Nordbahn (Österreich)

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Nordbahn: Wien Praterstern–Břeclav
Streckennummer:114 01
Kursbuchstrecke (ÖBB):901
Streckenlänge:78,0 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Netzkategorie:A
Stromsystem:Wien–Staatsgrenze: 15 kV 16,7 Hz ~
Staatsgrenze–Břeclav: 25 kV 50 Hz ~
Maximale Neigung: 28 
Minimaler Radius:451 m
Höchstgeschwindigkeit:140 km/h
Zweigleisigkeit:durchgehend
Verbindungsbahn
0,065 Wien Praterstern Stammstrecke (Wien)
Wien Praterstern-Frachtenbahnhof
0,000 Wien Nordbahnhof
1,170 Wien Traisengasse Stammstrecke (Wien)
2,332 Wien Vorgartenstraße
(keine Zughalte nach 16. Mai 1943, aufgelassen 8. April 1945)
2,707 Wien Handelskai Stammstrecke (Wien) Vorortelinie
Eröffnet 4. Mai 1996 Donauuferbahn
Nordbahnbrücke
3,705 Wien Strandbäder
(Eröffnet 16. Apr. 1964 Aufgelassen 24. Sept. 2000)
4,760 Wien Floridsdorf Stammstrecke (Wien)
Nordwestbahn nach Znojmo
Floridsdorf-Frachtenbahnhof
6,950 Wien Siemensstraße S1 S2 S7
Floridsdorfer Hochbahn von Wien Jedlersdorf
9,201 Wien Leopoldau S1 S2 S7
10,8 Beginn ETCS L2
Wien Süßenbrunn-West
Laaer Ostbahn von Wien Hauptbahnhof
Laaer Ostbahn nach Laa an der Thaya
Süßenbrunn Entseuchungsbahnhof
12,000 Wien Süßenbrunn S1
13,362 Süßenbrunn Haltestelle (15. Juli 1922 aufgelassen)
Landesgrenze Wien / Niederösterreich
18,207 Deutsch Wagram S1
20,770 Helmahof S1
23,610 Strasshof S1
Strasshof
zum Eisenbahnmuseum Strasshof
27,100 Silberwald S1
31,313 Gänserndorf S1 155 m ü. A.
nach Groß-Schweinbarth und Mistelbach
nach Marchegg
33,510 Weikendorf-Dörfles
~36,200 Tallesbrunn
39,845 Angern
Anschluss Lagerhaus Angern
43,400 Stillfried
50,218 Dürnkrut 150 m ü. A.
53,265 Jedenspeigen
55,247 Sierndorf a.d. March
58,527 Drösing 154 m ü. A.
nach Zistersdorf
von Korneuburg
Anschluss an ABID AG
64,924 Hohenau 151 m ü. A.
70,995 Rabensburg
73,926 Bernhardsthal Frachtenbahnhof
75,197 Bernhardsthal
Bernhardsthaler Teich
76,1 Ende ETCS L2
77,993 Staatsgrenze Österreich/Tschechien
(Systemtrennstelle 15 kV / 25 kV)
Thaya-Entlastungskanal
von Znojmo und von Lednice
von (Bratislava–) Kúty (seit 1929)
Thaya
83,182 Břeclav (Lundenburg)
nach Kúty (bis 1929)
nach Brno
nach Prerau und Krakau

Die Nordbahn ist eine zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn in Österreich, die Wien vom Bahnhof Wien Praterstern ausgehend in Richtung Mähren (Tschechien) verlässt. Sie wurde von den 1830er Jahren an als erste Dampfeisenbahn im Kaisertum Österreich von der Aktiengesellschaft der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn (KFNB) als Teil der Verbindung Wien–Krakau erbaut und betrieben und wurde 1906 verstaatlicht. Heute ist die Strecke Teil des Paneuropäischen Verkehrskorridors IV und des TEN-Korridors Nr. 22, der von Athen nach Nürnberg bzw. Dresden führt, und wird von Fernzügen Richtung Prag, Berlin und Warschau benützt.

