Piercarlo Ghinzani

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Piercarlo Ghinzani
Piercarlo Ghinzani im Toleman TG185, beim Großen Preis von Europa 1985
Nation: Italien Italien
Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Belgien 1981
Letzter Start: Großer Preis von Australien 1989
Konstrukteure
1981, 1983–1986 Osella · 1987 Ligier · 1988 Zakspeed · 1989 Osella
Statistik
WM-Bilanz: WM-19. (1984)
Starts Siege Poles SR
76
WM-Punkte: 2
Podestplätze:
Führungsrunden:
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Piercarlo Ghinzani (* 16. Januar 1952 in Riviera d’Adda) ist ein ehemaliger italienischer Autorennfahrer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lancia Beta Monte Carlo von Eddie Cheever und Piercarlo Ghinzani beim Training zum 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1980

Piercarlo Ghinzani ist der Sohn eines Tankstellenpächters. Seine motorsportlichen Aktivitäten begannen 1971 in der Formel Ford, von der er in die Formel Italia wechselte. Einige Jahre fuhr er in der italienischen und europäischen Meisterschaft der Formel 3 für das von Gianpaolo Pavanello geleitete Team Euroracing, das in den frühen 1980er Jahren die Formel-1-Operationen von Alfa Romeo leitete und einige Jahre später unter dem Namen EuroBrun weiterarbeitete. 1977 wurde Ghinzani Formel-3-Europameister; 1976 war er Zweiter hinter Riccardo Patrese. 1980 war er kurzfristig mit dem italienischen Dywa-Projekt verbunden, das einen Wagen für die britische Aurora-Serie gebaut hatte. Das Team meldete sich nur für ein einziges Rennen dieser Serie, nämlich für die Lotteria Monza. Allerdings trat es schließlich nicht an, so dass auch Ghinzani nicht zum Einsatz kam.

Danach bestritt Ghinzani von 1981 bis 1989 insgesamt 76 Formel-1-Rennen, er stand dabei bei Osella, Toleman, Ligier und Zakspeed unter Vertrag. Bei 31 Grands Prix konnte er sich nicht für das Rennen qualifizieren. Bei vier Rennen qualifizierte er sich zwar, startete aber aus den verschiedensten Gründen nicht. Seinen größten Erfolg feierte Piercarlo Ghinzani 1984, als er beim Grand Prix der USA in Dallas auf einem Osella den fünften Platz belegte und dabei seine einzigen WM-Punkte einfuhr.

Ghinzani nahm viermal am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil, schied jedoch jedes Mal nach technischen Defekten aus. Insgesamt fuhr er 32 Rennen der Sportwagen-Weltmeisterschaft, von denen er neun in Wertung beendete. Seine größten Erfolge waren der Gesamtsieg zusammen mit Michele Alboreto 1982 in Mugello auf Lancia und mit Paolo Barilla 1986 in Fuji auf einem Porsche 956 von Joest Racing. Beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1980 wurde er auf einem Lancia Beta Monte Carlo Sechster im Gesamtklassement; Partner war Eddie Cheever; 1981 lag der von Hans Heyer und Ghinzani gefahrene Lancia auf Platz vier, als das Rennen wegen des tödlichen Unfalls von Herbert Müller nach 17 Runden abgebrochen wurde.

1992 gründete Piercarlo Ghinzani seinen eigenen Rennstall Team Ghinzani, der in Bergamo ansässig ist und in seiner Geschichte in verschiedenen Motorsportklassen vertreten war. Das Team Ghinzani engagiert sich seit vielen Jahren in der italienischen Formel-3-Meisterschaft. Zwischen 2005 und 2009 nahm es zudem an der Rennserie A1GP teil und stellte dort das A1 Team Italien.

Piercarlo Ghinzani unterhält eine Sammlung historischer Rennwagen. Zu ihr gehören ein Osella FA1E, ein Osella FA1F und ein Toleman TG 185. Diese Wagen fuhr Ghinzani während seiner aktiven Karriere als Formel-1-Pilot.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1980 ItalienItalien Scuderia Lancia Corse Lancia Beta Montecarlo Finnland Markku Alén ItalienItalien Gianfranco Brancatelli Ausfall Ölpumpe
1981 ItalienItalien Martini Racing Lancia Beta Montecarlo Deutschland Hans Heyer ItalienItalien Riccardo Patrese Ausfall Zylinderkopfdichtung
1982 ItalienItalien Martini Racing Lancia LC1 Deutschland Hans Heyer ItalienItalien Riccardo Patrese Ausfall Motorschaden
1983 ItalienItalien Martini Racing Lancia LC2 Deutschland Hany Heyer ItalienItalien Michele Alboreto Ausfall kein Benzindruck

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
1976 Piercarlo Ghinzani Porsche 914 Italien MUG Italien VAL Deutschland NÜR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Italien IMO Deutschland NÜR Osterreich ZEL Italien PER Vereinigte Staaten WAT Kanada MOS Frankreich DIJ Frankreich DIJ Osterreich SAL
DNF
1978 Jolly Club Porsche 935 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MIS Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Italien VAL Vereinigte Staaten ROD
5
1980 Lancia Lancia Beta Montecarlo Vereinigte Staaten DAY Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Italien VAL Frankreich DIJ
5 6 DNF 6 DNF DNF
1981 Lancia
GS-Tuning
Lancia Beta Montecarlo Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Vereinigtes Konigreich BRH
DNF 13 DNF 4 DNF DNF
1982 Lancia Lancia LC1 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Italien MUG Japan FUJ Vereinigtes Konigreich BRH
DNF DNF DNF DNF DNF 1 DNF DNF
1983 Lancia Lancia LC2 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Japan FUJ Sudafrika KYA
DNF DNF DNF DNF 11 DNF
1986 Joest Racing
Techno Racing
Porsche 956
Alba AR3
Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜN Vereinigtes Konigreich BRH Spanien JER Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ
DNF DNF 1
1987 Joest Racing Porsche 962 Spanien JAR Spanien JER Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜN Vereinigtes Konigreich BRH Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ
DNF

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Piercarlo Ghinzani – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien