Lalling

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Lalling
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Lalling hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 51′ N, 13° 8′ OKoordinaten: 48° 51′ N, 13° 8′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Deggendorf
Verwaltungs­gemeinschaft: Lalling
Höhe: 446 m ü. NHN
Fläche: 27,92 km2
Einwohner: 1652 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94551
Vorwahl: 09904
Kfz-Kennzeichen: DEG
Gemeindeschlüssel: 09 2 71 130
Gemeindegliederung: 18 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstr. 28
94551 Lalling
Website: lalling.de
Erster Bürgermeister: Michael Reitberger (CSU)
Lage der Gemeinde Lalling im Landkreis Deggendorf
KarteLandkreis Dingolfing-LandauLandkreis Freyung-GrafenauLandkreis PassauLandkreis RegenLandkreis Rottal-InnLandkreis Straubing-BogenAholmingAuerbach (Landkreis Deggendorf)AußernzellBernried (Niederbayern)BuchhofenDeggendorfGraflingGrattersdorfHengersbergHunding (Niederbayern)IggensbachKünzingLallingMettenMoos (Niederbayern)NiederalteichOberpöringOffenbergOsterhofenOtzingPlattlingSchauflingSchöllnachStephansposchingWallerfingWinzer (Niederbayern)
Karte
Blick auf Lalling im Lallinger Winkel von Langfurth aus
Die Pfarrkirche St. Stephanus

Lalling ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Deggendorf, der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Lalling und staatlich anerkannter Erholungsort.

Die Gemeinde liegt in der Region Donau-Wald im südwestlichen Bayerischen Wald, genauer im Lallinger Winkel.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 18 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt nur die Gemarkung Lalling.

Bis zur Gemeindegründung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lalling und der Gemeindeteil Ranzing wurden im Jahre 1148 in einem Schutzbrief von Papst Eugen III. erstmals urkundlich erwähnt. Größter Grundherr war von Beginn des 13. Jahrhunderts bis zur Säkularisation in Bayern 1803 das Kloster Niederaltaich. Lalling gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Hengersberg des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 1400 auf 1552 um 152 Einwohner bzw. um 10,9 %.

  • 1970: 1205 Einwohner
  • 1987: 1393 Einwohner
  • 1991: 1501 Einwohner
  • 1995: 1530 Einwohner
  • 2000: 1623 Einwohner
  • 2005: 1601 Einwohner
  • 2010: 1579 Einwohner
  • 2015: 1545 Einwohner
  • 2019: 1562 Einwohner
  • 2020: 1547 Einwohner
  • 2021: 1588 Einwohner
  • 2022: 1631 Einwohner
  • 2023: 1667 Einwohner

Seit 2020 ist Michael Reitberger (CSU) Erster Bürgermeister.[4] In der Stichwahl zu den Kommunalwahlen in Bayern 2020 setzte er sich am 29. März 2020 mit 51,9 Prozent gegen Michael Wenig (SPD) durch.[5]

Von 1996 bis 2020 war Josef Streicher (SPD/Unabhängige Bürger) Bürgermeister. Er gewann seine letzte Bürgermeisterwahl 2014 mit 57,39 % gegen seinen Herausforderer Michael Reitberger (CSU). Dieser hatte 42,61 % der Wählerstimmen erhalten.

Die Kommunalwahlen von 2020[6] und frühere ergaben folgende Sitzverteilungen:

CSU SPD BP Junge
Liste
FWG Gesamt
2020 5 3 2 1 1 12
2014 6 4 - 1 1 12

Steuereinnahmen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindesteuereinnahmen im Jahr 2012 betrugen 851.000 Euro, davon die Gewerbesteuer netto 100.000 Euro.

