Berlingerode

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Wappen Deutschlandkarte
Berlingerode
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Berlingerode hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 27′ N, 10° 14′ OKoordinaten: 51° 27′ N, 10° 14′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Eichsfeld
Verwaltungs­gemeinschaft: Lindenberg/Eichsfeld
Höhe: 226 m ü. NHN
Fläche: 11,74 km2
Einwohner: 1223 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 104 Einwohner je km2
Postleitzahl: 37339
Vorwahl: 036071
Kfz-Kennzeichen: EIC, HIG, WBS
Gemeindeschlüssel: 16 0 61 003
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstr. 17
37339 Teistungen
Website: www.lindenberg-eichsfeld.de
Bürgermeister: Simon Bley (CDU)
Lage der Gemeinde Berlingerode im Landkreis Eichsfeld
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Karte

Berlingerode ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Lindenberg/Eichsfeld.

Geschichte

Berlingerode wurde 1266 erstmals urkundlich erwähnt. In seiner Gemarkung befand sich auf einem Bergsporn die Alte Burg oder Burg Westernhagen. Sie wurde im Bauernkrieg völlig zerstört und abgetragen. Berlingerode gehörte bis zur Säkularisation 1802 zu Kurmainz. 1802 bis 1807 wurde der Ort preußisch und kam dann zum Königreich Westphalen. Ab 1815 war er Teil der preußischen Provinz Sachsen (Kreis Worbis). Das Dorf Berlingerode hatte um 1840 nach einer statistischen Untersuchung 888 katholische und 54 evangelische Einwohner. Das Patronat über das Dorf übte die Adelsfamilie von Westernhagen als Grund- Lehens- und Gerichtsherren aus. Man notierte 161 Wohnhäuser, 93 Stallungen und Scheunen, zwei Krüge und drei Schenken. Die Schule besuchten schulpflichtige 140 Knaben und 119 Mädchen. Im Ort wurde zu dieser Zeit nur wenig handwerkliche Leinenweberei und Textilfertigung betrieben, lediglich zwei Leinwebstühle und sechs Webstühle für andere Gewebe wurden verzeichnet. Als sonstige Gewerbe- und Handwerksbetriebe nennt die Übersicht einen Wagner, vier Schneider, sieben Schuhmacher, einen Besenbinder, vier Tüncher, drei Grobschmiede, zwei Schlächter, 17 Knechte und 18 Mägde. Es gab eine Mahlmühle, die Eichholzmühle. Fünf Lebensmittelhändler (Victualienhändler) und drei Schankwirte versorgten die Bewohner. Der Viehbestand umfasste 61 Pferde, 115 Rinder, 575 Schafe, 61 Ziegen und 51 Schweine. Die Dorfflur umfasste 3244 Morgen Fläche, als landwirtschaftliche Nutzfläche waren davon 2246 Morgen Ackerland, 47 Morgen Gartenland, 50 Morgen Wiesen und 30 Morgen Weiden. Ferner wurden 456 Morgen Privatwald und 413 Morgen Brachland genannt. Der Ertrag aus Geflügelhaltung und Bienenzucht war ebenso bedeutsam.[2] Die Eichholzmühle wurde im 19. Jahrhundert mehrmals durch Brände beschädigt. Der Standort war ungünstig, so musste die Müllersfamilie bereits um 1900 den Betrieb einstellen. Die Gebäude waren in schlechtem baulichen Zustand und wurden abgerissen, der Platz ist seitdem ein Obstgehölz und landwirtschaftliche Anbaufläche.[3] Zur Finanzierung des Baus der Sanct-Stephanus-Kirche von 1896 bis 1898 wurde der Schutzmantelmadonnenaltar aus dem Jahre 1685 verkauft. 1945 bis 1949 gehörte der Ort zur sowjetischen Besatzungszone und wurde ab 1949 Teil der DDR. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Berlingerode von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehört der Ort zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen. Im Jahr 1996 wurde das neu erbaute Dorfgemeinschaftshaus eröffnet.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994: 1326
  • 1995: 1337
  • 1996: 1319
  • 1997: 1317
  • 1998: 1341
  • 1999: 1300
  • 2000: 1305
  • 2001: 1298
  • 2002: 1288
  • 2003: 1268
  • 2004: 1254
  • 2007: 1251
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Berlingerode setzt sich aus zwölf Gemeinderatsmitgliedern zusammen.

(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)[4]

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Simon Bley (CDU) wurde am 6. Juni 2010 gewählt.[5]

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Carl August Nobrack: Ausführliche geographisch-statistisch-topographische Beschreibung des Regierungsbezirks Erfurt. Erfurt 1841, S. 196–197.
  3. Volker Große, Klaus Herzberg: «Eichholzmühle Berlingerode». In: Maik Pinkert (Hrsg.): Mühlen im Obereichsfeld. Ein Kompendium. Eichsfeld-Verlag, Heiligenstadt 2008, ISBN 978-3-935782-13-5, S. 23–24.
  4. Kommunalwahlen in Thüringen am 7. Juni 2009. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 8. März 2010.
  5. Kommunalwahlen in Thüringen am 6. Juni 2010. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 6. Juni 2010.