Spreetal

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Wappen Deutschlandkarte
Spreetal
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Spreetal hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 30′ N, 14° 21′ OKoordinaten: 51° 30′ N, 14° 21′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Bautzen
Höhe: 113 m ü. NHN
Fläche: 108,86 km2
Einwohner: 1786 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 16 Einwohner je km2
Postleitzahl: 02979
Vorwahlen: 035727 (Burg, Burghammer, Burgneudorf, Neustadt teilw., Spreetal, Spreewitz teilw.), 035773 (Neustadt teilw.), 03563 (Zerre), 03564 (Spreewitz teilw.)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: BZ, BIW, HY, KM
Gemeindeschlüssel: 14 6 25 570
Gemeindegliederung: 7 Ortsteile *
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Spremberger Str. 25,
OT Burgneudorf
02979 Spreetal
Website: www.spreetal.de
Bürgermeister: Manfred Heine (parteilos)
Lage der Gemeinde Spreetal im Landkreis Bautzen
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Karte

Spreetal, obersorbisch Sprjewiny Doł, ist eine Gemeinde im Norden des sächsischen Landkreises Bautzen und zählt als drittgrößte Gemeinde des Kreises zu den flächengrößten Gemeinden in Sachsen. Die Gemeinde liegt im sorbischen Siedlungsgebiet in der Oberlausitz. Der Sitz der Gemeindeverwaltung befindet sich im zentral gelegenen Ortsteil Burgneudorf.

Geographie und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorbergbauliche Lage der einzelnen Orte um 1850

Die Gemeinde befindet sich an der brandenburgischen Grenze zwischen Spremberg und Hoyerswerda, etwa 30 km südlich von Cottbus. Die Bundesstraße 97 durchzieht den westlichen Teil der Gemeinde sowie den Ortsteil Spreetal, während die alte Straße zwischen Spremberg und Hoyerswerda durch die Ortsteile Zerre, Spreewitz, Burgneudorf, Burghammer und Burg verläuft. Neustadt liegt an der Staatsstraße 130 zwischen Burgneudorf und Schleife am Rand der Neustädter Heide und nördlich des Westteils des Truppenübungsplatzes Oberlausitz.

Außer dem Ortsteil Spreetal liegen alle Ortsteile an der Spree oder der Kleinen Spree, die bei Spreewitz wieder in die Spree fließt. Neben der Spree ist das Gemeindegebiet vom jahrzehntelangen Braunkohleabbau und den umgebenden großen Waldgebieten geprägt. Aus den verbliebenen Tagebaurestlöchern entstehen derzeit Spreetaler See, Bernsteinsee und Scheibe See des neuen Lausitzer Seenlandes.

Ortsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde besteht aus sieben Ortsteilen und hat mit Stand vom 31. Dezember 2022 folgende Einwohner[2]:

  • Burg (sorbisch Bórk), 335 Einwohner
  • Burghammer (Bórkhamor), 240 Einwohner
  • Burgneudorf (Nowa Wjes), 298 Einwohner
  • Neustadt/Spree (Nowe Město) (mit den Siedlungen Neustädter Hammer (Hamor), Döschko (Daški) und Altmühle (Starik)), 339 Einwohner
  • Spreetal (Sprjewiny Doł), 65 Einwohner
  • Spreewitz (Sprjejcy), 287 Einwohner
  • Zerre (Drětwja), 239 Einwohner

Nach anderer Zählung mit acht Ortsteilen wird Spreewitz in den eigentlichen Ort und Spreewitz Siedlung unterteilt. Die Siedlung Döschko südlich von Neustadt wird noch 1744 von Salomon Gottlob Frentzel als eigenständiges Dorf bezeichnet, Altmühle gehörte lange Zeit zu Mühlrose.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinden Burghammer (mit den Gemeindeteilen Burg, Burghammer, Burgneudorf und Spreetal), Neustadt und Spreewitz (mit den Gemeindeteilen Spreewitz und Zerre) bildeten zum 1. April 1993 die Verwaltungsgemeinschaft Burgneudorf, die zum 1. Januar 1994 zum Verwaltungsverband Burgneudorf umgewandelt wurde. Im Zuge der Gemeindegebietsreformen in Sachsen schlossen sich die drei Gemeinden am 1. Januar 1996 zur Gemeinde Spreetal zusammen, wodurch der Verwaltungsverband aufgelöst wurde.[3]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr[4] Geborene Gestorbene Zuzüge Fortzüge Einwohner
2014 13 21 75 61 1.966
2015 10 26 106 108 1.948
2016 9 32 76 86 1.915
2017 12 23 89 104 1.889
2018 14 27 105 77 1.904
2019 11 26 75 100 1.864
2020 7 29 97 88 1.851
2021 19 39 59 72 1.822
2022 6 42 74 57 1.803