Wappen der Gemeinde Lalling
Wappen der Gemeinde Lalling
Blasonierung: „In Silber ein grüner Schrägbalken, dem eine wachsende goldene Lanze aufgelegt ist, beseitet oben von einem schwarzen Stein, unten von einem roten Apfel mit zwei grünen Blättern.“[7]
Wappenbegründung: Die Lanze ist ein Attribut des heiligen Moritz, des Klosterpatrons von Niederalteich. Lalling ist eine Gründung der Benediktinerabtei Niederalteich Anfang des 11. Jahrhunderts und leitet seinen Namen von Abt Lallo ab. Niederalteich prägte die Geschichte des Gemeindegebiets und spielte bis zur Säkularisation 1803 eine wichtige Rolle in der Grundherrschaft. Der Schrägbalken mit der aufgelegten Lanze entspricht zugleich dem persönlichen Wappen des Abtes Ignaz Lanz (1751–1764) und redet für dessen Namen. Auch die Farben Grün und Gold sind aus dem Niederalteicher Klosterwappen übernommen. Der schwarze Stein, der als Attribut des heiligen Stephan an dessen Märtyrertum erinnert, verweist auf das Patrozinium der Pfarrkirche von Lalling. Der Apfel symbolisiert die Bedeutung des sogenannten Lallinger Winkels, ein bekanntes Obstanbaugebiet.

Dieses Wappen wird seit 1982 geführt.

Gemeindepartnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Frankreich Frankreich: Am 30. April 2000 wurde mit der Gemeinde Remy (Oise) eine Gemeindepartnerschaft eingegangen.[8]
  • Tschechien Tschechien: Am 10. April 2005 schlossen Lalling und Remy mit Běšiny (deutsch Bieschin – Region Pilsen, Böhmen) offiziell einen Freundschaftsvertrag.

Erstmals urkundliche Erwähnung fand die Lallinger Kirche 1149. Die Erhebung der Filiale Lalling zur Pfarrei fand im Jahre 1718 statt. Die katholische Pfarrkirche St. Stephanus wurde 1722/23 erbaut. Bekannt ist die Lallinger Wallfahrt nach Altötting, ein dreitägiger Fußmarsch mit nur kurzen Pausen über 120 km, an dem auch heute noch bis zu 10 % der Einwohner teilnehmen.[9][10]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Yin-und-Yang-Stege im Teich des Feng-Shui-Kurparks in Lalling

Bodendenkmäler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2017 gab es in der Gemeinde 180 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 688 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 508 Personen größer als die der Einpendler. 15 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 30 landwirtschaftliche Betriebe.

Das Gemeindegebiet ist als Erholungsort staatlich anerkannt.[11]

2018 gab es folgende Einrichtungen:

  • Eine Kindertageseinrichtung mit 89 Plätzen und 80 Kindern, davon fünf Kinder unter drei Jahren
  • Eine Grundschule mit acht Klassen und 160 Schülern

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Heinrich Oswald (* 8. Mai 1866 in Dösing; † 26. Oktober 1945 in München), Gewerkschafter, Verwaltungsbeamter und Politiker, Sozialminister des Freistaates Bayern
Commons: Lalling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Lalling in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 1. Oktober 2020.
  3. Gemeinde Lalling, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Dezember 2021.
  4. Gemeinderäte. Gemeinde Lalling, abgerufen am 6. September 2020.
  5. Die Stichwahlen am Sonntag, 29. März 2020. In: Wahl.info. 30. März 2020, abgerufen am 30. März 2020.
  6. Gemeinderatswahl & Bürgermeisterwahl in Lalling 2020 – Kandidaten & Ergebnisse. In: wahl.info. 29. März 2020, abgerufen am 3. Mai 2020.
  7. Eintrag zum Wappen von Lalling in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 26. August 2020.
  8. Festakt zum 15jährigen Bestehen der Gemeindepartnerschaft. Gemeinde Lalling, abgerufen am 29. Juni 2015.
  9. „Mit Regenschirm und Rosenkranz“ - Die Lallinger Wallfahrt nach Altötting. In: Filmdokumentation des Bayerischen Rundfunk. 1989, abgerufen am 11. Mai 2021.
  10. Wallfahrtsgruppen in Altötting am 08.06.19. In: Homepage des Kultur + Kongress Forum der Stadt Altötting. 8. Juni 2019, abgerufen am 11. Mai 2021.
  11. Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der anerkannten Kurorte, Luftkurorte und Erholungsorte in Bayern. 26. Januar 2021, S. 18 (bayern.de [PDF]).