Utendorf

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Wappen Deutschlandkarte
Utendorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Utendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 36′ N, 10° 26′ OKoordinaten: 50° 36′ N, 10° 26′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Schmalkalden-Meiningen
Verwaltungs­gemeinschaft: Dolmar-Salzbrücke
Höhe: 376 m ü. NHN
Fläche: 8,09 km2
Einwohner: 426 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km2
Postleitzahl: 98617
Vorwahl: 03693
Kfz-Kennzeichen: SM, MGN
Gemeindeschlüssel: 16 0 66 079
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Meininger Straße 107
98617 Utendorf
Website: www.vg-dolmar-salzbruecke.de
Bürgermeister: Martin Thiel
Lage der Gemeinde Utendorf im Landkreis Schmalkalden-Meiningen
KarteBelriethBirxBreitungenBrotterode-TrusetalChristesDillstädtEinhausen (Thüringen)EllingshausenErbenhausenFambachFloh-SeligenthalFrankenheim/RhönFriedelshausenGrabfeldKaltennordheimKaltennordheimKühndorfLeutersdorfMehmelsMeiningenNeubrunnOberhofObermaßfeld-GrimmenthalOberweidRhönblickRippershausenRitschenhausenRohrRosaRoßdorf (Thüringen)SchmalkaldenSchwallungenSchwarzaSteinbach-HallenbergUntermaßfeldUtendorfVachdorfWasungenWasungenZella-MehlisThüringen
Karte

Utendorf ist eine Gemeinde im Landkreis Schmalkalden-Meiningen im fränkisch geprägten Süden von Thüringen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Dolmar-Salzbrücke an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Schwarza hat.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Utendorf liegt rund fünf Kilometer nördlich vom Stadtzentrum der Kreisstadt Meiningen sowie zwei Kilometer östlich vom Meininger Stadtteil Jerusalem entfernt. Wenige Kilometer nordöstlich des Ortes erhebt sich mit dem 739 m hohen Dolmar ein erloschener Vulkan.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf war zunächst hennebergischer Lehen und seit 1264 Eigentum der Herren von Kühndorf. 1264 kam ein Teil an das Kloster Rohr, das ganze Dorf aber 1307 an das Ordenshaus zu Kühndorf. Erstmals eindeutig urkundlich erwähnt wurde die Gemeinde im Jahr 1343. Im Jahr 1380 brannte das Kirchdorf jedoch komplett ab und wird erst wieder 1536 erwähnt.

Nach der Aufteilung der Grafschaft Henneberg-Schleusingen im Jahr 1660 kam der Ort vom Amt Kühndorf an das Amt Wasungen. Seit 1680 gehörte er mit diesem zum Herzogtum Sachsen-Meiningen. 1702 wurde Utendorf dem Amt Meiningen angegliedert.

Utendorf war 1660–1674 von Hexenverfolgungen betroffen: Sieben Frauen gerieten in Hexenprozesse. Catharina, Hans Kehls Frau, wurde 1660 verbrannt.[2]

Heute ist die kleine Gemeinde durch ihre Lage mit Nähe zu Meiningen, jedoch ohne Durchfahrtsstraße ein beliebter Wohnort, am Ortsrand ist in den 1990ern ein Neubaugebiet entstanden.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1554: 29
  • 1611: 61
  • 1649: 22 Familien
  • 1803: 161
  • 1851: 235 (53 Familien)
  • 1900: 349
  • 1906: 306
  • 1946: 575
  • 1959: 467
  • 1960: 418
  • 1965: 411
  • 1975: 417
  • 1980: 379
  • 1988: 362
  • 1990: 344
  • 1994: 395
  • 1995: 436
  • 1996: 444
  • 1997: 463
  • 1998: 460
  • 1999: 469
  • 2000: 496
  • 2001: 499
  • 2002: 511
  • 2003: 510
  • 2004: 505
  • 2005: 505
  • 2006: 486
  • 2007: 479
  • 2008: 482
  • 2009: 478
  • 2010: 471
  • 2011: 475
  • 2012: 468
  • 2013: 467
  • 2014: 459
  • 2015: 467
  • 2016: 459
  • 2017: 439
  • 2018: 438
  • 2019: 439
  • 2020: 435
  • 2021: 429

Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ehrenamtliche Bürgermeister Martin Thiel wurde am 9. Juni 2019 gewählt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der nächstgelegene Autobahnanschluss ist die Anschlussstelle 21 „Meiningen-Nord“ der A 71 (ca. 5 km entfernt).

Wasser und Abwasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wasserver- und Abwasserentsorgung wird durch den Kommunalen Wasser- und Abwasserzweckverband Meininger Umland sichergestellt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick vom Dorfzentrum zur Kirche
Dorfkirche

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Utendorfer Kirche thront auf einem Hügel 27 Meter über dem Ort. Die heutige Kirche wurde 1821 errichtet, nachdem der mittelalterliche Vorgängerbau direkt nach einem Gottesdienst eingestürzt war.

Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Armlöcher, stellen als Hungerquellen eine geologische Besonderheit dar; sie sind nur voll Wasser, wenn es vorher lange geregnet hat sowie nach der Schneeschmelze. Die zwei voneinander getrennten Quellöffnungen befinden sich östlich der Straße nach Meiningen im Berlesgrund.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Sportverein ist in Utendorf der Turn- und Sportverein 1905 Utendorf e.V. aktiv. Der Verein hat 87 Mitglieder (Stand 1. Januar 2011). Im Verein wird vorrangig die Sportart Fußball betrieben, daneben gibt es noch eine Abteilung Frauengymnastik.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Kai Lehmann: Unschuldig. Hexenverfolgung südlich des Thüringer Waldes. Über 500 recherchierte Fälle aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Wehry-Verlag, Untermaßfeld 2012, ISBN 978-3-9813902-8-5, S. 370; Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“. Bereich Utendorf, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 247, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Utendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien