauses, an der Bundesstraße 317, so erhält man einen fast unbesiedelten, durch Talungen sternförmigen inneren Hochschwarzwald von fast 120 km² Fläche mit Hinterzarten im Nordosten, das Hauptsiedlungsgebiet der Gemeinde Feldberg (Schwarzwald) um Altglashütten im Osten, Bernau im Süden und Todtnau im Südwesten. Dieses Gebiet war in der Würm-Kaltzeit fast komplett vergletschert – lediglich Hochfahrn und Hinterwaldkopf im Norden waren Randberge.[43]

Das Feldberggebiet ist Basis zweier verschiedenartiger Hauptkammgebiete. Der bis über 1400 m hohe Hauptkamm des Südlichen Kammschwarzwaldes (1552) zieht sich von westlich des Feldberggebiets, beim Schauinsland (1283,9 m) nördlich des Trubelsmattkopfes, nach Süden und später Südwesten. Der bis über 1300 m hohe angedeutete Kammbereich des Südlichen Hochflächenschwarzwaldes (1551) zieht sich dem gegenüber vom Gebiet zwischen Seebuck und Herzogenhorn nach Südosten, wobei in ihn mittig der Schluchsee eingesenkt ist und er immer wieder durch diagonal verlaufende Täler unterbrochen wird. Zwischen beiden und südlich des Herzogenahorns schließt sich überdies ein weiteres, bis über 1300 m hohes, sternförmiges Kammsystem an.

Da sich viele der Naturraumnamen und -grenzen des Blattes Freiburg nicht durchgesetzt haben, werden in den folgenden Beschreibungen nur die etablierten oder signifikant abgegrenzten erwähnt.

Südlicher Kammschwarzwald[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Südlicher Kammschwarzwald (1552) wird die westliche Hälfte des Südschwarzwaldes bezeichnet. Eine eindeutige Grenze der beiden Hauptlandschaften ist nicht festlegbar, jedoch werden das unmittelbare Gebiet um den Feldberg und der Hotzenwald bereits dem Hochflächenschwarzwald zugerechnet. Prinzipiell ähnelt der Kammschwarzwald den mit Talschwarzwald bezeichneten Landschaften an der nördlicheren Westseite. Wesentlicher Unterschied ist indes der, dass die Hauptkämme hochmontane Höhen von 1000 m ü. NHN erreichen; dadurch ist der Kontrast zwischen den Höhenlandschaften und den submontanen Talsystemen umso deutlicher und abrupter, was diese beiden Bereiche deutlich voneinander trennt.

Kammgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hauptkamm gliedert sich in der Hauptsache in 3 aufeinander folgende, jedoch zueinander versetzte, breite Hauptkämme, von denen einzelne, etwas schmalere Nebenkämme nach Süden abzweigen. Der nördlichste Hauptkammabschnitt zieht sich vom Schauinsland (1283,9 m) über den Trubelsmattkopf (1281,8 m) zum Hörnle (1188,9 m) . Ebenfalls nach Süden gerichtet, jedoch etwas nach Westen verschoben, folgt das Belchen-Massiv mit dem Breitenauer Kopf (1121,5 m) westlich des Hörnle, dem Heidstein (1275 m) und, südwestlich davon, dem Belchen (1414,2 m). Östlichster der Höheren Gipfel ist der Rollspitz (1239,6 m); dieser Kammteil entspricht auf Blatt Freiburg dem Belchen-Massiv im engeren Sinne (1552.50/51). Ungefähr ab der Landesstraße 131, geomorphologisch aber wohl schon minimal nördlich davon (Weiherkopf: 1143,5 m), schließt sich der dritte Teil des Hauptkammes, der sich vom Köhlgarten (1224,2 m) nach Südwesten zum Blauen (1165,4 m) zieht, an.