Geschichte

Bis 1906

1906 bis heute

Verstaatlichung

Um die Jahrhundertwende war man nun auch ernsthaft bestrebt, die wichtigen Eisenbahnlinien der österreichischen Reichshälfte unter eine einheitliche Verwaltung zu bringen. … 1905 verdichteten sich diesbezüglich Gerüchte … (Heinersdorff). Über das Thema fand eine heftige Mediendebatte statt.[1]

Der Wiener Nordbahnhof 1908

Die Nordbahn wurde mit einem vom Reichsrat, dem Parlament der österreichischen Reichshälfte, am 31. Oktober 1906 beschlossenen Gesetz rückwirkend per 1. Jänner 1906 verstaatlicht.[2] Das Gesetz hatte Eisenbahnminister Julius Derschatta von Standhalt eingebracht, der als Nachfolger Heinrich von Witteks (Minister bis 1. Mai 1905) und Ludwig Wrbas seit 2. Juni 1906 amtierte.[3] Mit dem Betriebsübergang am 1. Jänner 1907 wurde die Nordbahn Teil der k.k. Staatsbahnen (siehe auch: Geschichte der Eisenbahn in Österreich, Verstaatlichung).

Von November 1918 an wurde die Nordbahn von den Österreichischen Staatsbahnen (ÖStB), ab 1923 von den Bundesbahnen Österreich (BBÖ), 1938–1945 von der Deutschen Reichsbahn und seit 1947 von den neu gegründeten staatseigenen Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) in deren jeweiliger Rechtsform betrieben.

Projekt Verschiebebahnhof Breitenlee

1912–1914 planten die Staatsbahnen, zwischen der Nordbahn und dem Marchegger Ast der Ostbahn einen großen Verschiebebahnhof Breitenlee zu errichten. Die Realisierung wurde durch den Beginn des Ersten Weltkriegs verzögert und schließlich unter Einsatz von Kriegsgefangenen begonnen. In der Zwischenkriegszeit wurde das Projekt nicht weiter verfolgt; die vorhandenen Gleise wurden, soweit sie nicht demontiert wurden, bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zum Abstellen von nicht mehr benötigten Schienenfahrzeugen verwendet. Heute ist nur mehr ein kleiner Rest der Gleisanlagen befahrbar; die 1922 dreigleisige Ausfahrt zur Ostbahn war um 1960 auf dem Stadtplan nicht mehr verzeichnet.

Verkehr im Ersten Weltkrieg

Da Österreich-Ungarn 1914–1917 im Krieg mit Russland stand und in Galizien eine stark umkämpfte Front bestand, hatte die Nordbahn bis 1918 viele Militärtransporte an die Ostfront des Ersten Weltkriegs zu bewältigen.

Zerfall Altösterreichs

Mit dem Zerfall Altösterreichs (Gründung der Tschechoslowakischen Republik am 28. und des Staates Deutschösterreich am 30. Oktober 1918, definitive Festlegung der Nordgrenze der Republik Österreich im am 10. September 1919 unterzeichneten Friedensvertrag von St. Germain) ging auf der Nordbahn viel Verkehr verloren, war sie doch bis 1918 die Direktverbindung des altösterreichischen Zentralraums mit den Kronländern Galizien und Bukowina mit den Städten Krakau, Lemberg und Czernowitz gewesen. Galizien schloss sich 1918 dem neuen polnischen Staat an, die Bukowina wurde von Rumänien annektiert. Dadurch ging der Güterverkehr auf der Nordbahn ebenso wie der Personenfernverkehr zurück. Der Verkehr zwischen Österreich und der Tschechoslowakei blieb dicht, da weiterhin starke wirtschaftliche und verwandtschaftliche Beziehungen bestanden.

Knotenpunkt Lundenburg wird Ausland

1918 verkürzte sich die von Österreich verwaltete Bahnstrecke auf den Abschnitt von Wien bis zur Staatsgrenze nördlich der Station Bernhardsthal. Der Bahnknotenpunkt Lundenburg, wo sich die Strecken nach Brünn bzw. Krakau gabelten, Heizhäuser und Drehscheiben vorhanden waren und nun die Passkontrollen stattfanden, befand sich nun in der Tschechoslowakei. Knapp südlich der neuen Staatsgrenze wurden daher Gleisdreiecke errichtet, um schwere Dampflokomotiven ohne Drehscheibe wenden zu können.