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinde- und Ortschaftsräte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2019[5]
Wahlbeteiligung: 71,0 %
 %
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
92,1 %
3,6 %
4,3 %

Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 14 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • Spreetaler Wählervereinigung (SWV): 14 Sitze

Jeder der sieben Ortsteile hat einen Ortschaftsrat.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • seit 1996: Manfred Heine (parteilos)

Bei der Bürgermeisterwahl am 10. März 2024 wurde Marco Beer mit 78,3 Prozent der gültigen Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt. Er wird das Amt am 1. Mai 2024 antreten.[6]

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2024 Marco Beer Beer 78,3
2017 Manfred Heine Heine 96,5
2010 83,5
2003 93,3

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindewappen
Gemeindewappen

Blasonierung

In Silber, ein blauer, einem Pfahl auslaufender eingebogener Sparren, der vordere Arm schwächer. Oben vorn, ein grüner Frosch, oben hinten ein grüner Eichenzweig mit vier Blättern und drei Eicheln. Beide Symbole pfahlweise gestellt. Unten in der goldenen eingebogenen Spitze, schwarz gekreuzt, Schlägel und Eisen.

Bedeutung

Frosch und Eichenlaub in den oberen Feldern stehen für die Natur im Gemeindegebiet, Schlägel und Eisen im Schildfuß erinnern an die Braunkohletagebaue. Die blaue asymmetrische Feldbegrenzung symbolisiert die beiden Flussarme von Kleiner und Großer Spree, die sich in der Gemeinde vereinigen.[7]

Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neustadt ist mit rund 400 Einwohnern das kleinste Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa, der 37 Städte und Gemeinden mit Namen Neustadt in sechs europäischen Staaten angehören.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kulturdenkmale der Gemeinde sind in der Liste der Kulturdenkmale in Spreetal erfasst.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Gemeinde verlaufen die Bundesstraße 97 in Nord-Süd- und die Staatsstraße 130 in West-Ost-Richtung. Nördlich sowie südöstlich der Gemeinde verläuft die Bundesstraße 156 aus Richtung der Bundesautobahn 13 kommend über Spremberg und Weißwasser/Oberlausitz nach Bautzen zur Bundesautobahn 4.

Die brandenburgisch-sächsische Grenze verläuft mitten durch den Industriepark Schwarze Pumpe, wodurch die Gemeinde Anteile daran hat. Über die Lausitzer Grubenbahn ist er mit dem deutschen Eisenbahnnetz verbunden. Früher führte auch die Bahnstrecke Knappenrode–Sornoer Buden an der Gemeinde vorbei.

Bildung und Erziehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Spreetal verfügt über eine Grundschule in Burgneudorf sowie über drei Kindertageseinrichtungen (jeweils mit Krippe) in Burghammer, Spreewitz und Neustadt/Spree.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ortsteil Spreetal lebte der Liedermacher und Rockmusiker Gerhard Gundermann (1955–1998) bis zu seinem Tod.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Spreetal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Spreetal – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. Vorbericht zum Haushaltsplan 2023, enthalten in der Bekanntmachung zur 38. Sitzung des Gemeinderates Spreetal
  3. Spreetal im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  4. Vorbericht zum Haushaltsplan 2023, enthalten in der Bekanntmachung zur 38. Sitzung des Gemeinderates Spreetal
  5. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019
  6. Ronald Ufer: Was Marco Beer zuerst anpacken will. Lausitzer Rundschau, 12. März 2024, abgerufen am 13. April 2024.
  7. Gemeinde Spreetal – Unser Wappen. Abgerufen am 17. April 2012.