Vom Hauptkamm ausgehend ziehen sich, getrennt durch die Talungen der Hauptbäche des Systems der Wiese, nach Süden gerichtete Nebenkämme nach Süden. Der östlichste davon zieht sich vom Trubelsmattkopf über das nahe Köpfle (1234,9 m) nach Südsüdosten bis zum Knöpflesbrunnen (1123,8 m, am Nordgipfel Hasbacher Höhe sogar 1149,3 m) westlich Todtnaus. Dieser Rücken trennt die Täler von Schönenbach im Osten und Wiedenbach im Westen. Südlich des Belchen setzt ein weiterer, nach Süden gerichteter Nebenkamm an, der südlich des Böllener Ecks bis 824,5 m abflacht (Sattel an der L 131), aber nach Süden immer wieder über 1000 m kommt, am Zeller Blauen schließlich auf 1077 m. Dieser Rücken trennt das Einzugs- und Flussgebiet der oberen Wiese von dem der Kleinen Wiese im Westen. Letzter nennenswerter Gipfel ist, südwestlich des Zeller Blauen, der 867,1 m hohe Stalden zwischen Gresgen und Tegernau. Deutlich weniger weit nach Süden reichen die hochmontanen Gebiete zwischen der Belchenwiese, dem Oberlauf der Kleinen Wiese, und dem zweiten, westlicheren Oberlauf Köhlgartenwiese südlich des Kohlgarten. Am Schattann werden noch 1066,9 m erreicht, aber nach Süden bleibt nur ein schmalerer Grat vom nördlicheren (961,3 m) über einen Sattel auf gut 870 m zum südlicheren (911,9 m) Hörnle unmittelbar westlich Raichs. Nordwestlich des Schattann erreicht, zwischen den beiden Quellbächen der Köhlgartenwiese, der Obere Buck 954 m.

Ein wieder längerer Nebenkamm setzt zwischen Köhlgarten und Blauen, am unauffälligen Stühle (1122,2 m)[44] an und erreicht am Hohwildsberg südöstlich Kaltenbachs (Malsburg-Marzell) ein Zwischenhoch von 1084,2 m. Er bildet die Wasserscheide zwischen dem Flusssystem der Wiese und dem der Kander. Nach Süden verzweigt sich der Rücken leicht und endet im Hohe Stuckbäume (938,9 m) und, nordöstlich davon, im Hohfelsen (963,1 m). Keine eigenständigen weiteren Berge gibt es im Bereich des Blauen. Dessen Kammlinie liegt allgemein in Nordnordwest-Südsüdost-Richtung etwa senkrecht auf der eigentlichen Kammlinie.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise) Im Dienst „Schutzgebiete“ ist der Schwarzwald bis zum Maßstab 1:100.000 als D54 eingezeichnet; die Gliederungsnummern im Kartendienst „Landschaften“ gliedern jedoch die teillandschaften der 15 und den untergeordneten Haupteinheiten nach Stand von 1967 unter.
  2. a b Friedrich Huttenlocher in: Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Herausgeber): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960); 2. Lieferung, S. 243–258 sowie Kartierung
  3. a b c Friedrich Huttenlocher, Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 170 Stuttgart. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1949, überarbeitet 1967. → Online-Karte (PDF; 4,0 MB)
  4. a b c d e Friedrich Huttenlocher: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 178 Sigmaringen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
  5. a b c d Günther Reichelt: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 185 Freiburg i. Br. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1964. → Online-Karte (PDF; 3,7 MB)
  6. a b c d Alfred G. Benzing: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 186 Konstanz. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1964. → Online-Karte (PDF; 4,1 MB)
  7. a b c d Naturraumsteckbriefe der LUBW, siehe 154: Südöstlicher Schwarzwald (PDF; 6,8 MB; Hinweise)
  8. a b c d Der Nördliche Hochschwarzwald hat per Messung im LUBW-Kartendienst unter Verwendung der Südgrenze von 1532 nach Blatt Freiburg 398 km² Fläche; daraus ergibt sich eine Südschwarzwald-Fläche von 1990 − 398 = 1592 km².
  9. a b c Heinz Fischer: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 169 Rastatt. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1967. → Online-Karte (PDF; 4,4 MB)
  10. a b c d e Heinz Fischer, Hans-Jürgen Klink: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 177 Offenburg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1967. → Online-Karte (PDF; 4,0 MB)
  11. Wolf-Dieter Sick: Der Schwarzwald. Landeskundlicher Überblick. In: Der Schwarzwald. Beiträge zur Landeskunde. In: Ekkehard Liehl, Wolf-Dieter Sick (Hrsg.): Veröffentlichung des Alemannischen Instituts Freiburg i. Br. Band 47. Konkordia, Bühl 1981, ISBN 3-7826-0047-9, S. 531 f.
  12. Landschaftsprogramm, abgerufen am 7. Juli 2014
  13. Naturraumsteckbriefe Baden-Württemberg (Memento des Originals vom 21. Januar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de, abgerufen am 7. Juli 2014
  14. Siehe Thema Natur und Landschaft > Naturräume im Daten- und Kartendienst der LUBW
  15. a b Naturräumliche Haupteinheiten Baden-Württembergs (PDF; 3,1 MB), Änderungen (PDF; 1,9 MB; S. 55–58) – LUBW (Hinweise)
  16. a b Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  17. a b c Naturraumsteckbriefe der LUBW, siehe 155: Hochschwarzwald (PDF; 10,1 MB; Hinweise)
  18. a b c Naturraumsteckbriefe der LUBW, siehe 150: Schwarzwald-Randplatten (PDF; 9,9 MB; Hinweise)
  19. a b c Naturraumsteckbriefe der LUBW, siehe 151: Grindenschwarzwald und Enzhöhen (PDF; 8,9 MB; Hinweise)
  20. a b c Naturraumsteckbriefe der LUBW, siehe 152: Nördlicher Talschwarzwald (PDF; 9,0 MB; Hinweise)
  21. a b c Naturraumsteckbriefe der LUBW, siehe 153: Mittlerer Schwarzwald (PDF; 9,6 MB; Hinweise)
  22. Diese Umnummerierung der deutschen Hauptlandschaften nach Ssysmank wird ausschließlich im Bundesamt für Naturschutz verwendet, wo feinere Einheiten jedoch in Landschaftssteckbriefen nach wie vor nach der Hierarchie der Bundesanstalt für Landeskunde gegliedert werden.
  23. Auf Blatt Sigmaringen (1959) werden alle aufgeführten Einheiten ohne tiefergestellte „1“ als direkte Untereinheiten des Mittleren Schwarzwaldes geführt; 1522 liegt auch ganz im jüngeren, sich westlich anschließenden Blatt Offenburg.
  24. Auf Blatt Freiburg (1964) werden alle Nummern ohne die tiefergestellte „2“ geführt, die erst auf dem nördlich benachbarten Blatt Offenburg (1967) eingeführt wurde. Ohne tiefergestellte Zahlen würden die Nummern 153.1(1) und 153.2 jedoch mit denen von Blatt Sigmaringen (1959, östlich an Blatt Offenburg anschließend) kollidieren.
  25. a b Mittlere Schwarzwald-Ostabdachung ist die Bezeichnung für die Einheit 154 auf den Blättern Freiburg und Konstanz; die Blätter Offenburg und Sigmaringen im Norden der Einheit verwenden die Bezeichnung Südöstlicher Schwarzwald des Handbuchs, die auch die aktuelle Gliederung der LUBW – trotz der erfolgten Auslagerung des Südens der Einheit zur neuen Einheit 1551 bzw. zu 155 seit den Blättern Freiburg und Konstanz – verwendet. Am treffendsten dürfte jedoch die Bezeichnung Südostabdachung des Mittleren Schwarzwaldes von Sick (1981) die Lage beschreiben.
  26. Bezeichnung auf Blatt Stuttgart; Name auf Blatt Sigmaringen: Missenzone der Nagold-Waldach-Platten
  27. Auf Blatt Sigmaringen irrtümlich (s. Fußnote Blatt Stuttgart, S. 63) als „153.4“ eingezeichnet
  28. Bezeichnung und Nummerierung auf den Blättern Rastatt und Stuttgart; auf Blatt Sigmaringen: „151.20 Obere Murgtalgrinden“
  29. Im Buchteil – nicht auf der Karte – von Blatt Rastatt versehentlich mit „152.00“ deklariert
  30. Auf Blatt Sigmaringen (1959) werden alle aufgeführten Einheiten ohne tiefergestellte „1“ als direkte Untereinheiten des Mittleren Schwarzwaldes geführt; 1522 liegt auch ganz im jüngeren, sich westlich anschließenden Blatt Offenburg.
  31. Auf Blatt Sigmaringen ist der gesamte Westrand von 153 im Blattbereich als 153.20 Quelltäler der Kinzig eingezeichnet; dort wird die Einheit 153.21 Schapbachtal-Grinden aufgeführt, die ganz auf Blatt Offenburg liege. Im jüngeren Blatt Offenburg jedoch unterteilt sich 1531.2 in einen Nord- und einen Südteil, wobei auch der Südteil (1531.21) bis auf Blatt Sigmaringen reicht – wo er jedoch, ohne Grenzlinie, als Teil von 153.20 weitergeführt wird.
  32. Auf Blatt Freiburg (1964) werden alle Nummern ohne die tiefergestellte „2“ geführt, die erst auf dem nördlich benachbarten Blatt Offenburg (1967) eingeführt wurde. Ohne tiefergestellte Zahlen würden die Nummern 153.1(1) und 153.2 jedoch mit denen von Blatt Sigmaringen (1959, östlich an Blatt Offenburg anschließend) kollidieren.
  33. Blatt Offenburg rechnet das Kinzigtal ab Biberach bis zum Austritt aus dem Mittelgebirge als Einheit [212.2 Kinzig-Talweitung] zu den Ortenau-Bühler Vorbergen (212) und somit zum Oberrheingraben, während das Kinzigtal oberhalb nicht einzeln abgegrenzt wird und zum Kinzig-Wolfach-Wald (1532.63) gerechnet wird. Dieses entspricht jedoch nicht den in anderen Einzelblättern verwandten Konventionen, wonach Talböden innerhalb eines Gebirges zum Gebirge selber gerechnet werden. Die Talweitung reicht auch de facto bis Steinach, und auch das Tal flussaufwärts über Haslach bis Hausach bzw., mit Einschränkung, bis Wolfach, bleibt signifikant breit und eben.
  34. Die Einheit liegt größtenteils auf Blatt Offenburg, jedoch zu einem kleinen Ostteil auf Blatt Sigmaringen. Dort ist auf der Karte auch ihre Ostgrenze eingezeichnet, die Einheit jedoch nicht deklariert.
  35. Auf der Karte von Blatt Offenburg wird die Hochfläche als 1532.20 eingezeichnet.
  36. Auf der Karte von Blatt Offenburg wird der Graben als 1532.30 eingezeichnet, wobei es aber keine weiteren Teile von 1532.3 gibt.
  37. Auf Blatt Offenburg ist kein expliziter Name für diese Einheit deklariert; jedoch wird der Name Kandel- und Hochwald durch LUBW insbesondere für einen unzerschnittenen Verkehrsraum benutzt, der im Kern aus dieser Landschaft besteht (wenngleich er nach Südosten etwas weiter reicht)
  38. Bezeichnung von Blatt Offenburg; Blatt Freiburg: „Breg-Urach-Riedelland
  39. Bezeichnung auf Blatt Sigmaringen: Villinger Randplatten; dort auf der Karte – nicht im Buchteil – mit „154.1“ nummeriert.
  40. Auf der Karte von Blatt Sigmaringen – nicht im Buchteil – mit „154.2“ nummeriert.
  41. Die flussabwärts, bei Lörrach, sich anschließende Untereinheit 201.30 des Markgräfler Hügellandes (201) heißt ebenfalls „Unteres Wiesetal“.
  42. Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise) (Polygonmessung)
  43. GeoViewer der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (Hinweise)
  44. Der Name Stühle ist auf Karten an einem 1046,7 m hohen Geländepunkt, der keinen Gipfel darstellt, eingezeichnet.