Iggensbach

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Wappen Deutschlandkarte
Iggensbach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Iggensbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 44′ N, 13° 8′ OKoordinaten: 48° 44′ N, 13° 8′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Deggendorf
Höhe: 368 m ü. NHN
Fläche: 19,08 km2
Einwohner: 2216 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 116 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94547
Vorwahl: 09903
Kfz-Kennzeichen: DEG
Gemeindeschlüssel: 09 2 71 127
Gemeindegliederung: 28 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 39
94547 Iggensbach
Website: www.iggensbach.de
Bürgermeister: Wolfgang Haider[2] (UBL)
Lage der Gemeinde Iggensbach im Landkreis Deggendorf
KarteLandkreis Dingolfing-LandauLandkreis Freyung-GrafenauLandkreis PassauLandkreis RegenLandkreis Rottal-InnLandkreis Straubing-BogenAholmingAuerbach (Landkreis Deggendorf)AußernzellBernried (Niederbayern)BuchhofenDeggendorfGraflingGrattersdorfHengersbergHunding (Niederbayern)IggensbachKünzingLallingMettenMoos (Niederbayern)NiederalteichOberpöringOffenbergOsterhofenOtzingPlattlingSchauflingSchöllnachStephansposchingWallerfingWinzer (Niederbayern)
Karte
Die Pfarrkirche Maria Namen

Iggensbach ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Deggendorf.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt in der Region Donau-Wald und im Bereich des Naturparks Bayerischer Wald. Durch die Gemeinde fließt die Kleine Ohe, die zum Einzugsbereich der Donau gehört.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 28 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Es gibt nur die Gemarkung Iggensbach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals wurde der Ort 947 als „Itenespah“ urkundlich erwähnt. Von 1130 bis etwa 1600 war der Ort im Besitz von bayerischen Herzögen, seit dem 15. Jahrhundert wird der Ort als Hofmark geführt. Im 14. Jahrhundert wurde die Pfarrkirche erbaut. Iggensbach gehörte dann zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Hengersberg des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Verwaltungsgemeinschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1978 bis 1989 gehörte Iggensbach der Verwaltungsgemeinschaft Schöllnach an. Seit dem 1. Januar 1990 ist Iggensbach wieder eine selbständige Gemeinde.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 1897 auf 2114 um 217 Einwohner bzw. um 11,4 %.

Stand 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohner 1612 1751 1900 2153 2211 2165 2105 2141 2092 2153

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Bürgermeister ist seit Mai 2014 Wolfgang Haider (UBL), zweiter Bürgermeister ist Wolfgang Schwarz (SPD) und dritter Bürgermeister ist Fritz Schwarz (UBL).

Bei den Kommunalwahlen am 15. März 2020 wurde Haider im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidat mit 88,46 Prozent wiedergewählt.[5]

Bürgermeister Wolfgang Haider ist zum 31. März 2024, außerhalb der allgemeinen Kommunalwahlperiode, aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Am 9. Juni 2024, gemeinsam mit der Wahl zum Europaparlament, wird in Iggensbach der neue Bürgermeister, bzw. die neue Bürgermeisterin gewählt.[6][7][8][9]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunalwahlen von 2020[10] und frühere ergaben folgende Sitzverteilungen:

UBL CSU SPD WIR Junge Liste Gesamt
2020 5 3 3 3 14
2014 4 3 3 4 14
2008 4 6 3 2 14

Steuereinnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2013 1,17 Mio. EUR, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 200 T€.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Iggensbach
Wappen von Iggensbach
Blasonierung:Gespalten; vorne wieder dreimal gespalten von Blau und Silber, hinten in Rot über einem erniedrigten silbernen Wellenbalken eine goldene Kirchenglocke.“[11]
Wappenbegründung: Die dreimalige Spaltung von Blau und Silber ist die geminderte Form des Familienwappens der Grafen von Schwarzenberg, die vor der Übernahme der Herrschaft Winzer durch Herzog Maximilian von Bayern im Jahr 1603 die letzten Inhaber der Hofmark Iggensbach waren. Der silberne Wellenbalken ist redendes Bild für den Ortsnamenbestandteil -bach. Die goldene Kirchenglocke verweist darauf, dass Iggensbach mit der Kirchenglocke aus dem Jahr 1144 die älteste sicher datierbare Glocke Deutschlands besitzt.

Dieses Wappen wird seit 1980 geführt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die neubarocke Pfarrkirche Maria Namen wurde nach einem Brand 1885 erbaut. Die neubarocke Ausstattung stammt aus dem Jahr 1922. Eine der Glocken, eine sogenannte Bienenkorbglocke, trägt das Datum 1144. Damit ist sie die zweitälteste datierte Glocke Deutschlands nach der Lullusglocke.
  • Die Wallfahrtskirche Handlab befindet sich im Gemeindeteil Handlab in der Gemeinde Iggensbach. Die Wallfahrtskirche ist der „Hl. Corona und der Himmelskönigin“ geweiht. Die Heilige Corona (auch Korona oder Stephana) ist eine Märtyrerin (geb. um 160, gest. 177 n. Chr.). Sie ist die Patronin des Geldes, der Fleischer und Schatzgräber. Ausstattung. Mit über 600 Votivtafeln, die an die Pilger mit ihren vielfältigen Anliegen erinnern. Der Altar im Stil der Spätrenaissance besitzt ein Bild, auf dem viele Engel Mariensymbole vorstellen.
  • Im Gemeindeteil Schöllnstein befindet sich über den Häusern des Gemeindeteils die Expositurkirche Maria Heimsuchung – 1640 erbaut, 1742 verändert, barocker Baustil, mit mehreren barocken Figuren ausgestattet. Am 1. Mai 1999 feierte die Expositur Schöllnstein erst ihr 100-jähriges Bestehen und ist somit die jüngste Pfarrei in der Diözese Passau. Sie gehört zum Dekanat Osterhofen und bildet mit den Pfarreien Iggensbach und Schwanenkirchen den Pfarrverband Iggensbach.

Burgen und Schlösser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im malerischen Ortsteil Schöllnstein finden sich die Burgruine Schöllnstein auf einem zungenförmigen Vorsprung. Im Jahr 1369 belehnt Leupolt von Hals die Gebrüder Puchberger zu Engelsberg die Güter zu Sigwerting (Sieberding) und einem dazugehörigen Berg, auf dem noch im selben Jahrhundert die Feste Schellenstein errichtet wurde. Diese umfasste 15 Zimmer, 3 Kellerräume und eine Pferdestallung für 9 Pferde. Im Jahr 1485 wurde die Burg in Nieder- und Oberschöllnstein geteilt. Im Jahr 1550 geht die Burg in den Besitz der Gebrüder Spritzenstein über, danach wechselten die Besitzer in rascher Folge. Im Jahr 1700 wurde die Burg im Zuge des Bauernaufstands erobert und teilweise zerstört. 1742 wurde sie von den Österreichern erobert und teilweise zerstört, seitdem blieb sie unbewohnt und wurde 1768 zum größten Teil niedergerissen. Der damalige Besitzer Graf Raimund Fugger ließ die Burg dann im Jahr 1850 niederreißen, übrig blieb nur noch die Burgmauer.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ratzinger Kreuz am gleichnamigen Wanderweg, errichtet von den Urgroßeltern des Papstes Benedikt XVI.

Brauchtum und Feste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Handlaber Frauentag ist ein Fest, das alljährlich an Mariä Himmelfahrt im Gemeindeteil Handlab (Gemeinde Iggensbach) gefeiert wird. Jedes Jahr besuchen mehr als 10.000 Gäste den Handlaber Frauentag. Er findet jedes Jahr am 15. August statt. Er beginnt mit einem Festgottesdienst um 09:30 Uhr am Freialtar bei der Wallfahrtskirche Handlab. Dann geht es zum Frühschoppen in den Schlemmer-Wirtsgarten und zur ersten Runde durch die Budenwelt.[12]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab im Jahr 2021 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 64 und im Bereich Handel und Verkehr 21 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 72 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 924. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2020 35 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 645 ha, davon waren 345 ha Ackerfläche und 296 ha Dauergrünfläche.[13]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt direkt an der Autobahn A 3 (Anschlussstelle 112). Somit besteht ein hervorragender Anschluss an die Städte Deggendorf und Passau.

Bildung und Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Grundschulverband Iggensbach-Schwanenkirchen hat zwei Grundschulen. Die Klassenjahrgänge 1 und 2 gehen in die Grundschule Schwanenkirchen. Dort gingen im Schuljahr 2013/2014 34 Kinder zur Schule. Die Klassenjahrgänge 3 und 4 gehen in die Grundschule Iggensbach. Dort gingen im Schuljahr 2013/2014 54 Kinder zur Schule. Darüber hinaus besteht eine gemeinsame Mittelschule mit dem Markt Winzer.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den vorhandenen Freizeitmöglichkeiten kann man in folgenden Vereinen in der Gemeinde Iggensbach aktiven Sport betreiben:

  • FC Handlab-Iggensbach
  • Eissportclub Iggensbach
  • Eissportclub Reichenbach
  • Bergschützen Handlab
  • Scherbachschützen Iggensbach

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

  • Theodor Zellner (Altbürgermeister, 1. Bürgermeister 1966–1996, 2. Bürgermeister 1960–1966)
  • Ludwig Zitzelsberger (2. Bürgermeister 1972–1990, Gemeinderat 1960–1996, Kreisrat 1966–1990)

Heimatdichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sofie Zellner, geb. 27. Dezember 1925 in Weinberg, wohnhaft in Gstein (Gemeinde Iggensbach), gest. 28. Mai 2019, Austragsbäuerin und Heimatdichterin.[14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Iggensbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Grußwort. Gemeinde Iggensbach, abgerufen am 23. August 2020.
  3. Gemeinde Iggensbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. Mai 2021.
  4. Gemeinde Iggensbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Dezember 2021.
  5. Wahlergebnis vom 15. März 2020. wahl.info, 16. März 2020, abgerufen am 16. März 2020.
  6. Iggensbachs Bürgermeister Wolfgang Haider kündigt seinen Rückzug an. Abgerufen am 29. März 2024.
  7. Oliver Grimm: Bürgermeister Haider hatte eigene Vorstellungen, wer ihm nachfolgen soll. 12. Februar 2024, abgerufen am 29. März 2024.
  8. Iggensbacher Gemeinderat entbindet Bürgermeister Haider. Abgerufen am 29. März 2024.
  9. Killinger Petra: Höhere Abwassergebühren beschlossen. Nr. 62. Mediengruppe Bayern, Passauer Neue Presse, Deggendorfer Zeitung, Passau 13. März 2024, S. 22.
  10. Gemeinderatswahl & Bürgermeisterwahl in Iggensbach 2020 - Kandidaten & Ergebnisse. In: wahl.info. 15. März 2020, abgerufen am 2. Mai 2020.
  11. Eintrag zum Wappen von Iggensbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  12. Handlaber Frauentag
  13. Kommunalstatistik 2022. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 25. Juni 2023.
  14. Sofie Zellner auf der Homepage der Gemeinde, abgerufen am 5. Juni 2020.