Projekt Güterbahnhof Strasshof

In der NS-Zeit sollte der Bahnhof Strasshof zwischen Deutsch-Wagram und Gänserndorf wegen des stark gestiegenen Verkehrs ausgebaut werden. Der Baubeginn erfolgte aber erst 1944, so dass die geplante Anlage dem kriegsbedingten Verkehr nicht mehr dienen konnte. Heute befindet sich dort ein Eisenbahnmuseum.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

1945 ging vor dem neuen Ostblock der Eiserne Vorhang nieder. Niederösterreich wurde bis 1955 sowjetische Besatzungszone. Der Verkehr auf der österreichischen Nordbahn wurde dadurch stark reduziert. Wie stark die Bahn in ihrer Bedeutung im Verständnis der damaligen Österreicher reduziert war, zeigte sich daran, dass an die Wiederherstellung des 1945 im Krieg stark beschädigten Wiener Nordbahnhofs nicht gedacht wurde; die (wieder aufbaubare) Ruine des mächtigen Gebäudes wurde 1965 abgetragen.

Bahnhof Praterstern, S-Bahn-Verkehr

Vorerst konnten die Gleisanlagen beim Nordbahnhof nach dem Krieg nur erschwert benützt werden, da die Nordbahnbrücke über die Donau im April 1945 zerstört worden war und erst bis 1957 wieder befahrbar war; die Erneuerung der Zufahrt zur Brücke vom Nordbahnhof aus dauerte bis 1959.

Für den geplanten Schnellbahnverkehr auf der Nordbahn bis Gänserndorf wurde daher bis 1959 auf dem neben dem Nordbahngelände gelegenen Praterstern, einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Wiens, der Bahnhof Wien Praterstern neu angelegt. Am 1. Juni 1959 wurde hier der Schnellbahn-Teilbetrieb Floridsdorf–Hauptzollamt aufgenommen, am 17. Jänner 1962 folgte die Aufnahme des kompletten Betriebs der Schnellbahn-Stammstrecke FloridsdorfMeidling, für den zwischen Praterstern und Floridsdorf die neue Haltestelle Wien Traisengasse gebaut worden war.

Seit 1. Juni 1959 verkehren auch die Züge der Nordwestbahn vom Praterstern bis Floridsdorf über die Nordbahn, da der Wiener Nordwestbahnhof mit 31. Mai 1959 als Personenbahnhof stillgelegt und in der Folge die Nordwestbahnbrücke zur Nordbrücke umgebaut wurde.

Verknüpfung von Nordbahn und S-Bahn mit der U-Bahn

Am 28. Februar 1981 wurde, teilweise unter dem Bahnhof Wien Praterstern, die U-Bahn-Station Praterstern der Linie U1 eröffnet. 1996 wurde neben dem Bahnhof Wien Floridsdorf die U-Bahn-Station Floridsdorf als nördliche Endstation der Linie U6 eröffnet. Die zweite Verknüpfung der Nordbahn mit der U6 besteht seit 1996 in der Verkehrsstation Wien Handelskai, wo sich seit damals auch die nördliche Endstation der S-Bahn-Linie S45 befindet, die großteils über die Vorortelinie in den Westen Wiens führt. Am 2. September 2006 wurde neben dem Bahnhof Wien Leopoldau die U-Bahn-Station Leopoldau als neue nördliche Endstation der Linie U1 in Betrieb genommen. Seither sind die Nordbahn und die auf ihr verkehrenden S-Bahn-Linien auf Wiener Gebiet an vier Stationen mit dem U-Bahn-Netz verbunden.

Die Verknüpfungen von Regional- und Lokalverkehr haben zu beträchtlicher Frequenzerhöhung der Stationen geführt. Bis 1996 wurde daher der Bahnhof Floridsdorf komplett erneuert, 2004–2008 der Bahnhof Wien Praterstern, der jetzt auch zur Aufnahme von Zügen des Fernverkehrs ausgestattet ist.

