Landgericht Erlangen

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Das Landgericht Erlangen war ein von 1812 bis 1879 bestehendes bayerisches Landgericht älterer Ordnung mit Sitz in Erlangen. Die Landgerichte waren im Königreich Bayern Gerichts- und Verwaltungsbehörden, die 1862 in administrativer Hinsicht von den Bezirksämtern und 1879 in juristischer Hinsicht von den Amtsgerichten abgelöst wurden. 1812 wurde im Verlauf der Verwaltungsneugliederung Bayerns das Landgericht Erlangen errichtet. Dieses wurde dem Rezatkreis zugeschlagen, dessen Hauptstadt Ansbach war. Der erste Richter war Wolfgang Heinrich Puchta, der sich später um die Reform des Justizwesens bemühte.

Das Landgericht Erlangen grenzte im Süden an das Landgericht Nürnberg, im Westen an das Landgericht Herzogenaurach, im Norden an das Landgericht Forchheim und im Osten an das Landgericht Lauf.

Das Landgericht wurde in 14 Steuerdistrikte aufgeteilt, die vom Rentamt Erlangen verwaltet wurden:[1]

1818 gab es im Landgericht Erlangen 15032 Einwohner, die sich auf 3495 Familien verteilten und in 2928 Anwesen wohnten.[1]

Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) gab es 44 Gemeinden:[2]

  • Adlitz mit Schneckenhof
  • Almoshof
  • Atzelsberg mit Rathsberg
  • Baiersdorf mit Baiersdorfer Mühle
  • Behringersdorf
  • Boxdorf mit (Herboldshof und Steinach)
  • Brand
  • Bruck
  • Bubenreuth
  • Buch
  • Buckenhof
  • Büg
  • Eltersdorf mit Kleingründlach und Mittelmühle
  • Erlenstegen mit Mühlhof, St. Jobst, Schafhof, Spitalhof und Thumenberg (=Platnersberg)
  • Eschenau mit Brandermühle
  • Forth
  • Großgschaidt
  • Großgründlach mit Obermühle und Reutles
  • Großreuth mit Neuhaus
  • Günthersbühl mit Hub und Nuschelberg
  • Heroldsberg mit Hundsmühle
  • Höfles
  • Kalchreuth mit Gabermühle, Käswasser, Minderleinsmühle, Stettenberg und Wolfsfelden
  • Kleinreuth
  • Kleingschaidt
  • Kraftshof
  • Lohe
  • Neuhof
  • Oberschöllenbach
  • Oedenberg mit Gaisreuth und Simmelberg
  • Rennweg mit Bretzengarten, Deumentenhof, Rechenberg, Schallershof, Schoppershof, Schübelsberg, Veilhof, Weigelshof, Wöhrder Kirchhof, Wünzelburg
  • Röckenhof
  • Ronhof mit Kronach
  • Rosenbach mit Habernhofermühle, Langenbruckermühle und Weiher
  • Rückersdorf mit Kotzenhof, Rudolfshof und Strengenberg
  • Sack mit Bislohe und Braunsbach
  • Schnepfenreuth
  • Spardorf mit Sieglitzhof
  • Tennenlohe
  • Thon
  • Unterschöllenbach
  • Uttenreuth mit Eggenhof, Weißenberg und Wunderburg
  • Wellerstadt
  • Ziegelstein mit Herrnhütte

1826 wurden die Gemeinden Erlenstegen, Großreuth, Kleinreuth, Rennweg, Thon und Ziegelstein an das Landgericht Nürnberg abgegeben. 1824 wurden Behringersdorf und Rückersdorf und 1843 Günthersbühl und Oedenberg an das Landgericht Lauf abgegeben.

1827 wurden vom Landgericht Herzogenaurach die Steuerdistrikte Frauenaurach und Möhrendorf abgegeben:

1846 war das Landgericht Erlangen 312 Quadratmeilen groß. Es gab 17427 Einwohner. Es gab 69 Ortschaften, darunter 1 Stadt, 3 Märkte, 8 Pfarrdörfer, 1 Kirchdorf, 29 Dörfer, 12 Weiler und 15 Einöden. Insgesamt gab es 40 Gemeinden, darunter 1 Stadtgemeinde, 3 Marktsgemeinden und 36 Landgemeinden.[3]

  • Adlitz mit Schneckenhof
  • Almoshof
  • Atzelsberg mit Rathsberg
  • Baiersdorf mit Baiersdorfer Mühle
  • Boxdorf mit Herboldshof und Steinach
  • Brand
  • Bruck
  • Bubenreuth
  • Buch
  • Buckenhof
  • Büg
  • Eltersdorf mit Kleingründlach und Mittelmühle
  • Eschenau mit Brandermühle
  • Forth
  • Frauenaurach mit Neuses und Schallershof
  • Großgschaidt
  • Großgründlach mit Obermühle und Reutles
  • Heroldsberg mit Hundsmühle
  • Höfles
  • Hüttendorf
  • Kalchreuth mit Gabermühle, Käswasser, Minderleinsmühle, Stettenberg und Wolfsfelden
  • Kleingschaidt
  • Kleinseebach mit Kleinseebacher Mühle
  • Kraftshof
  • Kriegenbronn
  • Lohe
  • Möhrendorf
  • Neuhof
  • Oberschöllenbach
  • Röckenhof
  • Ronhof mit Kronach
  • Rosenbach
  • Sack mit Bislohe und Braunsbach
  • Schnepfenreuth
  • Spardorf mit Sieglitzhof
  • Tennenlohe
  • Unterschöllenbach
  • Uttenreuth mit Eggenhof, Weißenberg und Wunderburg
  • Weiher mit Habernhof und Langenbruckermühle
  • Wellerstadt

Einzelnachweise

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  1. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise enthaltenen Ortschaften, S. 9f. des zweiten Teiles.
  2. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern, S. 30ff.
  3. E. Vetter: Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern 1846, S. 86.