Dudinka

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Stadt
Dudinka
Дудинка
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Sibirien
Region Krasnojarsk
Rajon Taimyr
Bürgermeister Alexei Djatschenko
Gegründet 1667
Stadt seit 1951
Fläche 105 km²
Bevölkerung 22.175 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 211 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 20 m
Zeitzone UTC+7
Telefonvorwahl (+7) 39111
Postleitzahl 647000–647005
Kfz-Kennzeichen 24, 84, 88, 124
OKATO 04 253 501
Website www.gorod-dudinka.ru
Geographische Lage
Koordinaten 69° 24′ N, 86° 11′ OKoordinaten: 69° 24′ 0″ N, 86° 11′ 0″ O
Dudinka (Russland)
Dudinka (Russland)
Lage in Russland
Dudinka (Region Krasnojarsk)
Dudinka (Region Krasnojarsk)
Lage in der Region Krasnojarsk
Liste der Städte in Russland
Blick vom höher gelegenen Wohnviertel auf die Ulitsa Begicheva in Richtung Hafenbezirk am Jenissejufer im Jui 1996

Dudinka (russisch Дудинка) ist eine Stadt mit künstlich freigehaltenem, eisfreiem Hafen im Norden des Westsibirischen Tieflands, jeweils im Norden der Region Krasnojarsk, von Sibirien und Russland (Asien). Sie hat 22.175 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Die Stadt war bis zu dessen Auflösung das Verwaltungszentrum des Autonomen Kreises Taimyr in Nordsibirien. Sie wurde 1667 als Wintersiedlung am Jenissei gegründet und erhielt 1951 das Stadtrecht. Die Stadt trägt ihren Namen zu Ehren des Pelzhändlers Dudin, der im 17. Jahrhundert hier das erste Blockhaus baute.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dudinka liegt rund 300 km nördlich des nördlichen Polarkreises im Nordostteil des Westsibirischen Tieflands. Es befindet sich nordwestlich des Lontokoiski-Kamen-Gebirges (max. 760 m), dem äußeren Nordwestausläufer des Mittelsibirischen Berglands an der Mündung der von Südosten aus dem Gebirge kommenden Dudinka in den Jenissei. Über den Unterlauf des Jenissei, einen der längsten Flüsse der Erde, besteht Verbindung zur im Nordpolarmeer befindlichen Nordostpassage. Etwas nordöstlich der Stadt geht das Westsibirische Tiefland nahtlos in das Nordsibirische Tiefland über. Etwa 100 km östlich von Dudinka befindet sich die Industriestadt Norilsk.

Verkehr und Einreisebeschränkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt besitzt einen Seehafen am Ufer des Jenissei, welcher das östlich gelegene Industriezentrum Norilsk an die Nordostpassage anbindet. Heute darf Dudinka von Ausländern nur mit einer Sonderbewilligung betreten werden. Die Zahl geschlossener Städte wurde seit Mitte der 1990er-Jahre zwar stark reduziert, doch seit 2001 wurde das Reisen für Ausländer in die Städte Norilsk und Dudinka sowie die ehemals selbständigen, seit 2004 nach Norilsk eingemeindeten Städte Talnach und Kajerkan wieder eingeschränkt.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hafenanlage von Dudinka
Verladekräne im Hafen von Dudinka

Der Hafen von Dudinka gehört zum Unternehmen Norilsk Nickel und ist sowohl Meer- als auch Flusshafen. Der Hafen liegt am rechten Ufer des Jenissei und 350 km von der Mündung in den Jenissei-Golf. Im Hafen sind zwei Kanäle die durch die Insel Kabatskim getrennt werden. Der eine ist mit 12 bis 33 m Tiefe und bis zu 2 km Breite schiffbar, der andere ist mit einer Tiefe zwischen zwei und zehn Metern nicht schiffbar. Der Hafen ist durch die Straße A-382 und die Norilsker Eisenbahn mit Norilsk verbunden.

Seit 1978 wird die Schifffahrt nach Dudinka das ganze Jahr über mit Eisbrechern ermöglicht. Nur jeweils im Juni findet keine Schifffahrt statt, da die Eisschmelze den Fluss ca. 15 m ansteigen lässt. Sämtliche Hafenanlagen sind dann überschwemmt. Alle Hafenkräne werden vorher demontiert und für diesen Zeitraum in sicherer Entfernung gelagert (siehe Foto).

In Dudinka werden etwa 4,5 Millionen Tonnen Güter, hauptsächlich Metalle umgeschlagen und nach Murmansk verschifft.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tschaika-Sendemast bei Dudinka

Etwa 20 Kilometer südöstlich von Dudinka befand sich ein 462 Meter hoher Sendemast, der für das Tschaika-Funknavigationssystem errichtet wurde.[2] Er stellte eine geerdete Stahlfachwerkkonstruktion mit dreieckigem Querschnitt, ausgestattet mit einer Reusenantenne, dar.[3] Am 24. September 2009 wurde der baufällige Sendemast gesprengt.[4]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1939 3.568
1959 16.332
1970 19.701
1979 24.758
1989 32.325
2002 25.132
2010 22.175

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klimatabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Dudinka herrscht ein strenges subarktisches Klima (Dfc) mit kurzen, kühlen Sommern und langen, eisigen, dunklen, schneereichen Wintern.

Dudinka
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
12
 
-26
-30
 
 
11
 
-24
-28
 
 
9
 
-20
-26
 
 
10
 
-11
-25
 
 
12
 
-3
-10
 
 
29
 
7
3
 
 
32
 
18
8
 
 
49
 
14
7
 
 
33
 
6
1
 
 
28
 
-6
-10
 
 
18
 
-19
-24
 
 
13
 
-24
-28
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Dudinka
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) −25,8 −23,8 −19,6 −11,0 −2,8 6,8 17,5 14,0 5,8 −5,7 −19,2 −23,9 −7,2
Mittl. Tagesmin. (°C) −30,2 −28,4 −25,6 −25,0 −9,6 2,8 8,1 7,2 1,2 −10,3 −23,6 −28,3 −13,4
Niederschlag (mm) 12 11 9 10 12 29 32 49 33 28 18 13 Σ 256
Sonnenstunden (h/d) 0,0 1,2 4,2 6,8 7,7 8,1 10,3 7,11 2,8 1,2 0,2 0,0 4,2
Regentage (d) 12 10 10 9 7 9 8 10 11 14 14 14 Σ 128
Luftfeuchtigkeit (%) 75 75 76 75 80 76 69 78 82 84 79 77 77,2
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
−25,8
−30,2
−23,8
−28,4
−19,6
−25,6
−11,0
−25,0
−2,8
−9,6
6,8
2,8
17,5
8,1
14,0
7,2
5,8
1,2
−5,7
−10,3
−19,2
−23,6
−23,9
−28,3
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
12
11
9
10
12
29
32
49
33
28
18
13
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dudinka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Nord- und Nordwestkette (Memento vom 16. August 2011 im Internet Archive) des Tschaika-Systems auf einer Website des Industrie- und Handelsministeriums (MinPromTorg) der Russischen Föderation (russisch), abgerufen am 10. April 2024.
  3. Bericht über einen Aufstieg auf den Mast 2009 (russisch, Fotos)
  4. Евгений Новик: Взрыв мачты на Таймылыре. auf YouTube, 2. Mai 2010, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 3:23 min).