Anbindung des nördlichen Astes der Ostbahn

Der über Laa an der Thaya (Grenzstation) Richtung Brünn, Mähren, verlaufende nördliche Ast der österreichischen Ostbahn wurde traditionell vom Wiener Ostbahnhof, zuletzt vom Südbahnhof (Ostseite) aus, betrieben. Der Ostbahnast kreuzt die Nordbahn zwischen den Wiener Stationen Leopoldau und Süßenbrunn. Da die so genannte Wiener S-Bahn-Stammstrecke wesentlich besser an den öffentlichen Lokalverkehr angebunden war als der Südbahnhof, entschloss man sich dazu, den S-Bahn-Verkehr Richtung Laa an der Thaya über die Stammstrecke zu führen, von der ein Gleisbogen zwischen den genannten Stationen zur Laaer Ostbahn führt. Der Betrieb bis Mistelbach wurde am 25. September 1983 aufgenommen, bis Laa an der Thaya am 10. Dezember 2006. Hier verkehrt nun die S-Bahn-Linie S2.

Fernverkehr

Fernzüge der Nordbahn wurden nach 1945 (wie Fernzüge der Laaer Ostbahn) zumeist zum Südbahnhof (Ostseite) geführt und werden ab 2013 stattdessen den neuen Hauptbahnhof anfahren (siehe Abschnitt Betrieb).

Wegfall der Grenzkontrollen

Tschechien wurde am 1. Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union. Damit fielen die Zollkontrollen an Österreichs Nordgrenze weg. Am 21. Dezember 2007 trat Tschechiens Beitritt zum Schengener Abkommen in Kraft; damit fielen in den grenzüberschreitenden Nordbahnzügen auch die Personenkontrollen (Passkontrollen) weg.

Strecke

Die Strecke der österreichischen Nordbahn führt vom Wiener Nordbahnhof nordwärts, dann nordostwärts, und überquert die seit 1875 regulierte Donau und die 1988 fertiggestellte Neue Donau auf der Nordbahnbrücke. Am nördlichen Ende der Alten Donau mit der 2004 aufgelassenen Haltestelle Strandbäder vorbei, führt sie nun zum Bahnhof Wien Floridsdorf, von dessen Vorgängerbau aus 1837 die erste Dampfeisenbahn Österreichs nach Deutsch-Wagram fuhr. In Floridsdorf zweigt nach Nordnordwest die Nordwestbahn nach Stockerau, Hollabrunn, Retz und Znaim ab.

Durch das Floridsdorfer Industriegebiet führt die Nordbahn dann, weiterhin etwa Richtung Nordosten bzw. Ostnordost, schnurgerade durch das Marchfeld, wobei nach dem Bahnhof Wien Leopoldau eine Abzweigung zur Laaer Ostbahn besteht, die annähernd nordwärts über Mistelbach zur Grenzstation Laa an der Thaya und weiter nach Brünn führt. Bei Gänserndorf, lange Zeit nördlicher Endpunkt des S-Bahn-Verkehrs auf der Nordbahn, zweigt von dieser die Bahnstrecke Gänserndorf–Marchegg(–Pressburg) ab.

Bei Angern biegt die Nordbahnstrecke nach Norden und führt dann, in geringem Abstand am rechten Ufer des österreichisch-slowakischen Grenzflusses March entlang, über Drösing und Hohenau zur österreichischen Nordgrenze bei Bernhardsthal. Der nächste Bahnknotenpunkt wird 8 km nördlich von Bernhardsthal in Lundenburg (Břeclav) in Tschechien erreicht.

Da die Streckenführung bis auf wenige weite Bögen gerade ist, wurden in den 1990er-Jahren im Abschnitt Wien–Hohenau Schnellfahrversuche mit der Lokomotive 1044.501 durchgeführt. Seit Ende 2013 ist der Abschnitt Drösing – Stillfried Richtung Wien als erster Abschnitt der Nordbahn mit 140 km/h befahrbar, in der Gegenrichtung sind weiterhin nur 120 km/h erlaubt. Im Zuge von Instandhaltungsarbeiten soll die österreichische Nordbahnstrecke sukzessive für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ausgerüstet werden.

