Wake

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Wake
Luftbild von Wake
Luftbild von Wake
Luftbild von Wake
Gewässer Pazifischer Ozean
Geographische Lage 19° 18′ N, 166° 38′ OKoordinaten: 19° 18′ N, 166° 38′ O
Karte von Wake
Karte von Wake
Anzahl der Inseln 3
Hauptinsel Wake Island
Landfläche 7,37 km²
Lagunenfläche 9,7 km²
Gesamtfläche 22 km²
Einwohner 150
Satellitenbild von Wake
Satellitenbild von Wake
Satellitenbild von Wake
Vorlage:Infobox Atoll/Wartung/HoeheFehlt

Wake [ˈweɪk] ist ein Atoll im westlichen Pazifischen Ozean, zwischen Hawaii und den Nördlichen Marianen, nördlich der Marshallinseln gelegen. Es ist ein Außengebiet der Vereinigten Staaten und ein sogenanntes Nichtinkorporiertes Territorium, das heißt, es ist kein integraler Bestandteil der Vereinigten Staaten.

Geographie

Wake besteht aus drei Koralleninseln mit insgesamt 7,37 km² Landfläche, die durch einen Unterwasser-Vulkan geformt wurden. Die Lagune mit einer Fläche von etwa 9,7 km² entspricht dem ehemaligen Krater, die Inseln sind Teil des ehemaligen Kraterrandes. Die Hauptinsel Wake Island liegt im Südosten des Atolls, Peale Island im Norden und Wilkes Island im Westen [1]. Die Gesamtfläche des Atolls einschließlich des Riffkranzes umfasst ungefähr 22 km² [2]

Insel Hektar
Wake Islet 553,22
Wilkes Islet 79,90
Peale Islet 103,94
Wake Atoll 737,06
Lagune (Wasser) 970
Riffkranz 500

Geschichte

Auf Wake gibt es keine indigene Bevölkerung. Am 4. Oktober 1568 wurde es vom Spanier Álvaro de Mendaña de Neira entdeckt und 'Isla de San Francisco' getauft. 1796 fuhr der britische Schoner Prince William Henry das Atoll an; es wurde daraufhin nach dessen Kapitän, William Wake, benannt; eine weitere frühe Sichtung ist die von 1812 durch das amerikanische Schiff Halcyon.

Am 17. Januar 1899 nahm die Besatzung des amerikanischen Kanonenbootes USS Bennington auf direkte Anordnung des damaligen US-Präsidenten William McKinley das Atoll für die Vereinigten Staaten in Besitz, um dort eine Telegrafen-Station einzurichten. 1935 wurde auf Wake Island ein Landeplatz gebaut, der als Zwischenstopp für zivile Flugrouten nach Asien diente.

Wake im Zweiten Weltkrieg

Hissen der US-Flagge am 4. September 1945 nach der japanischen Kapitulation

Im Zweiten Weltkrieg baute die US Navy ab Januar 1941 eine Militärbasis auf dem Atoll. Zum Zeitpunkt des japanischen Überfalls auf den Marinestützpunkt Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 war der US-Stützpunkt nur bedingt verteidigungsbereit. Eine U-Boot-Basis und ein Luftstützpunkt befanden sich noch im Aufbau, die seit 19. August 1941 bestehende Garnison bestand aus 452 Marineinfanteristen, die über 12×76 mm Flugabwehrgeschütze und eine Küstenbatterie verfügten.

Wake gehörte zu den ersten Zielen der japanischen Inseloffensive nach Eröffnung des Pazifikkrieges. Die Insel wurde Schauplatz einer Schlacht um Wake: Am 11. Dezember 1941 griff Japan die Insel an, doch die Garnison schlug den Angriff zurück. Dabei wurden zwei japanische Zerstörer versenkt.

Der zweite Angriff der Japaner am 23. Dezember 1941 war erfolgreich. Die zur Verteidigung in Marsch gesetzte US-Kampfgruppe unter Admiral Frank Jack Fletcher mit dem Flugzeugträger USS Saratoga kehrte wieder um, als die japanische Marine erneut mit einer überlegenen Invasionsflotte Wake angriff. In der Nacht gingen Truppen im toten Winkel der Küstenbatterie an Land und überwältigten die amerikanischen Verteidiger, von denen die meisten allerdings zivile Auftragnehmer der Morrison-Knudsen Company, eines US-amerikanischen Bauunternehmens, waren. Wenngleich die Amerikaner das Atoll von der See und aus der Luft angriffen, konnten die Japaner es bis zum Kriegsende 1945 halten. Am 4. September 1945 ergab sich die japanische Garnison; die Übergabe wurde in einer kurzen Zeremonie offiziell vollzogen.

Im Kalten Krieg wurde die Basis von der US Air Force benutzt, die das Atoll auch heute noch administrativ verwaltet.

Politik

Inzwischen wurde das gesamte militärische Personal abgezogen, jedoch arbeiten heute noch 75 Zivilisten auf Wake. Der Flugplatz wird weiterhin vom US-Militär verwendet, außerdem von einigen Frachtflugzeugen sowie für Notlandungen bei Transpazifikflügen. Jährlich finden insgesamt ca. 700 Landungen statt. Einige Einrichtungen und Wracks aus dem Zweiten Weltkrieg blieben auf der Insel. Pläne zur Ablagerung von Atommüll wurden 1998 nach internationalem Protest aufgegeben.

Gemeinsam mit sechs weiteren amerikanischen Inseln im Pazifik bilden die Gewässer des Wake-Atolls seit dem 6. Januar 2009 das Pacific Remote Islands Marine National Monument.[3]

Die ausgestorbene Vogelart Wake-Ralle

Sonstiges

Seit 1974 werden von Wake Island bei 19° 17′ N, 166° 36′ O Wiedereintrittstests von militärischen Raketen und Experimente zur Raketenabwehr durchgeführt.

Die auf der Insel endemische Wake-Ralle (Gallirallus wakensis) kam bis etwa 1945 vor, seitdem gilt sie als ausgestorben.

Im August 2006 traf der Hurrikan der Kategorie 5 Ioke das Atoll und beschädigte Gebäude und Infrastruktur stark. Sämtliches Personal wurde zuvor von der Insel abgezogen. Im September 2006 kehrte das US-Militär wieder zurück, um die Schäden zu beheben.

Die Karte Wake Island, welche die Insel vergleichsweise präzise abbildet, ist eine der beliebtesten Karten des Taktik-Shooters Battlefield 1942. Ebenfalls erschien die Karte in den Nachfolgern Battlefield 2, Battlefield 2142, Battlefield 1943, Battlefield Heroes und Battlefield 3.

Siehe auch

Liste der Territorialstreitigkeiten

Literatur

  • Edwin H. Bryan, Jr.: American Polynesia and the Hawaiian Chain. Honolulu, Hawaii 1942 (Rev. ed.).

Weblinks

Commons: Wake – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikimedia-Atlas: Wake – geographische und historische Karten

Einzelnachweise

  1. E.H.Bryan: Notes on the geography and natural history of Wake Island Atoll Research Bulletin No. 66, 1959 (PDF, englisch), abgerufen am 10. Mai 2015
  2. Wake Atoll (Memento vom 25. September 2010 im Internet Archive) auf oceandots.com (englisch), abgerufen am 10. Mai 2015
  3. Daten zur Geschichte der Wake-Insel auf worldstatesmen.org (englisch), abgerufen am 10. Mai 2015