Mazingarbe
| Mazingarbe | ||
|---|---|---|
| Staat | ||
| Region | Hauts-de-France | |
| Département (Nr.) | Pas-de-Calais (62) | |
| Arrondissement | Lens | |
| Kanton | Bully-les-Mines | |
| Gemeindeverband | Lens-Liévin | |
| Koordinaten | 50° 28′ N, 2° 43′ O | |
| Höhe | 26–74 m | |
| Fläche | 10,29 km² | |
| Einwohner | 8.164 (1. Januar 2022) | |
| Bevölkerungsdichte | 793 Einw./km² | |
| Postleitzahl | 62670 | |
| INSEE-Code | 62563 | |
| Website | www.ville-mazingarbe.fr | |
Rathaus (Hôtel de ville) von Mazingarbe im ehemaligen Château Mercier | ||
Mazingarbe (ndl.: „Mazengarve“[1]) ist eine französische Stadt mit 8.164 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Département Pas-de-Calais in der Region Hauts-de-France. Sie gehört zum Kanton Bully-les-Mines im Arrondissement Lens. Die Stadt ist auch Teil des Gemeindeverbandes Lens-Liévin, einer Agglomeration aus 36 Gemeinden mit rund 250.000 Einwohnern.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Mazingarbe liegt im ehemaligen Nordfranzösischen Kohlerevier im nordöstlichen Teil des Artois und dem Bas-Pays, der Tiefebene nördlich. Zwei kleine Täler durchziehen das Stadtgebiet, das eine, Le Marais de Bray, am Westrand, das zweite das Tal des in Nord-Süd-Richtung fließenden Baches Surgeon, der hier jedoch teilweise unterirdisch verläuft. Nachbargemeinden von Mazingarbe sind Noyelles-lès-Vermelles im Norden, Vermelles im Nordosten, Loos-en-Gohelle im Osten, Grenay im Südosten, Bully-les-Mines im Süden, Sains-en-Gohelle im Südwesten, Nœux-les-Mines im Westen sowie Labourse im Nordwesten. Durch das Stadtgebiet von Mazingarbe verläuft die Autoroute A26.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet des heutigen Mazingarbe wurde erstmals im 4. Jahrtausend v. Chr. besiedelt. Jungsteinzeitliche Bauern bauten Getreide an und züchteten Schafe, Schweine und Rinder. Aus dieser Epoche wurden zahlreiche bearbeitete Feuersteine gefunden.
Bei mehreren Ausgrabungen fand man Gebrauchsgegenstände wie Töpferwaren und Tonziegel sowie Werkzeuge und Schmuck aus gallischer Zeit; auch Knochenfunde belegen eine Besiedlung um die Zeitenwende mit einem größeren bewirtschafteten Anwesen (Villa rustica) am Le Marais de Bray. Dieser gallo-römische Bauernhof wurde durch ein Feuer in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts zerstört.
Im Jahr 1046 wurde die Siedlung erstmals urkundlich erwähnt. Balduin V., Graf von Flandern, bestätigte der Abtei von Marchiennes den Besitz einer Villa von Mazengarba. Diese und ihre Ländereien blieben bis zur Revolution Eigentum des Benediktinerklosters. In dieser Zeit lebten die Menschen in Mazingarbe fast ausschließlich von der Landwirtschaft. Bis 1790 war der Ort auf 328 Einwohner angewachsen.
Um 1850 hielt der Bergbau im Pas-de-Calais Einzug. Als 1859 der erste Schacht des Kohlebergwerks in Mazingarbe eröffnet wurde, lag die Zahl der Einwohner bei 800. 1876 und 1877 kamen zwei weitere Schächte dazu. Mit dem Wachsen der Industrie wuchs die Einwohnerschaft, und in Mazingarbe wurden Zuwanderer aus Belgien, aus Italien und vor allem aus Polen heimisch. Aus einer zur Jahrhundertwende eröffneten Fabrik zur Weiterverarbeitung der Steinkohle wurde im Laufe der Zeit ein Zentrum der chemischen Industrie. An die lange Steinkohlebergbau-Tradition, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu Ende ging, erinnern heute noch die Bergarbeitersiedlungen Cité du Numéro 2, Cité du Numéro 3, Cité du Numéro 7 und Cité des Brebis sowie drei große Abraumhalden im Nordosten und Osten der Stadt.
Während ders Ersten Weltkrieges erlitt Mazingarbe schwere Schäden; die Front verlief nur zwei Kilometer vom Ort entfernt. Im Zweiten Weltkrieg waren die Fabriken Ziel von Bomben; durch einen Fliegerangriff wurden in der Siedlung Brebis 27 Menschen getötet.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]| Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2015 | 2022 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 10.820 | 10.060 | 8992 | 8114 | 7829 | 7470 | 7522 | 7970 | 8164 |
| Quellen: Cassini und INSEE | |||||||||
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Geburtskirche
- Schloss Mercier, heute Rathaus
- Kapelle Saint-Hubert, Monument historique
- Kapelle Saint-Roch, Monument historique
- Botanischer Garten
- Wasserturm
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Geburtskirche (Église de la Nativité)
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Kapelle Saint-Hubert
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Kapelle Saint-Roch
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Bahn-Haltepunkt Mazingarbe
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ De Nederlanden in Frankrijk, Jozef van Overstraeten, 1969
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Stadt (französisch)
- Website eines Stadthistorikers (französisch)