Bis Dezember 2012 wurde die Haltestelle Strasshof erneuert. Das Aufnahmsgebäude wurde neu gebaut, die Bahnsteige samt Aufgängen wurden erneuert.

Seit Oktober 2014 ist zwischen Wien Süßenbrunn und Bernhardsthal das Zugkontrollsystem ETCS Level 2 in Betrieb.

Betrieb

Personenverkehr heute

Baureihe 1216 mit Fernzug nach Wien bei Břeclav

Auf der Nordbahn zwischen Wien Süßenbrunn und Lundenburg / Břeclav verkehren Fernzüge, die Villach, Graz, Wiener Neustadt (alle an der österreichischen Südbahn) und Wien mit Brünn, Prag, Krakau und Warschau verbinden.

Nach Wien Süßenbrunn werden die Fernzüge von Wien Hauptbahnhof über die Ostbahn (Wien Simmering, Wien Stadlau) zur Laaer Ostbahn geführt und von dieser auf einer Schleife zur kreuzenden Nordbahn. Bespannt werden die ECs nach Prag mit Lokomotiven der Baureihe 1216; zwei Zugpaare nach Warschau werden bis Břeclav von einer Lok der Baureihe 1116 geführt.

Im Regionalverkehr verkehren auf der Nordbahn (inkl. S-Bahn-Stammstrecke) im 30-Minuten-Takt Züge der S-Bahn-Linie S 1 (MödlingGänserndorf), weiters in unterschiedlichen Abständen Regionalzüge von Payerbach-Reichenau oder Wiener Neustadt Hbf an der Südbahn nach Bernhardsthal oder Lundenburg / Břeclav. S-Bahn-Züge werden mit Doppelgarnituren der Baureihe 4020 geführt, Regionalzüge bestehen aus einer Lok der Baureihe 1116 und „Wiesel“-Doppelstockwagen inklusive Steuerwagen.

Seit Fahrplanwechsel im Dezember 2014 werden in einer Kooperation der ÖBB mit den Tschechischen Staatsbahnen täglich im Zwei-Stunden-Takt Züge mit railjet-Garnituren als Direktverbindung von Praha hlavní nádraží (Prag Hauptbahnhof) über Wien Hauptbahnhof nach Graz Hauptbahnhof geführt. Sieben Garnituren stellen ČD, drei kommen von den ÖBB. Die Fahrzeit für die 618 Kilometer lange Strecke beträgt 6 Stunden 53 Minuten.

Güterverkehr heute

Der Güterverkehr der Nordbahn besteht fast zur Gänze aus Rohstofftransporten aus Tschechien und Polen zu österreichischen Kraftwerken, zum Beispiel zum Kraftwerk Dürnrohr an der Tullnerfelder Bahn, und der Rückführung der leeren Wagen. Wegen der unterschiedlichen Bahnstromspannung werden die Güterzüge ausschließlich mit Lokomotiven der Baureihe 1116 bespannt, die beide Spannungen aufnehmen kann; in Ausnahmefällen muss eine Lok der Baureihe 1063 einspringen.

Güterzüge werden, von Norden kommend, von Wien Süßenbrunn wie Fernzüge zumeist über die Wiener Stadtstrecke der Laaer Ostbahn und über eine Schleife zum Zentralverschiebebahnhof Wien-Kledering geführt, Züge nach Dürnrohr über die Floridsdorfer Hochbahn, Stockerau, Absdorf-Hippersdorf und Tulln an der Donau.

Literatur

  • Alfred Horn: Die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn; Band 2 aus: Die Bahnen Österreich-Ungarns 1970 Bohmann Verlag

Weblinks

Commons: Nordbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Richard Heinersdorff: Die k.u.k. privilegierten Eisenbahnen der Österreichisch-Ungarischen Monarchie 1828–1918, Verlag Fritz Molden, Wien 1975, ISBN 3-217-00571-6, S. 42 f.
  2. RGBl. Nr. 212 / 1906 (= S. 1047 ff.)
  3. Amtliche Tageszeitung Wiener Zeitung, Wien, Nr. 127, 3. Juni 1906, S. 1